Zeitung-09-2012
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September <strong>2012</strong><br />
Pressbaumer mitteilungen<br />
Pressbaumer mitteilungen i 7<br />
POLITIKPOLITIK<br />
Bürgerversammlung<br />
ohne Bürger?<br />
Am 21. Juni löste die Bürgermeisterpartei ihr im<br />
Gemeinderat gegebenes Versprechen ein, zum<br />
Thema „Erwerb der Kobatschgründe“ eine Bürgerversammlung<br />
abzuhalten. Damit sollte die<br />
Opposition abgespeist werden, die vehement<br />
eine Volksbefragung über die Haftungsübernahme<br />
für die gemeindeeigene PKomm gefordert<br />
hatte. Das Dumme dabei war nur, falls keine<br />
Absicht dahinter stand, dass kaum ein Pressbaumer<br />
Bürger von dieser Bürgerversammlung<br />
wusste, hatte man doch in der amtlichen „Rathausinfo“<br />
erst am Tag davor dazu eingeladen<br />
und noch dazu parallel zu Festivitäten in der<br />
Schule und im Kindergarten und einer Vernissage<br />
im Rathaus. Es war daher eine Bürgerversammlung<br />
nahezu ohne Bürger.<br />
Und auch sonst stand die Veranstaltung im<br />
wahrsten Sinn des Wortes unter einem pechschwarzen<br />
Stern. Hatte sich doch ein junger Pressbaumer erdreistet,<br />
mit einer Kamera anzukommen und diese auch<br />
noch zum Filmen zu verwenden, was bei öffentlichen Versammlungen<br />
durchaus erlaubt ist. Doch siehe da: Wenige<br />
Wochen nach dem sogenannten Neubürgerempfang<br />
ertönten aus den Reihen der ÖVP-Claqueure Sätze wie:<br />
„Wer san denn se überhaupt? Se kemma jo net, se san<br />
jo ka richtiga Pressbauma und a überhaupt net integriert.“<br />
Auch der sehr geehrte Herr Bürgermeister machte einen<br />
leicht irritierten Eindruck und brachte sich aktiv in die Diskussion<br />
ein, ob das Filmen oder Fotografieren tatsächlich<br />
erlaubt sei oder nicht. –Allerdings nur so lange, bis<br />
Haberleitner Senior mit seiner Kamera auftauchte und den<br />
hochdemokratischen Akt der historischen Bürgereinbeziehung<br />
ausführlich dokumentarisch verewigte.<br />
Danach folgten, wenig überraschend, schier endlos anmutende<br />
Vorträge über die vermuteten Vorzüge der historischen<br />
Liegenschaft sowie diverse Erklärungsansätze für<br />
den überteuerten, überstürzten und unprofessionellen Ankauf.<br />
Dabei verblüffte vor allem, dass der Bürgermeister in<br />
seiner Einführung ausführte, die Familie des Verkäufers sei<br />
m i t<br />
dem Kaufvorschlag an die<br />
Gemeinde herangetreten, während der Vizebürgermeister<br />
seinen nächtlichen Alpträumen Ausdruck verlieh, jemand<br />
würde ihm das gute Stück noch im letzten Augenblick<br />
wegschnappen. Hier vermisst der Eingeweihte sogar das<br />
sprichwörtliche Fünkchen Wahrheit, das angeblich in allem<br />
steckt. Denn Tatsache ist, dass besagte Liegenschaft<br />
bereits jahrelang vergeblich angeboten wurde, und kein<br />
Käufer gefunden werden konnte.<br />
Zu einem Zeitpunkt, als keiner mehr so richtig daran<br />
glaubte, wurde schließlich auch das spärlich erschienene<br />
Publikum ins Geschehen einbezogen. Die Einwände einiger<br />
Beherzter bezogen sich in erster Linie auf die Tatsache,<br />
dass Pressbaum auch ohne neue Haftungen hochverschuldet<br />
ist, weiters wurde danach gefragt, was man<br />
denn mit dem teuren Ding eigentlich anfangen möchte,<br />
und wie die neuen Schulden zurückgezahlt werden sollen.<br />
Das erklärte ÖVP-Finanzexperte Wiesböck in gewohnt<br />
priesterlich-geduldiger Rhetorik vor allem mit dem Hinweis<br />
auf andere Gemeinden, die ebenfalls Schulden hätten,<br />
-ein Argument, das nicht ganz unumstritten sein dürf-<br />
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