1 Aufgabe der Risikoabschätzung
1 Aufgabe der Risikoabschätzung
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4 Qualitative Gefahrenanalyse<br />
Die qualitative Gefahrenanalyse wurde in zwei Arbeitsschritten durchgeführt: zuerst wurden<br />
erkennbare Gefahren und Gefährdungen im Rahmen eines Risk Assessments zusammengestellt<br />
und anschließend die Gefährdung mit dem größten Schadensausmaß ermittelt. Dabei<br />
sind mögliche Gefährdungen <strong>der</strong> Umwelt und des Seeverkehrs erkennbar. Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Risikoabschätzung</strong><br />
sind die Gefährdungen für den Seeverkehr einer genaueren Betrachtung zu<br />
unterziehen, Gefährdungen <strong>der</strong> Umwelt werden nicht weiter betrachtet.<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch nicht alle Detailfragen hinsichtlich <strong>der</strong> baulichen Ausführung<br />
des Offshore-Windparks beantwortet. Diese Details und die damit zusammenhängenden<br />
Fragen sind rechtzeitig vor Baubeginn zu klären. Einige <strong>der</strong> im Risk Assessment aufgeworfenen<br />
Fragen sind sicherlich nach Inbetriebnahme <strong>der</strong> ersten Windpark-Projekte wesentlich einfacher,<br />
und mit Daten belegbar, zu beantworten. Auch kann erwartet werden, dass die Anlagenkonzepte<br />
mit den Erfahrungen <strong>der</strong> bereits genehmigten und in Bau befindlichen Offshore-<br />
Windparks teilweise modifiziert werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Durchführung des Risk Assessment wird davon ausgegangen, dass ein Befahrensverbot<br />
für den OWP gelten wird, und dass um jede einzelne WEA eine Sicherheitszone von<br />
500 m einzuhalten ist.<br />
Im Risk Assessment wird zwischen betriebsbedingten und umgebungsbedingten Gefahrenquellen<br />
unterschieden (s. Tabelle 4-1).<br />
Betriebsbedingte Gefahrenquellen<br />
Feuer in <strong>der</strong> Gondel: Eine Gefährdung <strong>der</strong> Schifffahrt auf den Verkehrstrennungsgebieten infolge<br />
von Qualm, Schädigung durch bei <strong>der</strong> Verbrennung entstehen<strong>der</strong> Giftstoffe o<strong>der</strong> Entzündung<br />
von Ladung durch Funkenflug ist aufgrund <strong>der</strong> Mindestentfernungen von 2 sm nur<br />
schwer denkbar. Ob eine tatsächliche Auswirkung besteht, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht<br />
abzuschätzen. Mit dem Hersteller <strong>der</strong> Windenergieanlagen kann z.B. über eine geeignete Materialauswahl,<br />
Auswahl <strong>der</strong> Betriebsstoffe und Feuerlöscheinrichtungen die Gefährdung für<br />
die Umwelt minimiert werden. Vorsorgekonzepte und –maßnahmen können mit den zuständigen<br />
Behörden und Ämtern erarbeitet werden.<br />
Brand im Umspannwerk: Eine Gefährdung <strong>der</strong> Schifffahrt auf den Verkehrstrennungsgebieten<br />
infolge von Qualm, Schädigung durch bei <strong>der</strong> Verbrennung entstehen<strong>der</strong> Giftstoffe o<strong>der</strong> Entzündung<br />
von Ladung durch Funkenflug ist denkbar, aber ob eine tatsächliche Auswirkung besteht,<br />
ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzuschätzen. Mit dem Hersteller <strong>der</strong> WEA kann z.B.<br />
über eine geeignete Materialauswahl, Auswahl <strong>der</strong> Betriebsstoffe und Feuerlöscheinrichtungen<br />
die Gefährdung für die Umwelt minimiert werden sowie Vorsorgekonzepte und –<br />
maßnahmen mit den zuständigen Behörden und Ämtern erarbeitet werden. Ein Umspannwerk<br />
ist z.Zt. mittig im Bereich des Pilotgebietes geplant, das zweite mittig im Bereich <strong>der</strong> Ausbauphase.<br />
Durch das Befahrensverbot ist kein Schiffsverkehr in <strong>der</strong> Nähe zu erwarten.<br />
Turmbruch: Bei Schiffsverkehr in unmittelbarer Nähe könnten Teile auf Fahrzeuge fallen und<br />
evtl. Betriebsstoffe freigesetzt werden, die in die Umwelt gelangen. Die Türme werden voraussichtlich<br />
als Stahlkonstruktion gebaut, ein Turmbruch wird wahrscheinlich dazu führen,<br />
dass die abgebrochenen Konstruktionselemente innerhalb <strong>der</strong> 500 m Sicherheitszone absinken.<br />
Durch Prüfung und Abnahme <strong>der</strong> Bauwerke und <strong>der</strong> Auswahl von geeigneten Materialien<br />
und Betriebsstoffen soll die Gefährdung <strong>der</strong> Umwelt minimiert werden.<br />
© GAUSS 3605/2009 Endbericht 4.1 Seite 35 von 104