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Leitfaden für den Schutz und die Vermarktung von privaten ...

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Kapitel 2<br />

Wie finanziert man ein Unternehmen?<br />

Die Gründung eines Unternehmens wird erforderlich, sobald Sie sich dazu<br />

entschei<strong>den</strong>, Ihre Idee selbständig zu vermarkten. Neben <strong>den</strong> rechtlichen Fragen der<br />

Unternehmensgründung muss vor allem geklärt wer<strong>den</strong>, wie <strong>die</strong> einzelnen Phasen<br />

des Unternehmensaufbaus finanziert wer<strong>den</strong> können.<br />

Am Anfang der Finanzierung eines neuen Unternehmens steht das Eigenkapital.<br />

Eigenkapital ist „risikotragend“, d.h. Sie vermindern damit das Risiko <strong>für</strong> potentielle<br />

Geldgeber, indem Sie <strong>die</strong> Möglichkeit des Scheiterns <strong>und</strong> <strong>die</strong> dadurch entstehen<strong>den</strong><br />

Belastungen (durch Kosten <strong>und</strong> Gewinnausfälle) entsprechend des<br />

Eigenkapitalanteiles absichern. Der weitere Aufbau der Kapitaldecke geschieht<br />

dann mit sogenanntem „Venture-Capital“ (VC). VC ist Beteiligungskapital <strong>und</strong> kommt<br />

<strong>von</strong> fremder Seite. Dieses Beteiligungskapital verlangt nach Sicherheiten. Daher ist<br />

der Anteil an Eigenkapital, <strong>den</strong> Sie zur Finanzierung einer Unternehmung einbringen<br />

können <strong>von</strong> entschei<strong>den</strong>der Bedeutung, weil der Kapitalgeber (Banken, Business-<br />

Angels oder der Staat) darin eine Minderung seines eigenen Geschäftsrisikos<br />

erkennt.<br />

Dieses Fremdkapital ist ganz allgemein seit dem Niedergang des Neuen Marktes an<br />

der Börse extrem knapp gewor<strong>den</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Anforderungen, um <strong>die</strong>ses Kapital<br />

einwerben zu können, sind seitdem enorm gestiegen. Hier dürfen Sie gegenwärtig<br />

weder allzu optimistisch sein, noch dürfen Sie <strong>die</strong> Flinte ins Korn werfen, <strong>den</strong>n eines<br />

gilt heute ganz besonders: Nur eine wirklich gute Erfindung <strong>und</strong> ein gut durchdachtes<br />

Marketingkonzept kann VC anziehen.<br />

Auch <strong>die</strong> Banken geben derzeit nur handelsübliche Kredite <strong>und</strong> verlangen<br />

entsprechende Sicherheiten. Zugleich greifen staatliche Förderungen erst ab einem<br />

Eigenkapitalanteil <strong>von</strong> etwa 20%. Bei Insidern bedeutet <strong>die</strong>s „fff“: Die ersten<br />

Geldgeber sind friends, family, fo<strong>und</strong>er. Wenn <strong>die</strong> Eigenkapitalhürde genommen ist,<br />

dann ist der Weg frei zum staatlichen Fremdkapital. Aber der Staat hilft auch bei der<br />

Darstellung <strong>von</strong> Eigenkapital, indem er Bürgschaften <strong>für</strong> Kredite geben kann, <strong>die</strong><br />

Ihnen aufgr<strong>und</strong> eines Mangels an tatsächlich vorhan<strong>den</strong>em Vermögen nicht gewährt<br />

wer<strong>den</strong> wür<strong>den</strong>. Wo der Staat bürgt, ist das Risiko <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kapitalgeber gering.<br />

So haben Sie auch bei einer geringen Eigenkapitaldecke <strong>die</strong> Möglichkeit, VC<br />

anzuziehen. Wen<strong>den</strong> Sie sich bei Fragen zur Förderung <strong>von</strong> Eigenkapital an <strong>die</strong><br />

Kreditanstalt <strong>für</strong> Wiederaufbau (siehe Link im Serviceteil).<br />

Prinzipiell lässt sich <strong>von</strong> einer „Arbeitsteilung“ im Bereich des Fremdkapitals<br />

sprechen. Zum einen fließt Fremdkapital aus <strong>den</strong> Fonds formell-institutioneller<br />

Kapitalgeber (Banken). Hier sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bereitstellung <strong>von</strong> Kapital meist genaue<br />

Voraussetzungen angegeben, <strong>die</strong> <strong>von</strong> Ihnen entweder eindeutig erfüllt wer<strong>den</strong> oder<br />

nicht. Auf der anderen Seite fin<strong>den</strong> sich finanziell potente Privatinvestoren, <strong>die</strong> sich<br />

bei der Bereitstellung <strong>von</strong> Kapital eher <strong>von</strong> ihrer Fantasie einer zukünftigen<br />

Geschäftsentwicklung leiten lassen. Wo es also einerseits an formalen<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Beteiligung fehlt (etwa Mangel an Eigenkapital), da kann<br />

es mit einer wirklich guten Idee andererseits gelingen, einen <strong>privaten</strong> Geldgeber <strong>von</strong><br />

<strong>den</strong> Chancen einer Beteiligung zu überzeugen. Und mit <strong>die</strong>sem <strong>privaten</strong><br />

Beteiligungskapital steht ihnen dann wiederum der Weg <strong>für</strong> Kapital aus <strong>den</strong><br />

Institutionen offen, weil Sie <strong>die</strong> formalen Voraussetzungen nun erfüllen (kein Mangel<br />

an Eigenkapital). Aber bei alledem sollten Sie Realismus walten lassen: Der Aufbau<br />

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