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Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> – E<strong>in</strong>sichten und Perspektiven<br />

7.2.4 Gottesdienst <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de und Gesellschaft<br />

Wichtig ist auch die Beobachtung, dass zunehmend auch Gottesdienste im Kontext <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

wahrgenommen werden. Zwar ist je<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degottesdienst als öffentliches Geschehen<br />

Teil <strong>der</strong> Gesellschaft. Verstärkt aber werden Gottesdienste im Kontext <strong>der</strong> Gesellschaft und<br />

ihrer Entwicklungen und Umbrüche gewünscht und von den Kirchen wahrgenommen. Sie verweisen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft auf das Unverfügbare und auf die Verantwortung des Menschen vor<br />

Gott. Zugleich f<strong>in</strong>den Kirchen <strong>in</strong> Mittelosteuropa zu e<strong>in</strong>er Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft zurück, die<br />

ihnen lange <strong>Zeit</strong> verwehrt war.<br />

7.2.5 Gottesdienst zwischen Ost und West im Vergleich<br />

Interessant zu beobachten war, dass es große Übere<strong>in</strong>stimmungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Konfessionsfamilien<br />

<strong>in</strong> Ost und West gibt, dass es aber dazu auch konfessionsübergreifende Übere<strong>in</strong>stimmungen<br />

gibt, die eher die Kirchen im Westen und jene im Osten mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verb<strong>in</strong>den. Damit<br />

kommt mehr und An<strong>der</strong>es <strong>in</strong> den Blick als die Beziehungen <strong>der</strong> jeweiligen Kirchen zu Nation,<br />

Staat und Volk. Es wird deutlich, dass die kommunistische <strong>Zeit</strong> Erfahrungsräume geprägt hat,<br />

etwa im Blick auf die Zivilgesellschaften, die an<strong>der</strong>s s<strong>in</strong>d als die westlich geprägten. Auch f<strong>in</strong>det<br />

man <strong>in</strong> den westlichen Kirchen eher liberale Denkweisen (die <strong>in</strong> großer Offenheit für Formen<br />

und Strukturen das Wie<strong>der</strong>erkennbare und Verb<strong>in</strong>dende nicht verlieren will) und <strong>in</strong> den Kirchen<br />

Ost eher konservative Denkweisen (die mit gesellschaftlichen und politischen Freiheiten neu<br />

herausgefor<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d). Solche Prägungen <strong>in</strong> den Dialog <strong>der</strong> Kirchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regionalgruppe und<br />

darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> <strong>der</strong> GEKE e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen, för<strong>der</strong>t das Verständnis für und die Geme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong><br />

Kirchen <strong>in</strong> West und Ost.<br />

7.2.6 Gottesdienst des E<strong>in</strong>zelnen und <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Der Gottesdienst bietet e<strong>in</strong>em Raum für den E<strong>in</strong>zelnen und e<strong>in</strong>e Fülle von Möglichkeiten, <strong>in</strong> denen<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelne sich wie<strong>der</strong>f<strong>in</strong>den kann mit se<strong>in</strong>en Gotteserfahrungen und se<strong>in</strong>em Selbstverständnis<br />

von Tradition, Sprache und Kultur. Wo verschiedene Gruppen aus E<strong>in</strong>heimischen und<br />

Migranten o<strong>der</strong> aus verschiedenen Nationalitäten zusammen kommen, muss es für alle genügend<br />

viele solcher Identifikationsmöglichkeiten geben, um e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Gottesdienst zu<br />

ermöglichen. Sprache und Liedgut und liturgische Tradition s<strong>in</strong>d wichtige Anknüpfungspunkte<br />

für e<strong>in</strong>e Identifikation.<br />

7.2.7 Vom Gottesdienst aus Geme<strong>in</strong>de neu leben und Kirche neu denken<br />

Die Feier des Gottesdienstes stellt e<strong>in</strong>e Grunddimension von Kirche dar, die es stärker als bisher<br />

theologisch zu würdigen gilt. Zwar ist <strong>der</strong> Gottesdienst <strong>in</strong> vielfältiger Weise mit theologischen<br />

Überlegungen zu Wort und Sakrament, zu Amt und Geme<strong>in</strong>de, zu Liturgie und Musik, zu Ge-<br />

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