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Forum 144 - St. Michael

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Nr. <strong>144</strong><br />

September 2007<br />

„Geborgenheit“<br />

Die Figur steht vor dem Helenenstift<br />

und wurde von Yrsa von Leistner<br />

geschaffen, die jetzt dort lebt<br />

Unsere älteren Generationen<br />

geliebt – gebraucht –<br />

toleriert – verlassen<br />

forum 1


ZUM LEITTHEMA<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

durch die bisherigen Ausgaben des<br />

forum in diesem Jahr zieht sich das<br />

Thema „Ehe und Familie“ wie ein<br />

roter Faden. In der Märzausgabe<br />

standen allgemein Beziehungen im<br />

Mittelpunkt. Im Sommer beschäftigten<br />

sich die Beiträge dann mit der<br />

Familie und den Kindern. In dieser<br />

Ausgabe dreht sich alles um unsere<br />

ältere Generation, unsere Seniorinnen<br />

und Senioren. So setzt sich<br />

schon der Denkanstoß unseres<br />

Diakons mit dem Älterwerden auseinander:<br />

Es kommt darauf an wie man<br />

alt wird, und nicht wie alt man<br />

wird.<br />

Wie wichtig Versöhnung und<br />

Dankbarkeit gerade in zunehmendem<br />

Alter wird, können Sie im Artikel ab<br />

Seite 7 lesen. Auch die KFD<br />

beschäftigt sich ab Seite 12 mit der<br />

Lebenssituation älterer Menschen.<br />

Was zwei Senioren unserer<br />

Pfarrgemeinde auf dem Jacobsweg<br />

erlebten, das wird ab Seite 16<br />

berichtet. Getreu dem Motto „Der<br />

Mensch denkt — Gott lenkt“ kommt<br />

manchmal alles anders als geplant.<br />

Zwei Artikel beschäftigen sich mit<br />

dem Altenzentrum Helenenstift —<br />

eine Oase für Senioren, mitten in<br />

unserer Gemeinde. Die Figur mit dem<br />

Titel „Geborgenheit“ steht gegenüber<br />

dem Haupteingang und schmückt<br />

auch die Titelseite dieser Ausgabe,<br />

Gedanken hierzu können Sie auf<br />

Seite 19 lesen. Die interessante<br />

Geschichte des Helenstiftes wird ab<br />

Seite 36 berichtet.<br />

Sie sehen, es gibt wieder viel<br />

Interessantes, Nachdenkliches und<br />

Hintergründiges zu unserem Thema.<br />

Doch neben diesen Beiträgen finden<br />

Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch<br />

wieder viele abwechslungsreiche<br />

Beiträge aus der Pfarrgemeinde, aus<br />

IMPRESSUM<br />

PFARRBRIEF gkz 884-0<br />

Herausgeber: Kath. Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Hennef-Geistingen<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Das Redaktionsteam<br />

im Auftrag des Pfarrgemeinderats<br />

Redaktionsmitglieder:<br />

- Thomas Maucher, Schützenstr. 12, Tel. 85539<br />

- Jürgen Ottersbach, <strong>St</strong>oßdorfer <strong>St</strong>r. 10, Tel. 7246<br />

- Krystian Szymura, Auf dem Sand 16, Tel. 7623<br />

email: redaktion-forum@gmx.de<br />

forum wird auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt!<br />

forum<br />

wurde Ihnen<br />

überreicht vom<br />

Pfarrbesuchsdienst<br />

2 forum


ZUM LEITTHEMA<br />

ihren Gruppen und von ihren<br />

Mitgliedern.<br />

Seit August hat unser Pfarrverband<br />

wieder einen Pastoralassistenten.<br />

Andreas Linke heißt der junge Mann.<br />

Über seine Einführung finden Sie<br />

Text und Bilder ab Seite 14. Auch im<br />

Kindergarten Kurhausstraße tut sich<br />

einiges. Reparieren war angesagt.<br />

Was die fleißigen Helfer alles<br />

geschafft haben, steht ab Seite 20.<br />

In der Mitte des Heftes finden Sie<br />

ein Geistinger Heimat-Quiz. Viel<br />

Spaß beim rätseln.<br />

150 Jahre gibt es in diesem Jahr<br />

unsere Pfarrbücherei. Grund genug,<br />

diesem Jubiläum 4 Seiten zu widmen.<br />

Neben dem Angebot können Sie die<br />

spannende Geschichte der Bücherei<br />

ab Seite 24 lesen.<br />

Im „Jahr der Familie“ soll natürlich<br />

nicht nur gelesen und geschrieben<br />

werden. Nein, auch aktive Unternehmungen<br />

sind angesagt. So fand in<br />

diesem Jahr der 1. Familientag der<br />

Pfarrgemeinde statt. In Seligenthal<br />

trafen sich von Klein bis Groß viele<br />

Mitglieder der Pfarrgemeinde um gemeinsam<br />

einen wunderschönen Tag zu<br />

erleben. Was da genau los war, steht<br />

ab Seite 28. Auch der Familienchor<br />

machte seinen Ausflug. Ziel war die<br />

Kakushöhle (siehe Seite 34).<br />

Die aktiven Senioren erzählen Anekdoten<br />

zum Schmunzeln und Nachdenken<br />

über Kardinal Frings ab Seite 30.<br />

Am 28. Oktober ist dieses Jahr der<br />

Sonntag der Weltmission. Schwerpunktthema<br />

in diesem Jahr ist die<br />

Mongolei. Lesen Sie die Artikel zur<br />

Sumba-Mission und missio ab Seite<br />

38.<br />

Last but not least finden Sie auf<br />

Seite 42 Informatives und Hintergründiges<br />

zum „gregorianischen<br />

Gesang“.<br />

Wir denken, es ist wieder eine<br />

gesunde Mischung zwischen den<br />

Beiträgen zu unserem Thema und den<br />

Berichten aus der Pfarrgemeinde<br />

geworden. Für jeden ist sicherlich<br />

etwas dabei.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude<br />

beim Lesen dieses forum. Gerne sind<br />

uns Ihre Gedanken, Anregungen und<br />

ihre Kritik willkommen.<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Um uns die Arbeit zu erleichtern bitten<br />

wir Sie, uns Ihre Beiträge möglichst in<br />

elektronischer Form zuzusenden:<br />

redaktion-forum@gmx.de<br />

Selbstverständlich können Sie aber auch<br />

Beiträge handschriftlich oder in anderer<br />

Form bei uns abgeben.<br />

Hinweis:<br />

Aktuelles zur Pfarrgemeinde finden Sie<br />

unter<br />

www.sanktmichael.ist-im-netz.de<br />

forum 3


INHALT<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zum Leitthema 2<br />

Denkanstoß 6<br />

Zum Thema 7<br />

Termine 10<br />

Aktuelles 11<br />

Katholische Frauengemeinschaft 12<br />

Zur Person - A. Linke 14<br />

Jakobsweg - Ende einer Pilgerfahrt 16<br />

Zum Thema - Titelbild 19<br />

Kindergarten 20<br />

Geistinger Heimat-Quiz 22<br />

Bücherei 24<br />

150-Jubiläum der Bücherei 26<br />

Familientag bei <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> 28<br />

Kard. Frings - die kölsche Eminenz 30<br />

Gedanken zum Thema 33<br />

Familienchor 34<br />

Altenzentzum Helenenstift 36<br />

Mission 38<br />

Aktion Missio 40<br />

Choralschola 42<br />

Informationen 43<br />

4 forum<br />

am<br />

Samstag, dem 20.10.2007<br />

findet die diesjährige Altkleidersammlung<br />

in der Pfarrgemeinde<br />

statt.<br />

Sonntag der Weltmission<br />

am 28. Oktober 2007 in unserer Pfarrgemeinde<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>:<br />

Im Anschluss an die Vorabendmesse<br />

werden an der Pfarrkirche verschiedene<br />

Aktionen von den Kindern durchgeführt.<br />

Es gibt u. A. heiße Brühe und Teigtaschen.<br />

Familienmesse, Sonntag, 11:00 Uhr<br />

Gestaltet vom Familienchor<br />

und den Kindern.<br />

Im Anschluss an die Messe gibt es wieder<br />

Aktionen um die Kirche wie z.B. ein<br />

mongolisches Seilspiel, das von mongolischen<br />

Kindern gerne gespielt wird.<br />

Glaubensseminare<br />

Montag, 22. Oktober 2007<br />

Jesus geht übers Wasser u. macht<br />

aus wenig Brot viel!?<br />

Zum Verständnis der „Wunder Jesu“<br />

Montag, 05. November 2007<br />

Vom „leeren Grab“ und anderen<br />

Problemen<br />

zum Glauben an den Auferstandenen<br />

Montag, 03. Dezember 2007<br />

Gott ist Mensch geworden<br />

Kindheit Jesu und seine Mutter Maria


GOTTESDIENSTORDNUNG<br />

Regelmäßige Gottesdienste in unserer Pfarrgemeinde<br />

Samstag 17:00 Uhr <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen<br />

Sonntag 09:00 Uhr Herz- Jesu, <strong>St</strong>oßdorf<br />

11:00 Uhr <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen<br />

Mo. Mi. Sa. 06:30 Uhr <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen<br />

Montag 16:00 Uhr Helenenstift, anschließend Krankenkommunion<br />

Dienstag 08:45 Uhr Herz- Jesu, <strong>St</strong>oßdorf<br />

Mittwoch 08:00 Uhr Schulgottesdienst, <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen<br />

Donnerstag 08:15 Uhr Frauenmesse, <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen<br />

(Nur am 1. Donnerstag des Monats)<br />

Freitag 17:00 Uhr <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen<br />

Erziehungsseminare<br />

Die Pfarrgemeinde lädt alle jungen Eltern und an Erziehung interessierten Erwachsenen<br />

zu den Vorträgen des Elternseminars ein. Die noch offenen Vorträge des zweiten<br />

Halbjahres werden in bewährter Weise vom Dipl.-Psychologen H-J- Neu gehalten. Herr<br />

Neu gibt seine Erfahrungen aus der Erziehungsberatung und Kinder- und<br />

Jugendlichentherapie weiter.<br />

In seinen Seminarvorträgen legt Herr Neu mehr Wert auf das Verständnis für die<br />

Bedürfnisse und die Entwicklung von Kindern und Hintergründe des Verhaltens der<br />

Kinder als dass er nur „Patentrezepte“ für bestimmte Situationen gibt.<br />

In den zwei noch offenen Vorträgen des zweiten Halbjahres werden folgende<br />

Themen behandelt:<br />

Montag , 17 September 2007:<br />

Montag , 19 November 2007:<br />

Die Vorträge finden jeweils:<br />

„Aggressivität und Mobbing bei Kindern“<br />

„Werte-Erziehung“<br />

von 20:00 Uhr bis ca. 22:15 Uhr<br />

Im Missionsraum des Pfarrheimes <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Kurhausstr. 1<br />

statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; die anteiligen Teilnahmegebühren<br />

werden von der Pfarrei getragen.<br />

forum 5


DENKANSTOß<br />

Es kommt darauf an wie man alt wird, und nicht wie alt man wird.<br />

Wenn wir wissen wollen, ob wir die richtige Einstellung zum Alter<br />

haben, dann ist es sicher gut uns selbst mit Aussagen zu<br />

konfrontieren, die nicht unsere eigenen sind. Schauen wir also kurz<br />

einmal darauf, was die Bibel über das Alter sagt.<br />

Oft werden alte Menschen als diejenigen dargestellt, die aufgrund<br />

ihrer reichen Erfahrung weise geworden sind. Wegen dieses<br />

Erfahrungs- und Wissensvorsprungs genießen diese Menschen<br />

eine gewisse Autorität und die jungen Menschen sollen ihnen<br />

deshalb Ehrfurcht entgegenbringen und die Ehre erweisen.<br />

Auf der anderen Seite ist alleine das Alter keine Garantie dafür,<br />

dass ein Mensch auch wirklich weise geworden ist. Ehrenvolles<br />

Alter besteht aus mehr als einer großen Zahl der Lebensjahre,<br />

wichtiger ist, wie dieses Leben gelebt wird, was man in diesem<br />

Leben angesammelt hat.<br />

Auf der einen Seite sollen die Menschen dem Alter respektvoll<br />

gegenübertreten, auf der anderen Seite sollen die Alten den Jungen<br />

Vorbilder sein.<br />

In dem Zusammenhang des Verhältnisses von Jung und Alt ist sicher auch interessant, dass der<br />

Heilige Benedikt es für angebracht hielt, bei der Einberufung der Brüder zum Rat die ganze<br />

Gemeinschaft geladen werden soll, weil es dem Herrn oft gefällt, gerade den Jüngeren zu<br />

offenbaren was das Beste ist.<br />

Aus alledem ergibt sich ein durchaus ausgewogenes Bild. Es zeigt sich, dass jeder<br />

Lebensabschnitt von besonderer und je eigener Bedeutung ist.<br />

Das Kind sein ist nicht einfach nur ein Abschnitt, der zur Vorbereitung auf das Erwachsen werden<br />

dient und das Alter ist nicht nur einfach ein geringer werden von Kräften und Energien bedeutet.<br />

In jeder dieser Lebensphase üben wir z.B. auch das loslassen ein:<br />

• Ein Kind kann nicht ewig Kind bleiben.<br />

• Wenn Kinder kommen, müssen Eltern auf manches verzichten.<br />

• Eltern müssen Kinder <strong>St</strong>ück für <strong>St</strong>ück loslassen.<br />

• Wir müssen einen geliebten Partner loslassen.<br />

• Wir müssen eines Tages unser eigenes Leben loslassen.<br />

Ein Alter Mensch wird sicher nicht vergessen, dass er sich in der letzten Phase seines Lebens<br />

befindet. Aber offensichtlich führt das nicht dazu, dass alle deswegen verbittern. Sie haben sich<br />

eingeübt in den Verzicht auf vieles, was früher möglich war. Manche sind sehr dankbar für alles,<br />

was ihnen zur Verfügung steht. Sicher, sie würden manchmal gerne noch etwas tun, was jetzt<br />

leider wegen ihrer Gebrechlichkeit nicht mehr machbar ist; aber wie groß ist auf der anderen<br />

Seite ihre Dankbarkeit für alles was ihnen an Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Diese<br />

Menschen haben ihr ganzes Leben schon viele Haltungen eingeübt, die es ihnen ermöglichen<br />

jetzt nicht gleichgültig, verbittert oder zynisch zu werden, sondern auch diese Phase im positiven<br />

Sinne zu gestalten.<br />

Ich wünsche uns allen, dass wir uns gegenseitig in unseren jeweiligen Lebensphasen eine <strong>St</strong>ütze<br />

und Hilfe sind und auf unserem Lebensweg immer mehr von dem ansammeln, was bleibenden<br />

Wert hat.<br />

Hansjörg Kraus, Diakon<br />

6 forum


ZUM THEMA<br />

Versöhnung und Dankbarkeit<br />

Alle Lebensalter bringen ihre Lebenserfahrungen mit sich. Sie sammeln sich von Anfang<br />

an in uns auf. Wenn ein Kind geboren wird, besitzt es schon tiefe Lebenserfahrungen.<br />

Was wir erfahren, nehmen wir immer mit. Es sammelt sich, wie in einem inneren<br />

Rucksack. Manchmal, wahrscheinlich meistens ist er mehr Nahrung, manchmal mehr<br />

Last. Lebenserfahrungen machen wir im körperlichen, psychischen und geistigen Bereich.<br />

Das gehört alles zusammen und hat immer tiefe Wechselwirkungen. Der Mensch ist<br />

ganzheitlich betroffen, er ist Eins, Eine oder Einer. Er macht seine Lebenserfahrungen in<br />

Familie, Zeit, Kirche, Kultur und Gesellschaft. Dabei spielen seine Veranlagungen und<br />

Talente wesentliche Rollen. Die Lebenserfahrungen prägen uns.<br />

Das Bewusstsein von sich selber, von der Welt und die<br />

innere Gestimmtheit wandelt sich mit dem älter werden. In<br />

der Kindheit wird meistens noch mit viel Sorglosigkeit<br />

gespielt. Aber ob das auch noch überwiegend der Fall ist,<br />

darüber bin ich mir nicht sicher. Die Situation vieler, vieler<br />

Kinder in dieser Welt ist mit das Besorgniserregendste, was<br />

ich kenne. Wenn die Kinder insgesamt gesehen in Zukunft<br />

nicht froher, gesünder und menschlicher leben werden<br />

können, sehe ich schwarz für die Zukunft. Wie kann man nur<br />

der Meinung sein, dass sich echte soziale Gerechtigkeit<br />

global wird herstellen lassen, ohne an der Situation der<br />

Kinder dieser Welt dramatisch etwas zu ändern. Hier muss<br />

es eine Verschiebung geben. In den Prozessen und<br />

Debatten über die so genannte Globalisierung müssen die<br />

menschlichen und sozialen Aspekte in den Vordergrund<br />

geschoben werden, erst dann oder höchsten auf gleichem<br />

Rang die Ökonomischen. Ökonomische Prozesse müssen in<br />

einer sozial gerechten Weise dem Menschen dienen, nicht<br />

die Menschen den ökonomischen Prozessen. Es trifft besonders die Kinder, aber<br />

genauso auch die alten Menschen.<br />

In der Pubertät wird dann mit Kampf, Kraft und Arbeit der autonome <strong>St</strong>andpunkt<br />

geschaffen. Mal gelingt das, mal nicht. Mehr und mehr autonomes Handeln ist gefragt.<br />

Schulleben, Berufsausbildung und <strong>St</strong>udium sind markante Lebenserfahrungen, wo neue<br />

und andere Gruppenerfahrungen außerhalb der Familie gemacht werden. Die Berufswahl<br />

hat meistens Langzeitwirkung. Beziehung, Partnerschaft, Ehe und Familiengründung<br />

können und sind oft <strong>St</strong>ationen im Lebensvollzug, worin viel Sinn und Freude erkannt und<br />

gefunden wird, früher oder später. Berufungen in geistliche Berufe finden auch statt. Das<br />

alles ist mit Aufbau und Wachstum, mit einem spannenden positiven und hoffnungsvollen<br />

Blick in die Zukunft, mit Neugier, Einsatz und hoher Lebensintensität verbunden.<br />

In der Lebensmitte kann dann das Bewusstsein durchbrechen– und das tut es meistens<br />

auch -, dass die Lebensprozesse nicht immer weiter zu steigern gehen, dass es Grenzen<br />

gibt, dass das Leben endlich ist. Das Grenzen-Akzeptieren und Grenzen-Setzen ist aus<br />

meiner Sicht eine der schwierigsten Aufgaben in unserer entgrenzten und entgrenzenden<br />

forum 7


ZUM THEMA<br />

Zeit, wo die Reizflut einen verwirren kann, wo alles möglich und erlaubt ist, wo ich immer<br />

weglaufen kann, wo ich mich immer ablenken und das Notwendige verdrängen und<br />

verpassen kann. An dieser <strong>St</strong>elle bin ich sehr wachsam. Wenn jemand wach ist und sein<br />

Leben richtig ansieht, dann realisiert er auch sehr deutlich, dass seinen Lebensaktivitäten<br />

und seinem Körper Grenzen gesetzt sind. Das kann sehr ernüchternd und<br />

desillusionierend ablaufen.<br />

Ich kann mich daran erinnern, wie ich mit so etwa Mitte vierzig plötzlich intensiv gespürt<br />

habe, dass mein Leben begrenzt ist. Es war nicht nur ein Gedanke, sondern eine tiefe<br />

Erfahrung. Es hat lange gewirkt und kam immer wieder hoch. Auf einmal war das<br />

Bewusstsein da, dass mein Leben endlich ist, das nicht alles geht, was ich will, das ich<br />

nicht alles kann, was ich möchte und das es auch Grenzen gibt, die ich nicht wahrhaben<br />

wollte. Solche Erfahrungen können in der Regel dazu führen, die Aspekte des Lebens<br />

neu und ernster zu sehen. Es ist wie eine unvermeidbare neue, innerliche und oft auch<br />

äußerliche Aufgabe. Viele müssen einen ziemlich umfassenden Neuanfang in der<br />

Lebensmitte machen. Wie soll es nur weitergehen? Von da an schwingt das Bewusstsein<br />

über die konkrete eigene Begrenztheit und Endlichkeit mehr oder weniger immer mit.<br />

Dann werden bei vielen die Kinder erwachsen. Sie gehen aus dem Haus und machen<br />

etwas Eigenes. Die meisten wollen und müssen etwas wagen. Aber Loslassen fällt vielen<br />

Eltern schwer. Die konkrete Verantwortung für die großen Kinder wird dramatisch<br />

weniger. Familienbeziehungen verwandeln sich. Kinder werden Eltern. Eltern werden<br />

Großväter und Großmütter. Großväter und Großmütter werden Urgroßväter und<br />

Urgroßmütter. Die Enkel und Urenkel können erheblich zur Verschönerung des Älter und<br />

Alt-Werdens beitragen. Das Großmutter und Großvater-Dasein stellt ein großes Potential<br />

dar. Für manche Kinder sind die Großeltern die Rettung.<br />

Die, die im Beruf gearbeitet haben, gehen irgendwann in Rente.<br />

Auch wieder so ein äußeres Ereignis, an dem deutlicher wird,<br />

dass man alt geworden ist. Die Altersehe will gelebt werden.<br />

Beide sind nun zu Hause. Da können neue Spannungen und<br />

auch Lebensmöglichkeiten entstehen. Manche sind sehr gut in<br />

Familien eingebunden, manche nicht. Viele sind alleine: Witwe,<br />

Witwer, oder sie waren das ganze Leben alleine. Viele verbringen<br />

ihren Lebensabend im Altenheim. Wenn man versucht, einen<br />

weiten Blick auf die Realität älterer und alter Menschen zu<br />

werfen, dann werden die Themen deutlich, die heute von vielen<br />

verschiedenen Gruppen immer intensiver angesprochen werden.<br />

Wir wollten dieses Spektrum mit dem Titel unseres<br />

Herbstpfarrbriefes andeuten. Neben den vielen absolut<br />

berechtigten Fragen, Problemen und Aufgaben zum Leben der<br />

älteren Generationen gehören meiner Meinung nach aber auch zwei weitere Aspekte,<br />

nämlich die Fragen nach Versöhnung und Dankbarkeit.<br />

Wenn man an die letzten Jahrzehnte im Leben denkt, dann glaube ich schon, dass viele<br />

dabei den Wunsch verspüren, sich mit ihren verschiedenen Lebenserfahrungen mehr<br />

oder weniger zu versöhnen und tieferen Frieden zu finden. Das Schöne und Gute lässt<br />

sich leicht annehmen. Davon zehren wir auch. Aber sich mit den schwierigen, schlimmen<br />

oder sogar bösen Erfahrungen des Lebens auszusöhnen, das ist schwer. Und trotzdem<br />

8 forum


ZUM THEMA<br />

muss es auch darum gehen, mit sich ins Reine zu kommen und sich mit allem<br />

auszusöhnen: mit sich selbst, mit anderen und mit Gott.<br />

Sich versöhnen heißt, alle Erfahrungen des Lebens ansehen und sie als Teil des eigenen<br />

Weges ganz annehmen. Sich versöhnen heißt, Vergeben und selber Vergebung erfahren,<br />

die um Vergebung bitten, an denen ich schuldig geworden bin und denen vergeben, die<br />

an mir schuldig geworden sind. Sich versöhnen heißt, zu sich selbst und zum anderen<br />

finden und alles in Gottes Hand legen. Sich versöhnen heißt, das Dunkle und<br />

Unversöhnte ins Gespräch mit Gott bringen und seinen Geist hineinströmen lassen.<br />

Versöhnung ist das Wiederfinden von Einheit. Im Versöhnen merke ich, das ich etwas<br />

sehr Richtiges und Tiefes tue. Es entspricht dem Leben, der Seele. Versöhnung heilt die<br />

Zerrissenheit des Herzens. Versöhnung bringt mich der Wahrheit meines Lebens näher.<br />

Darum ist sie auch immer mit einem neuen Lebensgefühl, mit neuer Kraft und Freude<br />

verbunden. Durch Versöhnen spüre ich, dass ich wieder am großen Ganzen des Lebens<br />

Teil habe. Gott kommt mir in der Versöhnung ganz nahe. Das ewige Leben baut auf<br />

totaler Versöhnung auf. Im Wort „Versöhnen“ steckt das Wort „Sohn“ drin. Versöhnen<br />

heißt wieder wie der Sohn Gottes, wie ein Kind Gottes werden. Versöhnung führt zur<br />

Dankbarkeit.<br />

Bin ich eigentlich dankbar für mein Leben, für das, was und natürlich wie es gewesen ist?<br />

Für manche Menschen kann das wie ein Hohn wirken. Aber durch unsere erfahrenen<br />

Grenzen relativieren sich die Ansprüche und Werte immer mehr. Es muss losgelassen<br />

werden. Dadurch können andere gute, vielleicht vernachlässigte und lebenswichtige<br />

Dinge wieder in den Blick kommen. Der manchmal blinde Kampf im Leben um die selbst<br />

gemachten Ansprüche weicht zu Gunsten einer gelasseneren und ehrlicheren Sicht. Es<br />

muss nicht mehr alles um jeden Preis sein. Und dann kann ich vielleicht das besser und<br />

tiefer erkennen, wovon ich eigentlich gelebt habe. Was und wer mich getragen hat. Was<br />

und wer mir gegeben hat.<br />

Die Dankbarkeit ist für mich eine Form der Liebe. Wenn ich<br />

herzlich dankbar sein kann, wende ich mich dem zu, dem ich<br />

dankbar bin. Ich öffne mich für ihn. Kann ich Gott danken für<br />

mein Leben, so wie es gewesen ist? Die Heilige Messe ist ein<br />

Ort der Vergebung und Versöhnung. Und ein Ort des<br />

Dankens. Wir legen das Leben in Gottes Hände und bitten,<br />

dass er alles verwandelt durch Teilhabe am Leben seines<br />

einzigartigen Sohnes. Wir danken Gott, dass wir bei ihm sein<br />

dürfen. Wir danken ihm, dass er uns vorbehaltlos mit<br />

unserem ganzen Leben annimmt. Unser Dank drückt sich im<br />

Loben und Preisen, im Singen und Beten aus. Wir danken<br />

ihm für die Gemeinschaft mit ihm. Wir können dann spüren,<br />

und vielleicht ganz besonders die, die alt geworden sind,<br />

dass es Zeit ist, sich zu versöhnen und dankbar zu sein. Anfangen ist wichtig. Eucharistie<br />

heißt „Danksagung“. Der Christ ist letztlich ein versöhnter Mensch. Gott ist gekommen,<br />

um uns mit allem zu versöhnen. Der Christ ist letztlich ein dankbarer Mensch. Aber<br />

können sie sich auch vorstellen, dass Gott Ihnen am Ende Ihrer Zeit für vieles, vieles, was<br />

Sie gelebt haben, danken und Sie reich beschenken wird?<br />

Jürgen Ottersbach<br />

forum 9


TERMINE<br />

Glaubensinformationen<br />

Referent: Dr. theol. Herbert Breuer<br />

Zu dieser Vortragsreihe lädt die Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> lädt alle ein, die für sich selbst<br />

und für Gespräche über Inhalte unseres Glaubens ihr religiöses Wissen auf den neuesten<br />

<strong>St</strong>and bringen wollen.<br />

Verständlich und vor allem lebensnah wird über die wichtigsten Themen fachkundig referiert<br />

und nachgedacht. Dr. H. Breuer schöpft aus jahrelangen Erfahrungen aus dem Religionsunterricht<br />

mit Jugendlichen und stellt die Themen daher weltoffen, nahe am Leben<br />

und durchaus nicht moralisierend oder hoch theoretisch dar.<br />

Er räumt nicht nur mit alten klischeehaften Vorstellungen auf, sondern vermittelt ein tieferes<br />

Verständnis unserer Glaubenswahrheiten und Argumente für Gespräche<br />

mit jungen Menschen (z. B. Firmlingen)<br />

in Glaubensgesprächskreisen<br />

in Familienkreisen<br />

mit den eigenen Kindern und Verwandten<br />

mit Freunden, Arbeitskollegen und Bekannten.<br />

Zu jedem Abend werden Manuskripte verteilt, so dass der <strong>St</strong>off für weitere Verwendung<br />

nachgelesen und vertieft werden kann.<br />

Die Anfang 2007 begonnene Reihe wird auch im zweiten Halbjahr 2007 wieder ca. einmal<br />

im Monat stattfinden.<br />

In dieser Runde von August bis Dezember 2007 werden noch folgende Themen behandelt:<br />

22. Oktober 2007: „Jesus geht über`s Wasser<br />

und macht aus wenig Brot viel?“<br />

Zum Verständnis der "Wunder Jesu"<br />

5. November 2007: „Vom "leeren Grab" und anderen Problemen“<br />

Zum Glauben an den Auferstandenen<br />

3. Dezember 2007: „Gott ist Mensch geworden“<br />

Kindheit Jesu und seine Mutter Maria<br />

Die Veranstaltungen finden statt<br />

in der Zeit von 20:00 Uhr - 22:15 Uhr<br />

Im Pfarrheim <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Hennef-Geistingen<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich; der Eigenanteil an den Kursgebühren wird von der<br />

Pfarrgemeinde getragen.<br />

10 forum


Frauenmesse in <strong>St</strong>adt Blankenberg<br />

AKTUELLES<br />

Ca. 130 Frauen aus dem Dekanat Hennef/Eitorf nahmen<br />

am 22.August in der Pfarrkirche <strong>St</strong>. Katharina in <strong>St</strong>adt<br />

Blankenberg an einem Frauengottesdienst teil. Die<br />

Dekanatsvorstände und ihr Präses, Pfarrer Heinz<br />

Büsching, hatten dazu eingeladen.<br />

Das Thema: Aus welchen Quellen schöpfe ich…? kam<br />

in den Lied- und Gebetstexten und in der Predigt von<br />

Pfarrer Büsching sehr gut zum Ausdruck. Der Beifall<br />

nach dem Gottesdienst zeigte, dass sich viele Frauen<br />

angesprochen fühlten.<br />

Das anschließende Beisammensein im Haus<br />

Sonnenschein diente dem leiblichen Wohl und dem<br />

gegenseitigen kennen lernen. Frau Röttig<br />

(Dekanatsvorsitzende aus Eitorf) informierte noch über<br />

den Wunsch des Diözesanverbandes, dass die kfd in<br />

den Pfarrgemeinden sich in Zukunft den<br />

zusammengelegten Dekanaten anschließt. Hier vor Ort<br />

würde das bedeuten, dass Hennef und Eitorf nur noch<br />

einen Dekanatsvorstand hat und überregionale<br />

Veranstaltungen gemeinsam organisiert. Eine<br />

Entscheidung, die wir begrüßen, denn nach der<br />

Auflösung der kfd von Liebfrauen und <strong>St</strong>. Simon und<br />

Judas wurde es schwierig, einen neuen Dekanatsvorstand<br />

für Hennef zu finden. Einzelheiten über die<br />

Zusammenarbeit werden noch überlegt und bis zur<br />

nächsten Wahl im Herbst 2008 bekannt gegeben.<br />

Dorothea Kammerich<br />

Familienchor braucht Unterstützung!!<br />

Wir sind keine Profisänger, aber das Singen macht uns Spaß.<br />

3 - 4 Mal im Jahr gestalten wir einen Gottesdienst oder eine Messe, dafür<br />

proben wir 1 Mal in der Woche.<br />

Die Proben verlaufen in einer sehr lockeren und humorvollen Atmosphäre.<br />

Sie müssen nicht singen können sondern wollen!<br />

Unterstützen Sie uns! Vor allem Männerstimmen braucht unser Chor,<br />

ob Tenor oder Bass, jeder ist herzlich willkommen.<br />

Wir proben jeden Mittwoch um 20:00 Uhr im Pfarrheim,<br />

Kommen Sie einfach dazu oder rufen Sie an!<br />

Chorleiterin Ulla Mertens, Tel.: 867 129<br />

forum 11


KATHOLISCHE FRAUENGEMEINSCHAFT<br />

„Die Lebenssituation ältere Menschen“<br />

In der Bundesrepublik Deutschland leben derzeit rund 13 Millionen Menschen,<br />

die 65 Jahre alt oder älter sind. Die mittlere Lebenserwartung hat sich im<br />

vergangenen Jahrhundert verdoppelt. Bei Frauen liegt diese nun bei 80 Jahren<br />

und bei Männern bei 74 Jahren. Diese Entwicklung wird weiter dazu führen,<br />

dass der Anteil der Hochaltrigen (Menschen über 80 Jahre) weiter ansteigen<br />

wird.<br />

Die große Mehrheit - mehr als 93% - der Senioren lebt heute noch zu Hause.<br />

Fünf Prozent leben in Seniorenheimen, die größtenteils Pflegeheime der<br />

Altenhilfe sind. Die übrigen zwei Prozent wohnen in speziellen Alten-<br />

Wohnungen oder nutzen das „Betreute Wohnen“.<br />

An diesen Zahlen ist zu erkennen, dass die ältere Generation, deren<br />

Lebensumstände und -situation in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen<br />

wird. Wie kann die Isolation der älteren Mitmenschen in unserer heutigen<br />

Welt verhindert werden? Die neuen Medien wie Internet und Mobiltelefonie<br />

ist vielen Senioren unbekannt und suspekt. Oftmals ist das Fernsehen der<br />

einzige Kontakt zur „Außenwelt“.<br />

Ein weiteres Problem für viele ältere und hochaltrige Menschen ist oftmals die<br />

schwierige finanzielle Situation. Hier besteht die Gefahr, dass sie in<br />

Notsituationen in Heime kommen, in denen die Betreuung und Pflege nur unzureichend<br />

durchgeführt werden.<br />

Die häusliche Betreuung und Pflege der alten Mutter oder des alten Vaters<br />

kann oftmals nicht von den eigenen Familienangehörigen geleistet werden. Die<br />

12 forum


KATHOLISCHE FRAUENGEMEINSCHAFT<br />

Kenntnisse sich auf ältere Menschen und deren Bedürfnisse einzustellen sind<br />

einfach nicht vorhanden. Der Grad der Pflegebedürftigkeit überfordert die<br />

meisten. Die für die Betreuung in Frage kommenden Kinder stehen ganztägig im<br />

Berufsleben.<br />

All dies sind Herausforderungen für die jüngeren Generationen und natürlich<br />

für die Politiker, finanzierbare und durchführbare Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen.<br />

Das Warten auf mögliche Lösungen verbessert die augenblickliche Situation in<br />

keinster Weise. Also was tun wir als kfd, damit die älteren Menschen, die oft<br />

„unsichtbare“ Mitbürger sind wieder sichtbar werden und aktiver am Leben<br />

teilnehmen. Natürlich sind auch unsere Mitarbeiterinnen nur im begrenzten<br />

Umfang in der Lage sich dieser Herausforderung zu stellen.<br />

Wir veranstalten z.B. in regelmäßigen Abständen Seniorennachmittage, die mit<br />

einem Begleitprogramm ausgestattet werden, so dass der Unterhaltungsfaktor<br />

nicht zu kurz kommt. Wir achten aber auch darauf, dass ausreichend Raum für<br />

persönliche Gespräche da ist, bei denen sich unsere Mitarbeiterinnen mit den<br />

Senioren unterhalten und für sie da sind. Es ist eine Selbstverständlichkeit<br />

für uns, die älteren Mitglieder bei deren Geburtstag zu besuchen und zu<br />

gratulieren. Ebenfalls besuchen wir die Alten im Krankheitsfall oder auch in<br />

den Seniorenheimen. Viele Mitgliederinnen sind hier aktiv und engagieren sich<br />

über die organisierte Arbeit der kfd hinaus.<br />

Die monatlichen Gottesdienste mit anschließendem Frühstück dienen dazu, sich<br />

mit den Teilnehmern auszutauschen und für die Sorgen und Nöte präsent zu<br />

sein … oder einfach über aktuelle Dinge des Alltags zu reden.<br />

Wir bieten darüber hinaus auch ein jährliches Reise- und Veranstaltungsprogramm<br />

an. Diese Programme sind oft auch auf spezielle Themen und<br />

Interessengebiete der Senioren abgestimmt.<br />

Auch wenn das nur kleine Beiträge sind, die wir leisten, sind wir sicher, dass es<br />

den Senioren hilft aus ihren festen Alltagsstrukturen herauszukommen um<br />

einer Isolation vorzubeugen.<br />

kfd <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

forum 13


PASTORALASSISTENT<br />

Seit August 2007<br />

hat unser Pfarrverband<br />

Geistingen-<br />

Hennef-Rott wieder<br />

seelsorgerische Verstärkung<br />

bekommen.<br />

Als studierter<br />

katholischer Theologe<br />

unterstützt Herr<br />

Alexander Linke<br />

seither das Seelsorgeteam<br />

als Pastoralassistent.<br />

Wohnen<br />

wird er zunächst in<br />

Rott, sein Büro soll<br />

er im Pfarrheim in<br />

Geistingen erhalten.<br />

Herr Linke ist 29<br />

Jahre alt und verlobt.<br />

Im Pfarrverband wird<br />

er sich vor allem um<br />

die Jugendarbeit kümmern.<br />

So nebenbei<br />

bildet er sich zum<br />

Pastoralreferenten<br />

weiter. Am Samstag<br />

dem 11. August wurde<br />

Herr Linke im Rahmen<br />

der Vorabendmesse<br />

in Geistingen<br />

und dem anschließenden<br />

Empfang im<br />

Pfarrheim in seine<br />

neue Aufgabe eingeführt<br />

und willkommen<br />

geheißen. Die Arbeit in unserem Pfarrverband ist die zweite Verwendung für ihn.<br />

Zuvor war er bereits nach seinem <strong>St</strong>udium ein Jahr als Pastoralassistent in Neuss<br />

in zwei Gemeinden tätig.<br />

Thomas Maucher<br />

14 forum<br />

Jetzt haben wir endlich wieder einen


ALEXANDER LINKE<br />

forum 15


JAKOBSWEG<br />

"Ende einer Pilgerfahrt"<br />

Ein kurzer Bericht zur Pilgerfahrt von Hennef bzw. Trier in Richtung Santiago<br />

de Compostela über den spanischen Küstenweg<br />

"Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum!<br />

oder "Der Mensch denkt - Gott lenkt"<br />

Nach wie üblich guter Planung machten wir uns (Felix Becker, Heinz van den Berg<br />

aus Hennef und Bernd <strong>St</strong>rieker aus Trier) am 19.7.07 auf den Weg nach Biarritz<br />

bzw. Hondarribia, um von dort aus per Rad gen Westen zu pilgern. Immer 2 durften<br />

radeln, während einer das Mobil, unser fahrendes Quartier chauffieren musste.<br />

Um das Ende der Pilgerfahrt vorweg zu nehmen: Wir hatten großes Pech, weil<br />

Bernd unglücklich stürzte und sich das Handgelenk brach. Nach gründlicher<br />

Prüfung der uns bleibenden Alternativen entschieden wir uns einhellig zur<br />

Rückkehr.<br />

Nach nur 2 Etappen die große Fahrt abzubrechen, war und ist für uns eine neue<br />

Erfahrung: Von eigenen Zielen abzugehen und neue Ziele anzupeilen, ist eine<br />

Notwendigkeit, die sich im Leben oft ergeben.<br />

Von unseren 2 Etappen möchte ich doch einiges erzählen:<br />

Vom stimmungsvollen Sonnenuntergang<br />

an der Biscaya ...<br />

... vom Besuch des Rocher de la Vièrge (Jungfrau-<br />

Felsen) in Biarritz<br />

... und natürlich von unseren beiden Etappen:<br />

von Hondarribia nach Zarautz<br />

von Zarautz nach Lekeitio<br />

16 forum


JAKOBSWEG<br />

Zunächst suchten und fanden wir den "Original-Pilgerweg", ein Unterfangen, das<br />

schwieriger war als erwartet:<br />

Aber wir fanden ihn!<br />

forum 17


JAKOBSWEG<br />

Wir wählten dann zunehmend die<br />

Küstenstraßen. Selbst die<br />

Nationalstraßen waren für uns<br />

Fahrradfahrer nicht ganz so<br />

gefährlich wie vermutet. Außerdem<br />

führen viele kleine Landstraßen<br />

direkt an der Küste entlang. Der<br />

Fernverkehr zieht die nahe<br />

gelegene Autobahn vor. Die Temperaturen<br />

waren sehr angenehm<br />

und die Menschen außerordentlich<br />

hilfsbereit.<br />

Die Nordküste ist wunderschön,<br />

hat gemäßigtes Klima und ist<br />

nicht zu vergleichen mit der<br />

Infrastruktur und der wirtschaftlichen<br />

Kraft des Hauptweges von <strong>St</strong>.<br />

Jean Pied de Port nach Santiago de<br />

Compostela. Der Norden ist "reicher"<br />

und damit auch etwas teurer als die<br />

Mitte Spaniens und erst um die Via de<br />

la Plata oder um den Mozarabischen<br />

Weg.<br />

Und den interessierten Radfahrern sei<br />

gesagt, dass es "ab und zu" bergauf<br />

geht.<br />

Heinz van den Berg<br />

18 forum


ZUM THEMA - TITELBILD<br />

„ Geborgenheit“<br />

Diese Figur mit dem Titel „Geborgenheit“, ist aus <strong>St</strong>ein gebildet und steht<br />

gegenüber des Haupteinganges zum Helenenstift in der Bonner <strong>St</strong>rasse.<br />

Sie ist geschaffen von der Künstlerin Yrsa von Leistner, die im Juli diesen Jahres<br />

ihren 90. Geburtstag im Helenenstift gefeiert hat. Hier lebt sie seit 4 Jahren.<br />

Geborgenheit! Im Verlauf seines Lebens braucht der Mensch sie am meisten:<br />

Als Kind bei den Eltern, insbesondere der Mutter- im Alter in vertrauter Umgebung,<br />

insbesondere in der Familie. Diese einmal selbstverständliche Lebensordnung ist<br />

heute nicht mehr Realität. Die öffentliche Diskussion zum Anfang des Lebens im<br />

Kind hat sich verengt auf die Finanzierbarkeit der staatlichen Bildungseinrichtungen<br />

und die Leitbilder für das Leben im Alter fehlen ganz. Dieser Lebensabschnitt ist voll in<br />

der Hand der Konsumwerbung.<br />

Durch die wachsende Anzahl älterer Menschen hat sich auch hier das Thema auf die<br />

sozialen Sicherungssysteme und ihre Finanzierbarkeit konzentriert.<br />

Das Alter in die Mitte der Gesellschaft holen… darum bemüht sich jetzt schon der<br />

fünfte Altenbericht der Bundesregierung und stellt Leitbilder auf wie mit dem so<br />

genannten Humanvermögen Alter durch stärkere Beteiligung in öffentlichen Räumen<br />

besser nutzbar gemacht werden kann.<br />

Wir als Gemeinde sind ein kleines Gefüge in der Massengesellschaft. Schauen wir<br />

quer durch die Generationen auf die Gruppen und Gemeinschaften stellen wir im<br />

Verlauf eines Jahres immer(noch) fest, wie es sein kann, wenn gewachsene<br />

<strong>St</strong>rukturen unabhängig vom Alter ineinander greifen. Da führen Eltern ihre Kinder<br />

zusammen mit Pastor und Helferinnen zur Ersten Heiligen Kommunion. Erste<br />

Erfahrung mit dem Glauben und darin enthaltenen Leitbilder fürs Leben. Da besuchen<br />

über 60-jährige Mitglieder des Pfarrbesuchsdienstes, auch die jüngeren Patienten, in<br />

den Krankenhäuser des Kreises um Grüsse der Pfarrgemeinde zu überbringen und<br />

bieten Gespräche an, da werden übers Jahr Gottesdienste und Feste gemeinsam<br />

vorbereitet und gefeiert, für Weiterbildung in allen Lebenslagen insbesondere für<br />

Glaubensinhalte finden regelmäßig Vorträge statt, der kulturelle Horizont wird ständig<br />

erweitert, insbesondere bei den jungen Alten, durch Exkursionen in neue<br />

Wissensgebiete und.. und.. und.<br />

Wer das forum liest kann 4 mal im Jahr feststellen wie sehr die Pfarrgemeinde lebt.<br />

Wie sehr sie auch leidet z.B. wenn engagiert Ziele angegangen werden die von der<br />

Kirchenleitung gestoppt werden oder und das ist das schmerzhafteste überhaupt, das<br />

Jugendliche immer weniger Zugang zum Gemeinschaftsleben in der Pfarre finden,<br />

auch das gehört zum Lernprozess dazu.<br />

Geborgenheit! Dafür ist Platz für alle Generationen in der Gemeinde. Gerade bei<br />

den Älteren, bei den vielen Gelegenheiten um gemeinsame Erinnerungen<br />

auszutauschen, nach den Gottesdiensten oder sonst wo. Auch bei den Beerdigungen.<br />

Der Abschied gehört zum Leben dazu.<br />

Ferdinand Jacobs<br />

forum 19


KINDERGARTEN<br />

Reparaturarbeiten im Kindergarten Kurhausstraße<br />

An einem schönen, sonnigen Samstag Nachmittag im Mai, trafen sich die Familien<br />

aus dem Vorstand des Fördervereins, um gemeinsam einige Spielgeräte wie<br />

Traktoren und Roller aus dem Fuhrpark des Kindergartens auf Vordermann zu<br />

bringen.<br />

Vor allem die Väter waren gefragt, als es um das Reparieren von Traktoren ging<br />

und den Laufrollern wieder der nötige Luftdruck verschafft werden musste. Auch die<br />

Kinder hatten Ihren Spaß, konnten sie doch währenddessen die Papas<br />

unterstützen, oder zusammen im Außengelände spielen.<br />

Frau Beckers, die Leiterin des Kindergartens, versorgte die durstigen Kehlen mit<br />

Kaffee und kalten Getränken und auch ein kleiner Imbiss sollte nicht fehlen.<br />

Zum Einsatz kamen die kleinen Helfer auch beim <strong>St</strong>reichen zweier Hockeytore,<br />

was den Kindern und den Eltern sichtlich Spaß bereitete.<br />

Die Hockeytore wurden von der Firma Funtec gespendet, und konnten nach<br />

Abschluss der Malerarbeiten im angrenzenden Garten aufgestellt werden, so dass<br />

dort jetzt eifrig Fußball gespielt werden kann. Dafür sagen wir hier nochmals<br />

herzlichen Dank an die Firma Funtec!!!<br />

20 forum


KINDERGARTEN<br />

Bei den Reparaturarbeiten mussten<br />

wir dann doch feststellen, dass einige<br />

Einzelteile von Traktoren nicht mehr<br />

erneuert werden konnten. Deshalb<br />

hat sich der Förderverein dann<br />

spontan entschlossen, für den<br />

Kindergarten zwei neue Traktoren,<br />

einige Schubkarren und eine<br />

Betonmischmaschine anzuschaffen.<br />

Finanziert werden konnten diese<br />

tollen Spielgeräte durch die<br />

Mitgliedsbeiträge der Eltern<br />

und aus Spenden. Vielen Dank auch<br />

an alle Mitglieder.<br />

Somit konnte zur Freude unserer<br />

Kinder ein schöner Beitrag zum<br />

täglichen Spiel im Garten geleistet<br />

werden.<br />

Die "Helfer Familien" hatten an<br />

diesem Nachmittag großen Spaß und<br />

haben bei Bedarf weitere Hilfe und<br />

Unterstützung zugesagt. Herzlich<br />

eingeladen sind auch alle, die dem<br />

Förderverein des Kindergartens bei<br />

seiner Arbeit helfen möchten .<br />

Wir hoffen im neuen Kindergartenjahr<br />

auf viele neue<br />

Mitglieder, interessierte Eltern<br />

und freuen uns über jede<br />

Spende. Für Fragen und Informationen<br />

steht Ihnen auch der<br />

1.Vorsitzende Hr. Dr. Norbert<br />

Esser Tel. 8732028 und<br />

Fr. Beckers Tel.2007, zur<br />

Verfügung.<br />

Für den Förderverein<br />

Petra <strong>St</strong>audt<br />

forum 21


GEISTINGER HEIMAT-QUIZ<br />

Liebe forum-Leser,<br />

machen Sie mit beim Geistinger Heimat-Quiz! Das Procedere: Sie beantworten<br />

bitte die zwölf Fragen, schneiden diese Seite aus dem Pfarrbrief heraus und legen<br />

sie bis zum 1. November 2007 in den Briefkasten des Pfarrhauses.<br />

Die Gewinner werden im Weihnachts-Pfarrbrief bekannt gegeben und erhalten ein<br />

Geschenk. Im Weihnachts-Pfarrbrief finden Sie auch die Auflösung der Fragen.<br />

............................................................... ................................................<br />

Vor- und Zuname<br />

Telefon<br />

1. Wann wird Geistingen erstmals urkundlich erwähnt?<br />

◦ 799/800<br />

◦ 885<br />

◦ 1064<br />

2. Woher stammt der Ortsname „Geistingen“?<br />

◦ vom Redemptoristenkloster Geistingen<br />

◦ von Geest = Sand und –ingen = gelegen: „am Sand gelegen“<br />

◦ von Geiß = Ziege: Geistingen – früher: Dorf mit vielen Ziegen<br />

3. Was war im Geistinger Gasthaus „Zur Glocke“ früher untergebracht?<br />

◦ Poststation mit Pferdewechsel<br />

◦ Landgericht<br />

◦ Heimatmuseum<br />

4. Was mussten um 1700 die Angehörigen eines Verstorbenen zum Begräbnisamt in<br />

Geistingen mitbringen?<br />

◦ Blech <strong>St</strong>reuselkuchen<br />

◦ Halbes Pfund Wachs<br />

◦ Flasche Aufgesetzten<br />

5. Wo steht der Geistinger Karnevalsbrunnen?<br />

◦ Kurpark<br />

◦ Geistinger Platz<br />

◦ Abtshof<br />

22 forum


6. Wie heißt der kleine Bach, der unterirdisch durch Geistingen zur Sieg fließt, wirklich?<br />

◦ Wolfsbach<br />

◦ Krumbach<br />

◦ Dürresbach<br />

7. Was versteht man unter „Puttes“?<br />

◦ Barockengel<br />

◦ <strong>St</strong>oßdorfer Original<br />

◦ deftiger rheinischer Kartoffel-Eintopf<br />

GEISTINGER HEIMAT-QUIZ<br />

8. Auf der „Drei-Kaiser-Eiche“ oberhalb der Geistinger Tennisplätze wohnten vorübergehend<br />

zwei Bundesliga-Trainer:<br />

◦ Karl-Heinz Heddergott + Kalli Feldkamp<br />

◦ Karl-Heinz Heddergott + Friedhelm Wenzlaff<br />

◦ Karl-Heinz Heddergott + Jörg Berger<br />

9. Was war die Spezialität von Müllers Liss im früheren Restaurant „Zum Bock“ auf<br />

der Bonner <strong>St</strong>raße?<br />

◦ Hähnchen<br />

◦ Reibekuchen<br />

◦ Biowürstchen<br />

10. Wann verlor Geistingen seine politische Selbstständigkeit und wurde unter Verlust<br />

seines Namens mit Hennef vereinigt?<br />

◦ 1918<br />

◦ 1935<br />

◦ 1948<br />

11. Was war im heutigen „Kurhäuschen“ bis in die 60er Jahre untergebracht?<br />

◦ Trinkhalle des Kurhauses<br />

◦ Umkleidekabinen<br />

◦ Sebastian-Kneipp-Ausstellung<br />

12. Wer hat die kleine Marienstatue aus der Apsis der Geistinger Klosterkirche – die<br />

„Madonnina“ - nach der Auflösung des Klosters erhalten?<br />

◦ Wallfahrtskirche Bödingen<br />

◦ Altes Hennefer Rathaus<br />

◦ Josephinum Bonn<br />

forum 23


BÜCHEREI<br />

Kath. öffentliche Bücherei <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Jubiläum in unserer<br />

Pfarrgemeinde<br />

150 Jahre Pfarrbücherei <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

In diesem Jahr feiern wir das 150-jährige Jubiläum unserer Pfarrbücherei.<br />

Am Samstag, den 3. November 2007 und am Sonntag, den 4. November 2007, dem<br />

alljährlichen Buchsonntag, findet das Fest mit folgendem Programm statt:<br />

Samstag, 3.11.2007:<br />

14.00 Uhr bis 17.00 Uhr Bücherflohmarkt im Pfarrsaal.<br />

Die von der Fachstelle des Erzbistums aussortierten Medien (Bücher,<br />

Kassetten und Videos) und auch geschenkte Bücher werden preiswert<br />

angeboten. Der Erlös dient ausschließlich aktuellen Neuerwerbungen.<br />

17.00 Uhr Heilige Messe (Vorabendmesse am Buchsonntag)<br />

Die nur einmal im Jahr stattfindende Kollekte am Buchsonntag, wird<br />

zur Anschaffung neuer Medien verwendet.<br />

18.00 Uhr Empfang im Pfarrsaal für die Pfarrgemeinde und geladene<br />

Gäste.<br />

Erläuterungen der auf <strong>St</strong>ellwänden dargestellten Dokumentation der<br />

Pfarrbücherei von 1857 bis 2007 durch Herrn F. Jakobs, Pfarrarchiv.<br />

Verabschiedung von Herrn Martin Wittig nach 37 Jahren Mitarbeit in<br />

der Bücherei.<br />

Buchsonntag, 4.11.2007:<br />

10.00 Uhr bis 11.00 Uhr Buchausleihe in der Pfarrbücherei.<br />

11.00 Uhr Heilige Messe<br />

(Kollekte für die Pfarrbücherei)<br />

12.00 Uhr bis 18.00 Uhr Bücherflohmarkt<br />

Ab 14.00 Uhr<br />

Ab 15.00 Uhr<br />

Cafeteria<br />

Verschiedene Aktivitäten für und mit Kindern<br />

16.00 Uhr Die Märchenerzählerin, Frau Roswitha Harms aus<br />

Neunkirchen, wird Märchen und Geschichten für Kinder im Alter von 6<br />

bis 10 Jahren erzählen.<br />

24 forum


Zum Thema dieser forum-Ausgabe<br />

„Unsere älteren Generationen geliebt – gebraucht – toleriert – verlassen“<br />

stellen wir folgende Buchtitel vor:<br />

BÜCHEREI<br />

Gärtner, Heiderose:<br />

Menschen im Alter verstehen und begleiten<br />

Ein gelungener Ratgeber rund um das Alter und ein Plädoyer für einen<br />

respektvollen Umgang mit alten und gebrechlichen Menschen.<br />

Hauser-Schöner, Isabell: Kinder brauchen ihre Großeltern<br />

Über die Bedeutung von Großeltern für die Entwicklung<br />

der Enkel.<br />

Meinerts, Eva:<br />

Riemann, Fritz:<br />

Schneider, Regine:<br />

Warren, Ann:<br />

Mit Omi ist es einfach toll<br />

Anregungen, Tipps, Ideen, Spiele für fröhliche <strong>St</strong>unden mit<br />

dem Enkelkind verschiedener Alterstufen.<br />

Die Kunst des Alterns<br />

Eine positive Sicht auf das Alt werden als Aufgabe für jeden<br />

Einzelnen.<br />

Wir haben noch viel vor<br />

Von Krisen, Erwartungen und Chancen der Frauen um die<br />

Fünfzig.<br />

Mit 60 hat Frau noch Träume<br />

Auch das Alter hat schöne Seiten, man muss sie aber erkennen<br />

wollen.<br />

Wir machen darauf aufmerksam, dass Sie Ihre Pfarrbücherei unterstützen, indem Sie Ihre<br />

Bücher, Videos, CDs, PC CDs und auch Spiele dort bestellen können. Die Bücherei ist an einem<br />

Bonussystem des Borromäusvereins Bonn angeschlossen, der den mehrmals im Jahr<br />

erscheinenden “Buchspiegel“ zur Auswahl herausgibt. Dieser liegt zur Mitnahme in der Bücherei<br />

bereit.<br />

Die Öffnungszeiten der Katholischen öffentlichen Bücherei Sankt <strong>Michael</strong>, Kurhausstraße 1<br />

sind:<br />

Sonntags<br />

Montags<br />

Mittwochs<br />

von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr<br />

und nach der 11.00 Uhr Messe bis 12.30 Uhr<br />

von 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />

von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

E. Bäcker<br />

und das Bücherei-Team von Sankt <strong>Michael</strong><br />

forum 25


150 JAHRE BÜCHEREI ST. MICHAEL<br />

26 forum<br />

„Anfang des Jahres 1857 fanden sich in der Bibliothek<br />

des Borromäus Vereins zu Geistingen 86 Bände vor ;<br />

dazu sind von 1857 bis Anfang 1861 hinzugekommen 138<br />

Bände ; die Bibliothek zählt demnach am 1.Januar 1861<br />

im Ganzen 224 Bände.“<br />

Das sind die ersten Aufzeichnungen in unserem<br />

Pfarrarchiv über die Pfarrbücherei <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>. Seit dieser<br />

Zeit, mit geringfügigen Unterbrechungen, gab es immer<br />

wieder Persönlichkeiten, vornehmlich Frauen, die sich dieser<br />

Aufgabe des um 1846 gegründeten Borromäus Vereins<br />

gestellt haben .In diesen unruhigen Zeiten des Kulturkampfes<br />

der 1871 vom preußischen <strong>St</strong>aat veranlassten Gesetze<br />

gegen katholische Einrichtungen war die Zielsetzung des<br />

Vereins „dem verderblichen Einfluss, den die schlechte Literatur auf alle Klassen der<br />

bürgerliche Gesellschaft ausübt, durch Begünstigung und Verbreitung guter Schriften<br />

entgegen zu wirken.“<br />

1870 war die Zahl der Ortsvereine in 35 Diözesen des Deutschen Reiches und im<br />

deutschsprachigen Ausland schon auf 1471 Ortsvereine mit über 5000 Mitglieder<br />

angewachsen. Und Geistingen war unter den ersten Pfarrgemeinden dabei, betreut von<br />

der 1859 eingerichteten Zentrale auf dem Bonner Münsterplatz. Heute bestehen noch 898<br />

Ortsvereine. Wie sich die Entwicklung der Bücherei aus den Archivbeständen darstellt, kann<br />

von einer geregelten Ausgabe der Bücher nach den Sonntagsmessen erst ab 1907, also<br />

vor 100 Jahren gesprochen werden. Frl. Elisabeth Kratz, Lehrerin an der höheren<br />

Mädchenschule übernahm die Leitung der Borromäusbücherei in Geistingen.<br />

Man musste Mitgliedsbeiträge zahlen um sich ein Buch ausleihen zu können.<br />

Ausleihgebühren kamen bis 1960 dazu. Bildung hatte noch seinen Preis und war nicht<br />

umsonst zu haben. Karl <strong>St</strong>ockheim war ein treuer Helfer beim Karteikarten ausstellen,<br />

Sortieren und Ausgeben. Als Frl. Kratz gestorben war, wurden die Bücher aus ihrem Haus,<br />

das der Ausleihe diente, herübergeholt und in neu aufgestellten Borde und Schränke im 1929<br />

erbauten Jugendheim (heutiges Pfarrheim –Altbau) eingerichtet. Die neue Leiterin war ab<br />

März 1938 Elisabeth Oberdörffer .Die Anzahl der Leserschaft war zurückgegangen und es<br />

galt wieder neu aufzubauen. Doch der Wind des Zeitgeistes blies den Helfer und Helferinnen<br />

entgegen. Schikanen durch die Nationalsozialisten setzten der Arbeit des Vereins mehr und<br />

mehr Grenzen. Durch Verordnungen wurde das breit gefächerte Lesegut auf religiöses<br />

Schriftgut reduziert und die Beschlagnahmung von Büchern nicht religiösen Inhalts<br />

veranlasst. Wie Frau Oberdörfer in ihren Aufzeichnungen vermerkte „wussten die Nazis<br />

ganz genau dass es bei den Lesern vorwiegend um Bücher der Entspannung und der<br />

Unterhaltung ging“ und so musste das Pfarrteam 314 Bücher aussortieren und in Kisten<br />

sorgfältig verpacken und zum Abholen durch die Gestapo bereitstellen. Nach dem<br />

verheerenden Krieg, 1945 zum 100 jährigen Bestehen des Borromäusvereins und nach<br />

intensiver Aufbauarbeit in den kommenden Jahren konnte man 1950 schon wieder über 4000<br />

Ortsvereine mit 3606 Büchereien vermelden. Und siehe da, auch die angeblich zur<br />

Papiergewinnung eingestampften Geistinger Bücherkisten fanden sich wieder in einem<br />

verlassenen Magazin. Zusammen mit den Pastoren Aretz und Schuh wurde der Neuanfang<br />

angepackt. Die neue Zeitrechnung in der Pfarrgemeinde begann 1970 mit der Berufung<br />

von Pater Clemens Wilhelm zum Pastor von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>. Galt es vorher aus den


150 JAHRE „LESEN IN GEISTINGEN“<br />

Trümmern des Krieges die Grundstrukturen katholischen Lebens aufzubauen, galt es jetzt<br />

nach dem Reformkonzil den Demokratisierungsprozess d.h. mehr Beteiligung von Gruppen<br />

und Gemeinschaften am Leben der Kirchengemeinde herzustellen. Auch für die<br />

Pfarrbibliothek war der Wechsel angesagt. Nachdem die Bücherei modernisiert war wurde<br />

am Buchsonntag 1971 durch den vom Pastor beauftragten Kaplan Wilhelm Schulte in einer<br />

Feierstunde die Damen, die mit Liebe und Sorgfalt die Bibliotheksarbeit durch die<br />

schwierigen Jahre gesteuert hatten, verabschiedet : Frau Elisabeth Oberdörfer als Leiterin,<br />

Frau Barbara <strong>St</strong>ockheim und Frau Sophie Becker als Helferinnen. Die neuen<br />

Bibliothekarinnen wurden vorgestellt: Brunhilde Bergmann, Maria Walgenbach, Gertrud<br />

Eschbach und Gertrud Müller zusammen mit Kpl. Schulte. Von diesem Zeitpunkt an bis<br />

heute wird regelmäßig im damaligen Pfarrbrief und im heutigen <strong>Forum</strong> über die Arbeit, die<br />

Neuanschaffungen und Veranstaltungen in der Bücherei berichtet. So empfahl z.B. Kaplan<br />

Schulte in der Märzausgabe 1975 neben Solschenizyns: “Archipel Gulag“ den Aufsatzband<br />

“Wer ist das eigentlich- Gott?“ von Professor Joseph Ratzinger. Beim nächsten Wechsel in<br />

der Leitung der Pfarrgemeinde durch Pater Richter als neuem Pastor an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> 1982<br />

hatte die Bücherei fast 3000 zu entleihenden Bücher im Jahr und 265 eingetragene Leser<br />

und Leserinnen. Schon zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass die treuesten Nutzer der<br />

Bücherei die Kinder waren, denn Zweidrittel der entliehenen Bücher wanderten in die Köpfe<br />

der Kleinen. Wie das Projekt “Borromäus Kinderwelt“ seit 2003 in ihrem Medienbereich<br />

zeigt, hat sich der Verein zunehmend dieser Zielgruppe geöffnet. Und die aufmerksamen<br />

Eltern werden es auch in den letzten Jahren festgestellt haben, wie in unserer Bücherei das<br />

Büchereiteam zusammen mit dem Lehrpersonal der Grundschule die Kleinen durch Vorlesen<br />

und Diaschau begeistern konnten .Dies ist in besonderem Maße der Verdienst der seit 1972<br />

neuen Leiterin Elisabeth Bäcker, die sich engagiert dieser Aufgabe widmet. Durch Trudel<br />

Klöckner, Pädagogin und Konrektorin der Grundschule in Geistingen, die 1981 ins<br />

Betreuungsteam einstieg war eine ideale Botschafterin für das gute Buch gefunden. Sie<br />

verstand es, auch als Mitglied des Pfarrgemeinderates immer wieder bis zu ihrem<br />

Ausscheiden bei den sich anbietenden Gelegenheiten darauf hinzuweisen, wie sehr Lesen<br />

zum Kulturgut einer Gemeinde gehört. Mittlerweile hatte sich über die letzten Jahrzehnte<br />

ein stabiles Betreuungsteam unter der Leitung von Frau Elisabeth Bäcker gebildet. Blickt<br />

man zurück , erkennt man, dass die älteste, von Laien unterhaltene Einrichtung in der<br />

Pfarre, die Pfarrbücherei ist, in der es den ’Quotenmann’ Martin Wittig gibt der schon 37<br />

Jahre dabei ist und damit dokumentiert, wie sehr die Bücherei eine Frauendomäne geblieben<br />

ist, die sich immer wieder erneuert hat. Über die Jahre dabei waren außer den Genannten:<br />

Frau Hilde Rotländer und Frau Antonie Dietz und das amtierende Team in dem neben Frau<br />

Bäcker und Herrn Wittig noch mitarbeiten: Karin Morell ( seit 29 Jahren), Frau Hedwig<br />

Henseler, Frau Maria Krämer, Frau Anneliese Wüst und Frau Marion Abram.<br />

Immer wieder begegnet man in unserer bis in die geheimsten Winkel rationalisierungswütigen<br />

Zeit auch der Frage: „Muss denn jede Pfarrei eine eigene Pfarrbücherei<br />

besitzen?“ In Anbetracht der 150 jährigen Geschichte der Bücherei unserer Pfarrei kann<br />

man nur antworten: „Die Chance, einen Ort zu besitzen, der von Büchern angefüllt ist, in<br />

denen die Vielfalt unseres Zusammenlebens, unserer Sprache, des Wissens und der<br />

Fantasie waltet, diesem Ort der so beispielhaft gegen alle Widerstände die Zeiten<br />

überdauert hat wieder mehr Leben zu verleihen! Durch mehr Teilnahme bei Ausleihe,<br />

Lesungen, Spiele, quer durch die Generationen –eine wichtige Aufgabe für eine<br />

Gemeinde die von Gemeinschaft lebt. Das wäre der schönste Dank an all die Personen die<br />

durch ihren Einsatz 150 Jahre Lesen durch die Pfarrbücherei <strong>St</strong> <strong>Michael</strong> in Geistingen<br />

möglich gemacht haben.<br />

Ferdinand Jacobs<br />

forum 27


1. FAMILIENTAG BEI ST. MICHAEL<br />

so hätte das Motto dieses Tages sein können. Denn genau darum ging es. Nach<br />

wochenlanger Vorbereitung waren wir richtig gespannt, wie der 1. Familientag<br />

ankommt. Wir wollten zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Seligenthal. Eine<br />

Fußgruppe fand sich leider nicht ein, lediglich eine kleine Fahrradgruppe. Vielen<br />

Familien mit kleinen Kindern waren die Wege zu weit, so dass sie entweder direkt<br />

mit dem Auto nach Seligenthal fuhren oder einen kürzeren Spaziergang machten.<br />

Insgesamt nahmen etwas über 100 Kleine und Große am Familientag teil.<br />

Geboten wurde einiges: Neben dem gemeinsamen Grillen gab es jede Menge zum<br />

Spielen: Plakettenbasteln, Krocket, Boccia, Hüpfburg usw. Der Höhepunkt war<br />

sicherlich das Fußballturnier, an dem 4 Mannschaften teilgenommen haben. <strong>St</strong>.<br />

Petrus hat unsere Gebete erhört und uns einen wunderschönen Tag beschert, der<br />

dann auch mit einem Gottesdienst beendet wurde.<br />

Und weil man in Worten gar nicht so schön ausdrücken kann, wie wunderbar der<br />

Tag war, sollen die beigefügten Bilder hier für sich sprechen. Viele Teilnehmer<br />

waren begeistert und freuen sich schon auf den nächsten Familientag.<br />

Thomas Maucher<br />

Mit den Familien spielen, essen, feiern, beten<br />

Fleißige Helfer beim morgendlichen Aufbau<br />

Die Fahrradgruppe vor der Abfahrt<br />

Bei dem Wetter macht das Grillen Spaß<br />

28 forum<br />

Wohl bekommt‘s!


1. FAMILEINTAG BEI ST. MICHAEL<br />

Die Hüpfburg ist immer beliebt<br />

Nette Unterhaltung ;-)<br />

Fußball ist unser Leben, der König, Fußball regiert die Welt.<br />

Alle 4 Mannschaften<br />

Spielen macht Spaß<br />

Feldgottesdienst in Gottes schöner Natur<br />

forum 29


KÖLSCHE GESCHICHTEN<br />

Joseph Kardinal Frings – die „Kölsche Eminenz“<br />

Anekdoten aus dem Leben des unvergessenen Kölner Oberhirten<br />

In diesem Jahr wäre Joseph Kardinal Frings 120 Jahre alt geworden. Er<br />

wurde am 6. Februar 1887 in Neuss geboren und nach dem <strong>St</strong>udium im Jahre<br />

1910 zum Priester geweiht. Während der Nazi-Diktatur mitten im 2. Weltkrieg<br />

ernannte ihn Papst Pius XII. im Jahre 1942 zum Erzbischof von Köln<br />

und überreichte ihm 1946 kurz nach Kriegsende den Kardinalshut. Besonders<br />

respektiert wurde der fast blinde 75 Jahre alte Kölner Oberhirte durch<br />

sein Auftreten beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 –1965), wo er sich<br />

gegen kalte juristische Härte, für die kirchliche Schöpferkraft der Laien und<br />

die Begegnung mit den nichtchristlichen Religionen einsetzte.<br />

Fringsen – Holz- und Brikettsammeln in Notzeiten<br />

Schon früher ist der volkstümliche Kardinal auch<br />

außerhalb des Rheinlandes durch eine Predigt<br />

bekannt geworden, die er Silvester 1946 in der Riehler<br />

Kirche <strong>St</strong>. Engelbert gehalten hat: „Wir leben in Zeiten,<br />

da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen<br />

dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner<br />

Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere<br />

Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht<br />

erlangen kann.“<br />

Er wollte damit seiner Empörung darüber Ausdruck<br />

verleihen, dass den im Krieg leidenden Menschen das<br />

dringendst Notwendige aus nicht zu akzeptierenden<br />

Gründen vorenthalten wird. Nach dieser<br />

Silvesterpredigt nannte man in Köln und der weiteren<br />

Umgebung das notwendige „Organisieren“ von<br />

Lebensmitteln und Heizstoffen für den eigenen Bedarf fringsen.<br />

Die Rheinländer mochten Ihren Kardinal, weil er Mutterwitz besaß, sich selbst auf den<br />

Arm nehmen und sich mit Humor, Witz und Schlagfertigkeit durchsetzen konnte. Sie<br />

nannten ihn schlicht dr Frings; die Kölner bezeichneten ihn auch liebevoll und in<br />

Verulkung seiner unaussprechlichen kirchlichen Titel Singe Sack Zement Erzjosef<br />

Kanal Frings.<br />

Auf dem Spaziergang durch Köln<br />

Kardinal Frings liebte es, zu Fuß durch seine Bischofsstadt zu gehen und mancher<br />

Kölner hat mit ihm ein kurzes Wort gewechselt. So traf er auf dem Weg zum Hochamt<br />

auf der Domplatte eine Bettlerin, die auf dem Boden kauerte. „Hat Er add jet kräje?“<br />

30 forum


KÖLSCHE GESCHICHTEN<br />

fragte er leutselig die alte Frau. „Jo, Herr<br />

Kardinal, en kaal Fott!“<br />

Es wird glaubhaft versichert, dass der in<br />

priesterliches Schwarz gekleidete Oberhirte<br />

von zwei Mädchen mit einem Knicks begrüßt<br />

wurde: „Guten Tag, Herr Kaplan.“ Erstaunt<br />

fragte der Erzbischof: „Woher wisst Ihr denn,<br />

dass ich Kaplan bin?“. Die Mädchen: „Wenn<br />

Ehr Pastur wört, dann wört Ehr vill decker.“<br />

Es ist auch vorgekommen, dass er erkannt<br />

wurde. Ein kleiner Junge sagte ganz leise dem<br />

Kardinal hinter vorgehaltener Hand: „Ich weiß,<br />

wä Do bes!“ „So?“ fragte der Kardinal und<br />

konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. „Do<br />

bes dr Frings!“ Darauf der Entdeckte: „Dann<br />

sag es aber keinem weiter!“<br />

Bei der Fronleichnamsprozession sieht er den<br />

kölschen Fetz wieder; er steht am <strong>St</strong>raßenrand<br />

und hat beide Hände in den Hosentaschen.<br />

Der Kardinal schwenkt aus der Prozession<br />

aus, geht auf den Jungen zu und sagt mit<br />

einem leichten Vorwurf: “Häß de immer de Häng en dr Täsch?“ Nach der Prozession<br />

sitzt er mit dem Domkapitel bei einem Glas Wein zusammen; die Theologen<br />

diskutieren lebhaft, was bei der Fronleichnamsprozession das Wichtigste sei. Die<br />

Antwort des Kardinals hat alle überzeugt: „Bequeme Schuhe.“<br />

Kardinal Frings ist einmal wöchentlich mit seinem Generalvikar in ein Kölner<br />

Hallenbad gegangen, um ein Ründchen zu schwimmen. Dieser moniert: „Eminenz,<br />

wat schwimmen Se denn esu langsam?“ Joseph Frings: „Aus jutem Jrund. Eine<br />

falsche Bewegung, un mr schwimme em Weihwasser!“ Unter der Dusche stehend, hat<br />

ihn einmal ein Mitschwimmer fixiert: „Ich kenne Sie doch. Sind Sie nicht der erste<br />

Geiger im Café Bauer?“ Frings stellt richtig: „Da irren Sie sich. Die erste Geige spiele<br />

ich zwar – aber nicht im Café Bauer.“<br />

In den 50er Jahren begegnet Joseph Frings bei einem Spaziergang durch Köln einem<br />

jungen Mann, der vergeblich versucht, sein Moped anzulassen. Der junge Mann tritt<br />

und tritt und begleitet seine fruchtlosen Versuche mit kräftigen Flüchen. Unser<br />

Kardinal hört das, tippt ihm auf die Schulter und sagt. „Junger Mann, dat jeht doch<br />

sicher auch ohne Flucherei.“ Der junge Mann dreht sich um, erkennt den Kölner<br />

Kardinal, erschrickt und tritt nun noch mal das Moped an, allerdings mit den Worten:<br />

„Gelobt sei ... Jesus ... Christus.“ Und was passiert? Das Moped springt an und der<br />

junge Mann fährt davon. Joseph Frings steht fassungslos da, blickt ihm nachdenklich<br />

nach und murmelt vor sich hin: „Wenn ich et nit selbst jesehen hätt – ich dät dat nit<br />

jläuve!“<br />

forum 31


KÖLSCHE GESCHICHTEN<br />

Ein Erlebnis in Köln-Longerich<br />

Der Pfarrer von <strong>St</strong>. Dionysius ist<br />

im Ruhestand. Er und seine<br />

Schwester wohnen aber noch im<br />

Pfarrhaus und haben – vor allem<br />

beim Hausputz – tatkräftige Hilfe<br />

durch ihre langjährige resolute<br />

Haushälterin. An einem solchen<br />

Tag um die Mittagszeit klingelt<br />

es, und zwei dunkel gekleidete<br />

Herren wollen den Pfarrer<br />

sprechen.<br />

Die Haushälterin baut sich vor<br />

ihnen auf, hindert sie am<br />

weiteren Vordringen ins Pfarrhaus<br />

und wettert los: „Eeztens,<br />

et es Meddachszick, do muss<br />

unse Här sing Rau han! Un dann<br />

es dr Flur noch naas, do maht<br />

Ehr mr alles widder dreckelig.“<br />

Einer der beiden Herren wirft zaghaft ein: „Wir sind hier bei Longerich mit dem Auto<br />

liegengeblieben, weil uns das Benzin ausgegangen ist. Da sah ich den Kirchturm und<br />

dachte, dann marschieren wir eben zum Pfarrhaus; da finden wir sicher Hilfe.“ Die<br />

Entrüstung der Haushälterin steigert sich: „Dat han mr jän, och noch för Benzin kötte<br />

kumme!“ Durch diese Unterhaltung aufgeschreckt erscheint die Schwester des<br />

Pfarrers. Sie wird umgehend informiert: „Die Kääls do wolle dr Pastur spreche un<br />

Benzin kötte. Ävver mr sin doch kein Tankstell!“ In der Zwischenzeit ist die Schwester<br />

des Pastors näher getreten und fällt fast in Ohnmacht. Sie hat den Kardinal erkannt,<br />

der mit seinem Fahrer in der Tür steht. In ihrer Verlegenheit will sie ihre Haushälterin<br />

zurechtweisen, doch der Kölner Oberhirte unterbricht sie, lächelt nachsichtig und<br />

entschärft so die prekäre Situation „Die gute Frau hat doch Recht. Es wäre schön,<br />

wenn jeder Pfarrer so verteidigt würde.“<br />

Kardinal Frings - mit 27 Amtsjahren der am längsten amtierende Erzbischof der Kölner<br />

Ortskirche - war ein typischer Rheinländer, sehr volksnah und mit einem<br />

menschenfreundlichen Humor gesegnet. Die Nähe zu seinen Erzdiözesanen war echt,<br />

dezent und zurückhaltend. Ähnlich wie beim elf Jahre älteren Zeitgenossen Konrad<br />

Adenauer schlug sich die enorme Popularität der stets in rheinischer Dialektfärbung<br />

und hohem Diskant sprechenden Kölschen Eminenz in zahlreichen lustigen<br />

Anekdoten nieder, von denen einige hier wiedergegeben sind.<br />

Karlheinz Birkmann<br />

32 forum


GEDANKEN ZUM THEMA<br />

Gedanken zum Miteinander von Jung und Alt<br />

Du sollst dir klarmachen, dass die jungen Menschen ihre Wege nach ihren<br />

eigenen Grundsätzen zu gehen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und<br />

nach ihrer – nicht deiner – Facon selig zu werden das Recht haben.<br />

Selig sind, die Verständnis zeigen für meinen stolpernden Fuß und<br />

meine lahmende Hand<br />

Du sollst ihnen weder mit deinem Vorbild, noch mit deiner Altersweisheit,<br />

noch mit deiner Zuneigung, noch mit deinen Wohltaten, nach deinem<br />

Geschmack zu nahe treten.<br />

Selig, die begreifen, dass mein Ohr sich anstrengen muss, um alles<br />

aufzunehmen, was man zu mir spricht.<br />

Du sollst dich weder wundern noch ärgern noch betrüben, wenn du merken<br />

musst, dass sie öfters keine oder nur weniger Zeit für dich haben, dass du<br />

sie, so gut du es meinst, gelegentlich störst und das sie unbekümmert an dir<br />

und deinen Ratschlägen und Wünschen vorbei brausen.<br />

Selig, die mit freundlichem Lachen verweilen, um ein wenig mit mir zu<br />

plaudern.<br />

Du sollst sie unter keinen Umständen fallen lassen, sollst sie vielmehr, indem<br />

du sie freigibst, in heiterer Gelassenheit begleiten, im Vertrauen auf Gott auch<br />

ihnen das Beste zutrauen, sie unter allen Umständen lieb behalten und für sie<br />

beten.<br />

,<br />

Selig, die mich erfahren lassen, dass ich geliebt, geachtet und nicht<br />

alleingelassen bin.<br />

Selig, die in ihrer Güte die Tage, die mir noch bleiben auf dem Weg in<br />

die ewige Heimat, erleichtern.<br />

Karl Barth/ Ein alter afrikanischer Christ<br />

forum 33


FAMILEINCHOR-AUSFLUG<br />

Es war ein wunderschöner Tag<br />

Am Sonntag, dem 4. August - es war der letzte Ferientag - hat der Familienchor <strong>St</strong>.<br />

<strong>Michael</strong> seinen Jahresausflug durchgeführt. Dieses Jahr ging es zur Kakus-Höhle<br />

in der Eifel, in der Nähe von Bad<br />

Münstereifel. Dort waren wir vor ein<br />

paar Jahren schon einmal, und weil<br />

es damals so toll gewesen ist, wählten<br />

wir dieses Ausflugsziel auch dieses<br />

Jahr wieder. Die meisten von<br />

uns sind mit dem Auto hingefahren.<br />

Ein paar Unerschrockene ließen das<br />

Auto unterwegs stehen und fuhren<br />

den Rest des Weges mit dem Fahrrad<br />

- in der hügeligen Eifel eine echte<br />

Herausforderung. Um die<br />

Mittagszeit waren dann alle an<br />

dem Picknickplatz an der Kakus-Höhle<br />

eingetroffen. Sofort<br />

wurde ein üppiges Salatbuffet<br />

aufgebaut, Brote und Salate<br />

brachte Jeder von uns mit.<br />

Schnell war auch das Grillfeuer<br />

angezündet, so dass sich vor<br />

der anstehenden Höhlenerkundung<br />

mit Bärenjagd noch jeder<br />

richtig stärken konnte.<br />

Die Kakus-Höhle bietet viel zum Erleben,<br />

neben diversen Höhlenräumen<br />

und –gängen, die teilweise nur<br />

gebückt zu begehen sind, finden<br />

sich auch viele verschieden Tierarten<br />

zum Entdecken. So konnten wir<br />

u. A. Fledermäuse beobachten, deren<br />

Flugkünste so manchen von<br />

uns zum Kopfeinziehen bewegte.<br />

Am interessantesten aber sind die<br />

34 forum


noch in der Höhle lebenden Bären.<br />

Wie auch beim letzten Mal, sind wir<br />

als Gruppe gemeinsam auf Bärensuche<br />

gegangen. Anfangs hörten<br />

wir nur das Brummen. Ganz leise<br />

schlichen wir durch die Höhle, gespannt,<br />

wann wir den Bären endlich<br />

zu Gesicht bekommen würden. Und<br />

dann endlich haben wir es geschafft,<br />

wir haben sein Versteck entdeckt.<br />

Mit vereinten Kräften konnten<br />

wir den Bären bändigen, der sich<br />

ZUR KAKUSHÖHLE<br />

dann als verkleideter Wilhelm Satrutin<br />

entpuppte. Da waren manche der kleinen<br />

Kinder sichtlich froh, hatten sie<br />

doch ein bisschen Sorge, gar auf einen<br />

echten Bären zu stoßen. Nach getaner<br />

Arbeit war noch viel Zeit zum Relaxen,<br />

Singen und Quatschen. Wir nutzen<br />

auch den Tag, um uns von unseren<br />

langjährigen Mitstreitern Ingrid und<br />

Wilhelm Satrutin zu verabschieden. Zur<br />

Erinnerung und als Dankeschön gab es<br />

für beide ein T-Shirt mit einer Fotomontage<br />

des Familienchors. Den schönen<br />

Tag haben wir mit einem Gottesdienst in<br />

Gottes schöner Natur zusammen mit<br />

Pastor Kreuzberg beendet. Schnell noch<br />

aufgeräumt und schon hieß es dann wieder<br />

für alle: Es war wunderschön, alles<br />

hat ein Ende, vielen Dank und auf Wiedersehen.<br />

Thomas Maucher<br />

forum 35


ZUM THEMA<br />

Altenzentrum Helenenstift<br />

Für das Thema des forum „Leben im Alter“ erschien es notwendig auch über den Ort<br />

zu berichten, an dem Leben im Alter in organisierter Gemeinschaft stattfindet.<br />

Nahe unserer Kirche liegt das Altenzentrum Helenenstift in der Bonnerstrasse. Das<br />

Gelände hat eine bewegte Geistinger Vergangenheit. Wie der Türsturz mit der<br />

Jahreszahl 1751 im Verwaltungstrakt ausweist, stand hier die Urzelle der jetzt groß<br />

gewachsenen Gebäudeanlage. Zuerst ein bekanntes Gasthaus, dann von einem Arzt<br />

(Dr. Honsberg) gekauft und als “<strong>St</strong>einsches Gut“ genutzt. 1889 gingen Haus und<br />

Grundbesitz an den Orden der Franziskanerinnen in Olpe.<br />

Sie bauten es zur ambulanten Krankenpflege, zu einem Krankenhaus, dem <strong>St</strong>.<br />

Joseph Krankenhaus, mit Operationssaal, Röntgeneinrichtung und Entbindungszimmer<br />

aus. Die Bettenanzahl stieg auf 61. Als Fachdisziplinen wurden Innere, Chirurgie,<br />

Gynäkologie untergebracht. Auch ältere Pflegebedürftige fanden eine Zufluchtsstätte.<br />

Ferner befand sich auf dem Gelände auch der erste Kindergarten in Hennef.<br />

1978 wurde das Krankenhaus nicht mehr gebraucht. Ein regionaler Bedarfsplan<br />

verwies die Geistinger auf neu entstandene Häuser im Umland. Als Erinnerungsstätte<br />

an diese Zeit sind die Grabstätten der Franziskanerinnen auf dem Geistinger Friedhof<br />

geblieben.<br />

Jetzt übernahm der Caritasverband für den Rhein-Siegkreis e.V. die Trägerschaft<br />

und verwandelte die Anlage durch bauliche Maßnahmen zu der heutigen modernen<br />

Gebäudeanlage. 1996 kam ein Erweiterungstrakt dazu. Die Finanzierung des 1.<br />

Bauabschnittes wurde unterstützt durch eine <strong>St</strong>iftung eines ortsansässigen<br />

Architekten in Höhe von 900 000,- DM. Zu Ehren seiner verstorbenen Ehefrau Helene<br />

erhielt das Haus den Namen: Altenzentrum Helenenstift. (Wie man sieht: <strong>St</strong>ifter<br />

waren immer notwendig). Bei diesem Rückblick zur Entstehung der heute aus dem<br />

Ortsbild nicht mehr wegzudenkenden Gebäudeanlage kann man sich gut vorstellen,<br />

wie manche der heutigen Heimbewohnerinnen an diesem Ort zur Welt kamen, haben<br />

hier ihre Kinder geboren und verbringen heute an dieser <strong>St</strong>ätte ihren Lebensabend .<br />

In Anbetracht der zurzeit heftigen Diskussionen in der Öffentlichkeit über<br />

unzureichende Versorgungseinrichtungen für die im Alter Betroffenen, die der Pflege<br />

bedürfen, können wir uns in unserer <strong>St</strong>adt Hennef glücklich schätzen über das<br />

umfangreiche Angebot qualitativ hochwertiger Einrichtungen.<br />

Dazu gehören die mobilen Pflegedienste und gut geführten kleineren Häuser für<br />

betreutes Wohnen.<br />

So offen und hell wie die Gebäudeanlage des Helenenstiftes vom Architekten<br />

konzipiert, so offen und freundlich ist die Atmosphäre im Haus. Tritt man ein, spürt<br />

man sehr schnell, Lärm und Hektik des Alltags bleiben draußen, Zeit hat hier einen<br />

anderen <strong>St</strong>ellenwert. Die fast 160 hier beschäftigten Personen versuchen alle an<br />

ihrem Platz dem gerecht zu werden. Bewegt man sich durchs Haus kommt der<br />

Eindruck erst gar nicht auf, dass man sich auf die Nerven gehen könnte. Es ist schon<br />

erstaunenswert und eine große Herausforderung, wie man hier mit dem<br />

36 forum


Konfliktpotential umgeht, das beim Zusammenleben alter Menschen entsteht, die<br />

Eigenart und Gewohnheiten eines oftmals langen Lebens mitbringen und sich hier auf<br />

die neue Umgebung umstellen müssen.. Unsere Gesellschaft, die gewohnt ist alle<br />

Leistungen über den Preis zu beurteilen, dank ständiger Fütterung durch die Medien,<br />

hat wenig Zugang zu diesen inneren Zusammenhängen. Das Verständnis für den<br />

Dienst am Menschen kommt in der Regel erst dann wenn man selbst betroffen<br />

ist.<br />

Der Dienst im Hause ist vielfältiger Natur. Ganzheitliche Pflege rund um die Uhr,<br />

Krankengymnastik und Ergotherapie, besondere Zuwendung für demenziell Erkrankte.<br />

Der gesamte Pflegebereich umfasst 119 Plätze, davon 111 in Einzelzimmer. Dazu<br />

kommen 5 Kurzzeit Pflegeplätze für pflegende Angehörige. Ferner sind 35<br />

Wohnungen für selbstbestimmtes Leben in eigener Wohnung angegliedert. Ein<br />

reiches Angebot besteht im kreativen Bereich: Gestalten mit verschiedenen<br />

Materialien, Kochen und Backen, Singen und Ausflüge machen.<br />

Die Feste übers Jahr<br />

werden traditionell,<br />

wie auch draußen<br />

gefeiert. Das Helenenfest<br />

als Patronatsfest<br />

findet immer<br />

um den 18. August<br />

statt. Das Essen im<br />

Haus wird gerühmt<br />

ob seiner abwechslungsreichen<br />

Gerichte<br />

und Bekömmlichkeit.<br />

Die Küche ist so<br />

leistungsstark, dass<br />

auch Besucher satt werden und der ambulante Dienst “Essen auf Räder“ davon<br />

zehren kann. Auch die Seele kommt nicht zu kurz wenn ihr nach Seelsorge verlangt:<br />

Die Hauskapelle bietet Raum für Besinnung und Gebet. Regelmäßig finden<br />

Gottesdienste statt, für katholische und evangelische Christen. (Hier ist der einzige<br />

Platz in Geistingen auf dem noch ’Heimspiele’ für Redemptoristen stattfinden).<br />

Es würde hier zu weit führen, wollte man auf alle Dienste im Hause eingehen, die<br />

angeboten werden. Wer sich umfassend informieren will kann sich Material im Hause<br />

und im Internet beschaffen. Diese Zeilen wollen auch keine Werbung für das<br />

Altenzentrum Helenenstift betreiben. Das hat das Haus nicht nötig. Im Übrigen sind<br />

die Angebote und der Dienst in den anderen beiden großen Häusern so und ähnlich.<br />

Die Öffentlichkeit muss diesen Einrichtungen die für viele eine Zufluchtsstätte für den<br />

Lebensabend darstellen mehr Aufmerksamkeit schenken und nicht verdrängen. Zu<br />

wünschen ist jedem, sein Leben bewusst und würdevoll zu Ende zu leben, ohne dass<br />

er aus seinem gewachsenen Umfeld in die Obhut fremder Dienste begeben muss.<br />

Ferdinand Jacobs<br />

ZUM THEMA<br />

forum 37


MISSION<br />

38 forum<br />

Unseren Redemptoristen<br />

herzliche Glückwünsche zum Goldenen Jubiläum<br />

der Sumba-Mission<br />

von Ihrer Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Sumba-Mission ist für viele unserer Pfarrgemeinde ein<br />

Begriff, besonders für diejenigen, die in den vergangenen<br />

Jahren die Sumba-Mission unterstützt haben. Es sind<br />

viele Freunde und Helfer, Einzelspender, aber auch z. B.<br />

unsere kfd , die etliche Basare veranstaltet hat, und die<br />

<strong>St</strong>ernsinger mit ihren Aktionen, von denen ein Großteil<br />

des Geldes über das Kindermissionswerk in Aachen<br />

Pater Hassler in Weetebula erreicht hat (s. <strong>Forum</strong> 143,<br />

S.28).<br />

Umgekehrt sind wir durch Pater Baggeler mit den<br />

typischen handgewebten Tüchern aus Sumba beschenkt<br />

worden, die sofort beim Krippenspiel und der <strong>St</strong>ernsinger-<br />

Aktion bestens zum Einsatz kamen.<br />

In der Sondernummer<br />

des<br />

IKAN vom Juli 2007 berichten Patres der<br />

Redemptoristen auf 35 Seiten ausführlich über<br />

ihre Sumba-Mission seit 1957. Hier ein<br />

Ausschnitt:<br />

„Die ersten Missionare aus dem Redemptoristenorden<br />

auf Sumba trafen auf eine Bevölkerung,<br />

die noch weithin in einer<br />

spätsteinzeitähnlichen Kultur lebte. Etwa 70%<br />

der rund 400.000 Einwohner waren Marapu-<br />

Gläubige, das heißt Anhänger einer Religion,<br />

die zwar etwas von einem einzigen<br />

Schöpfergott ahnte, aber sich bei familiären und <strong>St</strong>ammesfesten, bei Riten, in<br />

Taburegeln, in Opfergaben, in Gebet, Tanz und Gongmusik an Geister und jenseitige<br />

Mächte wandte, die sie sich weithin als die machtvollen Seelen verstorbener Vorfahren<br />

vorstellte. Die Marapu-Anhänger waren nun die Adressaten der katholischen Mission.<br />

Und es stellte sich bald heraus, dass sie sehr offen waren für das, was die Missionare<br />

ihnen boten: Schulen, Werkstätten, Polikliniken, die indonesische Sprache, aber auch das<br />

Evangelium von der Liebe. Aber auch die Missionare standen fasziniert vor der alten<br />

Kultur, den Bräuchen, dem Familienleben und den <strong>St</strong>ammesgesetzen der Sumbanesen .“<br />

Die Redemptoristen haben im Laufe der Jahre u. a . mit sehr vielen Schwestern aus<br />

indonesischen und europäischen Kongregationen zusammengearbeitet. Es fand eine<br />

erfreuliche Entwicklung statt, die zu beschreiben an dieser <strong>St</strong>elle zu umfangreich wäre.<br />

Nur so viel: 1986 erhielt die Diözese Weetebula ihren ersten einheimischen Bischof.<br />

IKAN: „Gab es zu Beginn der Redemptoristenmission weniger als 10.000 Katholiken in<br />

sechs Pfarreien, so sind es heute über 125.000 Katholiken in 23 Pfarreien. Alle Pfarreien


sind personell gut ausgestattet, die meisten davon werden<br />

bereits von eigenen Diözesanpriestern oder Priestern<br />

anderer Gemeinschaften betreut.“<br />

Für die wachsende indonesische Provinz der<br />

Redemptoristen gibt es neue Herausforderungen. Hilferufe<br />

kommen aus Osttimor und besonders dringend aus<br />

Diözesen von Indonesisch Papua.<br />

MISSION<br />

Pater B. Zyzik, Pfarrseelsorger<br />

Für den Missionskreis<br />

Marion Kraus<br />

Ingrid Satrutin<br />

IKAN: „Es fehlt auf Sumba nicht an missionarisch<br />

motivierten jungen Mitbrüdern. Aber es fehlt sehr an<br />

der finanziellen Kraft, die einmal die Kölner Provinz<br />

aufbrachte, um die Sumbamission zu beginnen und<br />

50 Jahre durchzuhalten.“<br />

Was hier nur bruchstückhaft<br />

und unvollständig<br />

wiedergegeben<br />

werden konnte, ist<br />

umfangreich dargelegt in<br />

der IKAN Sondernummer<br />

vom Juli 2007, zu<br />

beziehen über das Provinzialat<br />

der Redmpto-<br />

Krankenapostolat, Pater P. Hasler<br />

risten e.V. Missionsprokur, Kölnstraße 415, 53117 Bonn<br />

Telefon: 0228 / 5 55 85 – 27.<br />

Wer spenden möchte, überweise an: Missionsprokur –<br />

Redemptoristen , Bonn, Sparkasse KölnBonn 159 00 152<br />

(BLZ 370 501 98)<br />

Wir von der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> wollen immer<br />

wieder im Gebet um Gottes Segen für das<br />

missionarische Wirken unserer Redemptoristen bitten.<br />

forum 39


MISSIO<br />

Schwerpunktthema<br />

in diesem Jahr<br />

ist die Mongolei<br />

40 forum


MISSIO<br />

Sonntag der Weltmission<br />

am 28. Oktober 2007 in unserer<br />

Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>:<br />

Im Anschluss an die Vorabendmesse<br />

werden an der Pfarrkirche<br />

verschiedene Aktionen von<br />

den Kindern durchgeführt. Es<br />

gibt u. A. heiße Brühe und Teigtaschen.<br />

In der Familienmesse am<br />

Sonntag um 11:00 Uhr singt<br />

der Familienchor unter Mitgestaltung<br />

der Kinder.<br />

Im Anschluss an die Messe gibt<br />

es wieder Aktionen um die Kirche<br />

wie z.B. Ein mongolisches<br />

Seilspiel, das von mongolischen<br />

Kindern gerne gespielt wird.<br />

forum 41


CHORALSCHOLA<br />

Der gregorianische Gesang ist wie ein Gebet.<br />

Der gregorianische Gesang, der auf eigene<br />

Weise erlernt und erlebt werden muss, geht<br />

in seinen Anfängen auf die religiösen<br />

Gesänge in den Klöstern des 8. und 9.<br />

Jahrhunderts zurück. Und ob man es<br />

glauben mag oder auch nicht... seit dieser<br />

Zeit ist die gregorianische Literatur kaum<br />

verändert. Die Gesänge, die in Neumen in<br />

den Choralbüchern notiert sind, wurden<br />

zunächst mündlich überliefert und in<br />

lateinischer Sprache ohne Orgelbegleitung<br />

gesungen. Für die Kirchenmusiker und<br />

„Gregorianiker“ ist das historische Erbe eine große Kunst und der eigentliche<br />

Sinn der Kirchenmusik, ohne das Schaffen der großen Kirchenkomponisten in<br />

Frage zu stellen.<br />

Das Mekka für die Pflege des gregorianischen Gesanges befindet sich an der<br />

Folkwang-Hochschule für Musik in Essen, wo Professor Dr. <strong>St</strong>efan Klöckner<br />

über die Spiritualität und die Besinnung lehrt, die vom gregorianischen Gesang<br />

ausgeht. Der katholische Geistliche hat den einzigen vollzeitlichen Lehrstuhl für<br />

Gregorianik und Liturgik in Deutschland inne. Für ihn ist der gregorianische<br />

Gesang eine Form des Gebets, die viele in ihren meditativen Bann zieht und als<br />

Grundlage unserer Kultur nicht vergessen werden sollte.<br />

An der erwähnten Hochschule finden für Kirchenmusiker, Musikwissenschaftler,<br />

Theologen, erfahrene Chorsänger und <strong>St</strong>udierende internationale Sommerkurse<br />

in Gregorianik statt. Eine Pilgerstätte für die lebendige Pflege der alten<br />

Kirchenmusik ist das Kloster in Maria Laach. Seit mehreren Jahren existiert eine<br />

Choralschola an der Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> in Hennef-Geistingen, die von<br />

Kirchenmusiker Dr. Dietmar Hofmann geleitet wird und die sich im Gottesdienst<br />

und an Kirchenfesten der Gregorianik annimmt.<br />

Walter Dohr<br />

42 forum<br />

Das nächste forum erscheint am 8. Dezember 2007


INFORMATIONEN<br />

Ansprechpartner und Gruppen in der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Pastor Robert Kreuzberg Kurhausstraße 1 Tel. 2461<br />

Leiter des Pfarrverbandes <strong>Michael</strong> Bellinghausen Kirchstraße 3 Tel. 2407<br />

Pfarrvikar Leo Vetter-Diez Dickstr. 22 Tel. 9698590<br />

Diakon Hansjörg Kraus Geistinger <strong>St</strong>raße 129 Tel. 6716<br />

Pastoralassistent Alexander Linke Dambroicher <strong>St</strong>r. 26 Tel.<br />

Pfarrbüro<br />

Alexandra Gröning<br />

Hildegard Godersky<br />

Kurhausstraße 1 Tel. 2461<br />

Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 08:30 – 11:30 Uhr Di: 16:00 – 18:00 Uhr Do: 15:00 – 18:00 Uhr<br />

Email-Adresse:<br />

Pfarramt-Hennef-Geistingen@web.de<br />

Kirchenmusiker Dr. Dietmar Hofmann Auf der Nachbarsheide 5a Tel. 85176<br />

Küsterin Doris Nigg Geistinger <strong>St</strong>raße 105a Tel. 912603<br />

AK Junge Familie Hansjörg Kraus Geistinger <strong>St</strong>raße 129 Tel. 6716<br />

Archiv<br />

Max Bergmann<br />

Sövener <strong>St</strong>raße 3<br />

Tel. 5376<br />

Ferdinand Jacobs<br />

Bergstraße 47<br />

Tel. 3366<br />

aSk aktiver Seniorenkreis Erwin Fuchs Unter dem Dachsenberg 10 Tel. 3286<br />

Ausländer u. Obdachlose Ingrid Satrutin Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>r.9 Tel. 1082<br />

Cäcilienchor Peter Madert Lilienweg 15 Tel. 4833<br />

Caritaskreis Heinz van den Berg <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>straße 14 Tel. 1049<br />

Choralschola Dr. Dietmar Hofmann Auf der Nachbarsheide 5a Tel. 85176<br />

Eine-Welt-Laden Marion Kraus Geistinger <strong>St</strong>raße 129 Tel. 6716<br />

Erstkommunion-Katecheten Pastor Robert Kreuzberg Kurhausstraße 1 Tel. 2461<br />

Familienchor Ulla Mertens Am Hennefer Damm 4 Tel. 867129<br />

Jugend Cornelia Schmitz <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>r. 9 Tel. 82301<br />

Katholische Frauengemeinschaft Doris Neußer-Hagen Dürresbachstraße 17 Tel. 5788<br />

Kindergarten Kurhausstraße Annemarie Beckers Kurhausstraße 5 Tel. 2007<br />

Kindergarten Sand Elke Ebeling Hans-Böckler-<strong>St</strong>raße 10 Tel. 5340<br />

Kindergarten <strong>St</strong>oßdorf Angelika Wicharz-Kümpel Ringstraße 115 Tel. 1005<br />

Kinder- und Jugendprojekte Ingrid Satrutin Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>r.9 Tel. 1082<br />

Kirchenvorstand<br />

Pastor Robert Kreuzberg<br />

Kurhausstraße 1<br />

Tel. 2461<br />

Hans-Gerd Pützstück<br />

Kolpingstraße 6<br />

Tel. 7009<br />

Krankenhausbesuchsdienst Hugo Berg Drei-Kaiser-Eiche 10 Tel. 1617<br />

Liturgieausschuss Dr. Dietmar Hofmann Auf der Nachbarsheide 5a Tel. 85176<br />

Messdiener<br />

Hannah Hoscheid<br />

Schulstr. 51<br />

Tel. 1036<br />

Katharina Pützstück<br />

Kolpingstr. 6<br />

Tel. 7009<br />

Missionskreis<br />

Marion Kraus<br />

Geistinger <strong>St</strong>raße 129 Tel. 6716<br />

Ingrid Satrutin<br />

Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>raße 9 Tel. 1082<br />

Ökumenekreis Irmgard Klein Schulstr. 13 Tel. 5805<br />

Pfarrbesuchsdienst Ulrich Weth Friedensstr. 6 Tel. 5816<br />

Pfarrbrief forum Krystian Szymura Auf dem Sand 16 Tel. 7623<br />

Pfarrbücherei Elisabeth Bäcker Grüner Weg 1 Tel. 8742314<br />

Pfarrgemeinderat Peter Madert Lilienweg 15 Tel. 4833<br />

Projekt Pilgerheiligtum Wilhelm Satrutin Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>raße 9 Tel. 1082<br />

Schola Heinz Hommel Erlenweg 27 Tel. 82462<br />

Schützen Dietmar Matterne Wilhelmstraße 7 Tel. 9332802<br />

Spielgruppe im Krabbelalter Claudia Siegburg Bonner <strong>St</strong>r. 60G Tel. 84747<br />

Taufkreis<br />

<strong>St</strong>effi Kirstges<br />

Wehrstr. 30a<br />

Tel. 84253<br />

Ingrid Satrutin<br />

Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>raße 9 Tel. 1082<br />

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