ein Ursprungsvolk in Schweden - Samer.se
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Foto: Kurt Kihlberg<br />
Von Nutz- zu Kunstgegenständen<br />
Duodji, samisches Handwerk und Kunsthandwerk, hat s<strong>e<strong>in</strong></strong>en Ursprung <strong>in</strong> der Zeit wo die<br />
Sami Nomaden mit Selbsthaushalt waren. Dichte Aufbrüche forderten leichte und praktische<br />
Gegenstände. Zuerst die Funktion, danach Nahrung für die Seele – die künstlerische Verzierung.<br />
Die Männer arbeiten traditionell <strong>in</strong> Holz<br />
und Horn, während die Frauen sich traditionell<br />
mit Leder, Nähen und Wurzelarbeit<br />
beschäftigen. Es wird auch hartes und weiches<br />
Handwerk genannt.<br />
Das Mes<strong>se</strong>r wird für alles benutzt, von<br />
der Jagd bis zur Haushaltsarbeit, Ledertüten,<br />
Kisten und Kästen zum Verpacken,<br />
Tr<strong>in</strong>kgefäßen und Melkeimern. Nutzgegenstände<br />
fertigte man aus dem Material, das<br />
man von der Natur bekam. So ist es immer<br />
noch. Das Rentier trägt mit Horn, Knochen,<br />
Fell, Leder und Sehnen für Garn bei. Von<br />
der Birke bekommt man Holz, R<strong>in</strong>de,<br />
Wurzeln und die knollenförmigen Auswüch<strong>se</strong>,<br />
die man auf Schwedisch „vril“<br />
nennt. Dank der Kenntnis<strong>se</strong>, die über<br />
Tau<strong>se</strong>nde von Jahren vererbt wurden, weiß<br />
der Werker oder die Werker<strong>in</strong> wann und<br />
wo man s<strong>e<strong>in</strong></strong> Material am besten f<strong>in</strong>det.<br />
Heute steht die künstlerische Gestaltung<br />
und nicht nur die Nutzanwendung<br />
der Gegenstände im Fokus. Samihandwerk<br />
von hoher Qualität hat <strong>e<strong>in</strong></strong>e große Schar<br />
Sammler <strong>in</strong> der ganzen Welt, und die Werker<br />
werden überall bewundert. E<strong>in</strong> stark<br />
traditionsgebundenes, ortscharakteristisches<br />
Kunsthandwerk, wo Familien wie Fankki,<br />
Poggats, Sunna, Kitok, Pirak und viele<br />
andere unauslöschbare Spuren <strong>in</strong> der<br />
Geschichte h<strong>in</strong>terlas<strong>se</strong>n haben und noch<br />
heute durch die jüngere Generation die<br />
Entwicklung be<strong>e<strong>in</strong></strong>flus<strong>se</strong>n.<br />
Nils Nilsson Skum (1872–1951) ist <strong>e<strong>in</strong></strong>er der<br />
großen Vorgänger <strong>in</strong> der samischen Kunst. Er<br />
hat vor allem <strong>in</strong> Bleistift und Kreide gearbeitet.<br />
Mit großer Detailschärfe und oft aus der<br />
Vogelperspektive schildert er die Landschaft<br />
und die Arbeit mit den Rentieren während<br />
der Wanderungen.<br />
Fhoto: Thorbjørn Bjørkli/Varanger Samiske Mu<strong>se</strong>um<br />
Aus den<br />
Wurzeln der<br />
Birke zu arbeiten<br />
hat <strong>e<strong>in</strong></strong>e lange samische<br />
Tradition. Die<strong>se</strong> Náhppi,<br />
Milchtas<strong>se</strong>, wurde von Ellen<br />
Kitok Andersson, Tochter von<br />
Asa Kitok, <strong>e<strong>in</strong></strong>er legendarischen<br />
Wurzelwerker<strong>in</strong>, gefertigt.<br />
Photo: Jan Gustavsson<br />
Hornmes<strong>se</strong>r von<br />
Es<strong>se</strong> Poggats.<br />
Die Scheide wird<br />
<strong>in</strong> zwei Teilen aus<br />
Horn gemacht,<br />
die dann<br />
zusammengeleimt<br />
oder<br />
genietet werden.<br />
Foto: Kurt Kihlberg<br />
Foto: Thorbjørn Bjørkli/<br />
Varanger Samiske Mu<strong>se</strong>um<br />
Perlenbeutel aus Leder von Å<strong>se</strong> Klemensson,<br />
Undersåker.<br />
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