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ein Ursprungsvolk in Schweden - Samer.se

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10000–5000 v.Chr.<br />

Das Inlandeis verschw<strong>in</strong>det<br />

im nördlichen Skand<strong>in</strong>avien.<br />

1800–900 v.Chr. änderte<br />

sich das Klima, und wilde<br />

Rentiere konnten im Sommer<br />

zur Grasweide an der Küste<br />

wandern und im W<strong>in</strong>ter zur<br />

Flechtenweide im Inland. Die<br />

Menschen f<strong>in</strong>gen an, wilde<br />

Rentiere <strong>e<strong>in</strong></strong>zufangen.<br />

98 n.Chr. Der römische<br />

Geschichtsschreiber Tacitus<br />

berichtet von <strong>e<strong>in</strong></strong>em nördlichen<br />

Volk, das er Fenni nennt. Die<br />

bebauten die Erde nicht, sondern<br />

nährten sich von dem, was<br />

die Natur gab. Sie g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong><br />

Häute gekleidet und schliefen<br />

auf der Erde.<br />

550 n.Chr.<br />

berichtet der byzant<strong>in</strong>ische<br />

Geschichtsschreiber Prokopios<br />

über die Völker <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien.<br />

E<strong>in</strong>er der vielen Volksstämme<br />

sollen, wie er gehört haben will,<br />

die sog. Skridf<strong>in</strong>nen gewe<strong>se</strong>n s<strong>e<strong>in</strong></strong>.<br />

Die Skridf<strong>in</strong>nen waren Jäger<br />

und kleideten sich <strong>in</strong> die<br />

Häute der Tiere.<br />

12.–13. Jahrhundert<br />

Snorre Sturlason berichtet über<br />

die Sami. Laut Snorres Sagas<br />

verkehrten die Sami mit anderen<br />

E<strong>in</strong>wohnern des Nordens.<br />

1328 Die sog. Birkarler sollen F<strong>in</strong>nen<br />

aus der Gegend des heutigen Tammerfors<br />

gewe<strong>se</strong>n s<strong>e<strong>in</strong></strong>. Sie hatten von der<br />

schwedischen Krone das Recht erhalten,<br />

mit den Sami Handel zu treiben und von<br />

ihnen Steuern <strong>e<strong>in</strong></strong>zuziehen. Laut <strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />

Ver<strong>e<strong>in</strong></strong>barung von 1328 durfte niemand<br />

die Sami h<strong>in</strong>dern zu jagen. Die Birkarler<br />

teilten das Land der Sami <strong>in</strong> verschiedene<br />

Handelsdistrikte auf, die Lappengebiete<br />

genannt wurden.<br />

1543<br />

In <strong>e<strong>in</strong></strong>em Brief von<br />

Gustav Vasa wurde die<br />

Lappengrenze als <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />

Grenze genannt, die<br />

den Sami gewis<strong>se</strong><br />

Rechte gab.<br />

9000 v.Chr. Die ersten Spuren<br />

von St<strong>e<strong>in</strong></strong>zeitmenschen <strong>in</strong> Sápmi.<br />

Jagd auf wilde Rentiere und<br />

Lachsfischen war ihre hauptsächliche<br />

Beschäftigung. Man<br />

wohnte <strong>in</strong> transportierbaren<br />

Lederzelten. In <strong>Schweden</strong> ist<br />

es kürzlich gelungen, das Alter<br />

<strong>e<strong>in</strong></strong>er Siedlung <strong>in</strong> der Nähe von<br />

Arjeplog, der bislang ältesten, zu<br />

bestimmen. <strong>se</strong>ite 12–13<br />

890 n.Chr. Der norwegische Großbauer<br />

Ottar, der <strong>in</strong> der Nähe des heutigen<br />

Tromsö wohnte, erzählte dem englischen<br />

König Alfred dem Großen von s<strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />

Handelsrei<strong>se</strong>n im Norden. Ottar besaß<br />

600 zahme Rentiere, aber s<strong>e<strong>in</strong></strong>e größte<br />

E<strong>in</strong>kunftsquelle waren die Steuern, die er<br />

von den Sami <strong>in</strong> Form von Leder und<br />

Robben- und Walfischhäuten erhob.<br />

1553 bestimmte Gustav Vasa,<br />

dass der schwedische Staat die<br />

Steuer<strong>e<strong>in</strong></strong>ziehung von den Birkarler<br />

übernehmen sollte, und<br />

dass die Sami über die sog.<br />

Lappenvogte Steuern direkt an<br />

die Krone bezahlen sollten.<br />

8 Jh.n.Chr.<br />

Der Geschichtsschreiber<br />

Paulus Diaconus berichtet<br />

über die sog. Skridf<strong>in</strong>nen.<br />

Er beschrieb Skifahren.<br />

Sie wurden Skridf<strong>in</strong>nen<br />

genannt, nachdem sie<br />

mit Hilfe <strong>e<strong>in</strong></strong>es Werkzeugs<br />

aus Holz, dass wie <strong>e<strong>in</strong></strong><br />

Bogen geformt war, die<br />

wilden Tiere <strong>e<strong>in</strong></strong>holen<br />

konnten. In ihrem Land<br />

gab es <strong>e<strong>in</strong></strong> Tier, das<br />

<strong>e<strong>in</strong></strong>em Hirsch glich und<br />

aus des<strong>se</strong>n Haut man<br />

Kleider nähte.<br />

17.Jh. Die Zahmrentierzucht,<br />

die parallel mit<br />

der Fangge<strong>se</strong>llschaft<br />

betrieben wurde, wird<br />

immer gewöhnlicher.<br />

<strong>se</strong>ite 39<br />

1606 führte Karl IX., Gustav Vasas jüngster Sohn, die E<strong>in</strong>teilung<br />

<strong>in</strong> Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>den anstatt Dörfern <strong>e<strong>in</strong></strong>, und die Sami wurden<br />

mehr als früher <strong>in</strong> das schwedische Steuersystem und<br />

die Regeln des Staates <strong>e<strong>in</strong></strong>geordnet. Karl IX. versuchte zu<br />

behaupten, das F<strong>in</strong>nengebiet und die norwegische Küste<br />

gehörten dem schwedischen Staat.<br />

1613 Auch Russland und Dänemark<br />

erhoben Anspruch auf das<br />

F<strong>in</strong>nengebiet und den nördlichsten<br />

Teil der norwegischen Küste.<br />

Die Sami mussten deshalb lange<br />

Zeit Steuern an drei Länder<br />

bezahlen. E<strong>in</strong>e der Ursachen zum<br />

Kalmarkrieg (1611–1613) war der<br />

Streit über die Eismeerküste,<br />

wobei <strong>Schweden</strong> sowohl den<br />

Krieg als auch die Eismeerküste<br />

verlor. Die Sami wurden damit<br />

norwegische Staatsangehörige.<br />

The history of<br />

Mit dem<br />

1673 Im letzten<br />

Teil des 17.<br />

Jahrhunderts<br />

ermunterte der<br />

schwedische<br />

Staat zu Neusiedlungen<br />

im<br />

Lappengebiet,<br />

um die Reichtümer im Norden nutzbar<br />

zu machen. Jeder Bauer, der dorth<strong>in</strong><br />

zog, erhielt <strong>e<strong>in</strong></strong> Stück Land und wurde<br />

auf 15 Jahre von Steuern befreit. Für<br />

<strong>e<strong>in</strong></strong>en Teil des Landes das sie erhielten<br />

bezahlten die Sami bereits Steuern. Solche<br />

Gebiete wurden Lappensteuergebiete<br />

genannt. Laut der Lappengebietbekanntmachung<br />

von 1673 konnten<br />

Neusiedler sich niederlas<strong>se</strong>n ohne dass<br />

die Sami gefragt wurden. Das All<strong>e<strong>in</strong></strong>recht<br />

des sog. Steuerlappen galt nur<br />

noch für Rentierweide, Jagd und Fischfang<br />

<strong>in</strong> s<strong>e<strong>in</strong></strong>em Gebiet und so lange er<br />

Weide für s<strong>e<strong>in</strong></strong>e Rentiere brauchte.<br />

1635 eröffnete König<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>as Regierung <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />

Silbergrube im Nasafjäll im<br />

Pite Lappengebiet. Die<br />

Sami mussten Zwangsarbeit<br />

leisten, u.a. mit ihren<br />

Rentieren Erz zur Küste<br />

transportieren. Auch <strong>in</strong><br />

anderen Teilen von Sápmi<br />

kam Ende des 17. Jahrhunderts<br />

Bergwerksbetrieb<br />

vor, wo die Sami gezwungen<br />

waren, Transporte auszuführen.<br />

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