Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG - Universität zu Lübeck

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1. Einleitung 7 BP230 ist ein intrazelluläres Protein (Stanley et al., 1981, 1988, Sugi et al., 1989, Tanaka et al., 1991, Sawamura et al., 1991, Hashimoto et al., 1993) und zählt wie Desmoplakin, Plectin, Epiplakin, Periplakin und Envoplakin, sowie der Microtubule actin cross-linking factor 1 (MACF1) zur Plakin-Proteinfamile. Die in den Epithelzellen lokalisierten Plakine treten mit den intermediären Filamenten in Kontakt und verleihen dem Gewebe Zugfestigkeit. BP230 (Abbildung 4) ist aus einer zentralen stabförmigen Domäne und zwei endständigen globulären Domänen aufgebaut (Green et al., 1992, Ruhrberg et al., 1997). Abbildung 4: Darstellung der Domänenstruktur von BP230 der Isoformen 1, 2, 3, 4, 5 und 8. Das Protein ist unterteilt in 3 Bereiche: die N-terminale globuläre Domäne, die mittlere stabförmige Domäne (Rod-Domäne) und die C-terminale globuläre Domäne. Am N-Terminus befindet sich eine Actin-Bindungsstelle, bestehend aus 2 Calponin-homologen Sequenzen (CH), die nur bei den neuronalen Isoformen vorkommen (Isoform 1, 2, 5, 8) und nicht bei den epidermalen. Die N-terminale globuläre Domäne wird als Plakin-Domäne bezeichnet und interagiert mit BP180 (Hopkinson et al., 2000) und der β4-Kette von α6β4-Integrin (Sonnenberg et al., 1999, Borradori et al., 1999). Über seinen C-terminalen Bereich tritt BP230 mit den Keratinfilamenten im Hemidesmosom in Kontakt (Yancey et al., 1995, Yang et al., 1996). Es existieren mindestens 10 Spleißvarianten von BP230, 4 neuronale und 6 epidermale. Die neuronalen Isoformen haben im N-teminalen Bereich eine Aktin-Bindungsstelle und 1 oder 2 Calponin-homologe Sequenzmotive. Die epidermale Isoform 3 (Genbankzugriffsnummer M69225) ist diejenige Variante, die durch Autoantikörper bei Patienten mit bullösem Pemphigoid gebunden wird (Stanley et al., 1989, Sawamura et al., 1991). Sie ist aus 24 Exons zusammengesetzt. Der N-terminale Bereich dieser Isoform ist definiert durch den

1. Einleitung 8 Sequenzbereich von 6 bis 3320 nt, die Rod-Domäne von 3321 bis 5633 nt und der C- terminale Bereich von 5634 bis 7955 nt. Zunächst erfolgte der Nachweis der Antikörper gegen BP230 in Seren von Patienten mit bullösem Pemphigoid durch Immunpräzipitation z. B. mit Extrakten aus humanen Keratinozyten (Stanley et al., 1981, Mueller et al., 1989, Hashimoto et al., 1999). Stanley et al. konnten 1984 diese Antikörperbindung durch Immunoblotting aufzeigen. Im Jahr 2000 exprimierten Skaria et al. Abschnitte von BP230 im eukaryotischen System und identifizierten weitere relevante Epitope außerhalb der C-terminalen globulären Domäne. Hamada et al., 2001 unterteilten die ganze cDNA-Sequenz von BP230 in drei sich überlappende Abschnitte und exprimierten sie in Bakterienzellen (Abbildung 5). 80% der Seren von Patienten mit bullösem Pemphigoid reagierten mit dem Protein, das den C- terminalen Bereich darstellte. Die den mittleren und den N-terminalen Bereich repräsentierenden Proteine, reagierten nur zu 40% bzw. 38%. Abbildung 5: Übersicht über die drei rekombinant hergestellten Proteine, die Fragmente von BP230 darstellen (modifiziert nach Hamada et al., 2001). Im Gegensatz zum BP180 korreliert der Serumspiegel der Autoantikörper für BP230 nicht mit der Krankheitsaktivität (Sitaru et al., 2004). Besteht ein hoher BP180-Antikörpertiter, kann die Bildung von anti-BP230-Antikörpern zu einer Verstärkung der Krankheitsaktivität führen (Sitaru et al., 2004). Die Rolle von BP230 in der Pathogenese des bullösen Pemphigoids ist nicht geklärt (Yoshida et al., 2006).

1. Einleitung 7<br />

BP230 ist ein intrazelluläres Protein (Stanley et al., 1981, 1988, Sugi et al., 1989, Tanaka et<br />

al., 1991, Sawamura et al., 1991, Hashimoto et al., 1993) und zählt wie Desmoplakin, Plectin,<br />

Epiplakin, Periplakin und Envoplakin, sowie der Microtubule actin cross-linking factor 1<br />

(MACF1) <strong>zu</strong>r Plakin-Proteinfamile. Die in den Epithelzellen lokalisierten Plakine treten mit<br />

den intermediären Filamenten in Kontakt und verleihen dem Gewebe Zugfestigkeit. BP230<br />

(Abbildung 4) ist aus einer zentralen stabförmigen Domäne und zwei endständigen globulären<br />

Domänen aufgebaut (Green et al., 1992, Ruhrberg et al., 1997).<br />

Abbildung 4: Darstellung der Domänenstruktur von BP230 der Isoformen 1, 2, 3, 4, 5 und 8.<br />

Das Protein ist unterteilt in 3 Bereiche: die N-terminale globuläre Domäne, die mittlere<br />

stabförmige Domäne (Rod-Domäne) und die C-terminale globuläre Domäne. Am N-Terminus<br />

befindet sich eine Actin-Bindungsstelle, bestehend aus 2 Calponin-homologen Sequenzen<br />

(CH), die nur bei den neuronalen Isoformen vorkommen (Isoform 1, 2, 5, 8) und nicht bei den<br />

epidermalen.<br />

Die N-terminale globuläre Domäne wird als Plakin-Domäne bezeichnet und interagiert mit<br />

BP180 (Hopkinson et al., 2000) und der β4-Kette von α6β4-Integrin (Sonnenberg et al., 1999,<br />

Borradori et al., 1999). Über seinen C-terminalen Bereich tritt BP230 mit den<br />

Keratinfilamenten im Hemidesmosom in Kontakt (Yancey et al., 1995, Yang et al., 1996).<br />

Es existieren mindestens 10 Spleißvarianten von BP230, 4 neuronale und 6 epidermale. Die<br />

neuronalen Isoformen haben im N-teminalen Bereich eine Aktin-Bindungsstelle und 1 oder 2<br />

Calponin-homologe Sequenzmotive. Die epidermale Isoform 3 (Genbank<strong>zu</strong>griffsnummer<br />

M69225) ist diejenige Variante, die durch Autoantikörper bei Patienten mit bullösem<br />

Pemphigoid gebunden wird (Stanley et al., 1989, Sawamura et al., 1991). Sie ist aus 24 Exons<br />

<strong>zu</strong>sammengesetzt. Der N-terminale Bereich dieser Isoform ist definiert durch den

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