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Claudia Rohleder Tierskulpturen Stein Ton Bronze

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Animal<br />

Arts<br />

<strong>Tierskulpturen</strong><br />

<strong>Stein</strong><br />

<strong>Ton</strong><br />

<strong>Bronze</strong><br />

<strong>Claudia</strong> <strong>Rohleder</strong>


Wie aber kommt die menschliche Gestaltungslust dazu,<br />

sich das Tier als Gegenstand zu wählen?<br />

Doch wohl aus dem Grunde der Gründe, aus Liebe!<br />

Gerhard Marcks, Tierplastiker<br />

3


Tierskulptur – damals und heute<br />

Tierplastik<br />

Die autonome Tierplastik erlebte in Deutschland<br />

seit ungefähr 1900 – und damit etwas später als<br />

in Frankreich – einen Boom. Die Plastik wird –<br />

im Gegensatz zur subtraktiven Arbeitsweise bei<br />

der Skulptur – im additiven, also aufbauenden<br />

Verfahren dreidimensional modelliert. Im Nachbarland<br />

hatte um 1830 bereits Antoine-Louise<br />

Barye (1796-1875) mit seinen dramatischen<br />

Tiergruppen für Aufsehen gesorgt. Damit ebnete<br />

der Franzose deutschen Künstlern wie etwa<br />

Wilhelm Wolff - der eigentlich Gießer war –<br />

ebenso den Weg wie August Gaul (1869-1921).<br />

Gaul arbeitete zunächst als Modelleur für die<br />

Metallindustrie in Hanau und sah in Antoine-<br />

Louise Barye ebenfalls ein Vorbild.<br />

Zu einer breiteren Rezeption des Tieres in der<br />

Kunst trug aber nicht zuletzt die Gründung von<br />

Zoologischen Gärten bei, die im Laufe des 19.<br />

Jahrhunderts in Europa in schneller Folge entstanden.<br />

Den Anfang machte 1844 der Berliner<br />

Zoo. Etliche Bildhauer und -plastiker nutzten Besuche<br />

in den Tiergärten für Ihre umfangreichen<br />

Modelstudien an lebenden Tieren, die Zoos<br />

stellten somit einen wahren Glücksfall für viele<br />

Künstler dar.<br />

Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Tierplastik<br />

hatte aber auch die Etablierung eines freien<br />

Kunstmarktes seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.<br />

So wurde etwa August Gaul vom instinktsicheren<br />

und geschäftstüchtigen Verleger und<br />

Galeristen Paul Cassirer, der 1898 seine Galerie<br />

eröffnet hatte, kurz nach 1900 unter exklusiven<br />

Vertrag genommen. Ein Arrangement, das sich<br />

für beide auszahlte, denn Gaul wurde für Cassirer<br />

zum umsatzstärksten Künstler.<br />

Reisen in die Wildnis nach Afrika, in die römische<br />

Campagne oder die Nord- und Ostseelandschaft<br />

trugen zur Inspiration von Tierkünstlerin<br />

wie Fritz Behn (1878-1970), Gerhard Marcks<br />

(1889-1981), Emy Roeder (1890-1971), Philipp<br />

Harth (1885-1968) oder Ewald Mataré (1887-<br />

1965) bei. Die Tierbeobachtungen hörten jedoch<br />

nicht beim Studium von lebenden Tieren in der<br />

Natur oder in Drahtkäfigen in den Ateliers auf,<br />

sondern gipfelten beispielsweise bei Fritz Behn<br />

in einem fast schon skurril anmutenden Abform-<br />

Verfahren von toten Tieren. Selbst bei Suppenhühnern<br />

wollte er auf diese Weise Kenntnisse<br />

über den anatomischen Aufbau eines Tierkörpers<br />

erlangen.<br />

Alle Tierplastiker entwickelten für ihre Arbeit eigene<br />

Strategien, bei der das gattungstypische Äußere<br />

des Lebewesens maßgeblich war. Während<br />

etwa Emy Roeder meist nur aus dem Gedächtnis<br />

zu Hause arbeitete und die Arbeit draußen vermied,<br />

war Ewald Mataré während des Arbeits-<br />

4


prozesses auf die permanente Überprüfung an<br />

der lebendigen Natur angewiesen – ja fürchtete<br />

geradezu das Arbeiten aus der Erinnerung.<br />

Während um die Jahrhundertwende allgemein<br />

ein Mangel an handwerklichen Fähigkeiten der<br />

Künstler beklagt wurde, machte das eigenhändige<br />

Bearbeiten der <strong>Bronze</strong>güsse großen Eindruck<br />

auf die Kritiker. Ein Meister im Umgang mit<br />

ausgefallenen Techniken - wie der Tauschierung,<br />

Vergoldung und dem Einlegen mit Achat - war<br />

Max Esser (1885-1945). Werke wie das Perlhuhn,<br />

der Wellensittich oder der Königsfasan<br />

mit seinem ausdruckstark gemusterten Gefieder<br />

machten einen Großteil seines Erfolges aus.<br />

Renée (Renate) Sintenis (1888-1965) war eine<br />

der wenigen weiblichen Tier-Bildhauerinnen dieser<br />

Zeit. Ab 1912 stellte sie ihre Werke mit zunehmendem<br />

Erfolg aus, obwohl vor 1919 Frauen<br />

der Zugang zu Akademien wie der Berliner<br />

Hochschule für Bildende Künste noch verwehrt<br />

war. Sintenis Vorliebe für junge Tiere mit Kindchenschema<br />

– speziell Fohlen – begründete sie<br />

damit, dass diese nur in ihrer Jugend glücklich<br />

sein könnten und danach ihr Dienen – willig und<br />

stumm – begänne.<br />

Alle Künstler, die im einleitenden Text erwähnt<br />

sind, haben sich mit der Wiedergabe des Tieres<br />

in <strong>Stein</strong>, <strong>Ton</strong> (Terracotta) und Metall (<strong>Bronze</strong>)<br />

beschäftigt. Von dieser realistischen Wiedergabe<br />

ist auch <strong>Claudia</strong> <strong>Rohleder</strong> seit ihrer Kindheit<br />

beeindruckt.<br />

Nach Ausstellungen im fränkischen Raum war die<br />

Würzburgerin, die hauptberuflich als Grafikerin/<br />

Mediengestalterin arbeitet, beispielsweise in<br />

Hamburg, Erfurt, Stuttgart und Paris erfolgreich.<br />

Lassen Sie sich auf den folgenden Seiten von<br />

<strong>Rohleder</strong>s naturnahen <strong>Tierskulpturen</strong> und Tierplastiken,<br />

bei der dem Rohmaterial durch ihre<br />

Gestaltung neues Leben eingehaucht wird,<br />

faszinieren und inspirieren.<br />

Quelle/Literatur-Nachweis: Die Angaben entstammen weitgehend dem<br />

Katalog „Bestiarium – Tierplastik des 20. Jahrhundert“, der anlässlich der<br />

gleichnamigen Ausstellung im Georg-Kolbe-Museum in Berlin 2009 herausgegeben<br />

wurde.<br />

5


<strong>Stein</strong><br />

Eisbär, Gelbsandstein, 25 kg<br />

7


Bulle, Rotsandstein, 74 kg<br />

9


Katze, Gelbsandstein, 25 kg<br />

11


Das Rhinoceros<br />

Was stampfet schildkrötengestaltig<br />

Auf niederträchtigem Bein?<br />

Ein Panzer deckt es gewaltig,<br />

Das muß ein Rhinoceros sein.<br />

Das Haupt ist geformt wie ‚ne Zwiebel,<br />

Die Nase ist hörnergeschmückt;<br />

Dem Elephanten wird übel,<br />

Sobald er das Unthier erblickt.<br />

Das Thier ist von schlechtem Charakter,<br />

Der jeden Moralsatz vergißt,<br />

Voll Unverschämtheit, ein nackter,<br />

Gemütloser Egoist;<br />

Denn rein zu seinem Plaisire<br />

Begeht es den häßlichen Brauch<br />

Und schlitzet dem Nebenthiere<br />

Mit der Nase ein Loch in den Bauch.<br />

Doch endlich nahet die Strafe,<br />

Es rächt sich auf Erden die Schuld!<br />

Und Albrecht Dürer, der Brave,<br />

Der malte das Thier mit Geduld;<br />

Er conterfeit‘ es getreulich<br />

In all‘ seiner Scheußlichkeit,<br />

Und er vermachte sein greulich<br />

Porträt der folgenden Zeit.<br />

Drum soll sich Jedermann hüten<br />

Und nie ein Rhinoceros sein,<br />

Und nie mit gefühllosem Wüten<br />

Am Bauchaufschlitzen sich freun.<br />

Doch ist von Natur er verwildert<br />

Rhinocerosmäßig, - dann hält<br />

Der Künstler Gericht, und er schildert<br />

Sein Abbild der lachenden Welt.<br />

Arthur Fitger, 1840-1909<br />

12


<strong>Ton</strong><br />

Nashorn, <strong>Ton</strong>, 50 cm<br />

13


Eisbär „Knut“ <strong>Ton</strong> mit Glasur, Acryl, 58 cm (Skulptur für die Teilnahme am Wettbewerb für das Knut-Denkmal des Berliner Zoos)<br />

15


Afrikanischer Elefant, grauer und weißer <strong>Ton</strong>, 60 cm<br />

17


Auerochse, liegend, <strong>Ton</strong> mit Glasur, 65 cm<br />

19


Robbe, Rakuglasur, <strong>Stein</strong>sockel, 54 cm<br />

21


<strong>Bronze</strong><br />

Nashorn, <strong>Bronze</strong>, 45 cm<br />

23


Humboldt-Pinguin, <strong>Bronze</strong>, 43 cm<br />

25


Stallhase, <strong>Bronze</strong>, 43 cm<br />

27


Vita<br />

1968 geboren in Würzburg<br />

Tierzeichnungen seit der Kindheit,<br />

schneiden von Büschen in Tierformen<br />

1986 Ausbildung zur Farblithografin<br />

1998 Arbeit als Mediengestalterin/Grafikerin<br />

2000 Teilnahme an Bildhauer-Kursen<br />

2001 Arbeit als Bildhauerin<br />

mit Schwerpunkt „<strong>Tierskulpturen</strong>“<br />

2002 Teilnahme an lokalen und internationalen<br />

Ausstellungen<br />

2008 Kunstakademie Hohenaschau/Chiemsee<br />

„Tierplastik“ bei Prof. Constantin Weber<br />

2012 Teilnahme an Keramik-/Rakukursen im<br />

<strong>Ton</strong>haus Mag Lutz, Würzburg (seit 2007)<br />

Schneiden von Büschen in Tierformen<br />

Kontakt<br />

<strong>Claudia</strong> <strong>Rohleder</strong><br />

97204 Höchberg bei Würzburg<br />

Phone: 0174-1883908<br />

E-Mail: claudia_rohleder@animalarts.de<br />

Internet: www.animalarts.de<br />

Alle Tiere können in <strong>Bronze</strong> gegossen werden,<br />

ebenso werden Auftragsarbeiten ausgeführt.<br />

In der Werkstatt<br />

28


Ausstellungen/Galerien<br />

Sommerhausen, „Kunsttage“ und Weihnachtsmarkt<br />

Erfurt, egapark<br />

Wiesbaden, Ministerium für Wissenschaft & Kunst<br />

Karlsruhe, Regierungspräsidium am Rondellplatz<br />

Stuttgart, Rathaus und beim „Verein zur Förderung<br />

der Kunst, e.V.”<br />

Hamburg, Galerie CHACO, Zeisehalle<br />

Luzern/CH, Burg Landenberg, Internationale Kunstausstellung<br />

der Stiftung Bahn Sozialwerk<br />

Paris/F, Centre Maurice Ravel, Internationale Kunstausstellung<br />

der Stiftung Bahn Sozialwerk<br />

Galerie CHACO, Zeisehalle, Hamburg<br />

Auszeichnungen/Preise<br />

Oktober 2008:<br />

Gewinn der <strong>Bronze</strong>medaille in der Kategorie „Skulptur“<br />

mit der <strong>Ton</strong>skulptur „Nashorn“ bei der 27. Internationalen<br />

Kunstausstellung der Stiftung Bahn-Sozialwerk in Paris/F<br />

Oktober 2009 und Oktober 2010:<br />

Jeweils 1. Preis in der Kategorie „Skulptur“ bei der Ausstellung<br />

des „Vereins zur Förderung der Kunst Stuttgart, e.V.“,<br />

u.a. mit Künstlern aus Deutschland, Österreich und Italien<br />

Oktober 2012:<br />

Gewinn der <strong>Bronze</strong>medaille in der Kategorie „Skulptur“ mit<br />

der <strong>Bronze</strong>plastik „Stallhase“ bei der 29. Internationalen<br />

Kunstausstellung der Stiftung Bahn-Sozialwerk in Luzern/CH<br />

Guy Gieres (Bild, links) aus Luxemburg, amtierender Generalpräsident der<br />

F.I.S.A.I.C. überreichte <strong>Claudia</strong> <strong>Rohleder</strong> beim Gala-Abends in Sarnen bei<br />

Luzern die <strong>Bronze</strong>medaille. Rechts Norbert Rößler, Hauptbeauftragter für<br />

bildende Kunst bei der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW).<br />

29


Wenn du mit den Tieren sprichst,<br />

werden sie mit dir sprechen<br />

und ihr werdet euch kennen lernen.<br />

Wenn du nicht mit ihnen sprichst,<br />

dann werdet ihr euch nie kennen lernen.<br />

Was Du nicht kennst wirst Du fürchten.<br />

Was du fürchtest, zerstörst du.<br />

- Häuptling Dan George –<br />

30


Ein großes DANKE an alle,<br />

die meine animalische Kunst<br />

unterstützt,<br />

gefördert,<br />

geschleppt,<br />

publiziert,<br />

bewundert<br />

verkauft und<br />

gekauft<br />

haben!<br />

Copyright by <strong>Claudia</strong> <strong>Rohleder</strong>, April 2013<br />

32

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