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1 Aufgabe der Risikoabschätzung

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nahmen möglich: Bei Versagen <strong>der</strong> Ru<strong>der</strong>anlage(n) kann z.B. Fahrt aus dem Schiff genommen<br />

werden; bei Versagen <strong>der</strong> Antriebsanlage kann in <strong>der</strong> Auslaufzeit ein Kurs gesteuert<br />

werden, <strong>der</strong> in eine weniger kritische Situation führt und nach <strong>der</strong> Auslaufzeit kann<br />

eine Notankerung versucht werden; eine Reparatur kann erfolgreich sein, Assistenz kann<br />

angefor<strong>der</strong>t werden usw.<br />

Hinsichtlich einer Kollision Schiff-WEA sind die Ereignisse „Treiben/Maschine langsam<br />

voraus“, „Feuer“, „Zerstörung von Bordeinrichtung“, „Anker verloren“ sowie „unbekannt/verschiedene“<br />

bedeutend (z.B. wäre das Ereignis „Sinkendes Schiff“ nicht relevant).<br />

In 21 Jahren wurden 29 solcher kollisionsrelevanten Ereignisse erfasst, folglich<br />

werden 1,38 Vorkommnisse im Jahr bei den weiteren Berechnungen in Ansatz gebracht.<br />

Allerdings wird nicht je<strong>der</strong> LoC im betrachteten Seegebiet gemeldet, so dass die Behörden<br />

davon keine Kenntnis erhalten. Aus diesen Gründen wird für die Berechnungen ein Gewichtungsfaktor<br />

f u gewählt, mit dem auch die nicht erfassten Ereignisse berücksichtigt<br />

werden.<br />

Mit f u = 5 wird eine Abschätzung <strong>der</strong> gemeldeten Unfallzahlen um das Fünffache nach<br />

oben vorgenommen. Dem Faktor liegt eine Experten-Befragung zugrunde, die von <strong>der</strong><br />

GAUSS mbH im Frühjahr 2002 durchgeführt wurde und u.a. die Son<strong>der</strong>stellen des Bundes/<strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> (SBM/SLM), die WSD NW, die WSA Emden und Wilhelmshaven, verschiedene<br />

Lotsenbrü<strong>der</strong>schaften, die Bundeslotsenkammer, den Ständigen Fachausschuss<br />

des Deutschen Nautischen Vereins und die DGzRS umfassten. Ergänzt durch Gespräche<br />

mit nautisch / technischem Schiffsführungspersonal kristallisierte sich ein Faktor 10 als zu<br />

pessimistisch, ein Faktor 2 als zu optimistisch heraus, so dass <strong>der</strong> gewählte Faktor 5 für<br />

das betrachtete Seegebiet einer angemessenen Gewichtung entspricht. Dieser Faktor ergibt<br />

eine pessimistische Annahme, da hiermit eine hohe Dunkelziffer <strong>der</strong> Unfallzahlen unterstellt<br />

wird. Damit wird <strong>der</strong> relativ ungenauen Datenlage zusätzlich Rechnung getragen.<br />

Ship un<strong>der</strong> Command (SuC)<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ship un<strong>der</strong> Command auf Kurs Windpark geht, ist vernachlässigbar<br />

gering. Die Schiffsführung ist verpflichtet, ständig Kursüberprüfungen vorzunehmen<br />

und den mitlaufenden bzw. gegenlaufenden Schiffsverkehr für sich selbst zu<br />

überwachen, um kritischen Situationen vorzubeugen. Ein Verlassen <strong>der</strong> Brücke beispielsweise<br />

wäre als ein – auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen<strong>der</strong> – Loss of Command im<br />

wahrsten Sinne des Wortes zu werten.<br />

Die Möglichkeit, dass ein SuC aufgrund krimineller o<strong>der</strong> terroristischer Aktivitäten auf<br />

Kollisionskurs geht, ist nicht Gegenstand dieser <strong>Risikoabschätzung</strong> und wird nicht betrachtet.<br />

Zu 3: Zonen<br />

Die Umgebung des Windparks wird in 4 Zonen mit unterschiedlichen Abstandsradien<br />

eingeteilt:<br />

• Zone 0 ist die unkritische Zone mit mehr als 15 sm Entfernung vom Windpark.<br />

Die in Zone 0 verkehrenden Schiffe werden erst dann für die Betrachtung relevant,<br />

wenn sie in Zone 1 einfahren.<br />

©GAUSS 3605/2009 Endbericht 4.1 Seite 45 von 104

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