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Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Gottesdienste im Wandel – signifikante Beispiele aus den Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppe<br />

Kunstwerke zu bestaunen o<strong>der</strong> um zu beten. Mehrere hun<strong>der</strong>t evangelische Kirchen <strong>in</strong> Bayern<br />

s<strong>in</strong>d täglich geöffnet: für Tagesgäste ebenso wie für Geme<strong>in</strong>deglie<strong>der</strong>, für kulturhistorisch Interessierte<br />

ebenso wie für jene, die im hektischen Alltag Stille suchen. Für sie versuchen die City-<br />

Kirchen geistliche Räume e<strong>in</strong>ladend zu gestalten und Kirchen neu zu erschließen - als Orte <strong>der</strong><br />

vielfältigen Begegnung Gottes mit den Menschen.<br />

In vielen Kirchen liegen Gäste- und/o<strong>der</strong> Gebet-Bücher auf, <strong>in</strong> die Besucher<strong>in</strong>nen etwas e<strong>in</strong>tragen<br />

können. Diese Bücher zeugen davon, dass viele Menschen ihre ganz persönlichen „kle<strong>in</strong>en"<br />

Gottesdienste abhalten - etwa durch Gebet und Fürbitte, selbst wenn sie nicht zum regulären<br />

Potential <strong>der</strong> Gottesdienstbesucher bei Hauptgottesdiensten gehören. Inwieweit die „kle<strong>in</strong>en<br />

Gottesdienste" zufälliger o<strong>der</strong> gezielter Kirchenbesucher mitten im Alltag tatsächlich auch ausdrücklich<br />

gottesdienstlichen Charakter haben, liegt neben <strong>der</strong> gottesdienstlichen Sozialisation<br />

und Erfahrung <strong>der</strong> Menschen auch an <strong>der</strong> Art und Weise, wie e<strong>in</strong> Kirchenraum und se<strong>in</strong>e Gestaltung<br />

Menschen zu lenken und anzuregen vermag. E<strong>in</strong>e Kerzenwand mit unaufdr<strong>in</strong>glichen<br />

Anregungen zur Gestaltung des eigenen Gebets, Kirchenführer, die zur Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

„Predigt <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>" anregen, s<strong>in</strong>d dabei mögliche Bauste<strong>in</strong>e. Auch geistliche Musik und kirchenpädagogische<br />

Angebote können hier e<strong>in</strong>e Rolle spielen.<br />

2.4 Die Kle<strong>in</strong>stgeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diaspora<br />

2.4.1 Evangelische Restgeme<strong>in</strong>den - Rumänien<br />

Zur (Bukarester) Diaspora gehören sechs Kle<strong>in</strong>stgeme<strong>in</strong>den, die geographisch sehr weit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

liegen. Diese umfassen im Durchschnitt ca. 15 Geme<strong>in</strong>deglie<strong>der</strong>, die <strong>in</strong> den meisten<br />

Fällen, <strong>der</strong> deutschen Sprache nicht mehr kundig s<strong>in</strong>d. Die Gottesdienstfeier f<strong>in</strong>det <strong>of</strong>t unter<br />

erheblichen Schwierigkeiten statt. Es muss improvisiert o<strong>der</strong> weggelassen werden, weil es ke<strong>in</strong>e<br />

rumänischsprachige Gottesdienstagende gibt. Viele liturgische Stücke müssen übersetzt werden,<br />

die gesungene Liturgie entfällt. Da aber die lutherische Kirche immer deutschsprachig war,<br />

fällt es schwer, lutherische Identität <strong>in</strong> rumänischen Formulierungen wie<strong>der</strong> zu f<strong>in</strong>den. Außer <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em bescheidenen zweisprachigen Lie<strong>der</strong>buch, liegen ke<strong>in</strong>e Choräle <strong>in</strong> rumänischer Übersetzung<br />

vor.<br />

In vier <strong>der</strong> sechs Diasporageme<strong>in</strong>den f<strong>in</strong>den zweisprachige Gottesdienste statt. Dabei wird <strong>der</strong><br />

Verkündigungsteil (Biblische Lesungen, Glaubensbekenntnis, Predigt und Hauptgebet) auf Rumänisch<br />

gestaltet, die restliche Liturgie <strong>in</strong> deutscher Sprache gehalten. Im Gottesdienst agiert<br />

alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarrer o<strong>der</strong> die Pfarrer<strong>in</strong>. Beson<strong>der</strong>s belastend ist die ger<strong>in</strong>ge Beteiligung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

am Gottesdienstgeschehen. Durch die unregelmäßigen Gottesdienste hat die Geme<strong>in</strong>de<br />

sich unbewusst zurückgezogen. Sie kennt die Gottesdienstordnung, die Responsorien und<br />

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