01.11.2013 Aufrufe

Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG - Universität zu Lübeck

Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG - Universität zu Lübeck

Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG - Universität zu Lübeck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4. Diskussion 83<br />

4.5 BP230-Epitopmapping<br />

Die indirekte Immunfluoreszenz mit rekombinanten Zellen <strong>zu</strong>r Bestimmung von anti-BP230-<br />

Antikörpern in Seren von BP-Patienten stellt eine angemessene Ausweichmöglichkeit <strong>zu</strong> den<br />

bisher verfügbaren ELISA dar (Kromminga et al., 2000, Yoshida et al., 2006).<br />

Die Grundgesamtheit der anti-BP230-Antikörper konnte allerdings anhand des BP230-Voll-<br />

Längen-Proteins nicht hinreichend erfasst werden. Es wurde davon abgesehen, das Polypeptid<br />

in einem anderen System in einer höheren Konzentration ein<strong>zu</strong>setzen, weil es da<strong>zu</strong> hätte<br />

aufgereinigt werden müssen und möglicher Weise seine authentische Konformation verloren<br />

hätte.<br />

In der Literatur ist bisher nicht beschrieben, dass konformationelle Epitope und<br />

Modifikationen des BP230 eine entscheidende Rolle spielen. Aus diesem Grund sollte <strong>zu</strong>r<br />

Messung aller linearen Epitope auf BP230 eine feinmaschige Kartierung der Voll-Länge<br />

durchgeführt werden. Zwölf Plasmide, die für unterschiedliche Teilbereiche von BP230<br />

codierten, wurden in Bakterien exprimiert und die rekombinanten Proteine aufgereinigt.<br />

Durch diese Eingren<strong>zu</strong>ng sollte die analytische Sensitivität des Tests gesteigert werden. Die<br />

Polypeptide wurden denaturierend aufgereinigt, wodurch eine Kopplung an einen GST-Tag<br />

nicht erforderlich war. Der stattdessen verwendete His-Tag war mit 1,1 kD gegenüber dem<br />

GST-Tag vergleichsweise klein (24 kD) und nicht bakteriellen Ursprungs, womit<br />

immunogene Eigenschaften des Tags weitestgehend ausgeschlossen werden konnten. Für den<br />

immunologischen Test wurden die Polypeptide in einer SDS-P<strong>AG</strong>E separiert und im<br />

Westernblot eingesetzt. Auf diese Weise konnte ein Reinheitsgrad von über 95% bezogen auf<br />

das einzelne Polypeptid erreicht werden.<br />

Für die Untersuchung der Antikörperreaktion gegen die Teilbereiche von BP230 stand das<br />

bereits in der Studie im IFT verwendeten Kollektiv aus 49 Seren von BP-Patienten, 11 Seren<br />

von PG-Patienten, 16 von PV-Patienten und 94 Seren von gesunden, jungen Blutspendern <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung. Mit dem Fragment BP230-C3 konnten in 32 Seren anti-BP230-Antikörper<br />

nachgewiesen werden. Das entspricht den bisher in der Literatur veröffentlichen Daten<br />

(Abbildung 40). Die Antikörper in vier weiteren Seren waren gegen Epitope außerhalb dieses<br />

Bereichs gerichtet und waren eventuell unspezifisch für das bullöse Pemphigoid. Es ist auch<br />

denkbar, dass diese Antigendeterminante von einem anderen HLA-Typ erkannt wird, und<br />

dadurch eine andere Antikörperreaktion hervorruft.<br />

Der positive Nachweis der Antikörper bei dem PG-Serum im IFT konnte durch den<br />

Westernblot bestätigt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!