1 Aufgabe der Risikoabschätzung
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arkeit zu erhalten. Die Folgen eines Brandes können mit dem Hersteller <strong>der</strong> Windenergieanlagen<br />
z.B. über eine geeignete Materialauswahl, Auswahl <strong>der</strong> Betriebsstoffe und Feuerlöscheinrichtungen<br />
minimiert werden.<br />
Hubschrauber fliegt gegen Windenergieanlage: Eine Gefährdung <strong>der</strong> Umwelt könnte durch<br />
austretende Betriebsstoffe entstehen. Soll Personal zur Instandhaltung abgewinscht werden<br />
o<strong>der</strong> eine Bergung erfor<strong>der</strong>lich sein, sollten Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden, wie z.B.<br />
das Festsetzen <strong>der</strong> Windenergieanlage. Die Anlagen sind nach IALA zu kennzeichnen und in<br />
die amtlichen Seekarten einzutragen.<br />
Hereintreiben von Ladung/Ladungsteilen: Treibende Ladung stellt eine Gefährdung für die<br />
Schifffahrt (Kollisionsrisiko) dar, daher muss treibende Ladung geborgen werden. Denkbar<br />
ist, dass Wartungsfahrzeuge <strong>der</strong> Parkbetreiber entwe<strong>der</strong> selber treibende Ladung aufnehmen<br />
o<strong>der</strong> diese an die zuständige Behörde melden. Eine Bergung von Ladungsteilen kann nach einer<br />
Risikoabwägung ggf. auch im Gebiet des Offshore-Windparks durchgeführt werden.<br />
Hereintreiben eines Öl- o<strong>der</strong> Chemikalienteppichs: Eine Bekämpfung im Windpark mit den<br />
Gewässerschutzschiffen (GS) wird als nicht praktikabel beschrieben, da die Möglichkeit einer<br />
Kollision GS/Windenergieanlage besteht. Öle o<strong>der</strong> Chemikalien stellen u.U. für die Umwelt<br />
eine erhebliche Beeinträchtigung dar. Ölsperren des heute verfügbaren Typs sind auf offener<br />
See kaum wirksam (Strömung, Wellenhöhe). Denkbar ist <strong>der</strong> Einsatz von umweltfreundlichen<br />
Dispergatoren, diese könnten evtl. von den Wartungsfahrzeugen, festinstallierten Geräten<br />
o<strong>der</strong> Flugzeugen im Park ausgebracht werden. Zusätzlich werden die WEA mit einem ölabweisenden<br />
Anstrich versehen.<br />
Sportboot (LoC): Sportboote könnten in den OWP vertreiben mit <strong>der</strong> möglichen Folge einer<br />
Kollision und des Austrittes von Betriebsstoffen und einen Seenotfall zur Folge haben.<br />
Fischereifahrzeuge (LoC): Fischereifahrzeuge könnten in den OWP vertreiben mit <strong>der</strong> möglichen<br />
Folge einer Kollision und des Austrittes von Betriebsstoffen und einen Seenotfall zur<br />
Folge haben.<br />
Handelsschiffe o<strong>der</strong> Marineschiffe: In <strong>der</strong> Deutschen Bucht sind alle Schiffstypen und alle<br />
Ladungen vertreten. Störungen im Schiffsbetrieb können zu einem kurzfristigen Loss of<br />
Command führen, aber genauso gut einen Ausfall des Systems "Schiff" über Stunden o<strong>der</strong> gar<br />
Tage bewirken. Ein Vertreiben dieser Schiffstypen und eine Kollision im Falle eines LoC mit<br />
einer o<strong>der</strong> mehreren Windenergieanlagen kann Schäden sowohl an den Anlagen als auch am<br />
Schiffskörper bedeuten, mit <strong>der</strong> Möglichkeit des Austritts von Betriebsstoffen o<strong>der</strong> Ladungsverlust.<br />
Hierfür sind geeignete Notfallkonzepte und Präventivmaßnahmen auszuarbeiten, so<br />
z.B. das Sicherheitskonzept Deutsche Küste auf seine Wirksamkeit zu überprüfen und ggf.<br />
anzupassen.<br />
Ursachen für eine Störung im Schiffsbetrieb bzw. für einen LoC werden in dieser <strong>Risikoabschätzung</strong><br />
nicht untersucht. Stand- und Ausfallzeiten von technischen Systemkomponenten<br />
und/o<strong>der</strong> komplexen (Schiffbetriebs-) Systemen gehen nicht in die Betrachtung ein, da in aller<br />
Regel nicht ein singuläres Ereignis son<strong>der</strong>n eine Unfallursachenkette durch das Zusammenspiel<br />
von technischem und menschlichen Versagen zu Störungen führt.<br />
Ein Loss of Command kann die Sicherheit des Seeverkehrs im Betrachtungsgebiet beeinträchtigten.<br />
Nicht auszuschließen ist, dass dieses Schiff dann auf Kurs Windpark geht o<strong>der</strong> an diesen<br />
herandriftet.<br />
© GAUSS 3605/2009 Endbericht 4.1 Seite 38 von 104