ein Ursprungsvolk in Schweden - Samer.se
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Elle Márjá (l<strong>in</strong>ks) zusammen mit ihrer Tochter<br />
Monika <strong>in</strong> der Rentierkoppel. Viele Rentiere<br />
müs<strong>se</strong>n noch gefangen werden, bevor der<br />
Arbeitstag zu Ende ist.<br />
– Heute ist es so geworden, dass das<br />
Rentier s<strong>e<strong>in</strong></strong>en Besitzer nicht mehr ernährt,<br />
sagt sie.<br />
Man hat mehrere Analy<strong>se</strong>n gemacht<br />
über die wirtschaftliche Lage des Rentierzüchters,<br />
und alle zeigen, dass die Kosten<br />
enorm gestiegen s<strong>in</strong>d, <strong>se</strong>it das Gewerbe<br />
motorisiert wurde.<br />
Elle Márjá<br />
– rentierzüchter<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Welt der Männer<br />
Elle Márjá Nuttis Heim und Arbeitsplatz ist<br />
groß. Es ist fast 300 Kilometer zwischen<br />
dem Nadelwald östliche von Vuolle Sohpar<br />
im nördlichsten <strong>Schweden</strong> bis zu dem<br />
norwegischen Hochgebirge. Hier lebt und<br />
wirkt sie.<br />
Es ist Juli und an der Zeit, die Rentierherden<br />
zu sammeln um die Jahreskälber zu<br />
kennzeichnen. Obgleich sie den größten Teil<br />
der Nacht gearbeitet hat, hatte sie auch Zeit<br />
gefunden, <strong>e<strong>in</strong></strong> paar Netze <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>em kl<strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />
See <strong>in</strong> der Nähe auf Fisch nachzu<strong>se</strong>hen. E<strong>in</strong><br />
paar Wochen wohnt sie ebenso wie alle<br />
anderen im Samidorf Saarivuoma, auf <strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />
Hochgebirg<strong>se</strong>bene im norwegischen Hochgebirge.<br />
Jeden Abend fahren <strong>e<strong>in</strong></strong> paar Rentierzüchter<br />
mit dem Motorrad und holen<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>e Rentierherde, die sie <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>e Koppel<br />
treiben. Jedes <strong>in</strong> dem Jahr geborene Kalb<br />
soll <strong>e<strong>in</strong></strong>e Art Ohrenkennzeichnung erhalten,<br />
aus der hervorgeht, wer der Besitzer ist.<br />
Elle Márjá hat jedoch ihr eigenes, etwas<br />
ungewöhnliches System dafür. Wenn sie im<br />
W<strong>in</strong>ter ihre Rentiere füttert, behält sie den<br />
trächtigen Teil der Herde <strong>in</strong> großen Koppeln,<br />
auch im Frühjahr. Mitte Mai kalben<br />
die Renkühe. Wenn die Kälber etwas<br />
gewach<strong>se</strong>n s<strong>in</strong>d, sammelt sie die Tiere, kennzeichnet<br />
die Kälber und lässt die Herde <strong>in</strong>s<br />
Freie h<strong>in</strong>aus. Also eigentlich hat sie nicht so<br />
viel zu tun hier oben im Dorf Gáicacahca,<br />
wie der Platz heißt. E<strong>in</strong>zelne nicht gekennzeichnete<br />
Kälber können jedoch auftauchen.<br />
Und auch wenn sie k<strong>e<strong>in</strong></strong> Kalb f<strong>in</strong>den sollte<br />
könnte sie es <strong>e<strong>in</strong></strong>fach nicht aushalten, nicht<br />
bei der Erntezeit des Jahres, der Kälberkennzeichnung,<br />
dabei zu s<strong>e<strong>in</strong></strong>.<br />
^<br />
Foto: Tor Lundberg<br />
E<strong>in</strong>e Arbeit mit vielen Unruhemomenten<br />
Es begann Mitte der 60er Jahre mit dem<br />
E<strong>in</strong>zug des Schneeskooters. Heute benutzt<br />
man Motorräder, Hubschrauber und Lastwagen<br />
bei der Arbeit. Nur <strong>e<strong>in</strong></strong> Teil des<strong>se</strong>n<br />
was der Verkauf <strong>e<strong>in</strong></strong>br<strong>in</strong>gt, bleibt beim<br />
Rentierzüchter. Zwar s<strong>in</strong>d die Ausgaben<br />
konstant, aber die E<strong>in</strong>nahmen s<strong>in</strong>d es nicht.<br />
In schlechten Jahren kann <strong>e<strong>in</strong></strong> Teil der<br />
Herde sterben, die Kälberzahl variiert<br />
stark. Das ist <strong>e<strong>in</strong></strong>e der Ursachen, dass Elle<br />
Márjá ihre Rentiere die letzten Jahre w<strong>in</strong>tergefüttert<br />
hat. Außerdem hat <strong>Schweden</strong><br />
beschlos<strong>se</strong>n, <strong>e<strong>in</strong></strong> gewis<strong>se</strong>s Niveau des Raubtierstammes<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
– Vielfraß, Luchs, Adler und Bär rauben<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>en Teil der Herde. Größtenteils s<strong>in</strong>d es<br />
die heutigen Rentierzüchter, die die<strong>se</strong> Tiere<br />
ernähren. Und wenn auch der Staat die<br />
Schäden er<strong>se</strong>tzt so ist es lange nicht ausreichend,<br />
m<strong>e<strong>in</strong></strong>t Elle Márjá. Die Größe der<br />
Rentierherde schwankt also <strong>se</strong>hr und hat<br />
das immer getan. Trotzdem kreist Elle<br />
Márjás Leben immer um die Rentiere.<br />
– Es ist wohl so dass das Rentier <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
Krankheit bei mir ist, sagt sie und lacht.<br />
Auch wenn sie sich vom Rentier ernährt<br />
so ist es ihre Ge<strong>se</strong>llschaft und ihr Bundesverwandter.<br />
Auch Elle Márjás zwei Töchter<br />
arbeiten mit der Rentierherde. Sie s<strong>in</strong>d<br />
beide mit Rentierzüchtern verheiratet und<br />
haben <strong>e<strong>in</strong></strong>e andere Arbeit nebenbei, aber<br />
sie s<strong>in</strong>d immer da, wenn man sie braucht.<br />
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