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die sich in der Nähe der Raststätte angesiedelt hatte.<br />
Im Internet fündig geworden, wandten sich die Katzenfreunde<br />
an den örtlichen Tierschutzverein, der jegliche<br />
Verantwortung ablehnte. So landete die Bitte, den Tieren<br />
zu helfen, schließlich auf dem Tisch der Tierhilfsund<br />
Rettungsorganisation e.V. in Ichenheim.<br />
Zunächst wurde die Zahl der Streunerkatzen auf<br />
10 bis 15 Tiere geschätzt.Das Einfangen der wilden<br />
Samtpfoten mittels speziell entwickelter Fallen war<br />
allein schon ein Kraftakt, denn die Abende waren kalt<br />
und feucht. Und damit die Tiere nicht stundenlang im<br />
Käfig verbringen mussten, blieben die Mitarbeiter auf<br />
dem Gelände und konnten innerhalb kürzester Zeit<br />
31 Katzen eingefangen und dem Tierarzt übergeben.<br />
31 Tiere! Die Anzahl übertraf bei weitem die Voraussagen<br />
der Angestellten an der Raststätte. Den Tierschützern<br />
war schnell klar, das Katzenrudel könnte möglicherweise<br />
aus bis zu 50 Tieren bestehen. Das war nicht<br />
nur in finanzieller und logistischer Hinsicht ein Schock,<br />
auch der Anblick der vielen noch ganz jungen Tieren<br />
<strong>–</strong> manche erst 5-6 Wochen alt <strong>–</strong> erschütterte. Sorgen<br />
bereitete den Tierschützern außerdem der bevorstehende<br />
Winter. Wo sollten die Tiere unterkommen,<br />
wenn es vor allem nachts bitterkalt werden würde?<br />
Dem Ideenreichtum des ersten Vorstands ist es zu<br />
verdanken, dass für die Tiere mehrere selbst gebaute<br />
Wärmeboxen aufgestellt wurden, in denen die Katzen<br />
sich vor Nässe und Kälte schützen können. <br />
Gemeinde sieht sich nicht in Pflicht<br />
Aufmerksam geworden durch die Pressemitteilung<br />
in den örtlichen Medien ist auch der Bürgermeister,<br />
zu deren Gemeinde die Raststätte gehört. Auf<br />
Nachfrage der örtlichen Zeitung räumt er zwar ein,<br />
dass die Raststätte auf seiner Gemarkung liege und<br />
somit in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde<br />
falle, aber von dem Katzenrudel erst aus der Presse<br />
erfahren habe. „Da mich aber niemand direkt auf die<br />
Vorkommnisse angesprochen hat, werde ich vorerst<br />
nicht aktiv werden.“ Das mag aus rechtlicher Sicht<br />
legitim sein, zeigt aber wenig Solidarität mit uns<br />
Tierschützern.<br />
Der Landesbeirat für Tierschutz<br />
ruft Gemeinden zur Mithilfe auf<br />
Damit der Bestand wild lebender Katzen nicht<br />
unermesslich ansteigt, hat der Landesbeirat für<br />
Tierschutz Baden-Württemberg ein Informationspapier<br />
mit Empfehlungen herausgegeben und an<br />
jedes Rathaus im Bundesland verschickt. Darin heißt<br />
es, dass nachhaltige Hilfe nur eine systematische und<br />
dauerhafte Betreuung solcher Katzenbestände mit<br />
konsequenter Kastration und Betreuung an Futterplätzen<br />
schaffen könne. Die Tiere nicht zu füttern<br />
sei inhuman. Die Städte und Gemeinden werden<br />
ausdrücklich aufgefordert, die Tierschutzvereine<br />
dabei zu unterstützen und sich an den notwendigen<br />
Maßnahmen finanziell zu beteiligen. <br />
Herausforderungen gestellt und ein großes Loch<br />
in der Vereinskasse hinterlassen.<br />
Die finanziellen Mittel sind mittlerweile längst<br />
aufgebraucht und doch ist noch lange kein<br />
Ende in Sicht. Seit den öffentlichen Aufrufen im<br />
November 2011 konnten bis Mitte Februar 2012<br />
auf eigene Kosten über 160 streunende Katzen<br />
eingefangen, kastriert und medizinisch versorgt<br />
werden. Die wilden Samtpfoten leben an ihren<br />
angestammten Revieren und werden entweder<br />
von den Anwohnern oder von uns weiter<br />
versorgt. •<br />
Spendenkonto: Volksbank Lahr eG,<br />
BLZ 682 900 00, Konto 260 815 05<br />
„Hilfe für Streuner“<br />
Tierhilfs-und Rettungsorganisation e.V.,<br />
Werderplatz 3,<br />
77743 Neuried-Ichenheim<br />
Telefon 0 78 07 / 94 91 81,<br />
E-Mail: thro@tierhilfs-und-rettungsorganisation.de<br />
Internet: <strong>www</strong>.tierhilfs-und-rettungsorganisation.de<br />
Our Cats 79