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Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Die Feier des Gottesdienstes <strong>in</strong> den Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppe<br />

sermaßen als Materialsammlung zur Verfügung, die <strong>der</strong> Verantwortliche vor Ort je nach eigener<br />

Prägung e<strong>in</strong>setzte. Das stärkere Zusammenwachsen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>degründungen zu<br />

e<strong>in</strong>er Gesamtkirche und die Notwendigkeit, landessprachliche Gottesdienste anzubieten (s.u.),<br />

führten zu e<strong>in</strong>er liturgischen Kommission, die im Gespräch mit <strong>der</strong> Pastorenkonferenz <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Agenden überarbeitete. Dabei entstand e<strong>in</strong>e Agende, die im gleichen Gottesdienst<br />

verschiedene liturgische Traditionen aus Deutschland, aus <strong>der</strong> ELKRAS und Entlehnungen aus<br />

an<strong>der</strong>en Konfessionen (Orthodoxie) nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Gebrauch nimmt. In Italien brachten die<br />

von <strong>der</strong> EKD entsandten Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer die jeweilige Tradition ihrer Landeskirchen mit<br />

und prägten Geme<strong>in</strong>den. Mit E<strong>in</strong>führung des Evangelischen Gottesdienstbuches gelang <strong>in</strong> den<br />

italienischen Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> ELKI e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung.<br />

5.3.4 Sprache und Liturgie<br />

Viele <strong>der</strong> evangelischen Kirchen im Osten s<strong>in</strong>d aufgrund von Migrationsbewegungen o<strong>der</strong> durch<br />

die Verschiebungen von Staatsgrenzen als nationale M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitskirchen entstanden und haben<br />

selbstverständlich Liturgie und Agende <strong>in</strong> ihrer Sprache und Tradition weiter geführt. M<strong>in</strong>destens<br />

sieben Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppe, sowie e<strong>in</strong>ige ungarischsprachige Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Slowakei<br />

sprechen e<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> Landessprache abweichende Sprache im Gottesdienst. Die Isolation<br />

im fremdsprachigen Umfeld för<strong>der</strong>t dabei Abgrenzungs-, aber auch Bewahrungstendenzen. So<br />

erhalten sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konservierung <strong>der</strong> Sprache auch alte liturgische Traditionen, die im Ursprungsland<br />

schon abgelöst wurden.<br />

Der Übergang auf e<strong>in</strong>en Gottesdienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landessprache ist e<strong>in</strong> langer Prozess e<strong>in</strong>geleitet<br />

vor allem aus missionarischen Gesichtspunkten. Er beg<strong>in</strong>nt <strong>of</strong>t bei Kasualien, wo Gottesdienstbesucher<br />

<strong>der</strong> Gottesdienstsprache nicht mehr folgen können (Siebenbürgen). In <strong>der</strong> DELKU<br />

werden <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Geme<strong>in</strong>den alle Gottesdienste noch zweisprachig angeboten. Überwiegend<br />

f<strong>in</strong>den jedoch <strong>in</strong> Russland und <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e die Gottesdienste <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landessprache<br />

statt. Mit e<strong>in</strong>em Generationenwechsel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarrerschaft gew<strong>in</strong>nt die Frage <strong>der</strong> Gottesdienstsprache<br />

noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> eigenes Gewicht und e<strong>in</strong>e eigene Dynamik, da diese immer stärker <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Landessprache verwurzelt s<strong>in</strong>d. Im Karpatenbecken werden die Gottesdienste überwiegend<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten gehalten. Nur dort, wo die M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten zu kle<strong>in</strong> werden, setzt<br />

sich die Landessprache allmählich durch. Die Evangelisch-methodistische Kirche (EMK) <strong>in</strong> Serbien<br />

feiert ihre Gottesdienste <strong>in</strong> drei verschiedenen Sprachen: serbisch, slowakisch und ungarisch.<br />

Sprache und liturgische Formen s<strong>in</strong>d nicht losgelöst von den Inhalten, die sie vermitteln. Auf die<br />

Zusammenhänge zwischen Sprache und Kultur wurde bereits mehrfach h<strong>in</strong>gewiesen. Noch<br />

stärker gilt dies, wenn wie <strong>in</strong> den Waldensergeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Italien fremdsprachige Migranten aus<br />

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