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Seite 18<br />
<strong>Agnetheln</strong> Headline und Agnethler<br />
Blick in das “schönste Tal der Welt”<br />
(Ausdruck stammt von Willi)<br />
Rast in der Puez Gruppe<br />
im Hintergrund das Sellamassiv<br />
Tag 3, 24. August: Über die Puez Gruppe setzten wir die<br />
Wanderung fort; in der Ferne war die Mondlandschaft einer<br />
mit schwarzen und grauen Felsenbrocken, mit Geröll übersäten<br />
Gebirgsfläche zu sehen. Diese wirkte nicht nur trocken,<br />
sie war auch wasserlos. Die Wanderung führte am Dolomitenhöhenweg<br />
<strong>Nr</strong>. 2 lang, über den Puez-Geisler-Park, dem Ciamaijoch.<br />
Nach der Rast am Joch, von wo aus die Sella Ronda<br />
(hier der Abschnitt der Grödner Straße) eingesehen werden<br />
konnte, begann der steile und sehr belebte Abstieg zur Crespeina<br />
Hochfläche und zum Paso (Joch) Circ mit dem Abgang<br />
zum Grödner Joch, der erwähnten Selle Ronda. Es handelte<br />
sich hier um eine attraktive Passage in den Dolomiten und da<br />
es in der Hauptreisezeit war, waren viele Wanderer und Tagesausflügler<br />
unterwegs. Im Rasthaus neben der Straße wurde<br />
eine Suppe zu Mittag gegessen und weiter ging’s ins Sele<br />
Massiv1. Der Anstieg über die Val Setus ins Sella Massiv war<br />
auf den letzten paar hundert Meter sehr steil und führte an<br />
Steighilfen und Stahlseilen empor. Bei einsetzendem Regen<br />
quälten sich einige Gruppen hoch und blockierten nicht nur<br />
den Aufgang, sondern zogen weinende Jungwanderer mit<br />
sich hoch. An diesen steilen Passagen sollen zum Schisaisonende<br />
die lokalen Schifahrer auf ihrer Abschiedsfahrt runterkommen.<br />
Die Aussicht und Rundumsicht von der nächsten<br />
Übernachtungsstätte – dem Rif. F. Cavazza al Pisciadu (2585<br />
m) war kolossal. Sowohl die ganze Ansammlung der Dolomiten<br />
über die benachbarte Marmolada, dem gesprengten<br />
Trifio / Trifan, den zurückgelassenen Geisler- und Puez-Spitzen<br />
bis hin zu dem Langkofel, dem Rosengarten, als auch der<br />
Hauptkamm der Alpen weit im Norden wirkten im Abendglühen<br />
– dem „Abend roasa“ sehr beeindruckend.<br />
Tag 4, 25. August: Das Wetter in der Früh, war auch an<br />
diesem Tage uns gesonnen. Tagsüber schien die Sonne, es<br />
war warm bis heiß und abends regnete es immer wieder um<br />
danach aufzuklaren. Die leichte Wanderung verlief an diesem<br />
Tage im Sella Massiv (in und auf der mehrstöckigen Torte),<br />
über bizarre Felsen, trockne Wege zum Rif. Boè (2871 m) und<br />
über den Piz Boe (3125 m) weiter zur Forca la Pordoi, zum Rif.<br />
Maria. Die meisten bevorzugten den steilen Abstieg zu Fuß.<br />
Der Schwächelnde – damit meine ich mich - nahm die Gondel<br />
(vom Rif Naria, 2950 m -zum Pass Pordoi, nach Canazei)<br />
zum Pordoijoch und dem col di Lana. Nach der Brotzeit im<br />
Joch – begleitet vom „heulenden Gesang“ der vielen Motorradfahrer<br />
ging’s per Anhalter und Bus nach Wolkenstein, ins<br />
Hotel Solaja (1563 m). Nach dem obligatorischen Saunagang<br />
und der notwendigen Körperpflege wurde das „vier-Gänge<br />
Menü“ – kredenzt. Pardon, zunächst gab‘s vorher im Dorf<br />
noch eine Antipasta – eine Pizza für die nimmersatten.<br />
Tag 5, 26. August: Das besagte „… schönste Tal der Welt“2<br />
– das Lagental mit seiner Länge von über 11 Km war das Ziel<br />
dieses Tages; die Schwächelnden – meine Wenigkeit war von<br />
einer Magen - und Darm Infektion befallen, bzw. Heinz hatte<br />
schlechte Milch getrunken - bevorzugten jedoch im Hotel zu<br />
bleiben oder gar das Bett zu hüten – die Rache „der Sella“<br />
hatte zugeschlagen.<br />
Tag 6, 27. August: In der Früh des letzten Tages stand wie<br />
so oft die Heimfahrt an. Ein Wiedersehen mit den Dolomiten<br />
war fest programmiert – aber dann im Winter zum Schi fahren.<br />
1 Das Sella Massiv hat die Form und das Aussehen einer Riesentorte.<br />
Dicke Gesteinsschichten, unterbrochen durch dünnere<br />
andersfarbige Schichten sind übereinander gelagert<br />
– wie die Böden einer Torte – und durch eingerückte Absätze,<br />
pyramidenförmig gestapelt.<br />
2 Originalton Willi Hietsch<br />
Agnethler Blatt / <strong>Nr</strong>. <strong>72</strong><br />
www.hog-agnetheln.de