WIEDERHOLUNG: Samstag 1. Juni 2013, ab 06.05 auf ... - Sonja Moor
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erscheinen. Paradies Tal, so hatten die Spanier die von Indios bewohnte Bucht an der<br />
Pazifikküste genannt, die sie 1536 entdeckten und in Besitz nahmen. Sie bauten eine Kirche<br />
<strong>auf</strong> dem schmalen Uferstreifen, das Kreuz wurde zum Siegeszeichen. Um die Iglesia La<br />
Matriz wuchs die Altstadt, die heute Welterbe ist - Welterbe mit Erblasten. Atemberaubend<br />
steil sind hier die Sträßchen, die sich hinter der alten Kirche, die jetzt natürlich nicht mehr<br />
wirklich alt ist, <strong>auf</strong>türmen. Endlos scheinen die Treppen zu steigen und zu fallen. Man<br />
braucht als Bewohner der Cerros, der Hügel, einen langen Atem, und auch, wenn man als<br />
Besucher die Aussicht genießen will. Neruda hat den Aufstieg zu poetischer Prosa<br />
komprimiert: "Wie viele Treppen, wie viele Stufen, wie viele Füße <strong>auf</strong> den Stufen, wie viele<br />
Jahrhunderte von Schritten, trepp<strong>auf</strong>, trepp<strong>ab</strong>..."<br />
In Patagonien, im südlichsten Teil Amerikas, liegt der Nationalpark Los Glaciares mit seinen<br />
13 Gletschern. Das Gebiet gehört zu Chile und Argentinien. Der größte der Eisriesen ist der<br />
Perito Moreno. Er ist einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen und walzt alles<br />
nieder, was ihm in den Weg kommt. Die Gewalt der blauen Kälte schleift gigantische Felsen<br />
<strong>ab</strong> und versperrt Wasserwege. Dieser Gletscher ist einer der wenigen <strong>auf</strong> der Erde, welcher<br />
noch wächst. Faszinierende Anblicke in einer unwirtlichen Szenerie.<br />
Auf einer Breite fast dreimal so groß wie die Niagarafälle stürzen die Wassermassen hier in<br />
die Tiefe, und von weitem schon tönt es wie ein Erdbeben. Die Tröpfchenatmosphäre<br />
schimmert in allen Regenbogenfarben. Iguazú bedeutet in der Sprache der Guaraní-Indianer<br />
„große Wasser". Zu beiden Seiten des Stromes erstreckt sich ein Naturpark. Dort hält sich<br />
bis heute eines der vielfältigsten Ökosysteme der Erde. Die gewaltige Sprühnebelwolke der<br />
Wasserfälle versorgt die gesamte Umgebung mit dem notwendigen Nass. Unüberschaubar<br />
groß ist die Artenvielfalt hier. Schmetterlinge, Vögel und unzählige verschiedene Pflanzen<br />
nähren sich aus den enormen Wassern. Besonders von der argentinischen Seite her bietet<br />
sich dem Besucher eine unvergessliche Szenerie.<br />
Colonia del Sacramento, einst von Portugiesen gegründet, ist die älteste europäische<br />
Siedlung <strong>auf</strong> dem Gebiet des heutigen Uruguay. Ihre strategisch günstige Lage in der Bucht<br />
des Rio de la Plata führte zu ständigen Territorialstreitigkeiten zwischen Spanien und<br />
Portugal, zu Belagerungen und Zerstörungen der Stadt. Erst 1828, mit der Gründung der<br />
un<strong>ab</strong>hängigen Republik Uruguay, endete der Streit der Kolonialmächte. Die Altstadt, mit<br />
geduckten Kolonialhäusern, schmiedeeisernen Gittern, ruhigen Plätzen und viel Grün<br />
vermittelt an jeder Ecke den Charme einer Miniaturstadt aus der Kolonialzeit. Die zum Teil<br />
gut erhaltenen Bastionen San Miguel, San Pedro und Santa Rita sind ebenso Zeugnisse der<br />
Vergangenheit wie die Reste der Stadtmauer. Als kulturhistorische Besonderheit gilt die, aus<br />
dem 17. Jahrhundert stammende Kathedrale, die älteste Kirche Uruguays. Fernando<br />
Cardani, ein uruguayischer Schauspieler mit Wurzeln in Italien, lebt heute im Weltkulturerbe<br />
Colonia del Sacramento. Er führt das "Schätze der Welt" - Team durch seine Stadt und lässt<br />
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