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1 Aufgabe der Risikoabschätzung

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Dass die Nähe des OWP zu den Schifffahrtsrouten eine Rolle spielt, zeigen die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

kumulativen Berechnung unter <strong>der</strong> Annahme, dass die nie<strong>der</strong>ländischen Windpark-Planungen<br />

in einem Abstand von 2 sm zum VTG GBWA realisiert werden. Das kumulative Ergebnis<br />

verbessert sich um zwei Jahre auf eine Kollision Schiff-WEA in 47 Jahren.<br />

Derzeit ist nicht genau bekannt, wie weit die benachbarten nie<strong>der</strong>ländischen Windpark-<br />

Planungen planungsrechtlich verfestigt sind und wie hoch die Anzahl <strong>der</strong> seitens <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Regierung politisch gewollten Offshore-Windpark-Vorhaben ist. Zum Vergleich<br />

wurde daher die kumulative Betrachtung ohne Berücksichtigung <strong>der</strong> benachbarten nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Windpark-Vorhaben durchgeführt; das kumulative Ergebnis ergibt eine Kollision<br />

Schiff-WEA in 121 Jahren.<br />

Durch die Berücksichtigung weiterer risikomin<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Maßnahmen wie Verkehrsüberwachung/Seeraumbeobachtung,<br />

kommunikative Unterstützung von manövrierunfähigen Schiffen<br />

und des Notschleppers auf <strong>der</strong> Bereitschaftsposition nördlich von Nor<strong>der</strong>ney wird das kumulative<br />

Gesamtergebnis deutlich verbessert. Unter Berücksichtigung von Verkehrsüberwachung/Seeraumbeobachtung<br />

<strong>der</strong> Variante 1, kommunikativer Unterstützung von manövrierunfähigen<br />

Schiffen und des Notschleppers wird ein kumulatives Ergebnis von einer Kollision<br />

Schiff-WEA in 145 Jahren ermittelt.<br />

Hauptaufgabe <strong>der</strong> <strong>Risikoabschätzung</strong> ist die Bestimmung von Kollisionseintrittswahrscheinlichkeiten<br />

für die insgesamt 123 WEA <strong>der</strong> Ausbauphase und <strong>der</strong> Umspannstationen, um einen<br />

Beitrag zur Klärung von Sachverhalten zu leisten, die dem BSH seine Entscheidung darüber<br />

erleichtern kann, ob Versagensgründe vorliegen o<strong>der</strong> nicht. Die Verfasser sind <strong>der</strong> Auffassung,<br />

mit <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Risikoabschätzung</strong> einen <strong>der</strong>artigen Beitrag für eine gründliche<br />

und abwägende Betrachtung <strong>der</strong> Sicherheit des Seeverkehrs im Rahmen des Genehmigungsverfahren<br />

geliefert zu haben.<br />

7.2 Vergleich mit den Ergebnissen für die Pilotphase<br />

In <strong>der</strong> „<strong>Risikoabschätzung</strong> für die Pilotphase des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund<br />

West in Bezug auf die Sicherheit im Seeverkehr“ [GAUSS 2002b] wurde für die Pilotphase<br />

mit 80 WEA eine Kollisionseintrittswahrscheinlichkeit von einmal in 562 Jahren berechnet.<br />

Das kumulierte Ergebnis unter Einbeziehung <strong>der</strong> benachbarten OWP „Borkum West“ und<br />

„Borkum Riffgrund“ betrug ein Ereignis in 148 Jahren. Für die seinerzeit geplante Ausbauphase<br />

mit einem nördlichen und einem südlichen Feld (insgesamt 458 WEA) wurde eine Kollisionseintrittswahrscheinlichkeit<br />

von einem Ereignis in 66 Jahren berechnet.<br />

Durch die im Jahr 2004 in <strong>der</strong> BMVBW-Richtwerte-Konferenz festgelegten harmonisierten<br />

Parameter wurde deutlich, dass das bisherige Modell <strong>der</strong> GAUSS teilweise zu pessimistisch<br />

ausgelegt war. So wurden in <strong>der</strong> „<strong>Risikoabschätzung</strong> für die Pilotphase des Offshore-<br />

Windparks Borkum Riffgrund West in Bezug auf die Sicherheit im Seeverkehr“ [GAUSS<br />

2002b] beispielsweise Windstärken in <strong>der</strong> Zone 1 bereits ab Bft 6 berücksichtigt, in den Zonen<br />

2 und 3 ab Bft 4. Eine Unterscheidung in manövrierfähige und manövrierunfähige Fahrzeuge<br />

fand im Rahmen <strong>der</strong> Risikoanalyse für die Pilotphase noch nicht statt; auch die risikomin<strong>der</strong>nde<br />

Wirkung von AIS wurde noch nicht berücksichtigt. Dadurch wird sowohl <strong>der</strong> Unterschied<br />

in den Ergebnissen <strong>der</strong> Risikoanalyse für die Pilotphase von 562 Jahren und <strong>der</strong> Pilot-<br />

und Ausbauphase von 888 Jahren erklärbar als auch die scheinbare Differenz in den kumulativen<br />

Ergebnissen.<br />

©GAUSS 3605/2009 Endbericht 4.1 Seite 88 von 104

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