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Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Neue Gottesdienste für e<strong>in</strong>e sich verän<strong>der</strong>nde Gesellschaft<br />

rung <strong>der</strong> eigenen Identität und <strong>der</strong> notwendigen Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Konfessionen<br />

o<strong>der</strong> Religionen als Teil <strong>der</strong> ganzen Gesellschaft. Während die Frage <strong>der</strong> ökumenischen Zusammenarbeit<br />

zwischen den Konfessionen <strong>in</strong> Deutschland wie <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Regionalgruppe<br />

kaum Schwierigkeiten bereitet, stößt <strong>der</strong> Gedanke e<strong>in</strong>er multireligiösen Zusammenarbeit<br />

<strong>in</strong> vielen Kirchen <strong>in</strong> Mittelosteuropa auf Vorbehalte. Zum Teil gibt es e<strong>in</strong>e positive<br />

Zusammenarbeit mit den jüdischen Geme<strong>in</strong>den vor Ort. Doch s<strong>in</strong>d die Berührungspunkte kle<strong>in</strong>.<br />

Da es kaum e<strong>in</strong>en kirchlichen Dienst an staatlichen Schulen gibt, treten die Notwendigkeiten<br />

von gemischten Feiern nicht <strong>in</strong> dem Maße auf wie <strong>in</strong> Deutschland und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz. Dort ist<br />

bei e<strong>in</strong>em Auslän<strong>der</strong>anteil von über 20% die Dialogbereitschaft auch gegenüber Muslimen e<strong>in</strong><br />

wichtiges Zeichen <strong>der</strong> Versöhnung. Diese setzt aber auch die Offenheit <strong>der</strong> Gesprächspartner<br />

voraus.<br />

6.5 Pr<strong>of</strong>essionalisierung <strong>der</strong> Gottesdienste<br />

Der Gottesdienst ist ke<strong>in</strong>e Theaterdarbietung und doch gilt es, e<strong>in</strong>en Raum zu schaffen, <strong>in</strong> dem<br />

Gott agiert und <strong>in</strong> dem Menschen sich öffnen können. Zugleich sieht sich <strong>der</strong> Gottesdienst <strong>der</strong><br />

Konkurrenz ausgesetzt, se<strong>in</strong>en Platz gegenüber e<strong>in</strong>er Vielzahl von kulturellen Angeboten und<br />

nicht zuletzt gegenüber perfekt <strong>in</strong>szenierten Mediensendungen behaupten zu müssen. Die<br />

evangelische Kirche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz hat die Konkurrenzfähigkeit ihrer Gottesdienste von Kulturschaffenden<br />

außerhalb <strong>der</strong> Kirche überprüfen lassen. Der Blick von außen sollte dazu dienen,<br />

die Qualität von Gottesdiensten so zu steigern, dass sie den Qualitätsansprüchen medial geübter<br />

<strong>Zeit</strong>genossen entspricht. Trotz aller Kritik an e<strong>in</strong>zelnen Faktoren wie Raumklang o<strong>der</strong> Licht<br />

o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Bewegung im Gottesdienstraum kam diese Studie zum Ergebnis: Gottesdienste<br />

müssen nicht ‚zeitgemäßer‘, son<strong>der</strong>n ‚evangelischer‘ werden. Dieses ‚evangelisch‘ ist nicht als<br />

historische Größe zu verstehen, son<strong>der</strong>n als ständige Bes<strong>in</strong>nung auf e<strong>in</strong>en Wesenskern und<br />

se<strong>in</strong>e Umsetzung mit zeitgemäßen Mitteln (semper reformanda).<br />

6.6 Gottesdienste <strong>in</strong> den Medien<br />

Gottesdienste <strong>in</strong> den Medien (Radioandachten, Morgenfeiern, Gottesdienstübertragungen und<br />

Fernsehgottesdienste live und aufgezeichnet) gehören schon seit längerer <strong>Zeit</strong> zu den beson<strong>der</strong>en<br />

Gottesdienstangeboten <strong>der</strong> Kirchen. Verän<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d dabei vor allem <strong>in</strong> Mittelosteuropa<br />

spürbar:<br />

Vor <strong>der</strong> Wende wurden christliche Programme vor allem mit Hilfe <strong>der</strong> Auslandsdienste westlicher<br />

Staaten, z.B. BBC, Voice <strong>of</strong> America, Sen<strong>der</strong>n wie Radio Free <strong>Europe</strong> o<strong>der</strong> Radio Liberty<br />

sowie <strong>in</strong>ternationaler Missionsgesellschaften und Rundfunkmissionen aus dem Westen verbreitet.<br />

Nach <strong>der</strong> Wende übernahmen die Kirchen diese Aufgabe weitgehend selbst. Sie erhielten<br />

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