1 Aufgabe der Risikoabschätzung
1 Aufgabe der Risikoabschätzung
1 Aufgabe der Risikoabschätzung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
men hinsichtlich Erster Hilfe, Feuerbekämpfung und Mann-über-Bord-Rettungsmanövern zu<br />
denken, aber auch an Höhenrettung und Kenntnisse in <strong>der</strong> Luftrettung.<br />
Eine Abstimmung und evtl. gemeinsame Arbeitskreise <strong>der</strong> Verkehrszentralen, DGzRS, Havariekommando<br />
u.a. können das gegenseitige Verständnis för<strong>der</strong>n und den Erfahrungsaustausch<br />
gewährleisten. Insbeson<strong>der</strong>e können Szenarien wie z.B. Verkehrssituationen, Notfallmaßnahmen<br />
u.a. durchgespielt und trainiert werden, um die Zusammenarbeit privater und öffentlicher<br />
Stellen zu gestalten und zu regeln.<br />
Die OWP können auch als automatische Wetterstationen dienen. Warnungen bei Wetterän<strong>der</strong>ungen<br />
würden dann sofort bekannt gegeben, bei festgelegter Alarmierungsschwelle Notschleppkapazitäten<br />
alarmiert und auch das Wartungspersonal informiert werden.<br />
Sind Wartungsarbeiten, insbeson<strong>der</strong>e Ölwechsel vorgesehen, so kann durch präventives Auslegen<br />
von Ölsperren um eine WEA das Vertreiben von evtl. austretenden kleineren Ölmengen<br />
verhin<strong>der</strong>t werden. Zu prüfen ist, ob eine Sperre aus ölaufsaugendem Material einsetzbar und<br />
wirkungsvoll ist.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Überwachung des Seeraumes um den Windpark, um eine Annäherung eines<br />
Schiffes rechtzeitig zu bemerken, kommt u.E. große Bedeutung zu. Der beste Schutz vor einer<br />
Kollision Schiff-WEA ist, ein Schiff gar nicht erst an den Windpark heran zu lassen. Ein<br />
Schiff, das sich in Fahrt dem Windpark nähert, muss frühzeitig detektiert, identifiziert und<br />
angesprochen werden. Dabei ist die Radartechnik als „nicht kooperierendes System“ beson<strong>der</strong>s<br />
hervorzuheben. Die Landradarsysteme arbeiten unabhängig und entziehen sich damit <strong>der</strong><br />
Einflussnahme <strong>der</strong> jeweiligen Schiffsführung. Durch AIS kann ein Schiff eindeutig identifiziert<br />
und auch gezielt angesprochen werden. Allerdings ist AIS ein „kooperierendes System“,<br />
es unterliegt also <strong>der</strong> Einflussnahme <strong>der</strong> Schiffsführung und kann ausgeschaltet werden.<br />
Durch die Reichweite des AIS von ca. 30 sm bleiben bei einer mittleren Schiffsgeschwindigkeit<br />
von 15 sm zwei Stunden Zeit, um ein Schiff anzurufen. Ist dieser Anruf erfolglos, sind<br />
weitere Maßnahmen wie z.B. Licht- o<strong>der</strong> Schallsignale o<strong>der</strong> Signalraketen denkbar, um die<br />
Besatzung zu alarmieren. Es bleibt festzustellen, dass ein vollständiger Überblick über die<br />
Verkehrslage erst dann vorliegt, wenn auch Fahrzeuge, die nicht mit AIS ausgerüstet sind, im<br />
Lagebild (per Radartechnik) erfasst und dargestellt werden können.<br />
6.6 Risikoverän<strong>der</strong>ung durch die Maßnahmen<br />
Zusätzliche Maßnahmen zur Risikomin<strong>der</strong>ung können die Folgen, d.h. das Schadensausmaß<br />
eines Unfalles, reduzieren. Dies gilt sowohl für einen "reinen Umweltschaden" wie z.B. einen<br />
Ölunfall, als auch für eine Kollision Schiff-WEA.<br />
Wenn also konstruktive Maßnahmen (z.B. feste Rohrleitungen, kollisionsfreundliche Bauweise)<br />
zum Einsatz kommen, werden die Folgen (Kosten) kleiner ausfallen. Damit wird nach<br />
R = H * S<br />
mit H = Häufigkeit und S = Schadenshöhe<br />
die mögliche Schadenshöhe geringer, das Risiko kleiner.<br />
Werden die Wahrnehmung eines OWP bzw. die Überwachung des Seegebietes o<strong>der</strong> die Eingreifmöglichkeiten<br />
verbessert, erwarten wir noch seltener eine Annäherung an den Windpark<br />
mit <strong>der</strong> Gefahr einer Kollision Schiff-WEA. Damit wird nach<br />
R = H * S<br />
mit H = Häufigkeit und S = Schadenshöhe<br />
©GAUSS 3605/2009 Endbericht 4.1 Seite 84 von 104