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Von der marxistisch-leninistischen Lehre vom Krieg und von ... - DSS

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So trieben wir in den Konflikt zwischen gewünschtem Resultat <strong>und</strong> wi<strong>der</strong>spenstigen<br />

Tatsachen, <strong>und</strong> es entspannen sich andauernde Kontroversen,<br />

die um die notwendige Anpassung <strong>der</strong> weltanschaulichen Gr<strong>und</strong>lagen für<br />

die Wehrmotivation <strong>und</strong> den Auftrag <strong>der</strong> Streitkräfte ausgetragen wurden.<br />

Sie führten aber weit darüber hinaus zu einer gr<strong>und</strong>sätzlichen Revision <strong>der</strong><br />

alten Auffassungen über <strong>Krieg</strong>, Frieden <strong>und</strong> Streitkräfte.<br />

Sieht man ab <strong>von</strong> dem Werdegang, den <strong>der</strong> Prozeß <strong>der</strong> Erkenntnis <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Kampf um die Anerkennung seiner Resultate durchliefen, so lassen sich die<br />

Ergebnisse des Umdenken etwa wie folgt zusammenfassen.<br />

1. Wesensverän<strong>der</strong>ung des <strong>Krieg</strong>es <strong>und</strong> <strong>Krieg</strong>sbegriff<br />

Die naturwissenschaftlich konstatierten Tatsachen über die das menschliche<br />

Leben bedrohenden <strong>Krieg</strong>sfolgen ließen nicht mehr zu, den Kernwaffenkrieg<br />

unter den klassischen <strong>Krieg</strong>sbegriff zu subsumieren. Dieser <strong>Krieg</strong> war zu<br />

einer an<strong>der</strong>en Wesenheit geworden, zu einem entarteten <strong>Krieg</strong>, aus dem es<br />

keine Rückkehr zum Frieden als <strong>der</strong> dem <strong>Krieg</strong> komplementären Form <strong>der</strong><br />

Politik mehr gibt.<br />

Die überdimensionierten Mittel des <strong>Krieg</strong>es hatten die Zweck-Mittel-<br />

Dialektik gesprengt. Ihre Anwendung vermag den Gegner nicht wehrlos zu<br />

machen, um ihm den eignen Willen aufzuzwingen, worin <strong>der</strong> Zweck des<br />

<strong>Krieg</strong>es besteht. Sie vermag nur, den Gegner zu vernichten, aber auch das<br />

nur um den Preis <strong>der</strong> Selbstvernichtung. Damit verliert dieser <strong>Krieg</strong> seine<br />

politische Funktion. Er ist in diesem Sinne nicht mehr Fortsetzung <strong>der</strong> Politik<br />

mit gewaltsamen Mitteln, son<strong>der</strong>n das Ende <strong>der</strong> Politik.<br />

Der Zusammenhang <strong>von</strong> Politik <strong>und</strong> <strong>Krieg</strong> bleibt zwar genetisch bestehen,<br />

funktional aber wird er aufgehoben. Das aber bedeutete, die <strong>marxistisch</strong>leninistische<br />

Gr<strong>und</strong>these über das Wesen des <strong>Krieg</strong>es anzugreifen <strong>und</strong> zu<br />

revidieren.<br />

Diese Wesensbestimmung aber geht nicht auf Marx, son<strong>der</strong>n auf Lenin<br />

zurück. In diesem Zusammenhang stießen wir darauf, daß in <strong>der</strong><br />

<strong>marxistisch</strong>-<strong>leninistischen</strong> <strong>Lehre</strong> <strong>vom</strong> <strong>Krieg</strong> die Entstehung des <strong>Krieg</strong>es <strong>und</strong><br />

damit seine allgemeine Ursache fälschlich an die Entstehung des Privateigentums<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Klassengesellschaft geb<strong>und</strong>en war. Jetzt stellten wir die<br />

ursprüngliche Auffassung <strong>von</strong> Marx <strong>und</strong> Engels wie<strong>der</strong> her, wonach es <strong>Krieg</strong>

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