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ein Ursprungsvolk in Schweden - Samer.se

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Fünf Designer<strong>in</strong>nen, die alle das<br />

Ausbildungszentrum <strong>in</strong> Jokkmokk<br />

besucht haben. Åsa Päiviä, Sara<br />

Svonni, Hanne Lena Wilks, Ann-Sofi<br />

Fjällström und Li<strong>se</strong> Tapio-Pittja betreiben<br />

heute gem<strong>e<strong>in</strong></strong>sam die Designgruppe<br />

Davvebiegga.<br />

Zuhau<strong>se</strong> aufgewach<strong>se</strong>n, wo Nähen und<br />

Handarbeit als <strong>e<strong>in</strong></strong>e natürliche Beschäftigung<br />

zum Alltag gehörte. Wenn sie zusammen<br />

auftreten s<strong>in</strong>d sie auch oft <strong>in</strong> den traditionellen<br />

Gákti gekleidet.<br />

– Wenn man Kleider näht ist es wichtig<br />

zu wis<strong>se</strong>n, was traditionell ist und was neuschaffend,<br />

sagt Sara Svonni. Sie m<strong>e<strong>in</strong></strong>t, die<br />

samische Inspiration kommt natürlich, <strong>in</strong><br />

der Wahl des Materials – oft Rentierleder<br />

und Wolle – <strong>in</strong> den Farben und <strong>in</strong> der<br />

Detailarbeit.<br />

– Wenn ich zum Beispiel Troddel an<br />

<strong>e<strong>in</strong></strong>em Anorak mache ist es für mich natürlich,<br />

roten und gelben Wollstoff zu verwenden,<br />

die Farben <strong>in</strong> m<strong>e<strong>in</strong></strong>em Gákti von<br />

Jukkasjärvi.<br />

Sie zeigt den Rentierlederanorak mit<br />

Troddeln, der auch andere spezielle samische<br />

Kennzeichen hat wie gezwirnte Lederschnuren<br />

und <strong>e<strong>in</strong></strong>ge<strong>se</strong>tzte Dreiecke aus<br />

Wollstoff an der unteren Kante des Ärmels.<br />

Sara beschreibt ihren Stil als jugendlich.<br />

Aber <strong>in</strong> der Detailarbeit hält sie sich an das<br />

Traditionelle. Beispielwei<strong>se</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>e <strong>e<strong>in</strong></strong>fache<br />

Verzierung <strong>in</strong> Z<strong>in</strong>nstickerei an <strong>e<strong>in</strong></strong>em im<br />

übrigen „modernen“ Kleid. Sie näht das<br />

meiste, aber Ho<strong>se</strong>n aus Leder s<strong>in</strong>d etwas<br />

von ihrer Spezialität geworden.<br />

Anja rief an<br />

Nachdem sowohl Sara als auch Ann-Sofi <strong>in</strong><br />

der Nähe von Tärnaby wohnen haben sie oft<br />

Kontakt mit<strong>e<strong>in</strong></strong>ander. Sie arbeiten auch<br />

manchmal zusammen. Wie bei dem Kleid<br />

aus Rentierwildleder für die Slalomläufer<strong>in</strong><br />

Anja Pärson.<br />

– Anja rief mich an und wollte etwas<br />

ganz Besonderes zum Anziehen haben für<br />

die Sportgala. Es eilte. Ich hatte nur <strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />

Tag zur Verfügung. Da rief ich Sara an, die<br />

h<strong>in</strong>fuhr und maßnahm. Dann <strong>se</strong>tzten wir<br />

<strong>in</strong>gang. Wir wurden fertig, und das Kleid<br />

gewann viel Aufmerksamkeit <strong>in</strong> der Pres<strong>se</strong>.<br />

Man schrieb von Anja Pärsons „Herr der<br />

R<strong>in</strong>ge-Kleid“, berichtet Ann-Sofi Fjällström.<br />

Jedes Kleidungsstück das Sara und Ann-<br />

Sofi nähen ist maßbestellt und wird nach<br />

den Wünschen der Kund<strong>in</strong>/des Kunden ausgeführt.<br />

Das Material – oft Leder oder Fell –<br />

ist teuer. Da muss man wis<strong>se</strong>n was man tut,<br />

bevor man die Nadel an<strong>se</strong>tzt.<br />

Sara Svonnis Nähatelier bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />

dem roten Gasthäuschen ihrer Schwiegereltern<br />

<strong>in</strong> Tärnafors. Oft kommt Ann-Sofi<br />

rüber. Dann <strong>se</strong>tzen sie sich zusammen um<br />

Ideen zu vergleichen oder Designprobleme<br />

zu besprechen.<br />

– Es ist gut jemanden zu haben, mit dem<br />

man sprechen kann. Heute mache ich alles<br />

<strong>se</strong>lbst, ich designe, nehme Maß, mache das<br />

Muster, nähe, vermarkte, mache m<strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />

Buchführung und verkaufe. Ich mache auch<br />

allerlei Änderungsarbeiten. Aber m<strong>e<strong>in</strong></strong> Ziel<br />

ist, nur mit Design und Market<strong>in</strong>g zu arbeiten,<br />

sagt Sara, die außerhalb von Kiruna aufgewach<strong>se</strong>n<br />

ist.<br />

Eigene Rentiere<br />

Ann-Sofi hat eigene Rentiere und gehört<br />

dem Samidorf Ubmeje an. Sie ist auch als<br />

Vorschullehrer<strong>in</strong> ausgebildet und arbeitet<br />

manchmal extra. Sara spr<strong>in</strong>gt als Empfangsdame<br />

und als Lehrer<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>. Sie hält auch<br />

Vorträge über samische Kultur, Geschichte<br />

und Trachten. K<strong>e<strong>in</strong></strong>er kann nur von Nähen<br />

leben. Sie s<strong>in</strong>d Tau<strong>se</strong>ndkünstler wie viele<br />

andere Sami.<br />

– Der Name muss bekannt werden wenn<br />

man erfolgreich s<strong>e<strong>in</strong></strong> will als Designer, sagt<br />

Sara Svonni. Deshalb haben sie und Ann-<br />

Sofi ihre Kleider bei Rookies, <strong>e<strong>in</strong></strong>er Mes<strong>se</strong><br />

für junge Designer <strong>in</strong> Stockholm, vorgeführt.<br />

Und sie haben auch die Absicht, südwärts<br />

zu ziehen wenn es nötig ist. Am<br />

wichtigsten ist aber der Markt <strong>in</strong> Jokkmokk.<br />

– Die Wochen direkt vorher nähen wir<br />

Tag und Nacht!<br />

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