Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe
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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />
Die Feier des Gottesdienstes <strong>in</strong> den Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppe<br />
Elemente aus <strong>der</strong> altkirchlichen o<strong>der</strong> mittelalterlichen Tradition (z.B. Gregorianik, gesungene<br />
Psalmen und Gebete, Stolen und Gewän<strong>der</strong>), aber auch Kerzen und Symbole f<strong>in</strong>den wie<strong>der</strong><br />
Interesse und dies nicht nur im lutherischen, son<strong>der</strong>n auch im reformierten Bereich. In die<br />
Raumgestaltung werden Elemente verschiedener Epochen und verschiedener Traditionen e<strong>in</strong>bezogen<br />
(orthodoxe Ikonen). Die Aufnahme solcher Elemente muss sich aber auch immer wie<strong>der</strong><br />
gegen den Generalverdacht wehren, zu stark katholisierende Tendenzen <strong>in</strong> den evangelischen<br />
Gottesdienst e<strong>in</strong>zutragen 14 o<strong>der</strong> läuft Gefahr, mit dem Vorwurf, dass <strong>der</strong> Akzent auf <strong>der</strong><br />
Predigt durch e<strong>in</strong>en ästhetisch gestalteten Gottesdienst leiden könnte, abgelehnt zu werden.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Reformen liegt dar<strong>in</strong>, Menschen ganzheitlich mit allen S<strong>in</strong>nen anzusprechen, ohne<br />
die Wortkonzentration aufzugeben.<br />
5.3.3 Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>der</strong> liturgischen Prägung<br />
Schon kurz vor <strong>der</strong> Wende (Evangelische Kirche AB Siebenbürgen 1987), aber vor allem <strong>in</strong> den<br />
letzten zwanzig Jahren wurden <strong>in</strong> vielen Kirchen Reformen <strong>der</strong> Liturgie durchgeführt. E<strong>in</strong> großes<br />
Interesse lag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>der</strong> eigenen liturgischen Praxis, die <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />
zum Teil sehr vielfältig geworden war.<br />
Bei den Liturgiereformen <strong>in</strong> den reformierten Kirchen spielt häufig e<strong>in</strong>e Rolle, dass <strong>der</strong> Gottesdienst<br />
wie<strong>der</strong> als Gesamtwerk betont wird, bei dem Lie<strong>der</strong> und Gebete nicht den Rahmen für die<br />
Verkündigung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Predigt abgeben, son<strong>der</strong>n wesentlicher Teil des Ganzen s<strong>in</strong>d. Sie aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
anzustimmen und aus den e<strong>in</strong>zelnen Teilen e<strong>in</strong> Ganzes werden zu lassen, erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e<br />
sorgfältige Vorbereitung und Abstimmung. Diese Reformen haben jedoch ke<strong>in</strong>en verb<strong>in</strong>dlichen<br />
Charakter, son<strong>der</strong>n verstehen sich als Anregungen und Materialsammlungen, die Hilfestellungen<br />
geben wollen, den Gottesdienst als E<strong>in</strong>heit zu verstehen und se<strong>in</strong>em Spannungsbogen<br />
Rechnung zu tragen.<br />
Der Gedanke <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>der</strong> Liturgie <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen Kirche ist auch leitend für die<br />
neuere Entwicklung liturgischer Reformen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Kirchen, die Impulse aus Partnerkirchen für<br />
ihre Gottesdienstgestaltung aufgenommen haben. Beispiele dafür f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Regionen (Evangelisch-Lutherische Kirche <strong>in</strong> Italien; Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e). Aufgrund fehlen<strong>der</strong> eigener Traditionen und <strong>der</strong> Verbundenheit mit Deutschland<br />
war man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e dankbar für Anregungen aus Deutschland, die kurz nach <strong>der</strong> Wende <strong>in</strong><br />
den Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Deutschstämmigen direkt übernommen werden konnten. Dabei standen<br />
Agenden aus verschiedenen Landeskirchen Deutschlands, aber auch aus Freikirchen gewis-<br />
14 Karoly Hafenscher, Evangelischer Gottesdienst – Liturgisches Buch, <strong>in</strong>: Texte aus <strong>der</strong> VELKD Nr. 153/2010, S. 37<br />
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