Bleibe in der Zeit - Community of Protestant Churches in Europe

Bleibe in der Zeit
Gottesdienste im Wandel – signifikante Beispiele aus den Kirchen der Regionalgruppe
Kirche sein“ entstanden. Sie begleitet Gemeinden in den Herausforderungen von Migration und
Integration.
In Zukunft sollen noch stärker flexible Gottesdienstmodelle entwickelt, in denen eine unterschiedliche
Gewichtung der liturgischen Elemente und der verschiedenen „Predigtstile“ praktiziert
werden kann, um den unterschiedlichen Erwartungen gerecht werden zu können. Vorstellbar
wäre auch ein Wechsel der unterschiedlichen Gottesdienstformen, wobei aber offen bleibt,
ob diese sich dann als gemeinsame einprägen.
Gelingt das gemeinsame Gottesdienstfeiern von Einheimischen und Migranten in einer multikulturellen
Gemeinde, so dass Unterschiede bereichernd erlebt und gemeinsam praktiziert werden,
dann ist das, jedenfalls in der aktuellen italienischen und vielleicht auch europäischen Realität
ein gesellschaftskritisches und prophetisches Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung und
ein Beitrag zu gelingender Integration.
2.2 Methodistische Gottesdienste in Ost und West im Vergleich
Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Deutschland, Österreich
und Serbien
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist nicht in nationalen oder landeskirchlichen
Strukturen verfasst und bildet somit als eine kirchliche Organisation eine Brücke zwischen West
und Ost. Gleichwohl muss grundsätzlich beachtet werden, dass in den drei Ländern Deutschland,
Österreich und Serbien die EmK in sehr unterschiedlichen Kontexten lebt. Es gilt nicht nur
den Ost-West-Vergleich sondern auch den konfessionellen Kontext (protestantisches, katholisches,
orthodoxes Umfeld) zu beachten, der einen deutlichen Einfluss auf die Gestaltung und
Entwicklung des Gottesdienstes hat.
In allen drei Ländern werden in der evangelisch-methodistischen Kirche die Gebete in der Regel
frei gesprochen. Der Gemeindegesang hat einen hohen Stellenwert. Das Glaubensbekenntnis
wird in der Regel nur bei Abendmahlsgottesdiensten oder bei besonderen Gelegenheiten gesprochen.
Für Kinder gibt es in den meisten Gemeinden ein eigenes Programm. Dabei nehmen
die Kinder am Beginn des Gottesdienstes teil und gehen danach in die Sonntagsschule. Doch
eine länderübergreifende, verbindliche, traditionelle Gottesdienstordnung gibt es in der methodistischen
Kirche nicht. Vielmehr hat sich in den verschiedenen Ländern jeweils eine Hauptform
entwickelt und zwar in Anlehnung oder Abgrenzung zu Gottesdienstformen in ihrem Umfeld. In
Österreich orientiert sich der Gottesdienst im Aufbau deutlicher an der lutherischen bzw. römisch-katholischen
Ordnung. In Serbien hat der Gottesdienst dagegen eher freikirchlichen Cha-
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