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Alice im Wunderland

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05 Theaterblatt<br />

Mai 2009<br />

KARTENVORVERKAUF<br />

0611.132 325<br />

Lulu<br />

Internationale Maifestspiele<br />

Spielzeit 2009/2010<br />

<strong>Alice</strong> <strong>im</strong> <strong>Wunderland</strong>


Lulu 4-5<br />

Internationale Maifestspiele 6-8<br />

Tanz 9<br />

Spielzeit 2009/10 12-15<br />

Spielplan 16-21<br />

<strong>Alice</strong> <strong>im</strong> <strong>Wunderland</strong> 22-23<br />

Wartburg <strong>im</strong> Mai 25<br />

Dichter ran 29<br />

Jugendreferat 31<br />

Der größte Fan 32<br />

Pressest<strong>im</strong>men 33<br />

News/Botschaft zum Welttanztag 34<br />

Besuchen Sie uns <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.staatstheater-wiesbaden.de<br />

www.maifestspiele.de<br />

Kartenvorverkauf<br />

Hessisches Staatstheater Wiesbaden<br />

Telefon 0611.132 325<br />

Fax 0611 . 132 367<br />

Christian-Zais-Str. 3<br />

Montag bis Freitag 10.oo-19.30 Uhr<br />

Samstag 10.oo-14.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertag 11.00-13.00 Uhr<br />

e-mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de<br />

Titelbild: Foto Maarten Evenhuis<br />

Mai<br />

2009<br />

Liebes Publikum,<br />

„Alles neu, macht der Mai, macht die Seele frisch und frei...“<br />

heißt es <strong>im</strong> Volkslied. Dem möchten wir von Herzen<br />

zust<strong>im</strong>men, denn für uns ist der Mai ein ganz besonderer<br />

Monat, auf den wir lange und fieberhaft, mit großer Freude<br />

und ganzem Elan hingearbeitet haben. Es ist Festspielzeit,<br />

Maifestspielzeit! Sie sind da, die Internationalen Maifestspiele,<br />

und wir laden Sie herzlich ein, sich am Freitag, den 1.<br />

Mai, um 18 Uhr in den Kolonnaden einzufinden, wo das<br />

Maljo-Trio das diesjährige Programm festlich eröffnen wird.<br />

„Flieg, Gedanke...“ werden wir dann <strong>im</strong> Trompetenklang<br />

erfahren, bevor eine Stunde später mit Konstanze<br />

Lauterbachs „Lulu“-Inszenierung (musikalische Leitung:<br />

Marc Piollet) der Startschuss ertönt.<br />

Ab da geht es Schlag auf Schlag: Oper, Tanz, Schauspiel,<br />

Konzerte, Feste, Verführungen.... So zahlreich, so international<br />

und so faszinierend – diese Chance(n) sollten Sie sich<br />

nicht entgehen lassen. Noch gibt es für die meisten Gastspiele<br />

Karten, und sollte Ihnen die Entscheidung dennoch<br />

schwer fallen: Wir haben ein paar Kenner befragt, was sie<br />

empfehlen. Auf den Seiten 6-8 stellen wir Ihnen diese<br />

(Gehe<strong>im</strong>-) Tipps vor, darüber hinaus können Sie sich<br />

natürlich in den überall ausliegenden Maifestspiel-<br />

Leporellos oder auf unserer Website www.maifestspiele.de<br />

informieren.<br />

Auch eine „reguläre“ Premiere findet diesen Monat<br />

statt: Das Junge Staatstheater bringt am 24. Mai Roland<br />

Sch<strong>im</strong>melpfennigs Bearbeitung von Lewis Carrolls „<strong>Alice</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Wunderland</strong>“ auf die Bühne, es inszeniert Herbert<br />

Wandschneider. Nicht zu vergessen natürlich die Premiere<br />

von „Pompinien” (Regie: Matthias Faltz) des Jungen<br />

Staatstheaters. Und selbstverständlich wird auf allen<br />

Probebühnen weiter geprobt, sowohl für die laufende<br />

Spielzeit – Tilman Gersch beginnt mit Beaumarchais’<br />

„Figaro! Der tolle Tag“ (Premiere ist am 14. Juni) – als<br />

auch für die kommende.<br />

À propos kommende Spielzeit: ab Seite 12 möchten wir<br />

Ihnen die Premieren der Saison 2009/2010 vorstellen – in<br />

allen Sparten wird es wieder aufregendes Theater für Sie<br />

geben. Es lohnt sich also ein Blick in dieses Heft und ein<br />

Besuch bei uns <strong>im</strong> Theater.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen erfrischenden<br />

Theater-Mai!<br />

Ihr Staatstheater<br />

Vorverkaufskasse Tourist Information<br />

Telefon 0611 . 172 99 30, Container Dern’sches Gelände, 65183 Wiesbaden<br />

Montag bis Freitag 10.00-18.00 Uhr, Samstag 10.00-15.00 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)<br />

Kartenvorverkauf Galeria Kaufhof<br />

Telefon 0611 . 304 808 / 0611 . 376 444, Eingang Friedrichstraße, 65185 Wiesbaden<br />

Montag bis Freitag 9.15-18.30 Uhr, Samstag 9.15-16.00 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)<br />

Vorverkauf Frankfurt-Ticket<br />

Telefon 069 . 1340 400, Hauptwache Frankfurt (B-Ebene, neben dem Kaufhof)<br />

Montag bis Freitag 9.30-19.00 Uhr (tel. 8.00-20.00 Uhr)<br />

Samstag 9.30-16.00 Uhr (tel. 8.00-19.00 Uhr), Sonntag 10.00-18.30 Uhr (nur tel.)<br />

www.frankfurt-ticket.de (Vorverkaufsgebühr 12,5%)<br />

Ticketbox e.Kfr.<br />

Kleine Langgasse 4, 55116 Mainz, Tel. 06131 . 2 11 500 oder 22 39 11, Fax 06131 . 2 11 501<br />

www.ticketbox-mainz.de (Vorverkaufsgebühr 13%)<br />

3


GROSSES HAUS<br />

Eine Seele, die<br />

sich <strong>im</strong> Jenseits<br />

den Schlaf<br />

aus den Augen reibt<br />

Alban Bergs Oper „Lulu“<br />

zur Eröffnung der<br />

Internationalen<br />

Maifestspiele 2009<br />

Lulu ist Männertraum und Männertrauma<br />

zugleich. Ihrer unmittelbaren sinnlichen Verführungskraft<br />

verfallen mit tödlichen Folgen der<br />

Medizinalrat, der Maler, der Journalist Dr. Schön<br />

und sein komponierender Sohn Alwa. Auch die<br />

lesbische Gräfin Geschwitz und der pubertie -<br />

rende Gymnasiast gehen an der Leidenschaft für<br />

Lulu zugrunde. Doch Lulu ist nicht einfach nur<br />

eine femme fatale. Alban Berg sah in ihr den<br />

„Würgengel“ und das „verkörperte Lebensglück“.<br />

Nur die namenlosen Freier überleben, bis Lulu<br />

schließlich in die Hände ihres Mörders Jack the<br />

Ripper fällt. Lulus Aufstieg und Fall ist eine fatale<br />

Karriere <strong>im</strong> Niedergang der bürgerlichen Werte.<br />

Doch lässt sich die Figur der Lulu kaum mit<br />

psycho logischen Kategorien erfassen. Ihre Her -<br />

kunft bleibt dunkel, fast mythisch. Ein Gossen -<br />

kind des ewig vagabundierenden Schigolch?<br />

Aufgezogen und erzogen <strong>im</strong> bürgerlichen Milieu,<br />

verheiratet mit Ärzten und Journalisten, Maler -<br />

modell und Revuetänzerin, dann polizeilich verfolgte<br />

Mörderin und schließlich Straßenmädchen.<br />

Eine Bühnenfigur von schillernder Widersprüch -<br />

lichkeit.<br />

>> Opernforum zu ,Lulu’<br />

Wieso ist Lulu das „Rätselbild einer Schönheit“ (Adorno)?<br />

Wie bekommt Berg aus Schönbergs Methode „der Komposition<br />

mit nur 12 aufeinander bezogenen Tönen“ eine Fülle sinnlicher<br />

und erotisch prickelnder Musik, oft mit Anklängen des Jazz?<br />

Diese und andere Fragen werden vom Produktionsteam erörtert.<br />

Mitglieder des Ensembles präsentieren musikalische Ausschnitte.<br />

Moderation: Bodo Busse (Musikdramaturg/Opernleiter).<br />

26. April 2009, 11 Uhr, Foyer<br />

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der<br />

Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V.<br />

Ein Gespräch mit der<br />

Regisseurin Konstanze<br />

Lauterbach.<br />

Don Giovanni hat unsere Spielzeit<br />

eröffnet, nun endet sie mit Lulu –<br />

zwei der berühmtesten Verführergestalten<br />

der europäischen Theatergeschichte.<br />

Ist Lulu ein weibliches<br />

Pendant zu Don Giovanni, auf der<br />

Suche nach ewiger Lust?<br />

In den inhaltlichen Anlagen<br />

ähneln sich beide Figuren, aber<br />

erst in der geschlechtlichen Um -<br />

kehrung kommt es zu einer inte -<br />

ressanten Deckung. In ‚Lulu’ wird<br />

die Frau zum glücksverspre chen -<br />

den Planeten und die Männer zu<br />

deren Trabanten. Die ständigen<br />

Partnerwechsel sind bei Mozart<br />

durchaus <strong>im</strong> Sinn der Libertinage<br />

gemeint, bei Wedekind jedoch<br />

nicht. Dennoch befinden sich bei -<br />

de Figuren ständig auf der Suche<br />

nach dem Partner. Dabei stellen<br />

sich jeweils existentielle Fragen:<br />

Sind dauerhafte geschlechtliche<br />

Beziehungen möglich? Müssen sie<br />

es denn überhaupt sein? Bei ‚Don<br />

Giovanni’ ist der Mann die Wunde<br />

der Frau. Bei ‚Lulu’ ist die Frau die<br />

Wunde des Mannes.<br />

Lulu heißt für den Medizinalrat<br />

Nelly, für den Maler Eva, für Dr.<br />

Schön Mignon – und bleibt sich<br />

doch <strong>im</strong>mer gleich, denn ihr „Fleisch<br />

heißt Lulu“? Worin besteht ihre<br />

Identität? Was sind dagegen die<br />

Wechselfälle ihres Lebens?<br />

Jeder Mann n<strong>im</strong>mt Lulu anders<br />

wahr. Jeder stülpt ihr ein anderes<br />

Wesen wie ein Gewand über. Da<br />

Lulu dieses Rollengewand jeweils<br />

schnell wechseln kann, muss ihre<br />

Identität durch etwas begründet<br />

sein, sonst wäre sie kein Magnet<br />

für die Männerwelt. Ihre Identität<br />

ist die Kraft unzerstörter Instinkte.<br />

Ihre Verhaltensmuster entbehren<br />

jeglicher Einschränkung durch<br />

Zivilisation und Erziehung. In ihr<br />

regt sich kreatürlich An<strong>im</strong>alisches,<br />

Kindliches, Unerzogenes. Lulu ist<br />

für die Männer „ein gestirnter<br />

H<strong>im</strong>mel“, eine Erlaubnis zur Übertretungen<br />

von moralischen, bür -<br />

gerlichen Gesetzen. Unmoral und<br />

Moral, diese Kombination ist bei<br />

Wedekind der eigentliche sinnliche<br />

Terror. Karl Kraus hat da so<br />

formuliert: „Sinnlichkeit weiss hinterher<br />

nichts von dem, was sie ge -<br />

tan hat. Hysterie erinnert sich an<br />

alles, was sie nicht getan hat.“<br />

Ihrem Wesen nach ist Lulu in ihren<br />

instinktiven Handlungen treffsicher,<br />

aber auch schutzlos ausgeliefert<br />

in einer Welt, wo alles<br />

käuflich ist, wo Geld regiert. Lulu<br />

taugt nicht für das bürgerliche<br />

Leben, das von den Gesetzen des<br />

Marktes best<strong>im</strong>mt ist. Da jede<br />

Figur <strong>im</strong> Stück nur nach der Verwirklichung<br />

einseitiger Liebeswünsche<br />

strebt, entsteht eine Erotik<br />

des Leidens. Ein Virus, der alle<br />

erfasst. Lulu ist als Spielzeug der<br />

Männer wohlgelitten, als Person<br />

aber arg missbraucht. Wenn Lulu<br />

in die Enge getrieben wird, in Not<br />

gerät, verspricht sie, was sie nicht<br />

halten kann. Wer ihr glaubt, ist<br />

selber schuld. Ihr Umfeld verän -<br />

dert sich <strong>im</strong> Verlauf des Stückes<br />

drastisch, zunehmend ist sie nur<br />

noch von Profiteuren des Geld -<br />

marktes eingekreist. Doch auch<br />

musikalisch lässt sich Lulu nicht<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 4


zum Seitenthema machen – nur<br />

dafür möchte Dr. Schön ihr in<br />

seinem Leben einen Platz einräumen.<br />

Für uns ist wichtig, dass<br />

sich Lulu nicht zur ‚femme fatale’<br />

„empor charmieren“ muss. Sie<br />

möchte um ihrer selbst willen<br />

geliebt werden.<br />

Mit seinen szenischen Effekten zwi -<br />

schen Kolportage, Erotik und Komik<br />

hat Wedekind sein Publikum verstört,<br />

die Zensur provoziert und sich<br />

vor allem gegen den herrschenden<br />

Naturalismus der Zeit aufgelehnt.<br />

Welchen szenischen Reizwert hat<br />

‚Lulu’ heute?<br />

Wedekind hat Gegenwartsstücke<br />

geschrieben. Lulu spielt in der Zeit<br />

des Raubtier-Kapitalismus. ‚Lulu’,<br />

Wedekinds radikalstes Stück, ist<br />

ein Krankheitsbild der bürger li chen<br />

Gesellschaft. Alle wollen alles und<br />

verlieren alles, es geht ums Ganze.<br />

Es wird der Untergang und Zerfall<br />

aller bürgerlichen Werte beschrie -<br />

ben. Die Welt des Geldes be -<br />

herrscht alle Beziehungen. Ein<br />

Stück voller Enthemmungen, in -<br />

dem die Menschen wie die Tiere<br />

wild aufeinander stürzen, so wie<br />

die wild gewordenen Aktien am<br />

Ende auch verrückt spielen. Das<br />

sind sehr heutige, moderne Konstellationen.<br />

Selbst die schöpfe -<br />

rischen Sehnsüchte etwa des<br />

Malers oder des Komponisten<br />

Alwa verlieren am Ende an Wert.<br />

Das Stück ist der Absturz einer<br />

ganzen Gesellschaft <strong>im</strong> Endspurt<br />

zum Ruin.<br />

Emma Pearson (Lulu)<br />

Sie haben Wedekinds Schauspiel<br />

bereits in Leipzig inszeniert. Wo<br />

liegen die Unterschiede zwischen<br />

Schauspiel und Oper?<br />

Wedekind + Berg = Crescendo des<br />

Wahnsinns.<br />

Im Schauspiel habe ich die Ur fas -<br />

sung inszeniert, die szenisch und<br />

sprachlich direkter, roher und obszöner<br />

ist, dabei den Konventionen<br />

der Zeit auch keinen Gefallen tut.<br />

Die spätere Fassung als Doppeltragödie<br />

‚Der Erdgeist’ und ‚Die<br />

Büchse der Pandora’, die auch dem<br />

Libretto von Berg zugrunde liegt,<br />

ist leider nur ein Produkt von Zen -<br />

sur und Selbstzensur. Die zweite<br />

Fassung ist eine regelrechte Verschl<strong>im</strong>mbesserung,<br />

geglättet und<br />

entradikalisiert. Der künstlerische<br />

Übermut Wedekinds ist raus. Das<br />

kompositorische Konstrukt von<br />

Berg ist in seinem Gewebe ein raffiniertes<br />

Gemisch aus Trivialem,<br />

Pathos, Hohn und Melodram, von<br />

exzessiv berauschenden Höhenflügen<br />

und Schwindel erregenden<br />

Abgründen. Eine Musik, die den<br />

Prozess des Untergangs voll<br />

Trauer und Ironie beschreibt. Die<br />

Figuren sind <strong>im</strong>mer mitten in ihrer<br />

eigenen Tragödie. Der Kampf um<br />

die Lust, gepaart mit bürgerlichem<br />

Körper-Slapstick, auch in der<br />

Musik Bergs, ist komisch, in der<br />

Folge aber trostlos und also<br />

bitterböse. Bergs musikalisches<br />

Konstrukt ist nicht nur für den<br />

Sänger durchaus lebensgefährlich<br />

und entspricht darin auch der<br />

stofflichen Substanz Wedekinds.<br />

Lulu<br />

Oper in drei Akten von Alban Berg nach<br />

den Tragödien „Erdgeist“ und „Die Büchse<br />

der Pandora“ von Frank Wedekind<br />

Orchestrierung des dritten Aktes<br />

vervollständigt von Friedrich Cerha<br />

Musikalische Leitung<br />

Marc Piollet<br />

Inszenierung und Kostüme<br />

Konstanze Lauterbach<br />

Bühne<br />

Andreas Jander<br />

Dramaturgie<br />

Bodo Busse<br />

Mit: Emma Pearson (Lulu), Ute Döring (Gräfin<br />

Geschwitz), Betsy Horne (Eine Theatergarderobiere/Ein<br />

Gymnasiast/Ein Groom), Wolfgang<br />

Vater (Der Medizinalrat/Der Professor), Angus Wood<br />

(Maler/Neger), Claudio Otelli (Dr. Schön/Jack the<br />

Ripper), Erin Caves (Alwa), Hye-Soo Sonn/Hiroshi<br />

Matsui (Athlet), Bernd Hofmann (Tierbändiger/<br />

Schigolch), Jud Perry (Prinz/Kammerdiener/<br />

Marquis), Axel Wagner (Theaterdirektor/Bankier),<br />

Anita Kyle (Eine Fünfzehnjährige), Inga Lampert<br />

(Kunstgewerblerin)<br />

Premiere und Eröffnung der<br />

Internationalen Maifestspiele 2009<br />

Fr, 1. Mai, 19 Uhr, Großes Haus<br />

Weitere Vorstellung: Di, 12. Mai, 19 Uhr<br />

Die australische Sopranistin Emma Pearson (Lulu)<br />

gehört seit 2004 zum Opernensemble des<br />

Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Sie kam<br />

zunächst als Siegerin des ‚German-Australian<br />

Opera Grant’ für ein einjähriges Stipendium nach<br />

Wiesbaden. Schon bald sang sie in Wiesbaden<br />

große Hauptrollen des lyrischen Koloraturfachs<br />

wie Blonde in ‚Die Entführung aus dem Serail’, Königin der Nacht<br />

in ‚Die Zauberflöte’, Zerlina in ‚Don Giovanni’, Waldvogel und<br />

Woglinde <strong>im</strong> ‚Ring des Nibelungen’ und Clerida in Keisers<br />

‚Croesus’. Sie trat in London, Tokio, Peking, Neuseeland, Sydney<br />

und Perth auf. Im Januar 2009 debütierte sie an der Opera<br />

Australia <strong>im</strong> Opernhaus Sydney als Königin der Nacht.<br />

Den amerikanischen Tenor Erin Caves (Alwa) kennt<br />

das Wiesbadener Opernpublikum aus der Titelpartie<br />

in Offenbachs ‚Hoffmanns Erzählungen’. Er<br />

war Ensemblemitglied des Schillertheaters NRW<br />

Gelsenkirchen-Wuppertal (heute Musiktheater <strong>im</strong><br />

Revier / Gelsenkirchen) und wechselte später ans<br />

Nationaltheater We<strong>im</strong>ar. Gastspiele führten ihn<br />

u.a. an das Landestheater Linz, das Pfalztheater Kaiserslautern, die<br />

Opern Bonn und Frankfurt, an die Staatsoper Nürnberg, die New<br />

York City Opera und ans Theater Basel. In Basel singt Erin Caves<br />

die Partie des Alwa in der aktuellen ‚Lulu’-Neuproduktion in der<br />

Inszenierung von Calixto Bieito.<br />

Claudio Otelli (Dr. Schön) war Ensemblemitglied<br />

der Wiener Staatsoper. Seit 1994 ist er freischaffend<br />

an bedeutenden deutschen und europäischen<br />

Bühnen tätig, u.a. Aalto-Theater Essen, Deutsche<br />

Staatsoper Berlin, Bayrische Staatsoper München,<br />

Oper Frankfurt, Semperoper Dresden, Staatsoper<br />

Stuttgart, Teatro San Carlo Neapel, Mailänder<br />

Scala, in Toulouse, Strasbourg, Lyon, in den USA und Japan.<br />

Bei den Bregenzer Festspielen singt er den Scarpia in der Tosca-<br />

Produktion auf der Seebühne. Claudio Otelli gastiert zur Zeit als<br />

Dr. Schön in der Basler ‚Lulu’.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 5


Ich bekam nach Veröffentlichung<br />

des<br />

Programms der<br />

Maifestspiele sofort<br />

Anrufe von anderen<br />

Besucherorganisa<br />

tionen mit Kartenanfragen für<br />

„Das Goldene Vlies“. Ein absolutes<br />

Insider-Highlight mit einer Besetzung,<br />

die (nicht nur) den<br />

Besuchern des Staatstheaters ein<br />

Begriff sein sollte. Ebenso wird<br />

sicherlich Claus Peymanns<br />

„Frühlings Erwachen“ zu einer<br />

Theater-Sternstunde. Ein ganz<br />

persönlicher Höhepunkt wird für<br />

mich der „Faust“ aus Monte Carlo<br />

werden. Wer sich noch an die<br />

letzten Arbeiten von Jean-<br />

Christophe Maillot erinnert, die<br />

hier zu Besuch waren („La Belle“,<br />

2007 und „Roméo et Juliette“,<br />

2006) und an die phantasievolle<br />

ästhetische Handschrift des<br />

wunderbaren Choreografen mit<br />

seiner phänomenalen Grazie<br />

denkt, für den ist dieser „Faust“<br />

ein absolutes Muss.<br />

Ulla Meinhold<br />

Rhein-Mainischer Besucherring<br />

Vom 1. Mai bis zum 1. Juni<br />

wird in Wiesbaden der<br />

Theater-Ausnahmezustand<br />

ausgerufen. Knapp 30<br />

hochkarätige Inszenie -<br />

rungen in Schauspiel, Oper,<br />

Tanz, dazu Konzerte,<br />

Lesungen, Performances<br />

und vieles mehr.<br />

Bloß nichts verpassen?<br />

Wir haben uns umgehört<br />

– bei denen, die es wissen<br />

müssen – und verraten<br />

Ihnen, was Sie unbedingt<br />

sehen sollten.<br />

Mit großem Inte -<br />

resse warte ich auf<br />

die diesjährigen Maifestspiele,<br />

insbeson -<br />

dere auf die Schauspielinszenierungen.<br />

Auf „Das Goldene Vlies“ von Grillparzer,<br />

dargestellt vom Schauspiel<br />

Köln, und auf Claus Peymanns<br />

Interpreta tion von Wedekinds<br />

„Frühlings Erwachen“ bin ich be -<br />

sonders gespannt, weil es selten<br />

ge spielte aber sicherlich in unsere<br />

Zeit passende Dramen sind. Nicht<br />

entgehen lassen sollte man sich<br />

auch die Nebenprogramme: Im<br />

Schauspiel ist das die Lesung des<br />

Briefwechsels von Ingeborg Bach -<br />

mann und Paul Celan, „Herzzeit“<br />

von Jens Harzer und Marina Galic<br />

und „Peymann von A-Z“.<br />

Hans Christian Bremme<br />

Vorsitzender des Fördervereins der<br />

Internationalen Maifestspiele<br />

Frühlings Erwachen Berliner Ensemble<br />

Das Goldene Vlies<br />

Schauspiel Köln<br />

An den Maifestspie -<br />

len mag ich beson ders<br />

die Vielfalt der ausgewählten<br />

Opern und<br />

Theaterstücke, die<br />

ganz unterschied -<br />

lichen Regiekonzepte und die Tat -<br />

sache, dass ich dabei auch selten<br />

ge spiel te Stücke zu sehen bekomme,<br />

wie z.B. „Das Goldene Vlies“<br />

oder etwas so besonderes wie die<br />

austra lische „Zauberflöte“. Um<br />

diese attraktiven Festspiele zu<br />

unterstützen, bin ich Mitglied <strong>im</strong><br />

Förderverein geworden.<br />

Charlotte Andresen<br />

Mitglied des Fördervereins<br />

der Internationalen Maifestspiele<br />

Das ganz und gar Ungewöhn liche<br />

findet sich dieses Jahr nicht in<br />

einer kleinen Gehe<strong>im</strong> tip-Veran -<br />

staltung, sondern in einem<br />

richtigen Festspiel-Event: Andreas<br />

Kriegenburgs Inszenierung von<br />

Kafkas „Prozess“ – poetisch,<br />

abgrün dig, surrealistisch, (traum-)tänzerisch!<br />

Únd ganz <strong>im</strong> Geist<br />

Kafkas.<br />

Ulrike Sophie Scholtz<br />

Theatergemeinde Wiesbaden<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 6


The Dizzy Gillespie TM Allstars Die Zauberflöte Co-Opera – Opera on the Move<br />

Gods and Dogs Nederland Dans Theater II Faust Les Ballets de Monte-Carlo<br />

Die jährlich in Wies -<br />

baden stattfinden -<br />

den internationalen<br />

Maifestspiele haben<br />

aufgrund des ausgewogenen<br />

und<br />

hochkarätigen Programms mit<br />

Theater-Inszenierungen sowie<br />

musikalischen und künstlerischen<br />

Darbietungen einen hohen Be -<br />

kanntheitsgrad erreicht. Das Programm<br />

mit Künstlern aus aller<br />

Welt bietet seit Jahren eine Viel -<br />

falt von Veranstaltungen, weshalb<br />

wir gerne als Bank auch diese Veranstaltungen<br />

als Kundenbin -<br />

dungs maßnahme nutzen. Die<br />

Dresdner Bank ist seit vielen<br />

Jahren Mitglied des Fördervereins<br />

der Maifestspiele.<br />

Heinz Höning<br />

Dresdner Bank<br />

Der Prozess Münchner Kammerspiele<br />

Die Maifestspiele<br />

sind schön international,<br />

wie zum Beispiel<br />

die vielen<br />

Ballett-Kompanien,<br />

die in diesem Monat<br />

aus aller Welt zu uns kommen.<br />

Besonders ge spannt können<br />

wir auf die Produktionen „pitié !<br />

Erbarme dich!“ von Alain Platel<br />

sein und auf „Gods and Dogs“ des<br />

Nederlands Dans Theater II.<br />

Dr. Bernd Kummer<br />

Vorsitzender der Gesellschaft der<br />

Freunde des Staatstheaters e.V.<br />

Besonders wichtig<br />

finde ich die Öffnung<br />

der Maifestspiele<br />

auch zur freien<br />

Szene. So kommen<br />

auch Künstler zu Zug,<br />

die sich noch nicht<br />

eta b liert haben. Ein großer<br />

Gewinn ist in diesem Sinne die<br />

Outback Oper „Die Zauberflöte“<br />

von „Co-Opera – Opera on the<br />

Move“. Außer dem freue ich mich<br />

sehr auf das Konzert der „Dizzie<br />

Gilles pie Allstars“, ein absolutes<br />

Muss!<br />

Richard Hörnicke<br />

Vorsitzender der Kulturvereini gung<br />

Volksbühne Wiesbaden e.V.<br />

Maßgeschneiderte<br />

Perfektion<br />

Der Stil,<br />

das ist der Mensch.<br />

George-Louis Leclerc de Buffon<br />

Maßanzug<br />

Sakko und Hose<br />

Reine Schurwolle<br />

Super 120<br />

EUR 350,00<br />

(Extras optional)<br />

Exklusiv für<br />

Leser des Theaterblattes<br />

Sie erhalten zu jedem Maßanzug<br />

1 Krawatte nach Wahl gratis.<br />

Bitte bringen Sie diese Anzeige mit.<br />

Kleine Schwalbacher Straße 3-5<br />

65183 Wiesbaden<br />

fon 0611 | 9 00 69 01<br />

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mail wiesbaden@cravat.it<br />

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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 7


Junge Woche 3.-10. Mai 2009<br />

Es ist gar nicht so<br />

einfach, bei all den<br />

tollen Künstlern, die<br />

das Programm<br />

bilden, einen persönlichen<br />

Favoriten<br />

innerhalb der „Jungen Woche“ zu<br />

benennen! Da ich persönlich<br />

einen Faible für Märchen habe,<br />

werde ich mir auf alle Fälle die<br />

Hänsel-und-Gretel-Adaption<br />

„Knusper & Knusper“ anschauen,<br />

die der Schweizer Theatermacher<br />

Peter Rinderknecht zusammen<br />

mit dem Jungen Ensemble Stuttgart<br />

entwickelt hat. Der gastierte<br />

bereits 2007 mit „Hard T<strong>im</strong>e<br />

Blues“ bei uns, und es macht einfach<br />

Spaß, ihn in Aktion zu sehen!<br />

Wer also am 5. Mai um 19.30 Uhr<br />

Zeit und Lust hat, ihn sich<br />

anzuschauen: Es lohnt sich für die<br />

ganze Familie!<br />

Stefan Schletter<br />

Regisseur und Regieassistent am<br />

Jungen Staatstheater Wiesbaden<br />

Di 5. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Junges Ensemble Stuttgart /<br />

Peter Rinderknecht<br />

Knusper & Knusper 8+<br />

(Uraufführung)<br />

nach Motiven aus ‚Hänsel und Gretel’<br />

der Gebrüder Gr<strong>im</strong>m<br />

In einer klugen Mischung aus Erzähl- und<br />

Spieltheater wird in ‚Knusper & Knusper’<br />

die in ‚Hänsel und Gretel’ thematisierte<br />

Sehnsucht nach Ge borgenheit zum Ausgangspunkt<br />

einer unterhaltsamen Bühnenuntersuchung<br />

kindlicher Ängste.<br />

Eine altersgerechte Mischung aus Erzählung,<br />

Kr<strong>im</strong>i, Psychothriller und Musical (...),<br />

die dem jungen Publikum samt ihren<br />

Begleitern sichtliches Vergnügen bereitet.<br />

(Eßlinger Zeitung)<br />

So 3. Mai, 18.00 Uhr, Studio<br />

ERÖFFNUNG DER JUNGEN WOCHE 2009<br />

Di 5. Mai, 11.00 Uhr, Studio<br />

Junges Staatstheater Wiesbaden<br />

Pompinien 6+<br />

Ein Clownstheaterstück von Ingeborg von<br />

Zadow<br />

‚Pompinien’ ist ein Stück über das Abschiednehmen,<br />

über Freundschaft und Neid, Liebe und<br />

Eifersucht und die Angst vor dem Auseinandergehen.<br />

Ingeborg von Zadow formuliert in ihrem<br />

Text mit großer Sensibilität menschliche Grunderfahrungen,<br />

die Kinder und Erwachsene gleichermaßen<br />

betreffen.<br />

Mo 4. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Nobulus (Österreich)<br />

Out of the Shadow 10+<br />

BBoy-HipHop-Dance Theatre<br />

‚Nobulus’ hebt Breakdance auf ein völlig neues<br />

Niveau und hat durch die Mischung verschiedener<br />

HipHop-Stile eine ganz eigene Bewegungssprache<br />

entwickelt.<br />

Mi 6. Mai, 19.30 Uhr, Studio<br />

Menzel-Schäfer-Produktion<br />

Die Macht des Schicksals 6+<br />

nach dem Märchen ‚Hans <strong>im</strong> Glück’ der<br />

Gebrüder Gr<strong>im</strong>m<br />

Die Geschichte von ‚Hans <strong>im</strong> Glück’ aus Sicht<br />

der gerade verstorbenen Eheleute Johanna<br />

und Johannes erzählt, die nebenbei kleine<br />

Ehekrisen meistern und J<strong>im</strong>i Hendrix kennen<br />

lernen.<br />

Fr 8. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Gardi Hutter (Schweiz)<br />

Die tapfere Hanna10+<br />

Clownstheater für die ganze Familie<br />

Die ,tapfere Hanna’ kämpft mutig gegen alle<br />

Hindernisse und spielt sich mühelos in die Herzen<br />

der Zuschauer.<br />

Sa 9. Mai, 19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Power! Percussion 8+<br />

Trommelperformance<br />

Auf Orchesterpauken und Ölfässern, auf Riesengongs<br />

und Mülltonnen inszeniert<br />

‚Power!Percussion’ ein spektakuläres<br />

Trommel feu erwerk. Mitreißende Rhythmen,<br />

virtuose Instrumen talität und perfektes<br />

T<strong>im</strong>ing!<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 8


Ballett<br />

auf<br />

Spanien-<br />

Tournee!<br />

Während zu den<br />

Internationalen<br />

Maifestspielen die<br />

großen Ensembles aus<br />

Deutschland, Europa<br />

und Übersee in<br />

Wiesbaden gastieren,<br />

geht das Ballett des<br />

Hessischen Staatstheaters<br />

Wiesbaden<br />

vom 12.-24. Mai auf<br />

Spanien-Tournee.<br />

„Visions fugitives“ aus „Weiß wie der Mond“<br />

Gastspielaustausch <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Partnerschaft Aquitaine-Hessen<br />

Ballet Biarritz (Frankreich)<br />

Das Porträt der Infantin<br />

& Der Liebeszauber<br />

(Le Portrait de l’infante & l’Amour sorcier)<br />

Choreografien von Thierry Malandain<br />

Mit Musik von Maurice Ravel und Manuel de Falla<br />

Katerst<strong>im</strong>mung nach dem internationalen<br />

Tanzfeuerwerk <strong>im</strong> Mai? Nichts da! Schon<br />

eine Woche nach den Festspielen gastiert<br />

erneut eine hochkarätige Kompanie <strong>im</strong><br />

Großen Haus.<br />

Mo 8. Juni 2009, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Mit der von Presse und Publikum<br />

vielbeachteten Ballettproduktion<br />

„Weiß wie der Mond“, mit der Stephan<br />

Thoss <strong>im</strong> Herbst 2007 seine erste<br />

Wiesbadener Spielzeit eröffnete, war<br />

das Ballettensemble bereits <strong>im</strong> Januar<br />

2008 zu Gast <strong>im</strong> berühmten Teatro<br />

Arriaga in Bilbao, Spanien. Nun folgt<br />

wieder eine Einladung des dreiteiligen<br />

Ballettabends ins Baskenland, diesmal<br />

mit vier Vorstellungen in drei Städten,<br />

<strong>im</strong> Teatro Prinzipal Antzokia von<br />

Viktoria-Gasteiz, Teatro de la Laboral<br />

von Gijón-Asturias und in das Teatro<br />

Vicotria Eugenia in San Sebastian.<br />

Unter dem Titel „Blanco como la luna“<br />

werden mit „Musikalisches Opfer“<br />

von Bach, Prokofjews „Visions<br />

fugitives“ und dem furiosen Finale<br />

„No Cha-Cha-Cha“ die ganze Spannbreite<br />

des Wiesbadener Ballettchefs<br />

und seiner Kompanie in Spanien<br />

präsen tiert. Das, wie die Presse<br />

schrieb, „Gesamtkunstwerk aus<br />

Musik, Bewegung, Licht, Bühnenbild<br />

und Kostümen“ ist in Wiesbaden noch<br />

zwe<strong>im</strong>al, am 10. Juni und 6. Juli zu<br />

sehen.<br />

Das 1988 gegründete Centre Chorégraphique<br />

National (CCN) <strong>im</strong> fran zö -<br />

sischen Biarritz führt das Wort<br />

„Ballett“ ganz bewusst in seinem<br />

Namen. Alle 16 Tänzer und Tänzerin nen<br />

sind klassisch ausgebildet, der künstlerische<br />

Ausdruck des Ensembles ist<br />

durch die Arbeiten Thierry Malandains<br />

neo-klassisch geprägt. Der Choreograf<br />

legt sein Hauptaugenmerk auf den<br />

Menschen und seinen tan zen den<br />

Körper, seine Zerbrechlichkeit, Kraft<br />

und Sinnlichkeit, egal, ob er eine abstrakte,<br />

eine er zählende oder eine<br />

klassisch inspi rier te Form wählt.<br />

Thierry Malandain schuf über 60<br />

Choreografien, die von Kompanien in<br />

der ganzen Welt aufgeführt werden.<br />

Die erste Choreografie dieses zweiteiligen<br />

Ballettabends ist inspiriert von<br />

Diego Velázquez’ be rühmtem Gemäl -<br />

de „Las Meninas“. Fakten und Fiktion<br />

vermischend geht „Das Porträt der<br />

Infantin“ über die Malerei hinaus und<br />

schafft zur betörenden Musik von<br />

Maurice Ravel ein ganz eigenes Bild<br />

einer märchenhaft fantastischen Welt.<br />

Das einaktige Ballett „Der Liebeszau -<br />

ber“ von Manuel de Falla entführt<br />

anschließend in die pitto res ke Welt<br />

der andalusischen Zigeuner, in der erst<br />

Aberglaube und Geister zauber überlistet<br />

werden müssen, damit ein jun ges<br />

Mädchen sich neu auf die Liebe einlassen<br />

kann. Malandain knüpft in sei ner<br />

Interpretation des Klassikers an den<br />

ständigen Kreislauf von Leben und Tod<br />

an.<br />

Im Gegenzug eröffnet das Ballett des<br />

Hessischen Staatstheaters Wiesba den<br />

am 11. September mit „Das Auge der<br />

Welt“ von Stephan Thoss das Tanzfestival<br />

„Le Temps D'a<strong>im</strong>er la Danse“<br />

in Biarritz.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 9


Die<br />

Premieren<br />

in der<br />

Spielzeit<br />

2009-2010<br />

Premieren des<br />

Musiktheaters<br />

Il Trovatore (Der Troubadour)<br />

Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi<br />

Libretto von Salvatore Cammarano nach dem<br />

gleichna migen Schauspiel von Antonio García<br />

Gutiérrez<br />

Musikalische Leitung Wolfgang Ott<br />

Inszenierung Cesare Lievi<br />

Premiere 12. September 2009 Großes Haus<br />

Kiss Me, Kate<br />

Musical in zwei Akten von Cole Porter<br />

Buch von Samuel und Bella Spewack<br />

Musik und Gesangstexte von Cole Porter<br />

Inszenierung Iris Gerath-Prein<br />

Choreografie Andrea Heil<br />

Premiere 11. Oktober 2009 Großes Haus<br />

Das Paradies und die Peri<br />

Lyrisches Drama von Robert Schumann<br />

Libretto von Emil Flechsig<br />

und Robert Schumann nach dem Epos<br />

,Lalla Rookh’ von Thomas Moore<br />

Inszenierung David Mouchtar-Samorai<br />

Premiere 28. November 2009 Großes Haus<br />

Falstaff<br />

Komische Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi<br />

Dichtung von Arrigo Boito nach<br />

William Shakespeare<br />

Musikalische Leitung Marc Piollet Inszenierung<br />

Christian Spuck<br />

Premiere 23. Januar 2010 Großes Haus<br />

Austauschgastspiel Staatstheater Darmstadt<br />

Jesus Christ Superstar<br />

Eine Rock-Oper<br />

Musik von Andrew Lloyd Webber Text von T<strong>im</strong> Rice<br />

Deutsch von Anja Hauptmann Musikalische<br />

Leitung Thomas Peuschel<br />

Inszenierung Mei Hong Lin<br />

Premiere am 6. Februar 2010 Großes Haus<br />

Gianni Schicchi<br />

Komische Oper von Giacomo Puccini Libretto von<br />

Giovacchino Forzano<br />

L’Heure espagnole<br />

(Die Spanische Stunde)<br />

Musikalische Komödie von Maurice Ravel<br />

Dichtung von Franc-Nohain<br />

Musikalische Leitung Marc Piollet<br />

Inszenierung Carlos Wagner<br />

Premiere 13. März 2010 Großes Haus<br />

Eröffnungspremiere der<br />

Internationalen Maifestspiele 2010<br />

Elektra<br />

Tragödie in einem Aufzug von Richard Strauss<br />

Dichtung von Hugo von Hofmannsthal nach den<br />

Tragödien des Sophokles Musikalische Leitung<br />

Marc Piollet<br />

Premiere 1. Mai 2010 Großes Haus<br />

Premieren des<br />

Balletts<br />

Labyrinth<br />

Irr-Garten (Uraufführung)<br />

Sweet Shadow (Uraufführung)<br />

Carmencita<br />

Ballettabend von Stephan Thoss<br />

Musik von Christopher Rouse, Kevin Volans,<br />

S<strong>im</strong>eon ten Holt, Giuseppe Verdi, George Bizet,<br />

Wolfgang Amadeus Mozart u.a.<br />

Choreografien Stephan Thoss<br />

Premiere 31. Oktober 2009 Großes Haus<br />

Es war einmal...<br />

Gr<strong>im</strong>ms Märchen für Eilige<br />

Ballettkomödie für die ganze Familie<br />

Musik von Jacques Offenbach und Lepo Sumera<br />

Choreografien von Stephan Thoss, Yuki Mori und<br />

Mirko Guido<br />

Premiere 13. Februar 2010 Großes Haus<br />

Dornröschen<br />

Musik von Peter I. Tschaikowsky<br />

Choreografie Stephan Thoss<br />

Musikalische Leitung Wolfgang Ott<br />

Es spielt das Orchester des Hessischen<br />

Staatstheaters Wiesbaden<br />

Premiere 11. April 2010 Großes Haus<br />

tanzXtra<br />

Einführungsmatineen, öffentliche Proben, Workshops,<br />

Gespräche und eine Reihe von Sonderveranstaltungen<br />

geben Einblicke in die Arbeit des Balletts und hinter die<br />

Kulissen<br />

regelmäßig ab September 2009 Ballettsaal, Großes Haus,<br />

Studio<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 12


Premieren<br />

des Schauspiels<br />

Glaube Liebe Hoffnung<br />

Schauspiel von Ödön von Horváth<br />

Inszenierung Manfred Beilharz<br />

Premiere 25. September 2009 Kleines Haus<br />

Romeo und Julia<br />

Tragödie von William Shakespeare<br />

Inszenierung Tilman Gersch<br />

Premiere 26. September 2009 Großes Haus<br />

Offene Zweierbeziehung<br />

Komödie von Franca Rame und Dario Fo<br />

Inszenierung Tobias Materna<br />

Premiere 27. September 2009 Wartburg<br />

Der Stein<br />

Schauspiel von Marius von Mayenburg<br />

Inszenierung Slobodan Unkovski<br />

Premiere 2. Oktober 2009 Kleines Haus<br />

Volpone<br />

Komödie von Ben Jonson<br />

Inszenierung Herbert Fritsch<br />

Premiere 8. November 2009 Kleines Haus<br />

Das große Fressen<br />

Nach dem Film von Marco Ferreri<br />

Inszenierung Caroline Stolz<br />

Premiere 20. November 2009 Wartburg<br />

Uraufführung<br />

Das Gähnen der Leere<br />

I don’t wanna close my eyes, aber aus dieser<br />

Visage werde ich heute nicht mehr schlau<br />

Schauspiel von Stephan Seidel<br />

Inszenierung Stephan Seidel<br />

Premiere 10. Januar 2010 Wartburg<br />

Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie<br />

Austauschgastspiel Staatstheater Darmstadt<br />

Die Kassette<br />

Komödie von Carl Sternhe<strong>im</strong><br />

Inszenierung Sibylle Broll-Pape<br />

Premiere 16. Januar 2010 Kleines Haus<br />

Uraufführung<br />

Türkiye – Almanya 0:0<br />

Projekt von Yes¸<strong>im</strong> Özsoy Gülan<br />

Inszenierung Yes¸<strong>im</strong> Özsoy Gülan<br />

Premiere 17. Januar 2010 Wartburg<br />

Michael Kohlhaas<br />

nach der Novelle von Heinrich von Kleist<br />

Theaterfassung von Dagmar Borrmann und Konstanze<br />

Lauterbach<br />

Inszenierung Konstanze Lauterbach<br />

Premiere 30. Januar 2010 Kleines Haus<br />

Deutschsprachige Erstaufführung<br />

Kunstschw<strong>im</strong>mer<br />

Schauspiel von David Drábek<br />

Inszenierung Tilman Gersch<br />

Premiere 14. März 2010 Kleines Haus<br />

Uraufführung<br />

Shopping Queens<br />

Lieder gegen Orangenhaut<br />

Inszenierung Caroline Stolz<br />

Musikalische Leitung Ernst August Klötzke<br />

Premiere 9. April 2010 Wartburg<br />

Emilia Galotti<br />

Tragödie von Gotthold Ephra<strong>im</strong> Lessing<br />

Inszenierung Ricarda Beilharz<br />

Premiere 10. April 2010 Kleines Haus<br />

Uraufführung<br />

Meeresfrüchte<br />

Nach der Filmkomödie von Olivier Ducastel und<br />

Jacques Martineau<br />

Theaterfassung von Anika Bárdos<br />

und André Rößler<br />

Inszenierung André Rößler<br />

Premiere 6. Juni 2010 Kleines Haus<br />

Sonderprojekte<br />

des Schauspiels<br />

Dichter ran!<br />

Die Autorenreihe in der Wartburg<br />

ab September 2009<br />

The Wall<br />

20 Jahre Mauerfall 7. November 2009<br />

verschiedene Spielorte<br />

Sonderprojekt<br />

des Jugendreferats<br />

Gilgamesch<br />

Eine Stadt macht Musiktheater<br />

Eine Kooperation des Hessischen Staatstheaters<br />

Wiesbaden mit dem Amt für Soziale Arbeit<br />

Projektleitung Priska Janssens<br />

Sichern Sie sich zum Auftakt der<br />

Spielzeit ein Abonnement, damit<br />

nichts mehr ohne Sie über die Bühne<br />

geht. Wir beraten Sie gerne.<br />

Abonnementbüro<br />

0611 .132 340<br />

Don Giovanni<br />

My Fair Lady<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 13<br />

Werther<br />

Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee<br />

Solitaire<br />

Die Räuber<br />

Funkenflug


Premieren des<br />

Jungen<br />

Staatstheaters<br />

Deutschsprachige Erstaufführung<br />

Sophiechen und der Riese 6+<br />

Von Roald Dahl Bühnenfassung von David Wood<br />

Inszenierung Oliver Wronka und Matthias Faltz<br />

Premiere 13. September 2009 Studio<br />

Die große Erzählung –<br />

Die Odyssee in einer Stunde 9+<br />

Von Bruno Stori Inszenierung Stefan Schletter<br />

Premiere 20. September 2009 Studio<br />

Ronja Räubertochter 5+<br />

Von Astrid Lindgren Inszenierung Matthias Faltz<br />

Premiere 15. November 2009 Großes Haus<br />

Schwestern 8+<br />

Von Theo Franzs Inszenierung Oda Zuschneid<br />

Premiere 21. Februar 2010 Studio<br />

Moby Dick 10+<br />

Nach Herman Melville<br />

Inszenierung Stefan Schletter<br />

Premiere 7. März 2010 Studio<br />

Sinfoniekonzerte<br />

16.9.2009<br />

14.10.2009<br />

9.12.2009<br />

13.1.2010<br />

17.2.2010<br />

24.3.2010<br />

2.6.2010<br />

23.6.2010<br />

1. Sinfoniekonzert<br />

Dirigent Marc Piollet<br />

2. Sinfoniekonzert<br />

Violoncello Gautier Capuçon<br />

Dirigent Marc Piollet<br />

3. Sinfoniekonzert<br />

Klavier Matthias Kirschnereit<br />

Opernchor und Extrachor<br />

des Hessischen<br />

Staatstheaters Wiesbaden<br />

Dirigent Marc Piollet<br />

4. Sinfoniekonzert<br />

Sopran Christiane Iven<br />

Dirigent Patrick Lange<br />

5. Sinfoniekonzert<br />

Viola Antoine Tamestit<br />

Dirigent Peter Hirsch<br />

6. Sinfoniekonzert<br />

Klavier Sebastian Knauer<br />

Dirigent Michael Sanderling<br />

7. Sinfoniekonzert<br />

Dirigent Marc Piollet<br />

8. Sinfoniekonzert<br />

Solisten des Opernensembles<br />

und Chor der Stadt Wiesbaden<br />

Dirigent Nicholas Milton<br />

Premieren des<br />

jugend-clubtheaters<br />

Crazy for you<br />

Musical von George Gershwin<br />

Musikalische Leitung Joach<strong>im</strong> Braun, Frank<br />

Bangert, Andreas Karthäuser Inszenierung und<br />

Choreografie Iris L<strong>im</strong>barth<br />

Premiere 3. September 2009 Kleines Haus<br />

Der Kleine Horrorladen<br />

Musical von Alan Menken und Howard Ashmann<br />

Musikalische Leitung Michael Geyer<br />

Inszenierung und Choreografie Iris L<strong>im</strong>barth<br />

Premiere 19. Dezember 2009 Wartburg<br />

Wir alle für <strong>im</strong>mer zusammen<br />

Robin Hood<br />

Anything Goes<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 15


<strong>Alice</strong> <strong>im</strong> <strong>Wunderland</strong> 8+<br />

Von Roland Sch<strong>im</strong>melpfennig,<br />

nach dem gleichnamigen Buch von Lewis Carroll<br />

Regie Herbert Wandschneider<br />

Ausstattung Oliver Kostecka<br />

Musik Dennis Scheider<br />

Mit Elke Opitz, Annette Müller, Oliver Wronka, Wolfgang Zarnack<br />

Premiere: 24. Mai 2009, 18 Uhr, Studio<br />

Weitere Vorstellungen <strong>im</strong> Mai: Dienstag, 26. Mai, 11 Uhr; Sonntag, 31. Mai, 18 Uhr, Studio<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 22


„Ich bin ganz deiner Meinung“, sagte die Herzogin; „und die Moral davon<br />

ist: ‚Scheine, was du bist, und sei, was du scheinst' – oder einfacher ausgedrückt:<br />

‚Sei niemals ununterschieden von dem, als was du jenem in<br />

dem, was du wärst oder hättest sein können, dadurch erscheinen könntest,<br />

dass du unterschieden von dem wärst, was jenen so erscheinen<br />

könnte, als seiest du anders!“ (Lewis Carroll: ‚<strong>Alice</strong> <strong>im</strong> <strong>Wunderland</strong>')<br />

Da staunt die kleine <strong>Alice</strong> nicht<br />

schlecht, als sie an einem langwei li -<br />

gen Sommermittag einem hektischen,<br />

weißen Kaninchen in seinen Bau folgt<br />

und sich unversehens in einem Wun -<br />

derland wieder findet. Dort funktio -<br />

niert so rein gar nichts nach den ihr<br />

bekannten Ordnungsprinzipien: <strong>Alice</strong><br />

muss sich in einer rotierenden Teegesellschaft<br />

zurecht finden und wird<br />

unter anderem unfreiwillige Besu che -<br />

rin eines merkwürdigen Pfeffer-Nies-<br />

Topfgeschepper-Konzertes. Auch mit<br />

den Bewohnern dieses seltsamen<br />

Kosmos ist nicht <strong>im</strong>mer gut Kirschen<br />

essen: Solch skurrile Geschöpfe wie<br />

die Grinsekatze, die rauchende Raupe,<br />

Humpty Dumpty, der Hutmacher und<br />

nicht zuletzt die Königin lassen sich<br />

von in der Schule gelerntem Er -<br />

wachse nenwissen nicht beeindrucken<br />

und haben ihre eigenen Regeln. <strong>Alice</strong><br />

kann sich auf nichts mehr verlassen<br />

und muss einen neuen, eigenen Weg<br />

finden, sich in dieser Welt, in der die<br />

Grenzen von Schein und Sein verschw<strong>im</strong>men,<br />

zu behaupten.<br />

Das berühmte Buch des englischen<br />

Logik-Professors Charles Lutwidge<br />

Dodgson, wie Lewis Carroll mit<br />

bürgerlichem Namen hieß, erschien<br />

erstmals 1865. Der Autor selbst setzte<br />

den Mythos in die Welt, er habe die<br />

Geschichte auf einer Bootstour auf der<br />

Themse erfunden, um damit die drei<br />

Töchter des mit ihm befreundeten<br />

Oxforder Dekans Liddell zu unter -<br />

halten. Wenn auch die Umstände der<br />

Entstehung heute umstritten sind, gilt<br />

das Buch als Klassiker der Kinderliteratur.<br />

Und es ist weit mehr als das:<br />

Durch seinen intelligenten Sprachwitz<br />

und hintersinnigen Denkspiele lädt es<br />

auch jeden Erwachsenen ein, in eine<br />

kindlich-anarchische Parallelwelt ab -<br />

zutauchen. Wegen eben dieser ambi -<br />

valenten Eigenschaft von Kinderbuch<br />

und ‚High-Literature' wurde die<br />

Erzählung auch von anderen Literaten<br />

hoch geschätzt und die Schriftstellerin<br />

Virginia Woolf beschrieb ihr Verhältnis<br />

zu Carrolls Werk mit den Worten: „Da<br />

aber die Kindheit in ihm als Ganzes<br />

verharrte, konnte er tun, was kein<br />

anderer je zu tun <strong>im</strong>stande war – er<br />

konnte in jene Welt zurückkehren; er<br />

konnte sie wiedererschaffen, so dass<br />

auch wir Kinder werden. [...] Tief, tief,<br />

tiefer fallen wir, in jene furchterregende,<br />

wild irrationale, doch vollkommen<br />

logische Welt, wo die Zeit<br />

rast, dann stillsteht, wo der Raum sich<br />

dehnt, dann sich zusammenzieht.“<br />

Die Bühnenbearbeitung von Roland<br />

Sch<strong>im</strong>melpfennig wurde 2004 urauf -<br />

geführt und besitzt durch die Songs<br />

eine poetisch-musikalische Akzen -<br />

tuierung. Sch<strong>im</strong>melpfennigs Sprache<br />

erschafft ein phantastisch-unhe<strong>im</strong> li -<br />

ches <strong>Wunderland</strong>, das scharf konturiert<br />

der Alltagswelt der Protagonistin<br />

gegenübergestellt wird.<br />

Für das Junge Staatstheater wird<br />

Regisseur Herbert Wandschneider<br />

Sch<strong>im</strong>melpfennigs <strong>Alice</strong>-Version<br />

inszenieren. Wandschneider absolvierte<br />

seine Schauspielausbildung in<br />

Rostock und war als Schauspieler in<br />

Meiningen, Schwerin, Neustrelitz und<br />

Stuttgart engagiert. Daneben war er<br />

als Regisseur u.a. am Hessischen<br />

Landestheater in Marburg, am Theater<br />

Rostock und am Thüringer Landestheater<br />

Rudolstadt tätig. Selbst Mitglied<br />

<strong>im</strong> Ensemble des Kölner ,Theater<br />

der Keller' ist Herbert Wandschneider<br />

langjähriger Regisseur sowie Koordi -<br />

nator und Dozent für die diesem Haus<br />

angeschlossene Schauspielschule.<br />

Der Kunstgenuss mit Freifahrschein.<br />

KULTURTICKET<br />

Kultur-Transfer – Sie werden hin und weg sein!<br />

Alle Eintrittskarten des Staatstheaters Wiesbaden, die den Aufdruck<br />

Kulturticket / Kombiticket aufweisen, berechtigen zur Fahrt mit Bus<br />

und Bahn <strong>im</strong> gesamten RMV-Gebiet. Geltungsdauer: 5 Stunden<br />

vor Veranstaltungsbeginn bis Betriebsende des RMV.<br />

Für alle Abonnenten von RMV und ESWE Verkehr und deren<br />

Begleitperson wird zudem ein Rabatt in Höhe von 5 % auf den<br />

Eintrittspreis gewährt *<br />

* Weitere Informationen zu den Leistungen des Abonnements erhalten Sie<br />

in der RMV-Mobilitätszentrale von ESWE Verkehr <strong>im</strong> LuisenForum.<br />

www.eswe-verkehr.de<br />

Hessisches RZ_anz_kulturticket_180808.indd Staatsthea ter Wiesbaden 1/ Theaterblatt • Mai 2009 18.08.2008 15:56:35 Uhr23


Wartburg<br />

<strong>im</strong> Mai<br />

Wartburg<br />

Schwalbacher Straße 51<br />

Karten: 0611. 132 325 oder Abendkasse<br />

Einheitspreis A 16,00 € , ermäßigt 8,00 €<br />

Einheitspreis B 14,00 € , ermäßigt 7,00 €<br />

Uraufführung<br />

Jailhouse Blues<br />

Schauspiel von Jörg Graser<br />

2., 13., 21 Mai, jeweils 20 Uhr<br />

Alec Motil wartet auf seine Hinrichtung: Er soll einen<br />

Mord begangen haben – aber er ist unschuldig und<br />

will nur seine große Liebe, die Bluessängerin Sandy,<br />

wiedersehen. André Rößler inszeniert die temporeiche<br />

schwarze Komödie „Jailhouse Blues“: Ein vergnüglicher<br />

Abend in der Wartburg für alle Cowboy Junkies, Texas<br />

Rangers, Amigos, Gringos und alle, die schneller ziehen<br />

als ihr Schatten.<br />

Mit: Eva-Maria Damasko, Franziska Werner; Michael<br />

Birnbaum, Sebastian Muskalla, Tobias Randel, Jörg<br />

Zirnstein. Regie: André Rößler.<br />

Gastspiel<br />

Junge Oper Rhein-Main e.V.<br />

Carmen (R)Evolution<br />

nach Georges Bizet<br />

8., 9., 10. Mai, jeweils 20 Uhr<br />

„Carmen (R)evolution“ entführt auf eine Reise durch<br />

Zeit und Raum, in der das existenzielle Drama um<br />

Leben, Liebe, Lust und Tod neu verhandelt wird. Voller<br />

Esprit und mit vielen Überraschungen präsentiert das<br />

junge, internationale Team der Jungen Oper Rhein-<br />

Main einen außergewöhnlichen Abend, der sowohl<br />

Kenner der Oper als auch Ersthörer mitreißen wird.<br />

Idee, Buch und Regie Céline Maya Walkley, Kevin<br />

Armstrong Mit: Andrea Berminger, Marion Knögel,<br />

Shen Shen, Céline Maya Walkley; Kevin Armstrong,<br />

Patrick Bernd Findeis, Eric Lenke<br />

jugend-club-theater<br />

Non(n)sens<br />

Musicalcomedy Buch, Musik und<br />

Gesangstexte von Dan Goggin<br />

17. Mai, 20 Uhr<br />

In Hoboken ist der Teufel los... und Not macht erfinderisch!<br />

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mitschwestern<br />

entpuppen sich fünf Nonnen als wahre Musicalstars<br />

und stellen eine witzig-makabre Show auf die Beine,<br />

mit der sie die Beerdigung ihrer Kolleginnen finanzieren.<br />

„(...) der Zuschauer (hat), wenn die kunterbunte<br />

Benfizshow tosend endet, ein Lächeln <strong>im</strong> Gesicht, mit<br />

der Gewissheit etwas Gutes getan zu haben und dabei<br />

wunderbar unterhalten worden zu sein.“ (STUZ)<br />

Mit dem jugend-club-theater. Regie: Iris L<strong>im</strong>barth.<br />

Junges Staatstheater<br />

Bad Trips<br />

Suchten und Fluchten –<br />

Aufstieg und Fall<br />

28. Mai, 11 Uhr<br />

Welches Gehe<strong>im</strong>nis verbirgt sich <strong>im</strong> Rausch? Und<br />

wann wird die Flucht zur Sucht? Biografische und<br />

fiktive Geschichten sind Ausgangspunkt für die<br />

filmisch-theatrale Auseinandersetzung mit diesem<br />

komplexen Thema. „Matthias Faltz hat das aufwühlende<br />

Stück nicht nur, aber besonders für junge Leute<br />

inszeniert.“ (Main-Echo)<br />

Mit Annette Müller, Oda Zuschneid; Charles Toulouse.<br />

Film: Dorothee Kaden. Regie: Matthias Faltz.<br />

Die Glasmenagerie<br />

Schauspiel von Tennessee Williams<br />

1. und 12. Mai, jeweils 20 Uhr<br />

Amanda Wingfield hat große Pläne für ihre Kinder, vor<br />

allem für ihre schüchterne Tochter Laura: Sie soll möglichst<br />

wohlhabend heiraten, um den beengten und<br />

ärmlichen Familienverhältnissen zu entkommen. Ihr<br />

Bruder Tom soll zu diesem Zweck einen Arbeitskollegen<br />

zum Essen mitbringen. Doch der Abend entwickelt<br />

sich anders als geplant... „Caroline Stolz hat dieses<br />

Meisterwerk neurotischen Charmes ebenso sensibel<br />

wie robust in Szene gesetzt: als Familienmuster, das in<br />

unseren Tagen viele Beispiele findet.“ (Frankfurter<br />

Neue Presse)<br />

Mit Susanne Bard, Lissa Schwerm; Michael von<br />

Burg, Sebastian Münster. Regie: Caroline Stolz.<br />

Hitchcocks<br />

„Die 39 Stufen“<br />

Kr<strong>im</strong>inalkomödie von John Buchan<br />

und Alfred Hitchcock<br />

6., 19., 23. Mai und 1. Juni, jeweils 20 Uhr<br />

Was sind die 39 Stufen? Kino <strong>im</strong> Theater, Film auf der<br />

Bühne – live und in schwarz-weiß! Erleben Sie Flugzeugabstürze<br />

und Verfolgungsjagden in fahrenden<br />

Zügen, Mordopfer, Frischverliebte... „Ein Feuerwerk,<br />

das die vier [Schauspieler] ... mit min<strong>im</strong>alem technischem<br />

Aufwand und max<strong>im</strong>aler Lust am Spiel entzünden.“<br />

(Frankfurter Rundschau)<br />

Mit Franziska Werner; Wolfgang Böhm,<br />

Sebastian Muskalla, Florian Thunemann,<br />

Alexander Traxel (Klavier). Regie: Caroline Stolz.<br />

Clockwork Orange<br />

Nach dem Roman von Anthony Burgess<br />

11. Mai, 20 Uhr<br />

Spätestens seit der Verfilmung durch Stanley Kubrick<br />

ist die Geschichte Kult: Der junge Alex prügelt, vergewaltigt,<br />

tötet – bis man mit Hilfe moderner Technik<br />

einen „guten“ Menschen aus ihm macht. Doch zu welchem<br />

Preis? „Michael Birnbaum verkörpert Alex mit<br />

anarchischer Arroganz, [...] messerscharf und explosiv<br />

ist sein Zorn.“ (Darmstädter Echo)<br />

Mit: Katalyn Bohn, Franziska Werner; Michael<br />

Birnbaum, Gottfried Herbe, Jan Käfer, Sebastian<br />

Münster, Florian Thunemann, Jörg Zirnstein.<br />

Regie: Tobias Materna.<br />

jugend-club-theater<br />

Baby<br />

Comedymusical<br />

Musik von David Shire<br />

22. Mai, 20 Uhr<br />

Wie aus dem Leben gegriffen zeigt „Baby“ uns humorvoll<br />

die vielen kleinen Probleme und Konflikte, die der<br />

Alltag einem Paar stellen kann, wenn es ein Kind erwartet,<br />

oder eben vielleicht doch lieber keines...? Mit hinreißenden<br />

Kompositionen und humorvollen, scharfzüngigen<br />

Texten..... „Insgesamt erlebt das Publikum <strong>im</strong> ausverkauften<br />

Haus zwei Theaterstunden, in denen mit<br />

Leidenschaft gesungen, getanzt und gespielt wurde..“<br />

(Wiesbadener Tagblatt)<br />

Mit dem jugend-club-theater. Regie: Iris L<strong>im</strong>barth.<br />

Bad Trips<br />

Die Glasmenagerie<br />

Männerhort<br />

Komödie von Kristof Magnusson<br />

7. Mai, 20 Uhr<br />

Helmut, Eroll und Lars flüchten vor den samstäglichen<br />

Shoppingtouren mit ihren Frauen. Eine stillgelegte<br />

Toilette <strong>im</strong> Center wird zu ihrem Zufluchtsort. Nach<br />

dem Motto „Hier bin ich Mann, hier darf ich sein“ sind<br />

Fußball, Bier und Frauen-Erlebnis-Austausch ihre Themen.<br />

Aber bald wird die Männerfreundschaft auf eine<br />

harte Probe gestellt. „Eine ganze Wartburg ist schließlich<br />

begeistert von dieser flott inszenierten und exzellent<br />

gespielten Komödie...“ (Wiesbadener Kurier)<br />

Mit Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm,<br />

Hanns Jörg Krumpholz, Florian Thunemann.<br />

Regie: Caroline Stolz.<br />

Junges<br />

Literaturforum<br />

Hessen-Thüringen<br />

16. Mai, 11 Uhr<br />

Preisverleihung durch Frau Ministerin<br />

Eva Kühne-Hörmann<br />

481 Jugendliche aus Hessen und Thüringen zwischen<br />

16 und 25 Jahren beteiligten sich am diesjährigen Wettbewerb<br />

„Junges Literaturforum Hessen-Thüringen“.<br />

Eine Jury wählte 31 Preisträgerinnen und Preisträger<br />

aus. An der Preisverleihung werden die zehn Preistexte<br />

von Schauspielerinnen und Schauspielern des Jungen<br />

Staatstheaters vorgetragen.<br />

Mit dem Ensemble des Jungen Staatstheaters<br />

Die Leiden des<br />

jungen Werther<br />

Nach dem Briefroman von<br />

Johann Wolfgang Goethe<br />

26. Mai, 20 Uhr<br />

Goethes „Kultbuch“ auf der Bühne. „Regisseur Tobias<br />

Materna erweist sich abermals als Balancekünstler<br />

zwischen ernster Wahrnehmung der Textvorlage und<br />

Verlebendigung für ein junges Publikum. Das Team<br />

geht mit Liebe an dieses Stück über die Liebe.“<br />

(Wiesbadener Kurier)<br />

Mit: Eva-Maria Damasko; Michael Birnbaum,<br />

Florian Thunemann, Sebastian Münster.<br />

Regie: Tobias Materna.<br />

Gastspiel<br />

Improtheatershow<br />

Für Garderobe keine Haftung<br />

31. Mai, 20 Uhr<br />

Szenen aus dem Nichts. Die Zuschauer geben die entsprechenden<br />

Hinweise für das Spiel auf der Bühne. Hier<br />

ist alles <strong>im</strong>provisiert, <strong>im</strong>mer neu und manches schräg –<br />

ein Theater ohne Netz und doppelten Boden.<br />

Eintritt 8,80 €. Informationen unter www.fgkh.de<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 25


Dichter ran!<br />

Die Autorenreihe<br />

in der Wartburg<br />

‚Dichter ran’ rückt<br />

Autoren auf den<br />

Leib, die mit<br />

ihren Texten<br />

Theatergeschichte<br />

schrieben.<br />

Was darf Satire? – Alles.<br />

5. Abend:<br />

„Die Sahne... die Sahne<br />

ist weg!“<br />

– Die Satiriker der<br />

We<strong>im</strong>arer Republik<br />

Nachdem die ersten vier „Dichter<br />

ran!“-Abende jeweils einem<br />

Autor „auf den Leib rückten“<br />

(Samuel Beckett, Peter Hacks,<br />

Heiner Müller, Thomas<br />

Bernhard), wird sich die letzte<br />

Veranstaltung der Wartburg-<br />

Reihe in dieser Spielzeit gleich<br />

mehreren Schriftstellern auf<br />

einmal nähern: den Satirikern<br />

der We<strong>im</strong>arer Republik.<br />

Die We<strong>im</strong>arer Republik hat eine<br />

Renaissance der deutschspra -<br />

chi gen Satire bewirkt. Schriftsteller<br />

wie Kurt Tucholsky, Erich<br />

Kästner, Joach<strong>im</strong> Ringelnatz<br />

oder Karl Kraus setzten sich mit<br />

ihren Veröffentlichungen, in<br />

denen sie humoristisch – aber<br />

doch unmissverständlich – die<br />

herrschenden Gesellschaftsverhältnisse<br />

kritisierten, fortwährend<br />

der Bekämpfung durch<br />

Kirche und konservative Parteien<br />

aus. In Zeitschriften wie<br />

„Die Fackel“, „Weltbühne“ oder<br />

„S<strong>im</strong>pliciss<strong>im</strong>us“ griffen sie bis -<br />

weilen zu Pseudonymen, um<br />

ihren politischen Texten Gehör<br />

zu verschaffen. Pointiert und<br />

bitterböse sind ihre Gedichte,<br />

Lieder und Glossen, gleichzeitig<br />

feinsinnig und von einer unge -<br />

heuren Heiterkeit und Sprachvirtuosität<br />

geprägt.<br />

Zum Sommerbeginn rückt<br />

„Dichter ran!“ lesend, szenisch<br />

und musikalisch dichter ran an<br />

jene Autoren, welche die Krisenjahre<br />

der We<strong>im</strong>arer Republik<br />

ebenso satirisch begleiteten<br />

wie die überschwänglichen<br />

„Goldenen Zwanziger“. Die<br />

ungebrochene Aktualität der<br />

Texte ist frappierend; ihr unveränderter<br />

Unterhaltungswert<br />

ebenso.<br />

Donnerstag,<br />

4. Juni 2009, 20 Uhr<br />

Wartburg,<br />

Schwalbacher Str. 51<br />

M A I<br />

Freitag, 01.05.<br />

20:00 1. Mai<br />

Samstag, 02.05.<br />

20:00 Der seltsame Fall des<br />

Benjamin Button<br />

Sonntag, 03.05.<br />

20:00 Der seltsame Fall des<br />

Benjamin Button<br />

Montag, 04.05.<br />

20:00 Tenebrae<br />

Dienstag, 05.05.<br />

20:00 GPU<br />

Mittwoch, 06.05.<br />

20:00 Der seltsame Fall des<br />

Benjamin Button<br />

Donnerstag, 07.05.<br />

20:00 Go West - Sing West (Teil 1)<br />

Freitag, 08.05.<br />

19:00 Murnau-Kurzfilmpreis 09<br />

Samstag, 09.05.<br />

20:00 Effi Briest<br />

Sonntag, 10.05.<br />

20:00 Meine Mütter - Spurensuche in Riga<br />

Montag, 11.05.<br />

20:00 Die Schuld, eine Frau zu sein<br />

Dienstag, 12.05.<br />

20:00 Die dünnen Mädchen<br />

Mittwoch, 13.05.<br />

20:00 The Fall<br />

Donnerstag, 14.05.<br />

20:00 Priscilla - Königin der Wüste<br />

Freitag, 15.05.<br />

20:00 Strajk -<br />

Die Heldin von Danzig<br />

Samstag, 16.05.<br />

20:00 Faust<br />

Sonntag, 17.05.<br />

20:00 Oberhausen on Tour 2009<br />

Montag, 18.05.<br />

20:00 Fight Club<br />

Dienstag, 19.05.<br />

20:00 Der Knochenmann<br />

Mittwoch, 20.05.<br />

20:00 Die Klasse<br />

Donnerstag, 21.05.<br />

20:00 Die Farbe Safran<br />

Freitag, 22.05.<br />

20:00 Kuhle Wampe oder wem<br />

gehört die Welt?<br />

Samstag, 23.05.<br />

20:00 GG 19 - Deutschland in 19 Artikeln<br />

Sonntag, 24.05.<br />

20:00 Captain Abu Raed<br />

Montag, 25.05.<br />

20:00 Willkommen bei den Sch´tis<br />

Dienstag, 26.05.<br />

20:00 Willkommen bei den Sch´tis<br />

Mittwoch, 27.05.<br />

20:00 Das große Geschäft<br />

Donnerstag, 28.05.<br />

20:00 Falafel<br />

Freitag, 29.05.<br />

20:00 Liebe Mutter es geht mir gut<br />

Samstag, 30.05.<br />

20:00 Werkstatt für junge Filmer<br />

Sonntag, 31.05.<br />

20:00 Watchmen - Die Wächter<br />

P R O G R A M M A U S Z U G<br />

Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche)<br />

65183 Wiesbaden, Tel. 0611- 31 50 50<br />

www.wiesbaden.de/caligari<br />

Newsletter per Mail:<br />

Mail-Adresse an caligari@wiesbaden.de<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 29


Jugendreferat<br />

<strong>im</strong> Mai<br />

Seit November 2008 laufen die Vorbereitungen<br />

für ein neues Bürger-<br />

Projekt des Staatstheaters in Kooperation<br />

mit dem Amt für Soziale<br />

Arbeit.<br />

Die Schließung einer Hauptschule<br />

<strong>im</strong> Stadtteil Gräselberg gibt den<br />

Raum für ein spannendes Vorhaben:<br />

Physiksaal, Großküche, Heizungskeller<br />

<strong>im</strong> Schulgebäude bieten<br />

lebensvolle Kulissen für ein Theaterstück,<br />

das ganz aus den Erfahrungen,<br />

Wünschen, Gedanken und Träumen<br />

der Teilnehmer entsteht.<br />

Mehr als 40 Bürgerinnen und Bürger<br />

der Stadt befassen sich mit einem<br />

antiken Stoff, der Sage des Helden<br />

Herakles. Aus diesen Begegnungen<br />

entwickelt sich ein einzigartiger<br />

Theaterabend. Neben Herakles<br />

werden so auch die alltäglichen<br />

Helden mit ihren Taten, Wünschen<br />

und Befürchtungen ins Rampenlicht<br />

gerückt.<br />

Unter dem Titel „Heldenleben“<br />

entsteht durch gemeinsame Ideenfindung<br />

und szenische Improvisation<br />

eine Aufführung, die am<br />

13. Juni 2009 um 19.00 Uhr in der<br />

Ludwig Beck-Schule (Wörther-See-<br />

Straße 8, Buslinie 15) auf dem Gräselberg<br />

zur Premiere kommen wird.<br />

Begleitende Performance jeweils eine halbe<br />

Stunde vor der Aufführung.<br />

Weitere Vorstellungen am:<br />

Sonntag, 14. Juni, 18 Uhr,<br />

Freitag, 19. Juni, 19 Uhr,<br />

Samstag, 20. Juni, 19 Uhr,<br />

Sonntag, 21. Juni, 18 Uhr,<br />

Freitag, 26. Juni, 19 Uhr,<br />

Samstag, 27. Juni, 19 Uhr,<br />

Sonntag, 28. Juni, 18 Uhr<br />

Karten erhalten Sie an allen<br />

Vorverkaufsstellen und an den<br />

Kassen des Staatstheaters<br />

Wiesbadener, sowie unter<br />

0611.132325<br />

Für weitere Informationen,<br />

Anmeldungen und vieles mehr<br />

sind wir erreichbar unter:<br />

Priska Janssens, Mara May,<br />

Daniela Schilling und Max Münz<br />

Jugendreferat <strong>im</strong> Staatstheater Wiesbaden<br />

jugendreferat@staatstheater-wiesbaden.de<br />

0611. 132 270 und 0611. 132 281<br />

Helden<br />

leben<br />

Interview mit<br />

Günter Nebel,<br />

Darsteller be<strong>im</strong><br />

Heldenleben-<br />

Projekt<br />

Wie bist du auf das Theaterprojekt<br />

„Heldenleben“ aufmerksam geworden?<br />

Günter Nebel: Ich war einmal bei einer<br />

Min<strong>im</strong>atinee für Kinder. Dort wurde<br />

der Beruf des Regisseurs vorgestellt.<br />

4-Jährige durften einmal Regisseure<br />

sein und den Erwachsenen Anwei sun -<br />

gen geben, wie sie sich verhalten<br />

sollen, was wir tun sollen... Ich musste<br />

den Puck aus dem Sommer nachts -<br />

traum spielen – und hüpfen! Später<br />

habe ich in der Zeitung von dem Projekt<br />

gelesen. Mich interessiert <strong>im</strong>mer,<br />

was <strong>im</strong> Theater passiert.<br />

Was ist für dich das Besondere, an dem<br />

Projekt teilzunehmen?<br />

Günter Nebel: Ich bekomme so die<br />

Gelegenheit, aktiv an der Arbeit des<br />

Jugendreferates mitwirken zu können.<br />

Mir macht es Spaß, als Helfer tätig<br />

sein zu können und als Rentner habe<br />

ich unbeschränkt Zeit zu solchen<br />

Aktivitäten. Das Schulprojekt<br />

„move@school“ hat mich überzeugt,<br />

dann auch an weiteren Projekten, wie<br />

nun „Heldenleben“ mitzuwirken.<br />

Was war der Reiz, selbst bei<br />

„Heldenleben“ mitzuspielen?<br />

Günter Nebel: Der Reiz, ein Stück zu<br />

entwickeln lag darin, dass gerade<br />

keine professionellen Schauspieler am<br />

Werk sind und kein vorgegebenes<br />

Textbuch unsere Rolle beschreibt,<br />

sondern wir selbst das Stück erfinden.<br />

Ich kann mich einbringen, Entschei -<br />

dungen treffen und bin Mitgestalter<br />

des Werkes.<br />

13.-30. Juni 2009<br />

Standest du zuvor schon mal vor<br />

größerem Publikum?<br />

Günter Nebel: Ja, ich habe 22 Jahre<br />

Theatererfahrung mit dem Boulevard-<br />

Theater in Delkenhe<strong>im</strong> gemacht.<br />

Hast du einen Bezug zu deiner Rolle als<br />

Zeus?<br />

Günter Nebel: Ja und Nein. Nicht von<br />

Anfang an, aber mit der Zeit bekommt<br />

man einen Bezug durch Gespräche zu<br />

seiner Rolle. Zuerst hat man das Ge -<br />

fühl, durch einen schwarzen Tunnel zu<br />

blicken, aber mit dem entstehenden<br />

Text und etwas Zeit n<strong>im</strong>mt die Rolle<br />

<strong>im</strong>mer mehr Gestalt an.<br />

Kannst du dich mit deiner Rolle<br />

identifizieren?<br />

Günter Nebel: Ja, ich denke schon. Ich<br />

spiele ja keinen jugendlichen Liebha -<br />

ber als Zeus. Die Rolle des Zeus überzeugt<br />

durch das Alter und Lebensweisheit,<br />

die man bisher gesammelt<br />

hat.<br />

Inwieweit spielt deine eigene Lebenserfahrung<br />

eine Rolle in der Erzählung?<br />

Günter Nebel: Mit 77 Jahren habe ich<br />

schon einiges an Lebenserfahrung<br />

gesammelt, die sich nun auch wieder<br />

in der Rolle des Zeus wiederspiegelt,<br />

wie beispielsweise Themen um Treue/<br />

Untreue und auch das Suchen nach<br />

Heldentum. Es sind Fragen, die das<br />

Leben aufwirft und auf die man sich<br />

durch das Alter rückbesinnt.<br />

Dank dir für das Gespräch, Günter!<br />

Helden leben<br />

13.-30. Juni 2009<br />

Ludwig-Beck-Schule Wiesbaden<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 31


Pressest<strong>im</strong>men<br />

Tristan und Isolde<br />

Musikdrama von Richard Wagner<br />

Musikalische Leitung Marc Piollet<br />

Inszenierung Dietrich Hilsdorf<br />

Hilsdorf inszeniert sehr genau an der Partitur entlang, jeder musikalische<br />

St<strong>im</strong>mungsumschwung hat seine Entsprechung in der Aktion auf der Bühne.<br />

Und da erweist sich die Partitur als praktikable Theatermusik, die viele Regungen<br />

sehr genau beschreibt – das geht in den meisten Inszenierungen, die sich<br />

an der ‚unendlichen Melodie’ entlang hangeln, verloren. Hier spielen Regisseur<br />

Hilsdorf und Dirigent Marc Piollet Hand in Hand. Neben der textgenauen<br />

Personenregie besticht die Inszenierung durch das Spiel mit den Symbolen.<br />

Die Darsteller (...) spielen engagiert und singen mit hoher Textverständlichkeit<br />

und präziser Textausdeutung. Alfons Eberz (...) überrascht als Tristan durch die<br />

dunkle, baritonale Einfärbung der St<strong>im</strong>me. In jeder Hinsicht großartig ist die<br />

Brangäne von Silvia Hablowetz. Die junge, groß gewachsene Sängerin hat szenisch<br />

wie musikalisch hohe Präsenz und geht die Partie geradezu hochdramatisch<br />

an (...). Bernd Hofmann singt einen prächtigen und klangschönen Marke<br />

mit edler, dennoch jugendlicher St<strong>im</strong>me. Fazit: Keine Aufführung für Romantiker,<br />

aber packendes Theater: Angesichts der konsequenten, in manchem<br />

Detail (bewusst) irritierenden, auf jeden Fall aber sehr genauen Inszenierung<br />

eine spannende Aufführung auf beachtlichem musikalischen Niveau.<br />

Online Musik Magazin<br />

Musikalisch kann die Wiesbadener Produktion voll überzeugen. Und wird<br />

vom Publikum entsprechend enthusiastisch gefeiert. Unter Marc Piollets<br />

souveräner Führung zeigt das Orchester (...) eine starke Leistung. Alfons<br />

Eberz als Tristan technisch perfekt (...). Turid Karlsen, (...) ihre St<strong>im</strong>me lässt<br />

keine Wünsche offen. Stark in Nebenrollen: Thomas de Vries als Kurwenal<br />

und Silvia Hablowetz als herausragend besorgte Brangäne, jung und schön.<br />

Wertung: GUT<br />

Bild Zeitung<br />

Die musikalische Seite der Wiesbadener Aufführung (...) ist exzellent. Turid<br />

Karlsen und Alfons Eberz gestalten die Titelpartien mit dem beeindruckenden<br />

vokalen und physischen Aplomb gestandener Wagner-Sänger. Bei der mit<br />

sicherer Hand vorgenommenen Besetzung der Nebenrollen mit Mitgliedern<br />

des Ensembles, so der des Hirten mit Jud Perry und der des Melot durch<br />

Angus Wood, erwies sich Thomas de Vries’ Verkörperung des Kurwenal als<br />

besonderer Glücksgriff. Und de Vries, ansonsten gern gesehener und gehörter<br />

Spezialist für melancholisch patinierte Noblesse, mutiert hier mit baritonaler<br />

Sprengkraft und mächtiger Bühnenpräsenz tatsächlich zur abgründig-gefährlichen<br />

Persönlichkeit. Marc Piollet, als Dirigent quasi der Regisseur der inneren<br />

Handlung, entschmeichelt dem Staatsorchester alles, was unter den<br />

räumlichen-akustischen Gegebenheiten möglich ist.<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 33


news<br />

Gewinner<br />

Zen Jefferson,<br />

Mitglied des<br />

Balletts des<br />

Hessischen<br />

Staatstheaters<br />

seit dieser<br />

Spielzeit,<br />

wurde aus 166<br />

Bewerbungen<br />

ausgewählt,<br />

um an Ostern<br />

be<strong>im</strong> 23. Internationalen Wettbewerbs<br />

für Choreographen<br />

Hannover teilzunehmen. Mit<br />

seiner frech-witzigen Rotkäppchen-Version<br />

„Little Red rides<br />

through the Hood“ sicherte er sich<br />

<strong>im</strong> Finale gleich zwei Preise:<br />

Kritikerpreis und Publikumspreis.<br />

Getanzt wurde seine Choreografie<br />

u.a. vom Wiesbadener Tänzer<br />

Mirko Guido, der <strong>im</strong> letzten Jahr<br />

den 1. Hauptpreis und ebenfalls<br />

den Publikumspreis gewonnen<br />

hatte. Damit sind mit Yuki Mori<br />

(2005) und Stephan Thoss (1990)<br />

schon vier Preisträger des<br />

renommierten Hannoveraner<br />

Wettbewerbs <strong>im</strong> Wiesbadener<br />

Ensemble.<br />

Impressum (15. JG. NR. 9)<br />

Druck und Verlag<br />

Dinges & Frick GmbH, Greifstraße 4, 65199 Wiesbaden<br />

Texte Dramaturgie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden<br />

Redaktion Anika Bárdos<br />

Kontakt Hessisches Staatstheater Wiesbaden<br />

Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden<br />

www.staatstheater-wiesbaden.de<br />

info@staatstheater-wiesbaden.de<br />

pressereferat@staatstheater-wiesbaden.de<br />

dramaturgie@staatstheater-wiesbaden.de<br />

Fotos Martin Kaufhold, Lena Obst; Michael Kretzer (Jugendreferat).<br />

Die Fotos der Gäste wurden von den Künstlern zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Konzept Ma arten Evenhuis Gestaltung Beate Marx<br />

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Das Hessische Staats theater<br />

Wiesbaden ist Mitglied der<br />

Europä ischen Theater kon vention<br />

(ETC), Brüssel.<br />

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Welttanztag<br />

am 29. April<br />

Botschaft<br />

des Jahres 2009<br />

Den Welttanztag gibt es seit<br />

1982. Er wird weltweit alljährlich<br />

am 29. April begangen,<br />

dem Geburtstag des<br />

französischen Tänzers und<br />

Choreografen Jean-Georges<br />

Noverre, der viele Reformen<br />

durchführte . Das Tanzkomitee<br />

des Internationalen Theater<br />

Institutes (ITI der UNESCO)<br />

rief diesen Tag vor nunmehr 27<br />

Jahren ins Leben, um den Tanz<br />

zu feiern, ihn weltweit ins<br />

Bewusstsein zu bringen und<br />

als grenzüberwindendes<br />

Medium zu würdigen.<br />

Zum letzten Mal<br />

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„Dieser ganz besondere Tag, der internationale Tag des<br />

Tanzes, ist der einzigen Sprache gewidmet, die jede und<br />

jeder auf dieser Welt kennt, der Sprache unserer Körper<br />

und Seelen, unserer Vorfahren und Kinder.<br />

Dieser Tag ist jedem Gott, Guru und Vorfahren gewidmet,<br />

der uns je gelehrt und inspiriert hat, jeder Musik, jedem<br />

Impuls und Moment, die uns dazu bewegt haben, uns zu<br />

bewegen.<br />

Er ist dem Kind gewidmet, dass sich wünscht, sich wie<br />

ein Star bewegen zu können und dem die Mutter sagt:<br />

„Du kannst es bereits.“<br />

Dieser Tag ist all jenen Menschen gewidmet, die<br />

unabhängig von Konfession, Hautfarbe und Kultur die<br />

Traditionen der Vergangenheit in Geschichten der<br />

Gegenwart und Träume für die Zukunft verwandeln.<br />

Dieser Tag ist dem Tanz gewidmet, seinen Myriaden von<br />

Sprachen und seiner großen Kraft, sich durch ihn auszudrücken,<br />

zu verwandeln, zu vereinen und zu<br />

erfreuen.“<br />

Akram Kahn<br />

Am 3. April fiel zum letzten Mal der Vorhang für die Schauspieler<br />

von „Robin Hood“.<br />

Insgesamt wurde das Weihnachtsmärchen 49 Mal vor über<br />

46.000 kleinen und großen Zuschauern gespielt. Mit der<br />

letzten Vorstellung endete auch die Spendenaktion des<br />

Jungen Staatstheaters. Im Anschluss an jede Vorstellung<br />

konnten das Publikum Poster, Postkarten, T-Shirts und Hörspiel-CDs<br />

zur Robin Hood erwerben und sich vom Ensemble<br />

signieren lassen. Nach jeder Vorstellung kamen alle Schauspieler<br />

<strong>im</strong> Kostüm in die Kassenhalle und gaben fleißig Autogramme.<br />

Die stattliche Summe von 11.400,- Euro wird geteilt und<br />

„Theater für alle“, einem Sozialfond, der Kindern aus sozial<br />

schwächeren Verhältnissen Theaterbesuche und Lernförderprojekte<br />

ermöglicht, übergeben. Als zweite Organisation<br />

unterstützt das Junge Staatstheater der Kinderhilfsorgani -<br />

sation „Fundación Romelio“ in Kolumbien.<br />

Matthias Faltz, Leiter des Jungen Staatstheaters und Regis -<br />

seur von „Robin Hood“ dankte <strong>im</strong> Namen des Jungen Staatstheaters<br />

den Spendensammlern, der Resonanzstiftung mit<br />

ihren Theaterpaten sowie dem Publikum, das die Spende n -<br />

summe überhaupt erst ermöglichte.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Mai 2009 34

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