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Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Gottesdienste im Wandel – signifikante Beispiele aus den Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppe<br />

wurde. Etwas zu entwickeln, die Geme<strong>in</strong>de zu bauen und zu bilden, ist unmöglich. Das hat<br />

Auswirkungen auf den Gesang. Die Lie<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d jeden Sonntag neu. E<strong>in</strong> Monatslied e<strong>in</strong>zuüben,<br />

ist fast unmöglich. Der Gesang und die aktive Beteiligung am Gottesdienst s<strong>in</strong>d deshalb häufig<br />

schwach.<br />

In Nürnberg gibt es täglich Möglichkeiten, e<strong>in</strong>e Kurzandacht zu besuchen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nach<br />

e<strong>in</strong>em ganz e<strong>in</strong>fachen Grundmuster aus Orgelmusik, Lesung, kurzer Ansprache, Lied, Gebet<br />

und Segen aufgebaut ist und ca. 15 M<strong>in</strong>uten dauert. Die Zahl <strong>der</strong> Teilnehmenden variiert stark -<br />

manchmal ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Runde von 15 Personen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche verstreut, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorweihnachtszeit<br />

können aber auch weit über hun<strong>der</strong>t Menschen mitfeiern. An Donnerstagen wird das Andachtsangebot<br />

durch e<strong>in</strong>en Abendmahlsgottesdienst um 18.30 Uhr ergänzt. Die Gottesdienstordnung<br />

hierfür ist im E<strong>in</strong>gangsteil verkürzt und sieht nur e<strong>in</strong>e kurze Predigt vor. Der Schwerpunkt<br />

liegt auf <strong>der</strong> (gesprochenen) Abendmahlsliturgie. Die Teilnehmenden setzen sich wie bei<br />

den Andachten vor allem aus zufällig Anwesenden zusammen. Nur wenige kommen gezielt zu<br />

diesem Gottesdienst.<br />

City-Kirchen gibt es <strong>in</strong> ganz unterschiedlichen Versionen, je nach Situation vor Ort, aber <strong>in</strong> allen<br />

größeren Städten Deutschlands und <strong>der</strong> Schweiz. Geme<strong>in</strong>sam ist ihnen, dass sie werktags geöffnet<br />

und personell betreut s<strong>in</strong>d. Dies ermöglicht Menschen die ganze Woche h<strong>in</strong>durch mitten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt e<strong>in</strong>en Raum zu f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> dem Begegnungen möglich s<strong>in</strong>d, und wo sie zu sich selbst<br />

kommen können. Mit Bes<strong>in</strong>nung, Meditation, Kirchenführungen, Ausstellungen, Konzerten und<br />

an<strong>der</strong>en Veranstaltungen möchte die City-Kirche e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> die ganze Stadt ausstrahlende Plattform<br />

schaffen für den Dialog unterschiedlicher Versuche zur S<strong>in</strong>ngebung des Lebens. Sie<br />

möchte auf diese Weise auch Themen zur Sprache br<strong>in</strong>gen, die <strong>in</strong> unserer Gesellschaft ke<strong>in</strong>e<br />

Stimme haben.<br />

Das Konkurrenzangebot an Gottesdiensten und an an<strong>der</strong>en Veranstaltungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt ist<br />

enorm. Doch City-Kirchen positionieren sich selbstbewusst im städtischen Gefüge von Angebot<br />

und Nachfrage. Neben Konsum- und Musentempeln, neben Repräsentationsbauten politischer<br />

Macht treten die City-Kirchen als Gotteshäuser für die Unverfügbarkeit des Menschen e<strong>in</strong>: Der<br />

Mensch ist gerade dadurch Mensch, dass er nicht sich selbst gehört, son<strong>der</strong>n Gott, <strong>der</strong> alle<br />

Menschen zu Brü<strong>der</strong>n und Schwestern macht.<br />

Während <strong>der</strong> Woche s<strong>in</strong>d Menschenströme von Kunden, Berufstätigen und Touristen <strong>in</strong> den<br />

Innenstädten unterwegs. Diese Menschen, die sich wochentags um die Kirche bewegen - und<br />

sie als Ruhesuchende o<strong>der</strong> als Touristen auch aufsuchen, gehören <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht zur Sonntagsgeme<strong>in</strong>de.<br />

Vielmehr kann man sie als „Passanten"-Geme<strong>in</strong>de bezeichnen, als Geme<strong>in</strong>de<br />

von Menschen, die vorüberkommen, für wenige M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>treten, etwas verweilen - sei es, um<br />

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