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Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

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<strong>Bleibe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong><br />

Gottesdienste im Wandel – signifikante Beispiele aus den Kirchen <strong>der</strong> Regionalgruppe<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>programms und <strong>der</strong> Angebote für Jugendliche, die Erreichbarkeit und die persönlichen<br />

Beziehungen. Entsprechend wechselt <strong>der</strong> Stil des Gottesdienstes <strong>of</strong>t, um möglichst vielen Gottesdienstbesucher/<strong>in</strong>nen<br />

gerecht zu werden. Am ersten Sonntag im Monat wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong><br />

traditioneller Gottesdienst angeboten mit Orgelmusik und klassischem Chor, an e<strong>in</strong>em weiteren<br />

Sonntag folgt e<strong>in</strong> zeitgenössischer Gottesdienst mit mo<strong>der</strong>nen Lie<strong>der</strong>n und freier Gestaltung. Es<br />

s<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Gospel-Chor. Am dritten Sonntag f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Gottesdienst im afrikanischen Stil statt mit<br />

Trommeln und e<strong>in</strong>em afrikanischen Chor. In unregelmäßigen Abständen gestalten ihn koreanische<br />

und ch<strong>in</strong>esische Christ/<strong>in</strong>nen. Es hat sich bewährt, den Gottesdienst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Tradition zu beheimaten, anstatt e<strong>in</strong>en Stil- und Traditionsmix im Gottesdienst zu versuchen.<br />

Nur etwa die Hälfte <strong>der</strong> Gottesdienstbesucher/<strong>in</strong>nen stammt aus e<strong>in</strong>er methodistischen Kirche.<br />

Die an<strong>der</strong>en kommen aus presbyterianischen Kirchen o<strong>der</strong> aus protestantischen Freikirchen.<br />

E<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Teil ist katholisch.<br />

Der Gottesdienst f<strong>in</strong>det am Sonntag erst um 11.15 Uhr statt. Viele bleiben zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />

geme<strong>in</strong>samen Mittagessen. Dabei br<strong>in</strong>gen die meisten etwas mit („Pot luck“), das dann geteilt<br />

wird. Die Jugendlichen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Eltern mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n verbr<strong>in</strong>gen auch den Nachmittag geme<strong>in</strong>sam.<br />

Da die Fluktuation <strong>der</strong> Gottesdienstbesucher/<strong>in</strong>nen relativ hoch ist und nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

Teil <strong>der</strong> Kirchenglie<strong>der</strong> über längere <strong>Zeit</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de verbunden bleibt, gibt es nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges<br />

Geschichtsbewusstse<strong>in</strong>. Die Geme<strong>in</strong>de lebt vor allem im Hier und Heute, das aber mit e<strong>in</strong>er<br />

großen Lebendigkeit und Buntheit.<br />

2.3.4 Passantengeme<strong>in</strong>de und Citykirche - Deutschland und Schweiz<br />

Für die großen Innenstadtkirchen ergeben sich beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen. In Nürnberg<br />

etwa bef<strong>in</strong>den sich auf engstem Raum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt mehrere große historische Kirchen.<br />

Während auf ihrem Geme<strong>in</strong>degebiet unzählige Menschen bei Banken, Verwaltungen, <strong>in</strong> den<br />

großen Kaufhäusern und exklusiven Boutiquen arbeiten, wohnen kaum noch Menschen <strong>in</strong> den<br />

Stadtzentren. Zur <strong>Zeit</strong> des Sonntagvormittagsgottesdienstes ist - an<strong>der</strong>s als unter <strong>der</strong> Woche -<br />

die Innenstadt wie ausgestorben. Der Rhythmus <strong>der</strong> Stadt mit vielen Veranstaltungen beson<strong>der</strong>s<br />

am Samstagabend steht e<strong>in</strong>em Morgengottesdienst entgegen. So ist die sonntägliche Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de<br />

kle<strong>in</strong>, es sei denn, die Kirche zieht durch e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es kirchenmusikalisches<br />

Gottesdienstprogramm o<strong>der</strong> durch an<strong>der</strong>e spezielle Aktivitäten Menschen an.<br />

Auch <strong>in</strong> Zürich trifft sich zum Gottesdienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> City-Kirche nur e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de. Es ist<br />

überwiegend e<strong>in</strong>e anonyme Gruppe mit immer wie<strong>der</strong> neuen Gesichtern, die auftauchen und<br />

wie<strong>der</strong> verschw<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de mit e<strong>in</strong>em großen Prozentsatz von „angeschlagenen“<br />

Menschen, psychisch, sozial, f<strong>in</strong>anziell <strong>in</strong> prekären Situationen. Je<strong>der</strong> Gottesdienst beg<strong>in</strong>nt von<br />

Null, man kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er „Reihenpredigt“ nie darauf zählen, dass <strong>der</strong> letzte Gottesdienst besucht<br />

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