Länderinformation zu Bolivien - Gustav-Adolf-Werk
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Länderinfos - <strong>Bolivien</strong><br />
<strong>Länderinformation</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bolivien</strong><br />
Plurinationaler Staat <strong>Bolivien</strong>, Estado Plurínacional de Bolivia<br />
KFZ-Kennzeichen: BOL, Internet-Kennung: .bo<br />
Staat: Präsidialrepublik, Abgeordnetenhaus mit 130 Mitgliedern, Senat mit 36 Mitgliedern, Wahl jeweils alle 5 Jahre, -<br />
Direktwahl des Staatsoberhauptes alle 5 Jahre, einmalige Wiederwahl möglich, Wahlpflicht ab 18 Jahren.<br />
Nationalfeiertag: 6. August (Unabhängigkeit 6.8.1825,<br />
ehem. Spanische Kolonie)<br />
Einwohnerzahl: 9 863 000, 9 je km²<br />
(Deutschland 82 047 000 = 230 je km²)<br />
Fläche: ca. 1 098 581 km²<br />
Hauptstadt: Sucre<br />
Regierungssitz: La Paz<br />
Staatsoberhaupt und Regierungschef:<br />
Staatspräsident Evo Morales, seit 2009<br />
Währung: 1 Boliviano (Bs) = 100 Centavos / Wechselkurs:<br />
1 Euro = 10,06 Bs<br />
Staatsflagge: rot-gelb-grün, quer gestreift, mit Wappen auf gelbem Feld<br />
Amtssprachen: Spanisch, Ketschua (regional), Aimará (regional),<br />
weitere 34 Regionalsprachen<br />
Religion: ca. 78 % sind Katholiken, etwa 16 % Protestanten oder Evangelikale u.a.<br />
Die größten Städte:<br />
Santa Cruz de la Sierra ca. 1,6 Millionen Einwohner<br />
El Alto ca. 954 000 Einwohner<br />
La Paz ca. 836 000 Einwohner<br />
Cochabamba ca. 618 000 Einwohner<br />
Sucre ca. 284 000 Einwohner<br />
Verwaltung: Die Republik <strong>Bolivien</strong> ist verwaltungstechnisch in 9 Departamentos aufgeteilt.<br />
Bevölkerung: <strong>Bolivien</strong>s Bevölkerung teilt sich im Wesentlichen in vier große ethnische Gruppen: 42 % Indigenas<br />
(Ureinwohner), 31 % Mestizen (Rassenmischung, hervorgegangen aus der Verbindung zwischen indianischen<br />
Ureinwohnern, aus Spanien eingewanderten Weißen und ehemaligen schwarzen Sklaven), 15 % Weißen und 12 %<br />
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Kreolen (in den ehemals spanischen Koloniengebräuchliche Bezeichnung für Nachkommen spanischer Eltern). Von allen<br />
Bolivianern leben ungefähr 57 % in Städten und 43 % auf dem Lande.<br />
Analphabetenrate: männlich 9 %, weiblich 22 %<br />
Wirtschaft: <strong>Bolivien</strong> gehört trotz seines Reichtums an Bodenschätzen <strong>zu</strong> den am wenigsten entwickelten Ländern<br />
Südamerikas. Obwohl die größten Bergbauunternehmen in den fünfziger Jahren verstaatlicht wurden, hat die bolivianische<br />
Regierung die Entwicklung der privaten Industrie und Investitionen ausländischen Kapitals aktiv gefördert. <strong>Bolivien</strong><br />
verfügt über reiche Erzvorkommen. In den zahlreichen Erzlagerstätten werden Zinn, Blei, Silber, Kupfer, Antimon, Zink,<br />
Schwefel, Wismut, Gold und Wolfram abgebaut.<br />
Der Bergbau, wichtigster Devisenbringer <strong>Bolivien</strong>s, erlitt Ende der achtziger Jahre durch den Preisverfall an den<br />
Weltmärkten und die Erschöpfung der Minen einen Einbruch. <strong>Bolivien</strong> zählt weltweit <strong>zu</strong> den größten Zinn-, Wismut- und<br />
Antimonproduzenten. In der Landwirtschaft sind etwa die Hälfte der Erwerbstätigen des Landes beschäftigt, die 23 % des<br />
Bruttosozialprodukts erwirtschaften.<br />
Die wichtigsten Handelspartner <strong>Bolivien</strong>s sind<br />
im Export: USA, Großbritannien und Nordirland, Peru, Kolumbien, Argentinien, Deutschland, Niederlande und<br />
Frankreich.<br />
im Import: USA, Brasilien, Japan, Argentinien, Chile, Peru und Deutschland.<br />
Geografie: <strong>Bolivien</strong> liegt mitten in Südamerika und grenzt im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und<br />
Paraguay, im Osten und Norden an Brasilien. <strong>Bolivien</strong> ist ein Andenland, das Hochgebirge erstreckt sich von Norden<br />
nach Süden im westlichen Teil des Landes. Im Westen, an der Grenze <strong>zu</strong> Chile, liegt die Westkordillere (Cordillera<br />
Occidental), im Nordosten die Ostkordillere (Cordillera Real), das Kernstück der Anden. Beide umgrenzen das<br />
Bolivianische Hochland (Altiplano). Der Altiplano liegt in einer Höhe zwischen 3 000 bis 4 000 m. Dieses bis weit in<br />
das Nachbarland Peru reichende Gebiet ist das eigentliche Kernland, in dem die meisten Bolivianer leben, obwohl es<br />
nur etwa ein Drittel der Fläche <strong>Bolivien</strong>s ausmacht. Inmitten des Altiplano liegt der Titicacasee, höchster schiffbarer See<br />
der Welt und größter See Südamerikas. Durch dessen Mitte verläuft die Grenze <strong>zu</strong>m Nachbarland Peru. In der Cordillera<br />
Real erreichen die Anden mit dem Illimani (6.882 m) und Sajama (6.542 m) und dem Illampu (6.550 m) ihre größten<br />
Höhen. <strong>Bolivien</strong> setzt sich aus unterschiedlichen Regionen <strong>zu</strong>sammen: dem Altiplano (Bolivianisches Hochland), den<br />
Yungas, einer stark bewaldeten Region des östlichen Bolivianischen Berglandes, sowie den im Osten gelegenen<br />
Llanos (Tiefland), die tropischen Regenwaldgebiete Amazoniens.<br />
Klima: Obwohl <strong>Bolivien</strong> in den Tropen liegt, bedingen die großen Höhenunterschiede des Landes ein unterschiedliches<br />
Klima. In den höher gelegenen Regionen ist das Klima kalt und trocken, im Altiplano und Tiefland herrscht ein<br />
feuchtheißes bis trockenes Klima. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 8,3°C im Altiplano und 26,1°C in den<br />
am höchsten gelegenen Tälern.<br />
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