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Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG - Universität zu Lübeck

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4. Diskussion 72<br />

4 Diskussion<br />

Das bullöse Pemphigoid (BP) ist die häufigste blasenbildende Autoimmundermatose. Die<br />

Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen liegt bei 7 bis 18 pro 1 Mio. Einwohner (Bernard et<br />

al., 1995, Zillikens et al., 1995), wobei eine Bevor<strong>zu</strong>gung des männlichen Geschlechts <strong>zu</strong><br />

verzeichnen ist. Für die Gruppe der über 90-Jährigen liegt die Inzidenz bei 400<br />

Neuerkrankungen pro 1 Mio. Einwohner und Jahr (Jung et al., 1999). Klinisch zeichnet sich<br />

das BP durch pralle, flüssigkeitsgefüllte Blasen aus, selten sind die Schleimhäute betroffen<br />

(Zillikens et al., 1996). Meist klagen die Patienten über ausgeprägten Juckreiz. Die<br />

Erkrankung kann sich auch ohne Blasenbildung z. B. in Form eines Ekzems manifestieren<br />

(Wever et al., 1995).<br />

Für die positive Diagnostizierung eines BP trägt der erfolgte Nachweis von IgG und/oder C3<br />

in der direkten Immunfluoreszenz (DIF) im Bereich der Junktionszone zwischen Epidermis<br />

und Dermis maßgeblich bei. Da<strong>zu</strong> sollte eine Biopsie gesund erscheinender Haut neben der<br />

Blase entnommen werden (Kasperkiewicz et al., 2007, Schmidt et al., 2009). Zusätzlich<br />

können die Antikörper im Serum der Patienten bestimmt werden. Für die indirekte<br />

Immunfluoreszenz (IIF) wird humane Haut (Spalthaut) als Substrat verwendet, bei der durch<br />

Inkubation in 1 molarer Kochsalzlösung ein Spalt zwischen Epidermis und Dermis erzeugt<br />

wurde. Je nach Lokalisation der an der Spalthaut gebundenen Antikörper können so<br />

verschiedene Typen der Pemphigoid-Erkrankungen voneinander unterschieden werden: beim<br />

bullösen Pemphigoid erfolgt die Antikörperbindung z. B. im Dach der Blase (epidermaler<br />

Anteil). Ist der Verdacht auf ein bullöses Pemphigoid gefestigt, stehen monospezifische<br />

Testsysteme wie Westernblot und ELISA <strong>zu</strong>r Verfügung, mit Hilfe derer die Bindung<br />

spezifischer Antikörper an die Zielantigene BP180 und BP230 (Zillikens et al., 1999)<br />

nachgewiesen werden können. Für Antikörper gegen BP180 konnte eine pathogenetische<br />

Relevanz bereits gezeigt werden (Liu et al., 1993, Schmidt et al., 2000, Büdinger et al., 1995).<br />

Für BP230 wurde diese bisher nicht bewiesen. Es gibt einige Veröffentlichungen, die sich mit<br />

der Identifizierung von Epitopen für Autoantikörper aus Seren von Patienten mit BP auf<br />

BP230 befassen (z. B. Kromminga et al., 2004, Skaria et al., 2000 und Hamada et al., 2001,<br />

Abbildung 40). Da<strong>zu</strong> wurden die für Teilbereiche des Proteins kodierenden<br />

Sequenzabschnitte in Bakterien oder in Insektenzellen exprimiert, aufgereinigt und in<br />

monospezifischen Tests (Westernblot oder ELISA) eingesetzt.

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