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Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> – E<strong>in</strong>sichten und Perspektiven<br />

me<strong>in</strong>de und Kirche verknüpft – es steht aber e<strong>in</strong>e theologische Reflexion aus, die diese Erfahrungen<br />

bündelt und deutet. Dabei ist die ekkesiale Dimension des Gottesdienstes stärker <strong>in</strong> den<br />

Blick zu nehmen: Was Kirche ist, erschließt sich durch die Feier des Gottesdienstes. Dies bedeutet<br />

gerade ke<strong>in</strong>e Engführung <strong>der</strong> Kirche auf den Gottesdienst. Denn <strong>der</strong> Gottesdienst ist<br />

e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Netzwerk <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deaktivitäten und weist h<strong>in</strong>aus als vernünftiger Gottesdienst<br />

<strong>in</strong> den Alltag des Lebens. Gottesdienstgestaltung ist auf Geme<strong>in</strong>deentwicklung zu beziehen<br />

– und umgekehrt.<br />

7.3 Kriterien zur Gestaltung von Verän<strong>der</strong>ungsprozessen <strong>der</strong> kirchlichen<br />

Gottesdienstkultur<br />

Die Gottesdienstpraxis <strong>der</strong> Kirchen verän<strong>der</strong>t sich. Um diese Verän<strong>der</strong>ung verantwortlich begleiten<br />

und gestalten zu können, s<strong>in</strong>d neben <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> unterschiedlichen E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

vor allem theologische Reflexion und Begründung erfor<strong>der</strong>lich. Dazu können folgende Gesichtspunkte<br />

hilfreich se<strong>in</strong>. Die im Folgenden genannten Kriterien mögen dazu anleiten. Sie s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong>e Handlungsanleitung für gel<strong>in</strong>genden Gottesdienst, son<strong>der</strong>n sollten unter <strong>der</strong> Voraussetzung<br />

gelesen und angewandt werden, dass Gottesdienst als gute Gabe Gottes <strong>der</strong> Kirche anvertraut<br />

und so verantwortlich zu gestalten ist. In allen Mühen um die Gestaltung des Gottesdienstes<br />

ist dieser Geschenkcharakter und damit die Freiheit Gottes Menschen anzusprechen<br />

zu bewahren – und sie tun dies, <strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> Freiheit Gottesdienste verantwortlich gestalten.<br />

1. Dass Gott <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gabe des Gottesdienstes präsent ist und so <strong>in</strong> jedem Gottesdienst <strong>der</strong><br />

christlichen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Freiheit handelt, ist tragende und erschließende Grun<strong>der</strong>kenntnis<br />

und Grun<strong>der</strong>fahrung <strong>der</strong> christlichen Geme<strong>in</strong>de. Gott spricht an, versöhnt und<br />

stiftet Geme<strong>in</strong>schaft. Deswegen ist darauf zu achten, dass die befreiende Kraft <strong>der</strong> Zusage<br />

Gottes erfahrbar werden kann, dass Versöhnung geför<strong>der</strong>t wird und dass <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft<br />

zwischen Gott und Mensch und zwischen Menschen Raum gegeben wird.<br />

2. Das Evangelium von Jesus Christus, <strong>in</strong> dem Gottes Wort sich entfaltet, richtet sich an alle<br />

Menschen. Daraus ergibt sich, dass Gottes Wort im Gottesdienst für möglichst viele Menschen<br />

im Gottesdienst zugänglich se<strong>in</strong> muss. Dazu gehört unverzichtbar, dass die versammelten<br />

Menschen unterschiedlicher Nationalität, Sprache und Kultur sich im Gottesdienst<br />

wie<strong>der</strong>f<strong>in</strong>den können.<br />

3. Die Begegnung zwischen Gott und E<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> gottesdienstlichen Geme<strong>in</strong>de eröffnet<br />

und for<strong>der</strong>t Raum zu <strong>in</strong>dividuellem Ausdruck und zu geme<strong>in</strong>schaftlichen Formen. Deshalb<br />

ist darauf zu achten, dass <strong>in</strong>dividuelle Freiräume und geme<strong>in</strong>schaftliche Elemente im Gottesdienst<br />

präsent s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> denen Gott sich selber erschließt.<br />

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