ein Ursprungsvolk in Schweden - Samer.se
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Interes<strong>se</strong>konflikt im Fjäll<br />
In Idre steht das Samidorf mit s<strong>e<strong>in</strong></strong>en dreizehn Rentierbesitzern gegen Investitionen von<br />
Milliarden und dem Versprechen von 300 neuen Jahresarbeitsplätzen. Schon heute ist Idre<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>er von <strong>Schweden</strong>s fünf größten Skiorten und die führende ganzjährige Anlage <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien.<br />
Aber laut Idre Fjäll braucht man neue Attraktionen, mehr und längere Abfahrten und<br />
formgegebenes Wohnen, um Idres Stellung <strong>in</strong> der sich erhärtenden Konkurrenz um die<br />
Touristen zu stärken.<br />
– Idre Samidorf ist nicht gegen <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
Weiterentwicklung des Tourismus. Aber es<br />
darf die weitere Tätigkeit des Samidorfes<br />
nicht unmöglich machen, sagt der Vorsitzende<br />
von Idre Samidorf, Jörgen Jonsson,<br />
mit Nachdruck.<br />
Das Projekt „Tre Toppar“ soll die Skigebiete<br />
Idre Fjäll und Fjätervålen mit<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>em Schlepplift verb<strong>in</strong>den. Neue Abfahrten<br />
sollen <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>em Naturre<strong>se</strong>rvat auf<br />
der Ost- und West<strong>se</strong>ite des Fjälls Städjan<br />
gebaut werden. Die Anzahl Touristenbetten<br />
sollen um cirka 6 000 erhöht werden<br />
und man rechnet mit 178 000 mehr<br />
Skitagen. Die Anlagen sollen sowohl<br />
umweltgerecht als auch ästhetisch ansprechend<br />
s<strong>e<strong>in</strong></strong>. Grob gerechnet handelt es sich<br />
um Investitionen von etwa <strong>e<strong>in</strong></strong>er Million<br />
Kronen. Das Samidorf war ebenso wie<br />
andere Betroffene im Planungsstadium von<br />
„Tre Toppar“, das <strong>se</strong>it 1997 läuft, dabei.<br />
– Wir haben früh auf die negativen<br />
Folgen von „Tre Toppar“ auf das Rentiergewerbe<br />
h<strong>in</strong>gewie<strong>se</strong>n. Aber wir zeigen<br />
auch Alternativen zu dem derzeitigen<br />
Bauvorschlag <strong>in</strong> un<strong>se</strong>rer durchgearbeiteten<br />
Kon<strong>se</strong>quenzanaly<strong>se</strong>, m<strong>e<strong>in</strong></strong>t Jörgen Jonsson.<br />
Es ist nicht zum ersten Mal, dass die<br />
Voraus<strong>se</strong>tzungen für die Rentierzucht im<br />
Idre Samidorf bedroht werden. Freizeitbebauung<br />
und die großen Touristenanlagen,<br />
die es bereits <strong>in</strong> Idre gibt, haben die Gebiete<br />
des Samidorfes be<strong>e<strong>in</strong></strong>trächtigt. Immer<br />
mehr Touristen bedeuten unter anderem<br />
mehr Verkehr auf den Straßen und mehr<br />
Schneeskooterwege. E<strong>in</strong> Golfplatz wurde<br />
mitten im Rentierweideland gebaut.<br />
– Das Schlimmste mit dem jetzt aktuellen<br />
Touristenprojekt „Tre Toppar“ ist, dass<br />
die Wanderwege der Rentiere zwischen<br />
ihrem Sommer- und W<strong>in</strong>terweideland<br />
abgeschnitten werden. Der Zugang zu<br />
Weide ist entscheidend, ohne Weide k<strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
Rentierzucht, sagt Jörgen Jonsson.<br />
Die Störungen entlang den Wanderwegen<br />
erhalten bedeutende negative<br />
Folgen für die Rentierzucht.<br />
– Rentiere s<strong>in</strong>d Gewohnheitstiere und<br />
können nur schwerlich ihre natürlichen<br />
Muster brechen. Wanderwege umlegen tut<br />
man nicht im Handumdrehen. Das stellt<br />
große Anforderungen an das Samidorf und<br />
führt zu großen Kosten, erklärt Jörgen<br />
Jonsson.<br />
Das Samidorf ist auch <strong>se</strong>hr kritisch dass<br />
staatlicher Boden, der früher als Rentierweide<br />
zur Verfügung gestellt wurde, ausgenutzt<br />
werden soll, wenn „Tre Toppar“<br />
laut den gegenwärtigen Plänen gebaut<br />
wird. Es handelt sich um <strong>e<strong>in</strong></strong> Gebiet um<br />
Städjan im Naturre<strong>se</strong>rvat, das Teil <strong>e<strong>in</strong></strong>es<br />
nicht zeitbegrenzten Vertrages mit der<br />
staatlichen Grundstücksverwaltung ist.<br />
Rücksicht nehmen auf alle Interes<strong>se</strong>n<br />
Cirka 80 Prozent der Bevölkerung im Gebiet<br />
Idre-Särna-Grövelsjön ist heute direkt oder<br />
<strong>in</strong>direkt abhängig vom Tourismus. Mit „Tre<br />
Toppar“ erhöht sich die Beschäftigung um<br />
300 neue ganzjährige Arbeitsplätze.<br />
– Idre Fjäll ernährt die ganze Gegend,<br />
sagt der Kommunedirektor Bengt Wel<strong>in</strong>,<br />
der die Revidierung von Älvdalens Übersichtsplan<br />
leitet, <strong>in</strong> dem „Tre Toppar“ <strong>e<strong>in</strong></strong><br />
wichtiger Teil ist.<br />
Die Kommune hat <strong>in</strong> etwas über 40<br />
Jahren <strong>e<strong>in</strong></strong> Drittel ihrer Bevölkerung verloren.<br />
Das ist der H<strong>in</strong>tergrund, vor dem sich<br />
der Bodenkonflikt <strong>in</strong> Idre abspielt.<br />
– Es s<strong>in</strong>d viele Touren und Idre Fjäll<br />
macht Druck, aber die Planungsarbeit muss<br />
ihre Zeit nehmen. Wir müs<strong>se</strong>n alle Interes<strong>se</strong>n<br />
berücksichtigen, sagt Kommunerat<br />
Herbert Halvarsson (s).<br />
– Das Rentiergewerbe ist <strong>se</strong>hr wichtig<br />
für un<strong>se</strong>re Kultur und als Gewerbe. Aber<br />
wir haben ja k<strong>e<strong>in</strong></strong>e Zwangsmittel, sondern<br />
die Rolle der Kommune ist, <strong>e<strong>in</strong></strong>en Dialog<br />
zwischen den Parteien zu <strong>in</strong>itiieren. Und<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong> solcher läuft zur Zeit zwischen Rentierbesitzern<br />
und Waldbesitzern.<br />
Die Samikultur ist exklusiv<br />
– Die Samikultur ist exklusiv und erhöht<br />
die Attraktionskraft der Gegend. Aber<br />
damit m<strong>e<strong>in</strong></strong>e ich nicht, dass die Sami „Touristenlappen“<br />
nur zum Vorzeigen s<strong>e<strong>in</strong></strong> sollen,<br />
sondern sie sollen weiterh<strong>in</strong> ihrem<br />
Gewerbe nachgehen. Aus m<strong>e<strong>in</strong></strong>er Sicht<br />
kann „Tre Toppar“ dem Samidorf die Möglichkeit<br />
geben, s<strong>e<strong>in</strong></strong>e Produkte zu veredeln<br />
und zu verkaufen, sagt Lars Axelsson,<br />
Geschäftsführer von Idre Fjäll.<br />
– Alle müs<strong>se</strong>n gem<strong>e<strong>in</strong></strong>sam die Verantwortung<br />
übernehmen, Idre Fjäll, die Kommune<br />
Älvdalen und nicht zum wenigsten<br />
die Grundbesitzer. Wir können ja <strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />
Wanderweg der Sami nicht absperren. Wir<br />
von Idre Fjäll nehmen an den Diskussionen<br />
teil, um Kompensationsgebiete zu f<strong>in</strong>den,<br />
betont Lars Axelsson.<br />
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