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mit<br />

Ortrun Wagner<br />

KOLUMNE<br />

D as stellten Forscher von der Indiana University in<br />

Bloomington (USA) fest. Dadurch ist er anpassungsfähiger<br />

an wechselnde Umweltbedingungen, außerdem<br />

kann er auf Chemikalien im Wasser reagieren und sich<br />

ungeschlechtlich vermehren. Und wir? Homo sapiens hat<br />

Probleme. Im Winter ist es uns zu kalt, im Sommer zu heiß,<br />

unser Essen und Trinken ist mit Schadstoffen belastet, die<br />

Fortpflanzung riskant. Zwar werden wir laut statistischem<br />

Jahrbuch immer älter, immer schlauer, aber was nützt das?<br />

Meine Katze sitzt vor der Tür und schaut auf die Klinke,<br />

ich öffne ihr. Doch dann bleibt sie mitten im Eingang<br />

stehen. Fast alle Katzen machen das so, aber fast niemand<br />

versteht, was dahinter steckt. Sie geht erst weiter, wenn<br />

der Mensch zur Seite tritt und ihr damit bedeutet: „Der<br />

Weg ist frei für dich“. Katzen verstehen uns und erwarten<br />

Verständnis. Doch wir Menschen haben empathische<br />

Fähigkeiten im Verlaufe der zivilisatorischen Entwicklung<br />

weitgehend eingebüßt.<br />

Schon innerartlich hapert es mit der Verständigung. Das<br />

fängt schon bei den Geschlechtern an: Mann und Frau<br />

reden und verstehen verschieden. Er: „Was ist denn das<br />

da auf meinem Teller?“ Sie: „Dir schmeckt’s wohl nicht?“<br />

Als die Fotografin Lynn Goldsmith erwartungsvoll zu Portraitaufnahmen<br />

des scheuen Mega-Stars Bob Dylan fuhr<br />

und dem Taxifahrer aufgeregt zurief: „I’m going to shoot<br />

Bob Dylan!“ stoppte der sofort den Wagen und warf sie<br />

raus: „Ich befördere keine Mörder!“ Pech. Ein wirklicher<br />

Täter dagegen war dreist genug, sich die ganze Mordszene<br />

samt Tatort auf den Oberkörper tätowieren zu lassen.<br />

Sieben Jahre lang spazierte er damit unbehelligt durch<br />

Los Angeles, ehe er festgenommen wurde.<br />

Angesichts so viel Torheit in der Welt wollen Wissenschaftler<br />

in Japan jetzt von Schleimpilzen lernen. Auf<br />

Haferflocken wächst Physarum polycephalum wie die<br />

Bahn von Tokio. Wegen seiner außerordentlichen Netzbildungsfähigkeit<br />

soll er helfen, technische Systeme wie<br />

Telefon- und Computernetze zu verbessern, erklärte<br />

Atushi Tero von der Universität Hokkaido. An der Rice<br />

PEINLICH: EIN<br />

WASSERFLOH<br />

HAT MEHR<br />

GENE ALS DER<br />

MENSCH.<br />

University in Houston (Texas) beobachten Debra Brock<br />

und Mitarbeiter Amöben von der Art Dictionstelium discoideum.<br />

Die sammeln Bakterien und bewahren sie auf,<br />

um sie bei Nahrungsmangel an einem anderen Ort wieder<br />

auszusäen. So und durch ihre Fähigkeit sozial zu interagieren,<br />

überleben sie erfolgreicher als andere Arten.<br />

Noch besser ist die Rote Feuerameise Solenopsis invicta<br />

(„die Unbesiegte“) aus dem brasilianischen Urwald. Nicht<br />

einmal Überschwemmungen können ihr etwas anhaben.<br />

Binnen Minuten schließen sich dann Tausende zu einem<br />

Klumpen zusammen, um mit ihren Körpern ein lebendes<br />

Rettungsboot zu formen, das Millionen Artgenossen Wochen<br />

lang über Wasser transportiert, ohne dass auch nur<br />

ein einziges Tier stirbt. Maschinenbauer wollen nun die<br />

beobachteten Konstruktionsfähigkeiten der Ameisen mit<br />

intelligenten Robotern nachahmen.<br />

Die Wissenschaft spricht hier von „Schwarmintelligenz“,<br />

„sozialer“, „kollektiver“ oder „Gruppenintelligenz“.<br />

Obwohl schon Aristoteles sich damit beschäftigte, sind<br />

wir Menschen noch weit entfernt davon. Nicht mal beim<br />

gemeinsamen Hobby klappt es mit kollektiver Intelligenz<br />

als Mittel zum Überleben. Open Doors bei Katzenausstellungen?<br />

Dass ich nicht lache!<br />

Soziologen setzen auf Fortschritte mit Hilfe des Internets.<br />

Es soll dezentral verstreutes Wissen der Menschen koordinieren<br />

... Na denn man tau!<br />

Mit hoffnungsvollem Miau,<br />

Ihre<br />

Ortrun Wagner<br />

20 Our Cats

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