Nr. 243 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen
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Sankt-Jakobi-Haus Allenstein<br />
Zeitlos gleiten die Blicke<br />
über der Häuser Meer,<br />
das der Schneeflocken<br />
vertraute Wärme umhüllt.<br />
Giebel ragen gen Himmel auf;<br />
durch die Straßen dröhnt<br />
dumpfer Glocken Gesang.<br />
Nächtiges Dunkel umfängt<br />
leerer Gassen steinige Enge,<br />
zauberhaft wirft Schatten<br />
des Mondes Gestalt.<br />
Und von ferne her,<br />
durch der Häuser wirre Menge,<br />
wälzt sich dämonisch breit<br />
steingefügte Gewalt<br />
in des Städtchens<br />
vertraute Stille.<br />
Turmhoch gewaltig,<br />
gekrönt von des Kreuzes<br />
heiligem Zeichen,<br />
trutzig und wehrhaft<br />
im Funkeln der Sterne!<br />
Vor ihr weichen rundum<br />
gemauerter Katen<br />
dunkle Gefüge;<br />
Neigen sich vor<br />
Gottes steinernem Haus.<br />
Und von hoher Glockenwarte<br />
auf hölzerner Stiege<br />
steigt der Glöckner,<br />
vollendend sein Tagwerk,<br />
zum nächtlichen Schmaus.<br />
Kerzen verglühen,<br />
gespenstige Schatten weichen.<br />
Hinter bunten Fenstern<br />
verkriecht sich die Nacht.<br />
Vor des Altars Stufen<br />
hält – einsames Zeichen –<br />
ewiges Leuchten<br />
über die Schlafenden Wacht.<br />
Georg Hermanowski<br />
Damals – früh im Sommer<br />
Von Curt Elwenspoek<br />
Wenn man zum Städtchen Osterode<br />
in der Richtung nach Hohenstein hinauskam,<br />
da wo die Schranke den<br />
Bahnübergang sicherte, führte links<br />
ein wenig benutzter Feldweg in die<br />
Wiesen. Zur Rechten dieses Weges<br />
erhob sich der Bahndamm – recht<br />
hoch, so erschien es wenigstens uns<br />
neun- oder zehnjährigen Stöpseln<br />
damals –, links zog sich ein breiter,<br />
schlecht geräumter, stehender Wassergraben<br />
hin, an dem es Binsen,<br />
Schilf und fette Sumpfdotterblumen<br />
gab, auf dem Entengrütze schwamm;<br />
der also ein Paradies für Lurche aller<br />
Art, für Libellen, Schwimmkäfer und<br />
die hurtigen Wasserläufer war, die<br />
wir Schlittschuhläufer nannten. Hier<br />
schwamm auch in Massen der<br />
schleimige Gallert des Froschlaichs,<br />
auf den wir es – jeder mit einer alten<br />
Konservenbüchse bewaffnet – an jenem<br />
Sonntag im Mai (Pfingsten fiel<br />
sehr spät in dem Jahr) abgesehen<br />
hatten. Die durchsichtigen Kügelchen<br />
des Laichs wiesen schon große<br />
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