Portraits - Gepa
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C OM PAN Y<br />
<strong>Portraits</strong><br />
COPAVIC
COPAVIC Produkt: Glas<br />
Copavic<br />
Die Kooperative COPAVIC wurde 1976 von 14 ehemaligen Arbeitern einer Glasfabrik gegründet.<br />
Die Männer hatten Ausbeutung und schlechte Behandlung satt und wollten sich eine eigene Perspektive aufbauen.<br />
Heute arbeiten 48 Personen bei COPAVIC, die alle die gleichen Rechte und die gleiche Bezahlung erhalten. Aus recyceltem Altglas<br />
stellen sie schöne mundgeblasene Glasartikel her, von denen sie fast die Hälfte der Produktion im Inland vermarkten.<br />
Text: Katharina Nickoleit Fotos: Christian Nusch im Auftrag der GEPA, 2006<br />
Hinter dem Erfolg steckt harte Arbeit<br />
Rotglühendes, heißes Glas wirbelt an langen Stangen durch die Halle.<br />
Geschickt formen die Männer kleine Tiere, blasen Gläser, Vasen und Lampenschirme.<br />
Jedes Stück ist Handarbeit, zu 100 Prozent aus recyceltem Material hergestellt.<br />
21 „socios“ und 27 Angestellte arbeiten bei COPAVIC, einer Kooperative mit<br />
beispielhaftem Erfolg.<br />
Denn COPAVIC ist heute nicht mehr alleine auf den Fairen Handel angewiesen, sondern<br />
behauptet sich inzwischen dank der Hilfe aus Übersee auch auf dem nationalen<br />
Markt.<br />
Die Glasmanufaktur liefert unterdessen nur noch 40 Prozent ihrer Produktion an den<br />
Fairen Handel, der größere Teil der Gläser wird in Guatemala verkauft.<br />
Trotzdem bleibt der Faire Handel ungeheuer wichtig für die Kooperative:<br />
„Wir bekommen aus Deutschland moderne Designs, die auch auf dem heimischen<br />
Markt gut ankommen“ erklärt Joaquin Sosof Campa, der Geschäftsführer von COPA-<br />
VIC. „So haben wir immer ungewöhnliche Produkte, mit denen wir der Konkurrenz<br />
einen Schritt voraus sind.“<br />
Manchmal zählt auch ganz praktische Unterstützung:<br />
Die GEPA hat der Kooperative zum Beispiel einen Kontakt zu einer Firma in Deutschland verschafft, die ihnen günstig Farben für<br />
die Glasproduktion verkauft. Der ganze Stolz der socios ist ein neu angeschaffter Plotter, ein computergesteuertes Schneidegerät<br />
mit dem Aufkleber zugeschnitten werden, die, auf Glas geklebt und unter ein Sandstrahlgerät gehalten, Muster oder Schriftzüge<br />
ergeben.<br />
„Seitdem wir diese Maschine haben, können wir individuelle Gläser für Firmenjubiläen oder Hochzeiten machen.“<br />
sagt Campa stolz, und fügt hinzu: „Die besten Restaurants im Land verwenden unsere Gläser.“<br />
In den letzten Jahren konnte viel angeschafft werden, womit COPAVIC unabhängiger und professioneller produzieren kann:<br />
Vier Fahrzeuge, um das Material zu transportieren, Computer und ein größeres Lager. Im nächsten Jahr will COPAVIC einen<br />
neuen Ofen kaufen. Auch die Verpackungen stellen die Mitglieder der Kooperative heute selber her, so dass sie nicht gekauft<br />
werden müssen.<br />
Große Sorge bereiten den socios allerdings die ständig steigenden Energiekosten.<br />
„Wir fürchten, dass wir in Zukunft nicht mit Glasproduzenten aus Indien oder Vietnam mithalten können. Schon bald werden wir die<br />
Preise erhöhen müssen und können nur hoffen, dass wir dann noch konkurrenzfähig sind. Aber auch für dieses Problem wird<br />
uns etwas einfallen!“ sagt Joaquin Sosof Campa zuversichtlich. Zunächst einmal hat COPAVIC Gastanks angeschafft und befeuert<br />
die Öfen jetzt mit einem Energiemix. Das senkt die Kosten.<br />
GEPA Menschen / <strong>Portraits</strong>
Die Entwicklung von einer kleinen Gemeinschaft zu einem profitablen Unternehmen ist in Guatemala so außergewöhnlich, dass<br />
COPAVIC von Kooperativen, Wirtschaftsstudenten und sogar Firmen besucht wird. Alle wollen wissen, wie die socios das geschafft<br />
haben.<br />
Hinter dem Erfolg steckt die harte Arbeit der socios. Während die Angestellten von 8 bis 13 Uhr arbeiten, müssen sich die Mitglieder<br />
der Kooperative nach der Arbeit an den Öfen um die Materialbeschaffung, den Export und die Kalkulationen kümmern.<br />
Alfredo Colon, 36 Jahre<br />
(seit 12 Jahren bei COPAVIC,<br />
seit 5 Jahren socio)<br />
„Mit dem Geld, das ich hier verdiene, habe ich etwas Land und Hühner gekauft. Meine vier Kindern können jetzt regelmäßig Eier<br />
und Fleisch essen. Und ich kann ihnen Schulbücher und –uniformen kaufen. Wenn COPAVIC nicht mit der GEPA zusammen arbeiten<br />
würde, wäre das alles nicht möglich, denn die GEPA ist das Herz unserer Kooperative, unser wichtigster Partner.“<br />
„Natürlich ist das viel Arbeit, aber es ist eben unsere Firma, nicht die von irgend einem Chef, und deswegen machen wir das gerne“,<br />
erklärt Alfredo Colon, der seit 5 Jahren socio ist. Der Einsatz zahlt sich aus: COPAVIC kann seinen Mitgliedern und Angestellten eine<br />
Gesundheitsversorgung und eine Lebensversicherung anbieten, Stipendien für eine handwerkliche Fortbildung vergeben, feste Löhne<br />
und extra Prämien, ja, sogar Weihnachtsgeld zahlen. Das alles ist in dem mittelamerikanischen Land alles andere als eine Selbstverständlichkeit.<br />
Mit der Unterstützung durch den Fairen Handels ist die Kooperative für viele in Guatemala ein Vorbild geworden.<br />
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Mehr Infos zu COPAVIC unter „Handelspartner“<br />
GEPA Menschen / <strong>Portraits</strong>