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1 Aufgabe der Risikoabschätzung

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Dies kann im folgenden Ereignisbaum verdeutlicht werden, wonach die o.g. 7 und-verknüpften<br />

Bedingungen erfüllt sein müssen, damit es zu einer Kollision kommt.<br />

Bei <strong>der</strong> Modellbetrachtung bleiben mögliche und erfolgreiche Eigen- o<strong>der</strong> Fremdmaßnahmen<br />

zur Verhin<strong>der</strong>ung einer Kollision Schiff-WEA (Reparaturen, Kursän<strong>der</strong>ungen, Wetterumschwung,<br />

Assistenz, Notschleppmaßnahmen usw.) unberücksichtigt.<br />

Schiff im Verkehrstrennungsgebiet<br />

LoC<br />

Schiff in<br />

gefährlicher Zone<br />

Windstärke<br />

kritisch<br />

Windrichtung<br />

kritisch<br />

Schiff Kurs<br />

OWP<br />

Kollision mit WEA<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

Abbildung 5-1 Ereignisbaum [Eigene Darstellung]<br />

Die einzelnen Faktoren werden zunächst erläutert. Auf Basis <strong>der</strong> Erläuterungen schließt sich<br />

im Text die Formalisierung <strong>der</strong> Vorgehensweise an.<br />

Zu 1: Schiffsverkehrsdaten<br />

Die Schiffsbewegungen werden pro Verkehrsweg summiert und geografisch auf die Mitte<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Route normiert.<br />

Zu 2: Loss of Command (LoC)<br />

Eine Bedingung für einen Unfall ist ein Loss of Command, d.h. ein (Teil-) Ausfall des<br />

Systems "Schiff" durch äußere o<strong>der</strong> innere Einflüsse mit <strong>der</strong> Folge teilweiser o<strong>der</strong> gänzlicher<br />

Manövrierunfähigkeit bzw. des teilweisen o<strong>der</strong> gänzlichen Verlustes <strong>der</strong> Bahnführungskontrolle.<br />

"Unfall" ist wie<strong>der</strong>um im Sinne <strong>der</strong> Peterschen Definition zu interpretieren: als Ereignis,<br />

das "in irgendeiner Weise den normalen Reiseverlauf eines Schiffes ... beeinträchtigt", und<br />

zwar unabhängig von <strong>der</strong> Unfallursachenkette, also einschließlich menschlichen Fehlverhaltens<br />

und technischen Versagens.<br />

Während <strong>der</strong> Terminus "Manövrierunfähigkeit" im deutschen Sprachgebrauch vor allem<br />

technisches Versagen als Ursache nahe legt, ist <strong>der</strong> Terminus Loss of Command weiter gefasst<br />

und schließt das sog. Human Element ausdrücklich ein. In diesem Sinne wird LoC<br />

auch bei <strong>der</strong> IMO verwendet und verstanden – im Gegensatz zu dem Betriebszustand Ship<br />

un<strong>der</strong> Command (SuC) (siehe dazu unten).<br />

Die Eingangsdaten für den LoC basieren auf den Aufschreibungen <strong>der</strong> WSD NW.<br />

Nicht je<strong>der</strong> LoC muss notwendigerweise dazu führen, dass das betroffene Schiff auf Kurs<br />

Windpark geht bzw. in Richtung Windpark (mit o<strong>der</strong> ohne Restfahrt) driftet und es zu einer<br />

Kollision Schiff-WEA kommt. Zuvor sind schiffs- und/o<strong>der</strong> fremdseitige Gegenmaß-<br />

©GAUSS 3605/2009 Endbericht 4.1 Seite 44 von 104

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