Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe
Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe
Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />
<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> – E<strong>in</strong>sichten und Perspektiven<br />
befruchten. Und es ist möglich, Gottesdienste <strong>der</strong> je an<strong>der</strong>en Konfession mitzufeiern – als vollgültige<br />
Feier <strong>der</strong> Gegenwart Gottes. Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppen erleben diese Bereicherung<br />
auch dadurch, dass verschiedene Nationalitäten, Kulturen und Traditionen geme<strong>in</strong>sam Gottesdienst<br />
feiern. Diese geme<strong>in</strong>same Bejahung <strong>der</strong> unterschiedlichen Gottesdienstformen kann als<br />
Ausdruck <strong>der</strong> wachsenden Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> versöhnter Verschiedenheit verstanden werden. In<br />
dieser Verbundenheit wird auch die Suche nach neuen adäquaten Formen des Gottesdienstes<br />
zur geme<strong>in</strong>samen Aufgabe, bei <strong>der</strong> die e<strong>in</strong>zelnen Kirchen ihre Antworten f<strong>in</strong>den können.<br />
7.2.2 Vielfalt und neue Verb<strong>in</strong>dlichkeit – Agendenreformen und alternative Gottesdienste<br />
Nahezu gleichzeitig entstand <strong>in</strong> vielen Kirchen nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>igung Europas das Bedürfnis,<br />
die überkommenen Traditionen im Gottesdienst zu überprüfen und – <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Kirchen – zusammenzuführen und zu vere<strong>in</strong>heitlichen. Agendenreformen zeugen nicht<br />
nur von e<strong>in</strong>er Kirche, die sich dem Wandel <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> stellt. Vielmehr <strong>of</strong>fenbaren sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Analyse<br />
des Bestehenden zum e<strong>in</strong>en die ungeheure Fülle von Gottesdienstentwicklungen, die als solche<br />
Ausdruck von Lebendigkeit <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Reformen zeigen aber auch, dass Kirchen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Möglichkeiten das Verb<strong>in</strong>dende und Verb<strong>in</strong>dliche suchen. Dieses wurde <strong>of</strong>t<br />
gefunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rückbes<strong>in</strong>nung auf liturgische Traditionen und geprägte Formen, die e<strong>in</strong>e<br />
stabile Grundform des Gottesdienstes gewährleisten. Zwischen liturgischer Beliebigkeit und<br />
traditioneller Erstarrung kristallisieren sich bewährte Formen des Gottesdienstes heraus, die<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppe bei aller Verschiedenheit beachtliche Konvergenzen<br />
deutlich werden lassen und im Wie<strong>der</strong>entdecken geme<strong>in</strong>samer Wurzeln ökumenische Anknüpfungsmöglichkeiten<br />
freisetzen.<br />
7.2.3 Evangelischer Gottesdienst und ökumenische Verbundenheit<br />
Der evangelische Gottesdienst ist e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die Tradition christlichen Gottesdienstes geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem Gottesdienst an<strong>der</strong>er Kirchen, etwa den römisch-katholischen, orthodoxen<br />
o<strong>der</strong> auch evangelikalen Gottesdiensten. Mobilität <strong>der</strong> Menschen und mo<strong>der</strong>ne Medienwirklichkeit<br />
sowie das das Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kirchen und Religionen br<strong>in</strong>gen es mit sich, das Gottesdienstvorstellungen<br />
und Gottesdiensttraditionen <strong>in</strong> Beziehung gesetzt werden und <strong>in</strong> Austausch<br />
kommen. Dies bedeutet e<strong>in</strong>e Bereicherung evangelischen Gottesdienstes – etwa <strong>in</strong> liturgischer<br />
und speziell musikalischer H<strong>in</strong>sicht. Gleichzeitig hat <strong>der</strong> evangelische Gottesdienst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
beiden Formen des Wortgottesdienstes und des Abendmahlgottesdienstes, mit <strong>der</strong> Kirchenmusik<br />
und <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debeteiligung e<strong>in</strong>e markante Gestalt, die das Wort Gottes <strong>in</strong>s Zentrum hebt.<br />
So kann die evangelische Kirche selbstbewusst ihre Gottesdienstpraxis <strong>in</strong> das ökumenische<br />
Gespräch e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
58