1 Aufgabe der Risikoabschätzung
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6 Optionen zur Risikomin<strong>der</strong>ung<br />
Eine weitergehende detaillierte Untersuchung möglicher Konsequenzen einer Kollision<br />
Schiff-Windenergieanlage bzw. Schiff-Umspannplattform ist nicht Gegenstand dieser Risikoanalyse.<br />
Möglicherweise sind detaillierte Betrachtungen Gegenstand eines projektspezifischen<br />
Schutz-, Sicherheits- und Notfallkonzeptes einschließlich einer Analyse entsprechen<strong>der</strong> Bergungs-<br />
und Rettungsalternativen, diese sind <strong>der</strong> Genehmigungsbehörde rechtzeitig vor <strong>der</strong> Errichtung<br />
<strong>der</strong> Anlagen vorzulegen.<br />
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein in Fahrt befindliches Schiff auf Kurs Windpark<br />
geht. Bevor es zu einer Kollision Schiff-Bauwerk(e) kommt, sind allerdings eine Reihe<br />
Vermeidungsoptionen vorhanden:<br />
1. Der Abstand <strong>der</strong> einzelnen Windenergieanlagen zueinan<strong>der</strong> beträgt 600 m in Nord-<br />
Süd-Richtung und 800 m in West-Ost-Richtung und ist damit erheblich größer als<br />
manche Hafeneinfahrt o<strong>der</strong> manches Revier; so beträgt die Fahrwasserbreite <strong>der</strong><br />
Weser in Höhe Bremerhaven etwa 300 m.<br />
2. Unter Umständen kann gezielt und an einer unkritischen Stelle ein Ankermanöver<br />
eingesetzt werden, um Fahrt aus dem Schiff zu nehmen.<br />
3. Die Drift eines Schiffes kann in gewissem Umfang durch die Stellung des Ru<strong>der</strong>s<br />
beeinflusst werden 10 . Solange Fahrt im Schiff ist, reagiert es auf Ru<strong>der</strong>manöver.<br />
Ohne Fahrt sind Bug- und/o<strong>der</strong> Heckstrahlru<strong>der</strong> einsetzbar 11 .<br />
4. Von Hilfsfahrzeugen kann durch entsprechende Schleppmanöver die Ru<strong>der</strong>wirkung<br />
unterstützt werden, indem die Kielrichtung eines treibenden Schiffes geän<strong>der</strong>t<br />
wird. Die Folgen einer Kollision können u.U. insofern minimiert werden, dass<br />
das Bauwerk nicht gerammt, son<strong>der</strong>n gestreift wird.<br />
Die genannten Vermeidungsoptionen sind von verschiedenen Randbedingungen abhängig,<br />
wie z.B. Umwelteinflüsse o<strong>der</strong> Ausrüstung des Schiffes.<br />
6.1 Einflüsse auf das Schadensausmaß<br />
Das Schadensausmaß einer Kollision Schiff-WEA ist abhängig von verschiedenen schiffsseitigen<br />
Faktoren, von umgebungsbedingten Wetter- und Strömungsdaten, vom Unfallgeschehen<br />
und von <strong>der</strong> konstruktiven Auslegung <strong>der</strong> Windenergieanlagen. Nach einer Kollision können<br />
Schäden am Schiff wie an <strong>der</strong> WEA entstehen. Schadstoffaustritte und Ladungsverluste sind<br />
mögliche Folgen einer Kollision. Schiffsseitige Parameter sind u.a.:<br />
• Schiffstyp und –größe,<br />
• Schiffsgeschwindigkeit bei Kollision,<br />
• Kollisionsstelle,<br />
• Aufprallwinkel,<br />
10 Vgl. auch OCIMF: „Disabled Tankers“<br />
11 pers. Kommunikation mit Fa. Schottel und Fa. Jastram: Danach werden praktisch alle Containerneubauten,<br />
RoRo und Fähren mit Bugstrahlru<strong>der</strong>n ausgerüstet, 50 % <strong>der</strong> Tankerneubauten sowie vermehrt auch Bulkcarrier<br />
©GAUSS 3605/2009 Endbericht 4.1 Seite 79 von 104