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September <strong>2012</strong><br />

Pressbaumer mitteilungen<br />

Pressbaumer mitteilungen i 23<br />

GESELLSCHAFT UND SOZIALES<br />

Die schwarz-grüne soziale Ablehnungsallianz:<br />

Im Zweifelsfall gegen den Bürger<br />

Das ist Anna, bald vier Jahre alt und eine waschechte<br />

Pressbaumerin, in vierter Generation hier ansässig. Sie<br />

wohnt mit ihren vier älteren Geschwistern und ihren Eltern<br />

in einem kleinen Haus am Bartberg, das noch von den<br />

Großeltern gebaut wurde. Mutter und Vater sind Lehrer,<br />

und ihr Lebensschwerpunkt liegt auf der gemeinsamen<br />

Zeit mit der Familie, weshalb gerne und freiwillig auf unnötigen<br />

Luxus verzichtet wird. Aus diesem Grund gibt es<br />

auch nur ein Auto, das ständig zur Verfügung steht. Und<br />

das benützt der Vater, um in der Früh zu seinem Arbeitsplatz<br />

zu kommen.<br />

Nun ist es aber so, dass Anna der klassische „Nachzügler“<br />

ist, die anderen Geschwister sind deutlich älter, aber<br />

allesamt noch in Ausbildung. Es gibt daher keine gleichaltrigen<br />

Kinder zum Spielen und zum Erlernen der klassischen<br />

sozialen Fähigkeiten innerhalb einer Gruppe jüngerer<br />

Kinder. Deshalb ist es höchst an der Zeit für den<br />

Kindergarten. Und damit fängt das Dilemma an.<br />

Der Bartberg ist nämlich geografisch wesentlich näher bei<br />

Tullnerbach-, als bei Pressbaum gelegen, Anna und ihre<br />

Mutter könnten zum Tullnerbacher Kindergarten zu Fuß<br />

oder im Sommer auch mit dem Fahrrad gelangen. Deshalb<br />

wurde von der Familie bei der Gemeinde Pressbaum<br />

das Ansuchen gestellt, einen sogenannten „sprengelfremden“<br />

Kindergartenbesuch zu ermöglichen und finanziell<br />

zu unterstützen. Es geht dabei keineswegs darum, dass<br />

man die Pressbaumer Einrichtung nicht für gut befindet,<br />

sondern lediglich um den weitaus kürzeren Anreise-Weg,<br />

für den man kein Auto benötigt, wodurch neben der Logik<br />

nicht zuletzt auch der Umweltgedanke ins Spiel kommt.<br />

-Sollte man meinen. Denn sowohl im Sozialausschuss als<br />

auch danach im Gemeinderat wurde das Ansinnen mehrheitlich<br />

abgelehnt. Man riet den besorgten Eltern, doch<br />

einfach „Fahrgemeinschaften“ zu bilden. In der Praxis<br />

würde das bedeuten, sie müssten irgendwelche anderen<br />

Eltern darum bitten, ihr Kind für die kommenden zwei Jahre<br />

täglich in den Kindergarten mitzunehmen. Und zwar<br />

ohne Gegenleistung, weil sie selbst ja kein Auto anbieten<br />

können. Ein weiterer guter Ratschlag war der, die ältere<br />

Schwester könne das Kleinkind in der Früh ja auf ihrem<br />

Schulweg im Kindergarten abliefern. Ob man tatsächlich<br />

einer Elfjährigen tagtäglich diese Verantwortung übergeben<br />

sollte, sei dahingestellt.<br />

Mit einem zweiten Kind, der inzwischen fünfjährigen Pia,<br />

verfuhr man im Gemeinderat ähnlich rücksichtslos. Sie<br />

war ursprünglich im Kindergarten Tullnerbach, musste<br />

dann aber mit den Großeltern nach Pressbaum umziehen,<br />

und zunächst sagte man seitens der Gemeinde auch<br />

zu, die Beiträge zu übernehmen, damit das Kind in der<br />

gewohnten Umgebung bleiben kann. Während der Sommerferien<br />

kam dann aber plötzlich ein Schreiben, in dem<br />

mitgeteilt wurde, man würde das künftig, also im letzten<br />

Jahr, nicht mehr tun. Begründung schriftlich: Es habe einen<br />

dementsprechenden Gemeinderatsbeschluss gegeben.<br />

Begründung telefonisch: Die Beiträge seien deutlich<br />

gestiegen. Argument eins stellte sich als schlicht und ergreifend<br />

unwahr heraus, Argument zwei trifft leider zu, wir<br />

Sozialdemokraten waren aber dennoch der Meinung.<br />

Fortsetzung S. 25

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