ein Ursprungsvolk in Schweden - Samer.se
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Foto: Michael Teilus<br />
Landschaft der Er<strong>in</strong>nerung,<br />
der Mythen und der Traditionen<br />
Die samische Geschichte geht zurück bis<br />
zur vorhistorischen Jagd- und Fangbevölkerung.<br />
Im Laufe der Jahrhunderte<br />
h<strong>in</strong>terließen die Menschen Spuren, zum<br />
Beispiel Pfade und Wege, Herde, Goahtis<br />
und Vorratskammern und Zaunpfähle.<br />
Oft bedarf es <strong>e<strong>in</strong></strong>es geübten Auges, um die<br />
samischen Funde zu entdecken. Viele<br />
Funde s<strong>in</strong>d zur Natur zurückgekehrt. Oft<br />
gibt es Funde entlang den alten Wanderwegen.<br />
Es können Wohnplätze s<strong>e<strong>in</strong></strong>, mit<br />
oder ohne noch bestehenden Gebäuden,<br />
Kellergruben und Rentierkoppeln. Die<strong>se</strong>s<br />
gewaltige Land, das sich über die gesamte<br />
Fjällkette erstreckt und weit h<strong>in</strong>unter bis<br />
<strong>in</strong>s Waldgebiet an der Küste, ist die samische<br />
Kulturlandschaft. Das was <strong>in</strong> Touristenbroschüren<br />
„Wildnis“ genannt wird ist<br />
die samisch verwaltete Landschaft mit den<br />
weidegeprägten Bergen als Beispiel. Die<br />
menschlichen Bedürfnis<strong>se</strong> von Wärme,<br />
Nahrung, Ruhe und Zusammens<strong>e<strong>in</strong></strong> haben<br />
sich im Zusammenspiel mit Natur und<br />
Landschaft entwickelt. E<strong>in</strong> Lebensraum der<br />
funktionieren muss.<br />
Das samische Kulturerbe ist auch <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
Landschaft der Seele, voller Er<strong>in</strong>nerungen,<br />
Mythen und mündlichen Traditionen,<br />
manchmal verbunden mit religiö<strong>se</strong>m<br />
Inhalt. Die samische Benennung von D<strong>in</strong>gen<br />
wie Terra<strong>in</strong>, Plätzen, Bergen und Seen<br />
gehört demnach auch zum samischen Kulturmilieu.<br />
Die jüngsten topographischen<br />
Karten mit ihren samischen Namen beg<strong>in</strong>nen<br />
nunmehr mit der Wirklichkeit über<strong>e<strong>in</strong></strong>zustimmen.<br />
Manchmal spricht man von<br />
dem samischen Raum <strong>in</strong> der Landschaft.<br />
Während der letzten Jahrzehnte hat<br />
man vielerorts <strong>e<strong>in</strong></strong>ge<strong>se</strong>hen, wie spröde und<br />
exponiert das samische Kulturerbe ist. Es<br />
ist nicht nur die Natur, die zurücknimmt.<br />
Samische Funde riskieren <strong>e<strong>in</strong></strong>fach wegger<strong>e<strong>in</strong></strong>igt<br />
zu werden bei der Ausnutzung<br />
des Landes durch Forstwirtschaft, Ausbau<br />
von Straßen, Anlagen und Ortschaften. Die<br />
Störungen und der Verschleiß durch den<br />
Tourismus kann <strong>e<strong>in</strong></strong>e weitere Drohung <strong>in</strong><br />
empf<strong>in</strong>dlichen Gebieten s<strong>e<strong>in</strong></strong>. Vor die<strong>se</strong>m<br />
H<strong>in</strong>tergrund ist es dr<strong>in</strong>gend geworden,<br />
samische Kulturmilieus zu untersuchen, zu<br />
dokumentieren und zu renovieren. Es<br />
kommt auch vor, dass man heute <strong>e<strong>in</strong></strong>fach<br />
nach älteren Vorbildern neu aufbaut.<br />
Gleichzeitig ist es auch wichtig, auf die<br />
immer weniger werdenden Traditionsträger<br />
zu hören und ihre Er<strong>in</strong>nerungen niederzuschreiben,<br />
um die <strong>se</strong>elischen Dimensionen<br />
des Kulturerbes zu verstehen.<br />
Durch verschiedene Initiativen konnten<br />
nunmehr Hunderte, vielleicht Tau<strong>se</strong>nde<br />
von verschiedenen samischen Gebäuden,<br />
Anlagen und Milieus bewahrt werden. E<strong>in</strong><br />
älteres Handwerkskönnen ist wieder zu<br />
Ehren gelangt. Im ganzen Sápmi wird jetzt<br />
die Arbeit mit Enthusiasmus von sowohl<br />
den Sami als auch von Seiten der Behörden<br />
und Mu<strong>se</strong>en betrieben. Verschiedene Formen<br />
von Unterstützung durch die Ge<strong>se</strong>llschaft<br />
wurden entwickelt, entsprechend<br />
der für Schlös<strong>se</strong>r und Herrensitze. Man<br />
entdeckte den Wert der Kulturgeschichte<br />
von ganz <strong>Schweden</strong>.<br />
Kultur und Kulturerbe sieht man heute<br />
allgem<strong>e<strong>in</strong></strong> als <strong>e<strong>in</strong></strong>e Ressource für wirtschaftliche<br />
und soziale Entwicklung. So beg<strong>in</strong>nt<br />
man beispielswei<strong>se</strong> im Bereich Kulturtourismus<br />
deutlich Resultate zu <strong>se</strong>hen.<br />
Besuchen Sie <strong>e<strong>in</strong></strong> samisches Kulturmilieu!<br />
Viele Objekte s<strong>in</strong>d leicht zugänglich für<br />
Sie als Besucher.<br />
Lapplands Welterbe – Laponia<br />
Das Organ der UNO für Kultur, UNESCO, wählt<br />
aus was <strong>e<strong>in</strong></strong> Welterbe s<strong>e<strong>in</strong></strong> soll. Das ist <strong>e<strong>in</strong></strong>e Art,<br />
uner<strong>se</strong>tzliche Natur- und Kulturwerte zu bewahren.<br />
E<strong>in</strong> Welterbe wird als wichtig für die ganze<br />
Menschheit betrachtet und muss deshalb für<br />
kommende Generationen geschützt und bewahrt<br />
werden. Das „samische“ Welterbe Laponia<br />
ist <strong>e<strong>in</strong></strong> solches Beispiel. Die Gründe für die<br />
Ernennung waren <strong>in</strong> Kürze s<strong>e<strong>in</strong></strong> reichhaltiges<br />
biologisches Leben, s<strong>e<strong>in</strong></strong> historischer Wert für<br />
die samische Kultur und s<strong>e<strong>in</strong></strong> Wert als samische<br />
Kulturlandschaft. Die Nationalparks Sarek,<br />
Padjelanta, Stora Sjöfallet und Muddus gehören<br />
zu dem Gebiet.<br />
Nur <strong>e<strong>in</strong></strong>ige wenige aller Welterben haben die<br />
lebende Gegenwart <strong>e<strong>in</strong></strong>es <strong>Ursprungsvolk</strong>es.<br />
Laponia ist <strong>e<strong>in</strong></strong> solches. Sieben Samidörfer s<strong>in</strong>d<br />
tätig <strong>in</strong> Laponia und betreiben Rentierzucht sowohl<br />
<strong>in</strong>nerhalb als auch außerhalb der Grenzen<br />
des Welterbes.<br />
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