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Von der marxistisch-leninistischen Lehre vom Krieg und von ... - DSS

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politischer <strong>und</strong> weltanschaulicher Positionen, über Klassenschranken, über<br />

Trennendes hinweg, das vorrangige, gemeinsame, einigende Interesse. 16 In<br />

dieser Friedenskonzeption ist nicht die Gegnerschaft o<strong>der</strong> Feindschaft sozialer<br />

Antagonisten <strong>der</strong> Ausgangspunkt, son<strong>der</strong>n es sind die Gemeinsamkeiten<br />

<strong>der</strong> sozialen Gegner, ihre übergeordneten Interessen.<br />

Vorbedingung für das Austragen <strong>der</strong> Interessenkämpfe ist angesichts <strong>der</strong><br />

Zerstörbarkeit <strong>der</strong> Welt, daß die Welt des Menschen überhaupt erhalten<br />

bleibt. Es gibt allgemeinmenschliche Interessen an <strong>der</strong> Erhaltung des Friedens,<br />

weil Frieden zur Voraussetzung für die Erhaltung <strong>der</strong> Gattung Mensch<br />

geworden ist.<br />

Diese neue Konzeption eines Verständigungsfriedens, die wegen innerer<br />

<strong>und</strong> äußerer Wi<strong>der</strong>stände nicht konsequent zu Ende gedacht <strong>und</strong> politisch<br />

realisiert worden ist, bildete für uns die Ausgangsbasis für weitergehende<br />

Folgerungen.<br />

Ein Verständigungsfrieden machte es unseres Erachtens notwendig, die<br />

Auffassung <strong>von</strong> <strong>der</strong> friedlichen Koexistenz als Form des Klassenkampfes zu<br />

korrigieren. In dieser Formel war die Vorstellung enthalten, friedliche Koexistenz<br />

bedeute Kampf zwischen den beiden Gesellschaftssystemen zur Überwindung<br />

des einen durch das an<strong>der</strong>e, eben nur in nichtkriegerischer Form.<br />

Wir stellten die originäre Gr<strong>und</strong>idee wie<strong>der</strong> her, daß friedliche Koexistenz<br />

ein Übereinkommen zwischen beiden Eigentumssystemen als gleichberechtigte<br />

Partner sein muß 17 , arbeiteten aus, wie sich das Wesen dieses<br />

beson<strong>der</strong>en Friedens entfaltet <strong>und</strong> zur einzig lebensbewahrenden Form des<br />

Nebeneinan<strong>der</strong>s <strong>und</strong> <strong>der</strong> Interessenkämpfe verschiedener Gesellschaftsordnungen<br />

im gegenwärtigen Zeitalter geworden ist.<br />

Keine Seite, so wurde es dann in dem Papier „Der Streit <strong>der</strong> Ideologien <strong>und</strong><br />

die gemeinsame Sicherheit“ verankert, darf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en die Existenzberechtigung<br />

absprechen. Die Hoffnung sollte sich nicht darauf richten, daß<br />

ein System das an<strong>der</strong>e abschafft, son<strong>der</strong>n daß beide Systeme reformfähig<br />

<strong>und</strong> friedensfähig sind. 18 Die bestehenden politischen Gegensätze wurden<br />

nicht ignoriert. Aber <strong>der</strong> Kampf um gegensätzliche Interessen zwischen den<br />

Staaten <strong>und</strong> Bündnissen durfte nur noch in friedlichen Formen geführt<br />

werden. Der Unterschied <strong>der</strong> Formen, in <strong>der</strong> die internationalen Konflikte<br />

ausgetragen werden, ist im Atomzeitalter die alles entscheidende Differenz<br />

zwischen Sein <strong>und</strong> Nichtsein <strong>der</strong> Menschenwelt.

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