7. - 9. Juni 2013 - Neurobiologie der Psychotherapie
7. - 9. Juni 2013 - Neurobiologie der Psychotherapie
7. - 9. Juni 2013 - Neurobiologie der Psychotherapie
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<strong>Neurobiologie</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Perspektiven und<br />
therapeutische Innovationen<br />
<strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Paracelsus Medizinische Privatuniversität<br />
Salzburg, Österreich<br />
Academia Scientiarium<br />
et Artium Europaea<br />
Academia Scientiarium<br />
et Artium Europaea<br />
neurobiologie<strong>der</strong>psychotherapie.com
<strong>Neurobiologie</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
<strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Veranstalter<br />
Günter Schiepek<br />
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg<br />
Christian Schubert<br />
Medizinische Universität Innsbruck<br />
Wissenschaftliche<br />
Leitung<br />
Univ.-Prof. Dr. Günter Schiepek<br />
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg<br />
Univ.-Prof. DDr. Christian Schubert<br />
Medizinische Universität Innsbruck<br />
HR Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek<br />
Christian-Doppler-Klinik,<br />
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg<br />
Univ.-Prof. Dr. Peter A. Tass<br />
Forschungszentrum Jülich<br />
Organisation,<br />
Kongressmanagement<br />
pdl - Dr. Eugen Preuß<br />
Andreas-Hofer-Str. 6, 6020 Innsbruck, Austria<br />
Tel. +43 (512) 579497, Fax +43 (512) 579497 63<br />
eugen.preuss@congressinfo.eu<br />
Mag. Katharina Tschernutter<br />
Paracelsus Medizinische Privatuniversität<br />
Strubergasse 21, A-5020 Salzburg<br />
Tel. +43 (662) 442002 1271, Fax +43 (662) 442002 1209<br />
k.tschernutter@pmu.ac.at<br />
Veranstaltungsort<br />
Große Aula<br />
Universität Salzburg, Max-Reinhardt-Platz
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> <strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> Allgemeines<br />
Partnergesellschaften<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Systemische Therapie,<br />
Beratung und Familientherapie<br />
Österreichischer Bundesverband<br />
für <strong>Psychotherapie</strong><br />
Deutscher Verband für<br />
systemische Forschung, Therapie,<br />
Supervision und Beratung e.V.<br />
Anrechnung, Approbation<br />
- Von <strong>der</strong> Österreichische Akademie für Psychologie ist <strong>der</strong> Kongress als Fort- und<br />
Weiterbildungsveranstaltung für Klinische PsychologInnen und GesundheitspsychologInnen<br />
im Ausmaß von 25 Einheiten gemäß <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildungsrichtlinie<br />
anzusehen.<br />
http://www.neurobiologiekongress.com/files/approbation_neurobiologie.pdf<br />
- Die Veranstaltung wird von <strong>der</strong> ÖÄK mit 19 DFP „Psychiatrie und psychotherapeutische<br />
Medizin“ angerechnet (ID: 483509).<br />
Für jeden einzelnen Workshop wurden zusätzlich 2 DFP beantragt.<br />
- Anerkennung in Deutschland und <strong>der</strong> Schweiz<br />
Laut telefonischer Auskunft kann die Veranstaltung im Nachhinein von den Teilnehmern<br />
zur Anerkennung eingereicht werden. Durch Approbation verschiedener<br />
Gremien in Österreich sollte die Anrechnung im gleichen Ausmass erfolgen.<br />
Österreichische Arbeitsgemeinschaft<br />
fürsystemische Therapie und<br />
systemische Studien<br />
Themenschwerpunkte des Kongresses<br />
- aktuelle Entwicklungen <strong>der</strong> Neurotherapie (nichtinvasive Neuromodulation,<br />
Echtzeit-Neurofeedback),<br />
- Methoden <strong>der</strong> systemischen Neurowissenschaft<br />
(Konnektivität und Synchronisation),<br />
- wissenschaftstheoretische und erkenntnistheoretische Fragen zum Verhältnis von<br />
Gehirn und Psyche,<br />
- Neuro-Psychoanalyse,<br />
- Folgen früher Traumatisierung auf die Gehirnentwicklung, sowie<br />
- neurobiologische Korrelate von Meditation und Spiritualität.<br />
Anmeldung und Teilnahmegebühren<br />
- Die Anmeldung ist über die Kongresshomepage möglich.<br />
bis 15.05.<strong>2013</strong> ab 16.05.<strong>2013</strong><br />
Teilnehmer 360,- 410,-<br />
Ermäßigt (Studenten / Pfleger) 185,- 210,-<br />
Workshops 45,- 45,-<br />
- Bei Anmeldung zum gesamten Kongress ist die kostenlose Teilnahme an einem<br />
Workshop sowie <strong>der</strong> Empfang in <strong>der</strong> fürsterzbischöflichen Residenz beinhaltet.<br />
Die Gutschrift für den Workshop erfolgt nach Bestätigung <strong>der</strong> Anmeldung.<br />
- Bei den Tageskarten ist we<strong>der</strong> ein Workshop noch <strong>der</strong> Empfang inkludiert.<br />
- Die Preise für Tageskarten entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> Homepage.<br />
Rücktrittsbedingungen<br />
- Stornierungen und alle Än<strong>der</strong>ungen müssen schriftlich an den Organisator gesendet<br />
werden. Bitte teilen Sie Ihre exakten Bankdaten mit.<br />
- Refundierung <strong>der</strong> Kongressgebühren:<br />
100% Refundierung (abzüglich Bearbeitungsgebühr von 50,- Euro) – bei Stornierung<br />
bis 21 Tage vor Veranstaltungsbeginn. Keine Refundierung bei späterer<br />
Stornierung.<br />
- Alle Refundierungen werden erst nach <strong>der</strong> Veranstaltung bearbeitet.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> <strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Allgemeines<br />
Übersichtsplan: Universität, Residenz<br />
Griesgasse<br />
Staatsbrücke<br />
Salzach<br />
HS106<br />
Rudolfskai<br />
Getreidegasse<br />
Große Aula<br />
Universität<br />
Hofstallgasse<br />
Festspielhaus<br />
Sigmund-Haffner-Gasse<br />
Franziskanergasse<br />
Empfang<br />
Residenzplatz<br />
Domplatz<br />
Große<br />
Aula<br />
Übersichtsplan:<br />
1. Obergeschoss<br />
HS122<br />
Übersichtsplan:<br />
Erdgeschoss<br />
HS105<br />
HS102<br />
Übersichtsplan:<br />
2. Obergeschoss<br />
HS104<br />
HS103<br />
HS107<br />
HS101<br />
Registration<br />
Eingang<br />
Übersichtsplan:<br />
Dachgeschoss
Referentinnen, Referenten, Workshopleiterinnen und Workshopleiter<br />
Aichhorn Wolfgang, Salzburg<br />
Aigner Martin, Tulln<br />
Utako Barnikol, Jühlich<br />
Breuss Margit, Innsbruck<br />
Brühl Annette, Zürich<br />
Buchheim Anna, Innsbruck<br />
Buske-Kirschbaum Angelika, Dresden<br />
Dold Markus, München<br />
Eckert Heiko, St. Gallen<br />
Fartacek Clemens, Salzburg<br />
Fartacek Reinhold, Salzburg<br />
Grefkes Christian, Köln<br />
Haberkorn Julia, Innsbruck<br />
Hauptmann Christian, Jühlich<br />
Hinterberger Thilo, Regensburg<br />
Jirsa Victor, Marseilles<br />
Kirchhoff Christine, Berlin<br />
Kronberger Helmut, Salzburg<br />
Kronbichler Martin, Salzburg<br />
Lovric Damir, Köln<br />
Maier Thomas, Wil<br />
Mathiak Klaus, Aachen<br />
Menning Hans, Gontenschwil<br />
Orsucci Franco, Cambridge<br />
Ott Ulrich, Gießen<br />
Plö<strong>der</strong>l Martin, Salzburg<br />
Schiepek Günter, Salzburg<br />
Schnei<strong>der</strong> Peter, Zürich<br />
Schubert Christian, Innsbruck<br />
Schüßler Gerhard, Innsbruck<br />
Schwing Rainer, Hanau<br />
Scobel Gert, Mainz<br />
Spengler Dietmar, München<br />
Tass Peter, Jühlich<br />
Zunke Christine, Oldenburg<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Workshopleiter<br />
Workshopleiter<br />
Workshopleiterin<br />
Referentin<br />
Referentin<br />
Referentin<br />
Workshopleiter<br />
Workshopleiter<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Referent<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Workshopleiterin<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Referent<br />
Referent<br />
Referentin<br />
Workshopleiter<br />
Workshopleiter<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Workshopleiter<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Workshopleiter<br />
Referent<br />
Referent<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Referent<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Referent<br />
Workshopleiter<br />
Mo<strong>der</strong>ator<br />
Referent<br />
Referent, Workshopleiter<br />
Referentin<br />
GRUSSWORTE
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> <strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> Grußworte<br />
Grußwort des Rektors<br />
<strong>der</strong> Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg<br />
Sehr geehrter Kolleginnen und Kollegen,<br />
Als Rektor <strong>der</strong> Paracelsus Medizinischen Privatuniversität<br />
(PMU) heiße ich Sie sehr herzlich in Salzburg willkommen.<br />
Es ist für unsere Universität eine Freude, Sie in unserer Stadt<br />
begrüßen zu dürfen. Der nunmehr fünfte Kongress zum Thema<br />
„<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong>“, nach Innsbruck<br />
und München bereits zum dritten Mal in Salzburg durchgeführt,<br />
macht das nachhaltige und immer noch wachsende<br />
Interesse an dieser Thematik deutlich, und zeigt, dass sich <strong>der</strong> Kongress inzwischen<br />
als Institution <strong>der</strong> Paracelsus Medizinuniversität etabliert. Dies passt ins Bild einer<br />
innovativen Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong>, welche für unsere Universität<br />
und für eine Medizin <strong>der</strong> Zukunft ganz generell ein zentrales Anliegen sein muss.<br />
Die Kooperation mit <strong>der</strong> Medizinischen Universität Innsbruck, <strong>der</strong> Europäischen<br />
Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften und Künste, <strong>der</strong> Paris-Lodron-Universität Salzburg sowie<br />
mit den weiteren Partnern dieses Kongresses ist für uns dabei von großem Wert.<br />
Wie bereits die vorangegangenen Kongresse, so ist auch <strong>der</strong> diesjährige hochrangig<br />
besetzt. Den Organisatoren ist es gelungen, international renommierte<br />
Neurowissenschaftler(-innen) und <strong>Psychotherapie</strong>forscher(-innen) sowohl für die<br />
Hauptvorträge als auch für die Leitung <strong>der</strong> Workshops zu gewinnen, was drei spannende<br />
Tage des Wissenstransfers und des fachlichen Austauschs erwarten lässt.<br />
Informiert wird über einen breiten Wissensstand und hochaktuelle Forschungsergebnisse,<br />
die auch für die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Medizin an den Einrichtungen <strong>der</strong><br />
PMU und <strong>der</strong> Universitätskliniken in Salzburg wichtige Impulse liefern. So wird es<br />
um Themen gehen wie Konnektivität und Synchronisation im Gehirn, dynamische<br />
Muster des Verän<strong>der</strong>ungsprozesses, Neuro-Psychoanalyse, Meditation, Achtsamkeit,<br />
Stress und frühe Traumatisierung, Psychoneuroimmunologie, Suizidprävention<br />
sowie um Fragen des Verhältnisses von Geist und Gehirn. Für die Paracelsus Medizinische<br />
Privatuniversität relevant ist die Frage nach <strong>der</strong> Kombinierbarkeit von<br />
<strong>Psychotherapie</strong>, also einer auf Verhalten und Erleben abzielenden Methodik, und<br />
neurobiologischen Methoden wie nichtinvasive Neuromodulation o<strong>der</strong> Echtzeit-<br />
Neurofeedback.<br />
Reinhold Fartacek, und Prof. Dr. Dr. Peter A. Tass, Leiter des Instituts für Neurowissenschaften<br />
und Medizin / Bereich Neuromodulation am Forschungszentrum Jülich<br />
im wissenschaftlichen Leitungsteam.<br />
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Kongress, anregende Tage und einen angenehmen<br />
Aufenthalt in unserer Kultur- und Wissenschaftsstadt Salzburg.<br />
Ihr<br />
Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch<br />
Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses haben in bewährter Weise wie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Leiter des Instituts für Synergetik und <strong>Psychotherapie</strong>forschung an <strong>der</strong> PMU,<br />
Prof. Dr. Dr. Günter Schiepek, und sein Kollege Prof. Dr. Dr. Christian Schubert von<br />
<strong>der</strong> Medizinuniversität Innsbruck inne. Erstmals sind auch <strong>der</strong> Ärztliche Direktor<br />
<strong>der</strong> Christian-Doppler-Klinik des Universitätsklinikums Salzburg, HR Univ.-Doz. Dr.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> <strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> Grußworte<br />
Grußwort des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung<br />
<strong>der</strong> Republik Österreich<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Die „<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong>“ ist nun schon zum<br />
fünften Mal Thema dieses international viel beachteten<br />
Fachkongresses, davon zum dritten Mal in Salzburg. Mit<br />
<strong>der</strong> Einbindung <strong>der</strong> <strong>Neurobiologie</strong> in die Behandlung psychischer<br />
Krankheiten wurde in den letzten Jahren an <strong>der</strong><br />
Paracelsus Medizinischen Privatuniversität ein viel versprechendes<br />
Forschungsfeld erschlossen.<br />
Diese Wissenschafts- und Fortbildungsveranstaltung in Salzburg, besetzt mit den<br />
renommiertesten Referenten <strong>der</strong> Branche, befasst sich mit den aktuellen Entwicklungen<br />
<strong>der</strong> Hirnforschung in ihrer Relevanz für die <strong>Psychotherapie</strong> sowie mit den<br />
Entwicklungs-potenzialen für eine integrierte, „schulenübergreifende“ Therapie.<br />
Wissenschaft und Forschung sind entscheiden<strong>der</strong> Innovations- und Wirtschaftsfaktor<br />
unseres Landes. Forschende, Lehrende und Studierende prägen auch das Lebensgefühl<br />
und die Identität Österreichs wesentlich mit. Österreich verfügt über eine lange<br />
Tradition biowissenschaftlicher Forschung.<br />
Ich darf daher den Organisatoren viel Erfolg für diese wissenschaftliche Veranstaltung<br />
wünschen und hoffe, dass es auch in Zukunft gelingen wird, <strong>der</strong>artige wissenschaftliche<br />
Kongresse an forschungsorientierten Einrichtungen abzuhalten.<br />
Ihr<br />
o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle<br />
Bundesminister für Wissenschaft und Forschung<br />
Das Angebot eines breiten multidimensionalen Informationsspektrums ist zweifelsohne<br />
ein Alleinstellungsmerkmal. Dem Organisator und renommierten Psychologen,<br />
Herrn Univ.-Prof. Dr. Günter Schiepek, sei deshalb herzlich gedankt, leistet er gerade<br />
für den Bereich <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong>forschung seit vielen Jahren weltweit anerkannte<br />
wissenschaftliche Pionierarbeit.<br />
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität hat sich seit ihrer Gründung im Jahre<br />
2002 als erste österreichische medizinische Universität mit privater Trägerschaft<br />
hervorragend entwickelt. Mit ihren medizinischen Lehr- und Forschungsprogrammen<br />
genügt sie höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen und zeigt damit, dass sich<br />
auch über private Trägerschaft organisierte und finanzierte Universitäten im wissenschaftlichen<br />
Umfeld behaupten können.<br />
Es freut mich, dass es <strong>der</strong> Privatuniversität gelungen ist, einen <strong>der</strong>artig hochkarätigen<br />
internationalen Kongress bereits zum dritten Mal zu organisieren, zumal das<br />
Themenfeld für die österreichische Forschung von großer Bedeutung ist. Gerade die<br />
Beschäftigung mit den neuesten Erkenntnissen <strong>der</strong> Hirnforschung ist für das Gesundheitswesen<br />
sowie für die wissenschafts- und gesellschaftspolitischen Fortschritte in<br />
unserem Land von großer Relevanz.
Grußworte<br />
Grußworte<br />
LHF Mag. Gabi Burgstaller<br />
Grußwort des Präsidenten <strong>der</strong> Europäischen Akademie<br />
<strong>der</strong> Wissenschaften und Künste<br />
Ich freue mich, dass <strong>der</strong> Kongress „<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Psychotherapie</strong>“ nun schon zum dritten Mal in Salzburg<br />
stattfindet und begrüße die Kongressteilnehmerinnen und<br />
-teilnehmer sehr herzlich. Gleichzeitig bedanke ich mich<br />
beim Institut für Synergetik und <strong>Psychotherapie</strong>forschung<br />
<strong>der</strong> Paracelsus Medizinischen Privatuniversität für die Vorbereitungsarbeiten<br />
und das Engagement für diese so wichtige<br />
Veranstaltung.<br />
Die 20 Hauptvorträge und drei Workshopblocks des diesjährigen Kongresses werden<br />
den TeilnehmerInnen sicher viele interessante Ansatzpunkte für ihre weitere<br />
Arbeit bieten und neue Erkenntnisse aus den verschiedensten Forschungsrichtungen<br />
für die <strong>Psychotherapie</strong> bringen.<br />
Wir alle wissen, dass psychische Erkrankungen europaweit im Zunehmen begriffen<br />
sind und wir – zum Wohl <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten – noch mehr Aufmerksamkeit<br />
von Wissenschaft und Forschung in diese Richtung lenken müssen. Für Wissenschaft<br />
und Gesundheitspolitik ergibt sich daraus, dass zukünftig noch mehr Anstrengungen<br />
in Kampf gegen psychische Erkrankungen nötig sein werden.<br />
Auch die Salzburger Gesundheitspolitik hat sich in einem ihrer insgesamt zehn<br />
Gesund heitsziele <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Reduzierung von psychischen Erkrankungen<br />
verschrieben.<br />
So spreche ich den Veranstaltern nochmals den Dank des Landes für die Abhaltung<br />
dieses Gesundheitskongresses aus und wünsche den TeilnehmerInnnen einen regen<br />
Informations- und Erfahrungsaustausch sowie schöne Tage im Land Salzburg.<br />
Sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
des Kongresses „<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong>“,<br />
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> ist ein ausgesprochen<br />
neues und spannendes Thema, das im Laufe <strong>der</strong> Jahre immer<br />
mehr an substantieller Bedeutung gewinnt. Wir gratulieren<br />
Herrn Prof. Günter Schiepek zu seinen jahrelangen<br />
Bemühungen in diese Richtung. Wenn man alle vorhergehenden<br />
Kongresse Revue passieren lässt sieht man, dass<br />
hier ein Themenfeld von internationaler Relevanz nach Salzburg gebracht wurde<br />
und wird. Beson<strong>der</strong>s beein druckend sind die Befunde aus <strong>der</strong> nichtinvasiven Neuromodulation,<br />
mit welcher eine Möglichkeit für eine innovative und effektive Tinnitus-<br />
Therapie geschaffen wurde.<br />
Neben weiteren interessanten Themen wird es auf dem Kongress um Methoden<br />
<strong>der</strong> Konnektivitäts- und Synchronisationsanalyse im Gehirn gehen. Die neuronale<br />
Synchronisation wird zunehmendes Interesse auch bei älteren Patienten gewinnen<br />
und bildet eine neue systemische Facette in <strong>der</strong> Hirnforschung.<br />
Das vorliegende Programm verspricht einen ausgesprochen aufregenden Kongress.<br />
Ich wünsche den Veranstaltern, dass sie weiter zu neuen Erkenntnissen in <strong>der</strong> Hirnforschung<br />
gelangen, die dann in <strong>der</strong> Klinik Nie<strong>der</strong>schlag finden. Ein beson<strong>der</strong>er<br />
Schwerpunkt des Interesses liegt darin, Ansätze <strong>der</strong> Neurotherapie auf ihren Nutzen<br />
für die und auf ihre Kombinierbarkeit mit <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> hin zu beleuchten.<br />
Den Herren Univ.-Prof. Dr. Dr. Günter Schiepek und Prof. Dr. Christian Schubert<br />
gebührt herzliche Gratulation zu dieser Initiative.<br />
Ihr<br />
Mag. Gabi Burgstaller<br />
Landeshauptfrau von Salzburg<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Felix Unger
SYSTEMISCHE PRAXIS<br />
Grundlagen<br />
systemischer Therapie<br />
und Beratung<br />
<strong>Psychotherapie</strong> als För<strong>der</strong>ung<br />
von Selbstorganisationsprozessen<br />
Schiepek<br />
Eckert<br />
Kravanja<br />
Das Buch gibt eine gut verständliche Einführung in<br />
die Grundlagen systemischer Therapie und Beratung.<br />
Systemisches Arbeiten wird in diesem Buch als ein<br />
Schaffen von Bedingungen für Selbstorganisationsprozesse<br />
verstanden, wie sie in psychischen, interpersonellen<br />
und biologischen Systemen ablaufen.<br />
Therapie besteht dann darin, die Selbstorganisationsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Systeme zu nutzen, um Musterwandel,<br />
Ordnungsübergänge und Lernprozesse anzuregen.<br />
Felix Tretter · Christine Grünhut<br />
Ist das Gehirn<br />
<strong>der</strong> Geist ?<br />
Grundfragen <strong>der</strong> Neurophilosophie<br />
Günter Schiepek · Heiko Eckert<br />
Brigitte Kravanja<br />
Grundlagen<br />
systemischer Therapie<br />
und Beratung<br />
<strong>Psychotherapie</strong> als För<strong>der</strong>ung<br />
von Selbstorganisationsprozessen<br />
(Reihe: »Systemische Praxis«,<br />
Band 1) <strong>2013</strong>. 113 Seiten,<br />
€ 24,95 / CHF 35,50<br />
ISBN 978-3-8017-2475-7<br />
E-Book € 21,99 / CHF 29,99<br />
Felix Tretter<br />
Christine Grünhut<br />
Ist das Gehirn<br />
<strong>der</strong> Geist?<br />
Grundfragen <strong>der</strong><br />
Neurophilosophie<br />
2010, 260 Seiten,<br />
€ 24,95 / CHF 35,50<br />
ISBN 978-3-8017-2276-0<br />
Sind Begriffe wie <strong>der</strong> »Geist«, das »Bewusstsein«, das<br />
»Ich« und <strong>der</strong> »freie Wille« nur Fehlkonstrukte unserer<br />
Kultur? Das Buch liefert einen wichtigen Beitrag zur<br />
aktuellen Geist-Gehirn-Debatte. Die Autoren verdeutlichen<br />
mit ihrem Ansatz <strong>der</strong> »Neurophilosophie« die<br />
Notwendigkeit einer interdisziplinären Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> Hirnforschung, bei <strong>der</strong> gleichermaßen Erkenntnisse<br />
<strong>der</strong> Philosophie, Psychologie, <strong>Neurobiologie</strong> und<br />
Systemtheorie berücksichtigt werden.<br />
SYSTEMISCHE PRAXIS<br />
Systemische<br />
Einzeltherapie<br />
Grossmann<br />
Konrad Peter Grossmann<br />
Systemische<br />
Einzeltherapie<br />
(Reihe: »Systemische Praxis«)<br />
<strong>2013</strong>. ca. 120 Seiten,<br />
€ 24,95 / CHF 35,50<br />
ISBN 978-3-8017-2463-4<br />
E-Book € 21,99 / CHF 29,99<br />
Das Buch liefert eine fundierte und mit vielen Praxisbeispielen<br />
angereicherte Darstellung systemischer<br />
Einzeltherapie. Es erläutert und illustriert Grundsätze<br />
<strong>der</strong> Prozess- und Beziehungsgestaltung sowie <strong>der</strong><br />
Modellbildung dieses Therapieansatzes.<br />
Das Buch integriert systemtherapeutische, personzentrierte<br />
und behaviorale Therapieansätze und<br />
versteht sich so als Beitrag zu einem biopsychosozialen<br />
Gesamtentwurf von <strong>Psychotherapie</strong>.<br />
Hermann Haken<br />
Günter Schiepek<br />
mit<br />
DVD<br />
Synergetik<br />
in <strong>der</strong> Psychologie<br />
Selbstorganisation verstehen und gestalten<br />
2., korrigierte Auflage<br />
Hermann Haken<br />
Günter Schiepek<br />
Synergetik<br />
in <strong>der</strong> Psychologie<br />
Selbstorganisation verstehen<br />
und gestalten<br />
2., korrigierte Auflage 2010,<br />
780 Seiten, geb., inkl. DVD,<br />
€ 69,95 / CHF 95,–<br />
ISBN 978-3-8017-2311-8<br />
Das Buch bietet eine umfassende Darstellung <strong>der</strong><br />
Synergetik in <strong>der</strong> Psychologie. Der Band stellt nicht nur<br />
die theoretischen Grundlagen <strong>der</strong> Selbstorganisation<br />
in umfassen<strong>der</strong> Weise vor, son<strong>der</strong>n auch zahlreiche<br />
empirische Forschungsergebnisse. Darüber hinaus<br />
werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse <strong>der</strong><br />
Neurowissenschaften und <strong>der</strong> Psychologie integriert.<br />
Eine didaktische Beson<strong>der</strong>heit ist die beiliegende DVD,<br />
die Anschauungsmaterial wie Filmausschnitte, Computersimulationen<br />
und Farbgrafiken enthält.<br />
www.hogrefe.de<br />
KONGRESSPROGRAMM<br />
Alle Vorträge finden in <strong>der</strong> Großen Aula statt,<br />
die entsprechenden Hörsäle für die Workshops<br />
entnehmen Sie bitte dem Aushang!<br />
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG<br />
Merkelstraße 3 · 37085 Göttingen · Tel.: (0551) 99950-0 · Fax: -111<br />
E-Mail: verlag@hogrefe.de · Internet: www.hogrefe.de
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> <strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Kongressprogramm<br />
11:00 Begrüßung<br />
Freitag, <strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek<br />
Ärztlicher Direktor <strong>der</strong> Christian-Doppler-Klinik,<br />
Universitätsklinikum <strong>der</strong> Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg<br />
Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka<br />
Dekan für akademische Angelegenheiten<br />
<strong>der</strong> Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg<br />
Univ.-Prof. Dr. Erich Hödl<br />
Vize-Präsident <strong>der</strong> Europäischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften und Künste<br />
11:30 Möglichkeiten <strong>der</strong> Integration von Neuro- und<br />
<strong>Psychotherapie</strong>n<br />
Günter Schiepek<br />
Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien –<br />
Eine kleine Rundreise<br />
Damir Lovric<br />
Mittagspause<br />
14:10 Echtzeit-Neurofeedback mit fMRT<br />
bei neuropsychiatrischen Erkrankungen<br />
Klaus Mathiak<br />
Training <strong>der</strong> Amygdala-Regulation mit Echtzeit-fMRI-<br />
Neurofeedback während emotionaler Stimulation<br />
Annette Brühl<br />
Kaffeepause<br />
15:40 Neuro-Psychoanalyse: Ein Überblick<br />
Anna Buchheim<br />
The Grass is Always Greener on the Other Side of the<br />
Fence – Zum Verhältnis von Psychoanalyse und<br />
Neurowissenschaften<br />
Christine Kirchhoff<br />
Pause<br />
17:00 Workshopblock I (Dauer 90 min)<br />
WS1: Funktionelle Neuroanatomie –<br />
Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien (Teil 1)<br />
Damir Lovric<br />
WS2: Funktionelle Magnetresonanztomographie: Einführung in die<br />
Durchführung und Auswertung<br />
Martin Kronbichler<br />
WS3: <strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> Zwangsstörungen<br />
Martin Aigner und Markus Dold<br />
WS4: Das Synergetische Navigationssystem (SNS) –<br />
Neuentwicklung und Anwendungspraxis<br />
Heiko Eckert und Günter Schiepek<br />
WS5: Prozessmonitoring und Therapieevaluation in <strong>der</strong> stationären<br />
<strong>Psychotherapie</strong><br />
Wolfgang Aichhorn und Helmut Kronberger<br />
WS6: Hands-On Echtzeit fMRT und Neurofeedback:<br />
Beispiele und Ausblick<br />
Klaus Mathiak<br />
WS7: Das psychische Immunsystem<br />
Hans Menning<br />
WS8: Luhmann und wie er die Welt sah.<br />
<strong>Psychotherapie</strong>, <strong>Neurobiologie</strong> und Systemtheorie<br />
Thomas Maier<br />
19:00 Empfang des Landes und <strong>der</strong> Stadt Salzburg<br />
in <strong>der</strong> fürsterzbischöflichen Residenz
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> <strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Kongressprogramm<br />
Samstag, 8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
09:00 Konnektivität und Netzwerke als Basis physiologischer<br />
und pathologischer Gehirnfunktion<br />
Christian Grefkes<br />
Konnektivität bestimmt die Dynamik und Funktion des<br />
menschlichen Gehirns<br />
Victor Jirsa<br />
The Impact of Neurobiology and Nonlinear Dynamics<br />
in the Evolution of Psychotherapy<br />
Franco Orsucci<br />
14:50 Neurobiologische Korrelate <strong>der</strong> Suizidalität<br />
Reinhold Fartacek<br />
Das idiographische Systemmonitoring am Beispiel<br />
<strong>der</strong> Suizidprävention<br />
Clemens Fartacek und Martin Plö<strong>der</strong>l<br />
Kaffeepause<br />
16:20 Hat das Gehirn eine Psyche?<br />
Peter Schnei<strong>der</strong><br />
Jenseits <strong>der</strong> Kausalität?<br />
Christine Zunke<br />
Kaffeepause<br />
11:10 Verlernen krankhafter neuronaler Synchronisation<br />
mittels Coordinated Reset-Neuromodulation<br />
Peter Tass<br />
Neurotechnologische Konzepte <strong>der</strong> CR-Neuromodulation<br />
mit Anwendungen im Bereich Tinnitus und Parkinson<br />
Christian Hauptmann<br />
Mittagspause<br />
13:45 Podiumsdiskussion<br />
„Neuro-<strong>Psychotherapie</strong> revisited“<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Gert Scobel (ZDF/3sat)<br />
Gäste: Annette Brühl, Reinhold Fartacek, Eva Mückstein,<br />
Günter Schiepek, Christian Schubert, Peter Tass<br />
Kaffeepause<br />
17:40 Workshopblock II (Dauer 90 min)<br />
WS9: Funktionelle Neuroanatomie –<br />
Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien (Teil 2)<br />
Damir Lovric<br />
WS10: Liebe, Neugier, Spiel – <strong>Neurobiologie</strong> und ……<br />
Rainer Schwing, E NTFÄLLT<br />
WS11 Nichtlineare Ansätze in <strong>der</strong> Suizidprävention –<br />
Erste Schritte für die Entwicklung eines Frühwarnsystems<br />
Martin Plö<strong>der</strong>l<br />
WS12: Einführung in die idiographische Systemmodellierung<br />
Clemens Fartacek<br />
WS13: Adaptive Neuromodulation:<br />
Grundlagen und Anwendungen<br />
Peter Tass und Utako Barnikol<br />
WS14: Ansätze <strong>der</strong> Synchronisations- und Konnektivitätsanalyse<br />
Christian Grefkes<br />
WS15: Psychoneuroimmunologie und das Unbewusste:<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit einem stiefmütterlich behandelten<br />
Konzept in <strong>der</strong> psychosomatischen Forschung<br />
Margit Breuss und Julia Haberkorn<br />
WS16: Psychoneuroimmunologie und <strong>Psychotherapie</strong><br />
Christian Schubert<br />
19:40 Programmende
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> <strong>7.</strong> - <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
Sonntag, <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />
09:00 Gene lernen aus Stress<br />
Dietmar Spengler<br />
Prä- und perinataler Stress –<br />
ein Risikofaktor für neuroendokrine Dysfunktionen<br />
und allergische Erkrankungen im frühen Kindesalter?<br />
Angelika Buske-Kirschbaum<br />
Transylvania-Hypothese revisited: Zum Einfluss des<br />
Mondes auf das menschliche Stresssystem<br />
Christian Schubert<br />
Kaffeepause<br />
11:15 Meditation zwischen Wissenschaft und Erfahrung –<br />
Was wir von <strong>der</strong> <strong>Neurobiologie</strong> über meditative Praxis<br />
lernen können und was nicht<br />
Thilo Hinterberger<br />
Modifikation neuronaler Regulation durch Achtsamkeit<br />
Ulrich Ott<br />
Was macht das Internet mit unserem Gehirn?<br />
Gerhard Schüßler<br />
ABSTRACTS<br />
in <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Vorträge bzw. <strong>der</strong> Workshops<br />
13:00 Abschlussstatement<br />
Günter Schiepek und Christian Schubert<br />
13:30 Kongressende
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> Abstracts Notizen <strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 11:30 Uhr<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Integration von Neuro- und <strong>Psychotherapie</strong>n<br />
Günter Schiepek<br />
In den letzten Jahren nimmt die Evidenz für neurobiologische Effekte von<br />
Psycho therapie stetig zu. Insbeson<strong>der</strong>e die Methodik <strong>der</strong> funktionellen<br />
Magnet resonanztomographie (fMRT) hat wesentlich dazu beigetragen, dass<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> funktionellen Neuroanatomie nach und in einigen Fällen auch<br />
während <strong>Psychotherapie</strong> belegt werden konnten. Einige Autoren liefern Modelle zu<br />
neurobiolopgischen Funktionsprinzipien <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong>, auf welche in diesem<br />
Vortrag exemplarisch eingegangen wird. Eigene Studien stützen die Hypothese<br />
selbstorganisierter Ordnungsübergänge, welche in Neuro- und Psychodynamik<br />
synchronisiert auftreten. Hierzu werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt. In Zukunft<br />
sollten dabei auch die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Synchronisations- und Konnektivitätsmuster<br />
des komplexen Systems Gehirn bei <strong>Psychotherapie</strong> berücksichtigt werden.<br />
Neben dem Nachweis von neuronalen Verän<strong>der</strong>ungen soll es in diesem Vortrag<br />
und auf dem gesamten Kongress auch um die Anwendung von innovativen<br />
Neurotherapien gehen. Diskutiert wird, inwieweit sich Verfahren des Echtzeit-<br />
Neurofeedbacks auf Basis funktioneller Bildgebung einerseits und <strong>der</strong> adaptiven<br />
Neuromodulation mit nicht-invasiven Verfahren <strong>der</strong> Neurostimulation an<strong>der</strong>erseits<br />
mit <strong>Psychotherapie</strong>, also mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von einsichts- und erfahrungsbasiertem<br />
Lernen, kombinieren lassen. Diese Frage wird in mehreren Vorträgen dieses<br />
Kongresses vertieft und auch auf <strong>der</strong> Podiumsdiskussion ausführlich behandelt. Ziel<br />
ist die Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> im Rahmen eines bio-psycho-sozialen<br />
Gesamtkonzepts.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 11:30 Uhr<br />
Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien – Eine kleine Rundreise<br />
Damir Lovric<br />
Die ‚Funktionelle Neuroanatomie‘ ist ein faszinierendes Wissensfeld und<br />
inzwischen gibt es kein therapeutisches Fachgebiet, das die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
neurowissenschaftlichen Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen<br />
steht die Tatsache, dass sich <strong>der</strong> komplexe Aufbau des Gehirns häufig schwer<br />
zugänglich erweist. Der Vortrag nimmt Sie mit auf eine kleine Entdeckungsreise.<br />
Er vermittelt Grundlagen und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen ‚Funktionellen Neuroanatomie‘. All das getragen von <strong>der</strong> Frage, wie<br />
sich das Erleben und das Verhalten des Menschen als Resultat zerebraler Aktivität<br />
zu verwirklichen vermag.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 14:10 Uhr<br />
Echtzeit-Neurofeedback mit fMRT<br />
bei neuropsychiatrischen Erkrankungen<br />
Klaus Mathiak<br />
Brain Computer Interface, fMRI-BCI). Neurofeedback wird zum Erlernen <strong>der</strong><br />
bewussten Kontrolle von Hirnaktivität eingesetzt und moduliert über fMRI-BCIs<br />
umschriebene Hirnareale. Wie bei an<strong>der</strong>en neuromodulatorischen Verfahren<br />
werden so psychologische Effekte erzielt, die spezifisch für die Hirnregion seien<br />
können. Dysfunktionale Aktivierungsmuster bei neuropsychiatrischen Erkrankungen<br />
könnten so normalisiert werden. Allerdings liegt bisher wenig Evidenz vor,<br />
dass klinische Populationen von fMRI-Neurofeedback profitieren. Ich werde<br />
therapeutische Effekte diskutieren, aber auch Probleme über das Verständnis <strong>der</strong><br />
unterliegenden Lernmechanismen thematisieren. PTSD, Depression und auditorisch<br />
verbale Halluzinationen dienen als Beispiele für klinische Erprobungsbereiche. Ein<br />
Vergleich <strong>der</strong> Bildgebungsmethoden bei Hoch- und Ultra-Hoch-Feld-MR zeigt den<br />
Einfluss <strong>der</strong> Kontingenz <strong>der</strong> Verstärker auf das Lernverhalten. Neurofeedback auf<br />
Basis von fMRI-BCI ist ein Werkzeug, das das Verhältnis von Lernenmechanismen,<br />
neuralen Netzwerken und Verhalten bei psychischen Störungen neu beleuchten<br />
lässt.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 14:10 Uhr<br />
Training <strong>der</strong> Amygdala-Regulation mit Echtzeit-fMRI-Neurofeedback<br />
während emotionaler Stimulation<br />
Annette Brühl<br />
Die Amygdala ist zentral in <strong>der</strong> Verarbeitung von Emotionen. Sie ist das Ziel von<br />
Emotionsregulationsmechanismen. Bei affektiven Erkrankungen ist sie typischerweise<br />
überaktiv, überreaktiv und dysreguliert. Erfolgreiche Therapie affektiver<br />
Erkrankungen geht mit einer normalisierten Amygdala-Aktivität und -Regulation<br />
einher. Ein beträchtlicher Anteil <strong>der</strong> Patienten mit affektiven Erkrankungen erreicht<br />
jedoch mit den aktuell verfügbaren Therapiemethoden keine o<strong>der</strong> keine ausreichende<br />
Besserung. Neurofeedback <strong>der</strong> Amygdala-Aktivität mittels Echtzeit-fMRI ist eine<br />
Methode, mit <strong>der</strong> die bewusste Regulation <strong>der</strong> Hirnaktivität geübt werden kann,<br />
und die daher ein zusätzliches therapeutisches Werkzeug zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Regulation <strong>der</strong> (dysregulierten) Amygdala-Aktivität darstellen kann. Die meisten<br />
Studien, die bisher Neurofeedback mittels Echtzeit-fMRI benutzt haben, haben<br />
gezeigt, dass die Teilnehmer die Aktivität von bestimmten Zielregionen aktiv steigern<br />
konnten, also sie heraufregulierten. Im Falle <strong>der</strong> Amygdala ist jedoch viel mehr<br />
die Fähigkeit zur Herabregulation erstrebenswert und mit verbesserter Gesundheit<br />
verbunden.<br />
Wir haben daher eine Aufgabe entwickelt, bei <strong>der</strong> die Probanden Neurofeedback<br />
nutzen, um die Amygdala-Aktivität während Stimulation mit unangenehmen emotionalen<br />
Bil<strong>der</strong>n herabzuregulieren. Dazu wurde den Probanden die Aktivität ihrer<br />
zuvor funktionell lokalisierten Amygdala rückgemeldet, während sie unangenehme<br />
Stimuli betrachteten. Die Probanden sollten versuchen, die Amygdala-Aktivität<br />
so niedrig wie möglich zu halten, z.B. mittels kognitiver Strategien wie Neubewertung.<br />
Über vier wöchentlichen Trainingssitzungen verbesserte sich die<br />
initiale Regulationsfähigkeit <strong>der</strong> sechs bisher ausgewerteten Probanden deutlich.<br />
Diese ersten Daten unterstützen das Konzept, Echtzeit-fMRI Neurofeedback als<br />
Trainingsmethode zur Verbesserung <strong>der</strong> Amygdala-Regulation während Stimulation<br />
weiterzuentwickeln.<br />
In <strong>der</strong> Zukunft könnte diese Technik vielleicht zur Unterstützung des Emotionsregulations<br />
trainings in <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> bei Patienten mit affektiven Erkrankungen<br />
eingesetzt werden.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 15:40 Uhr<br />
Neuro-Psychoanalyse: Ein Überblick<br />
Anna Buchheim<br />
Eric Kandel, <strong>der</strong> international führende Neurobiologe, Psychiater und Medizin-<br />
Nobelpreisträger des Jahres 2000, hat mit seinem Plädoyer für eine Intensivierung<br />
des Dialogs zwischen <strong>der</strong> Psychoanalyse und den Neurowissenschaften<br />
internationales Aufsehen erregt (Kandel 1998, 2012). Neuere Entwicklungen<br />
in den Neurowissenschaften haben den interdisziplinären Dialog zwischen <strong>der</strong><br />
Psychoanalyse und den Neurowissenschaften in den letzten Jahren befruchtet und<br />
intensiviert (z. B. Solms 2003, Leuzinger-Bohleber et al. 2007, Carhart-Harris & Friston<br />
2010, Solms & Panksepp 2012). In dem Vortrag wird im Überblick dieser Dialog<br />
mit seinen wichtigsten Konzepten referiert und auf eigene Forschungsergebnisse<br />
<strong>der</strong> Hanse-Neuropsychoanalyse-Studie eingegangen (Buchheim et al. 2012).<br />
Buchheim A, Viviani R, Kessler H, Kächele H, Cierpka M, Roth G, George C,<br />
Kernberg O, Bruns G, Taubner S (2012) Changes in prefrontal-limbic function<br />
in major depression after 15 months of long-term psychotherapy. PLoS ONE, 7:<br />
e33745. doi:10.1371/journal.pone.0033745<br />
Carhart-Harris RL, Friston KJ (2010) The default-mode, ego-functions and freeenergy:<br />
a neurobiological account of Freudian ideas. Brain 133: 1265–1283<br />
Kandel E.R. (1998) A new intellectual framework for psychiatry. Am J Psychiat<br />
155, 457-46<strong>9.</strong><br />
Kandel E.R. (2012) Das Zeitalter <strong>der</strong> Erkenntnis. Siedler Verlag, München<br />
Leuzinger-Bohleber M, Roth G, Buchheim A (Eds) (2007) Psychoanalyse, <strong>Neurobiologie</strong>,<br />
Trauma. Schattauer Verlag, Stuttgart<br />
Solms M (2003). Neuro-Psychoanalyse. Eine Einführung mit Fallstudien. Stuttgart:<br />
Klett-Cotta<br />
Solms M, Panksepp J (2012) The “Id” Knows More than the “Ego” Admits:<br />
Neuropsychoanalytic and Primal Consciousness Perspectives on the Interface<br />
Between Affective and Cognitive Neuroscience
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 15:40 Uhr<br />
The Grass is Always Greener on the Other Side of the Fence –<br />
Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften<br />
Christine Kirchhoff<br />
Spätestens seitdem Eric Kandel <strong>der</strong> Psychoanalyse empfahl, sich durch eine größere<br />
Nähe zur Biologie zu „revitalisieren“, wird auch von Psychoanalytikern wie<strong>der</strong><br />
häufiger hinüber in Nachbars Garten geschaut. Umgekehrt wird die Psychoanalyse<br />
auch von Seiten <strong>der</strong> Neurowissenschaften (wie<strong>der</strong>)entdeckt. Dieses gegenseitige<br />
Interesse wird im Vortrag aus einer psychoanalytisch-kulturwissenschaftlichen<br />
Perspektive betrachtet: Zum einen wird <strong>der</strong> Frage nachgegangen, was mit psychoanalytischen<br />
Konzepten passiert, wenn sie in neurowissenschaftliche Terminologie<br />
übersetzt werden. Dabei werden epistemologische Verschiebungen in den Blick<br />
genommen und <strong>der</strong>en Konsequenzen für das Verständnis von Krankheit und<br />
Gesund heit, für den Blick auf die Patienten sowie für das Verständnis von Kultur und<br />
Subjekt diskutiert. Außerdem wird, dem Vorgehen <strong>der</strong> Psychoanalyse gemäß, nach<br />
den beteiligten Phantasien gefragt: Was macht den Versuch, psychoanalytische<br />
Konzepte auf eine „Organgrundlage“ (Freud) zu stellen, so vielversprechend?
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> Abstracts Notizen <strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 17:00 Uhr<br />
Workshopblock I<br />
WS1: Funktionelle Neuroanatomie –<br />
Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien (Teil 1)<br />
Damir Lovric<br />
Die ‚Funktionelle Neuroanatomie‘ ist ein faszinierendes Wissensfeld und inzwischen<br />
gibt es keinen (psycho-)therapeutischen Fachbereich, <strong>der</strong> die Ergebnisse <strong>der</strong> neurowissenschaftlichen<br />
Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen steht<br />
die Tatsache, dass sich <strong>der</strong> komplexe Aufbau des Gehirns häufig als schwer<br />
zugänglich erweist. Der Workshop vermittelt Grundlagen und Funktionsprinzipien<br />
und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Forschung.<br />
Das Bestreben, den Zusammenhang von erkennbarer neuroanatomischer und<br />
neurophysiologischer Verän<strong>der</strong>ung und klinischer Symptomatik zu erfassen, dient<br />
dabei dem Ziel, die Phänomenologie menschlichen Fühlens, Denkens und Handelns<br />
um seine biologische Grundlage zu erweitern.<br />
Teil 1:<br />
- Das Gehirn: Bau- und Funktionsprinzipien<br />
- Das Gehirn im Grundriss<br />
- Neuronen, Transmitter und Rezeptoren<br />
- Von globalen Transmittersystemen, „Dirigenten“ und „Modulatoren“<br />
- Entwicklung, Stress und Gesundheit<br />
- Das Gehirn als komplexes System<br />
WS2: Funktionelle Magnetresonanztomographie:<br />
Einführung in die Durchführung und Auswertung<br />
Martin Kronbichler<br />
In diesem Workshop soll ein verständlicher Überblick über die Grundlagen <strong>der</strong><br />
Durchführung und Auswertung funktioneller MRT-Studien gegeben werden. Die<br />
behandelten Inhalte umfassen sowohl die Planung und das Design sowie die Grundlagen<br />
<strong>der</strong> Datenverarbeitung und <strong>der</strong> statistischen Auswertung von fMRT-Studien. Es<br />
soll auch ein kritischer Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen solcher Studien<br />
gegeben werden. Ebenso werden neuere Entwicklungen <strong>der</strong> fMRT-Forschung<br />
vorgestellt. Die Teilnehmer sollen am Ende des Workshops in <strong>der</strong> Lage sein, die<br />
Aussagen von fMRT-Studien besser und kritischer beurteilen zu können und eine<br />
erste Grundlage für eigene Studien mit fMRT erhalten.<br />
WS3: <strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> Zwangsstörungen<br />
Martin Aigner und Markus Dold<br />
Zwangsstörungen kommen mit einer Häufigkeit von 2-3% in <strong>der</strong> Bevölkerung vor<br />
und gehören laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu denjenigen psychischen<br />
Erkrankungen, die eine deutliche psychosoziale Funktionsbeeinträchtigung<br />
verursachen können. Aktuelle Krankheitsmodelle sowie die psychotherapeutische<br />
und pharmakologische State-of-the-Art Behandlung werden vorgestellt.<br />
Kognitive Verhaltenstherapie mit Expositionsübungen und anschließendem<br />
Reaktionsmanagement kann als Goldstandard für die Behandlung von<br />
Zwangsstörungen angesehen werden. Im Rahmen dieses Workshops wird die<br />
Binnenstruktur von Therapieverläufen anhand konkreter Fälle aufgezeigt und<br />
praktisches therapeutisches Handeln abgeleitet.<br />
Bei keinem o<strong>der</strong> nur geringem Ansprechen auf psychotherapeutische Interventionen<br />
und/o<strong>der</strong> bei starker Ausprägung <strong>der</strong> Zwangssymptomatik kann eine zusätzliche<br />
Psychopharmakotherapie empfohlen werden. Dafür können Selektive Serotonin-<br />
Wie<strong>der</strong>aufnahmehemmer (SSRIs) als Medikamente <strong>der</strong> ersten Wahl angesehen<br />
werden. Im Vergleich zu den Krankheitsbil<strong>der</strong>n Depression und Angststörungen ist<br />
die medikamentöse Behandlung <strong>der</strong> Zwangsstörung mit geringeren Ansprechraten<br />
assoziiert und in <strong>der</strong> Regel muss ein Antidepressivum über einen längeren<br />
Zeitraum verabreicht werden. Bei therapieresistenten Zwangsstörungen kann eine<br />
Augmentationsbehandlung mit Antipsychotika - aufgrund <strong>der</strong> günstigen Nutzen-<br />
Risiko-Relation vorzugsweise mit Risperidon o<strong>der</strong> Aripiprazol - in Erwägung<br />
gezogen werden.<br />
WS4: Das Synergetische Navigationssystem (SNS) –<br />
Neuentwicklung und Anwendungspraxis<br />
Heiko Eckert und Günter Schiepek<br />
Der Workshop gibt einen systematischen Einblick in die Funktionen des<br />
Synergetischen Navigationssystems. Erklärt werden die Bedienung und die einzelnen<br />
Auswertungsmöglichkeiten, sowie die Interpretation von Daten und Ergebnissen<br />
für die klinische Praxis. Hierzu gehört die Darstellung von Rohwerten und ihrer<br />
Zeitreihen, dynamische Komplexität und Komplexitäts-Resonanz-Diagramme,<br />
Recurrence Plots, Synchronisationsmuster-Analysen, Ampel-Darstellung usw. Auch<br />
die Nutzung des Fragebogen-Editors zum Zweck <strong>der</strong> Erstellung individueller,<br />
fallbezogener Fragebögen wird gezeigt. Ziel ist es, Nutzen und Stellenwert <strong>der</strong><br />
Technologie für Prozessmonitoring und Prozesssteuerung in Praxis und Forschung<br />
beurteilen zu können. Dargestellt wird auch <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Neuprogrammierung<br />
des Systems, womit eine weiter verbesserte Performance, weitere Funktionalitäten<br />
sowie Optionen für die Nutzung auch in Bereichen wie Coaching und Beratung<br />
ermöglicht werden soll.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> Abstracts Notizen <strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:50 Uhr<br />
Berichtet wird auch über die inzwischen mehrjährige Erfahrung mit dem SNS<br />
als Therapiesystem. Beschrieben wird, wie SNS-basierte Therapiegespräche<br />
geführt werden können und wie sich Methoden wie das Ressourceninterview<br />
und idiographische Systemmodellierung in die einzelfallorientierte SNS-Praxis<br />
integrieren lassen.<br />
WS5: Prozessmonitoring und Therapieevaluation in <strong>der</strong> stationären<br />
<strong>Psychotherapie</strong><br />
Wolfgang Aichhorn und Helmut Kronberger<br />
Im Rahmen einer stationären <strong>Psychotherapie</strong> stellen sich bei einem vielfältigen<br />
thera peutischen Angebot in einem komplexen Setting Fragen wie: Was bewirkt<br />
Verän<strong>der</strong>ungen? Wo sind die entscheidenden Wendepunkte in einem therapeutischen<br />
Verlauf? Wie sehr sind diese Verän<strong>der</strong>ungen therapeutischen Interventionen,<br />
äußeren Einflüssen o<strong>der</strong> aber einem Selbstorganisationsprozess<br />
geschuldet?<br />
Am Son<strong>der</strong>auftrag für Stationäre <strong>Psychotherapie</strong> (Christian-Doppler-Klinik Salzburg)<br />
beantworten PatientInnen täglich online Fragen zu ihrer Behandlung: subjektive<br />
Einschätzungen zu ihrem therapeutischen Fortschritt, zur Selbstwirksamkeit, zu<br />
ihren Emotionen und Beschwerden, zur therapeutische Beziehung usw. Mittels <strong>der</strong><br />
Technik des Synergetic Navigation System (SNS) können die Einschätzungen zu<br />
diesen Fragen als Zeitreihen visualisiert werden und veranschaulichen typische<br />
Muster des Therapieprozesses. Sie zeigen Ordnungsübergänge und geben.<br />
in einer psychodynamischen Gesamtschau auch Hinweise auf Wirkfaktoren.<br />
Anhand von konkreten Falldarstellungen werden solche Verläufe diskutiert und mit<br />
grundsätzlichen Wirkfaktoren therapeutischen Handelns in Beziehung gesetzt.<br />
WS6: Hands-On Echtzeit fMRT und Neurofeedback:<br />
Beispiele und Ausblick<br />
Klaus Mathiak<br />
fMRI ist inzwischen eines <strong>der</strong> am weitesten verbreiteten Verfahren <strong>der</strong> neurophysiologischen<br />
Forschung. Trotzdem wird es häufig wegen methodischer Intransparenz<br />
und des indirekten Mechanismus kritisiert. Echtzeit-fMRI ermöglicht es<br />
anschaulich, sowohl Signalentwicklung und Softwaremechanismen im Einzelfall<br />
betrachten. Außerdem ermöglicht es klinische Anwendungen zu erproben. Bisher<br />
ist diese Technik wenig verfügbar und standardisiert. In dem Workshop werde ich<br />
Software und Anwendungen zeigen, die für die Online-Auswertung geeignet sind.<br />
Brain-Computer Interfaces (BCI) werden bei Echtzeit-fMRI eingesetzt, um<br />
Neurofeedback zu ermöglichen. Auch hierzu werden Prinzipien und Software<br />
vorgestellt. An individuellen Beispielen werden Signalqualität, Lernverläufe und<br />
Verstärkermechanismen diskutiert. Am Ende des Workshops sollten die Teilnehmer<br />
wissen, welche Methodik und praktische Durchführung hinter Echtzeit- und<br />
Neurofeedback-Experimenten steht und welches System für geplante Anwendungen<br />
nutzbar ist.<br />
WS7: Das psychische Immunsystem<br />
Hans Menning<br />
Analog zum physischen Immunsystem verfügen wir auch über ein psychisches<br />
Immun system. Die psychische Wi<strong>der</strong>standskraft ist bei jedem Menschen unterschiedlich,<br />
einige verkraften selbst schwerste traumatische Schicksalsschläge und<br />
gewinnen „Sinn“ aus ihnen, an<strong>der</strong>e zerbrechen daran. Der Workshop beleuchtet,<br />
was ein psychisches Immunsystem umfassen sollte: Ressourcen, Resistenzen,<br />
Resilienz, Reifung. Ressourcen sind Kompetenzen, Fähigkeiten, Haltungen, die <strong>der</strong><br />
psychischen Gesundheit zuträglich sind, wie etwa <strong>der</strong> Kohärenzsinn (Antonovsky,<br />
1979), die Fähigkeit, Konsistenz, Kongruenz zu den eigenen Gefühlen herzustellen<br />
(Grawe, 2004), die Fähigkeit, Gegensätze auszubalancieren, „Learned<br />
Ressourcefulness“ (Rosenbaum, 1990), Optimismus, Selbst- und Emotionskontrolle,<br />
Selbstbelohnung, Selbstachtung, Selbstwirksamkeit (Bandura, 1982), Hardiness<br />
(Kobassa, 1982), die Fähigkeit zur Sinngebung und Umdeutung usw. Resistenz,<br />
Wi<strong>der</strong>stand gegen psychische „Erreger“, „Abwehrmechanismen“ zur Erhaltung<br />
und Stärkung des Ich, die Fähigkeit, (unbewusste) Konflikte erkennen und<br />
neutralisieren zu können, Aggressionskompetenz. Resilienz bedeutet die Fähigkeit,<br />
sich wie ein Grashalm nach einem starken Regen wie<strong>der</strong> aufzurichten, nicht<br />
aufzugeben, psychische Kompetenzen aus <strong>der</strong> Krise zu entwickeln. Reifung<br />
schlussendlich ist ein „Wachstumssinn“, <strong>der</strong> Krisen als Chance zur Sinngebung und<br />
Persönlichkeitsentwicklung nutzt. Emergentes Regulativ ist die Fähigkeit zur stetigen<br />
Selbstorganisation.<br />
WS8: Luhmann und wie er die Welt sah.<br />
<strong>Psychotherapie</strong>, <strong>Neurobiologie</strong> und Systemtheorie<br />
Thomas Maier<br />
Im Dialog zwischen Neurobiologen und Psychotherapeuten schleichen sich oft<br />
logische Kategorienfehler ein. Nicht immer bemerken die Dialogpartner dieses<br />
Problem. Bisweilen wirkt das, wie wenn sich Blinde mit Gehörlosen über Farben<br />
und Töne unterhalten und dabei so tun, als ob sie sich verstünden. Das Leib-Seele-<br />
Problem wird zwar benannt, aber selten weiter vertieft. Was bedeuten Sätze wie<br />
„das Gehirn denkt“, „<strong>der</strong> Hippocampus speichert“ o<strong>der</strong> „die Amygdala fühlt“? Was<br />
teilen uns Hirnscans über Therapieeffekte mit? Wer spricht, wenn ein psychotischer<br />
Patient Wahninhalte schil<strong>der</strong>t? Wie können zwei Menschen miteinan<strong>der</strong> reden,
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> Abstracts Notizen <strong>7.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:50 Uhr<br />
wenn doch ihre Neuronen keinen Kontakt zueinan<strong>der</strong> haben, um Signale auszutauschen,<br />
son<strong>der</strong>n in reiner Autopoiese nur mit sich selbst kommunizieren?<br />
Der Soziologe und Wissenschaftstheoretiker Niklas Luhmann (1927-1998) hat<br />
mit seiner Systemtheorie in den 1970er und 1980er Jahren eine Grundlage<br />
geschaffen, um einerseits die allgemeine Funktionsweise selbstreferenzieller<br />
Systeme zu verstehen, an<strong>der</strong>seits aber auch, um die Verschränkung von fundamental<br />
getrennten Systemarten zu beschreiben. Leib und Seele sind solche unterschiedlichen<br />
Systemarten, die je verschiedene Sprachen sprechen und daher nicht<br />
direkt miteinan<strong>der</strong> interagieren können. Das Gehirn ist für die Psyche Umwelt und<br />
umgekehrt. Dennoch ist die Psyche auf eine überkomplexe Umwelt als Lieferant von<br />
Kontingenz angewiesen; diese Umwelt sind <strong>der</strong> biologische Organismus und die<br />
sozialen Systeme.<br />
Obwohl Luhmann primär eine Theorie sozialer Systeme entwickelte, kann sein<br />
Gedankegebäude als universale Theorie gelten, die auch für die beiden an<strong>der</strong>en<br />
großen Systemarten anwendbar ist: psychische Systeme und biologische Welt.<br />
Luhmann geht von <strong>der</strong> Beschreibung sozialer Systeme aus, als <strong>der</strong>en Bausteine er<br />
nicht etwa Menschen, Personen o<strong>der</strong> Gruppen identifiziert, son<strong>der</strong>n Kommunikation.<br />
Er sieht das Wesen sozialer Systeme in <strong>der</strong> Kommunikation, die zwischen den<br />
Individuen stattfindet, erinnert, aufgeschrieben, gespeichert o<strong>der</strong> vermieden<br />
wird. Die sozialen Systeme sind dabei für ihre autopoietische Funktionsweise<br />
darauf angewiesen, dass sie von an<strong>der</strong>sartigen und überkomplexen Systemen<br />
umgeben sind, aus <strong>der</strong>en Rauschen sie ihre Systemelemente beziehen können: Die<br />
psychischen Systeme <strong>der</strong> einzelnen Menschen sowie die materielle Realität (inkl.<br />
Biologie). Für soziale Systeme sind die Psychen <strong>der</strong> Einzelpersonen nicht im Detail<br />
durchschau- und vorhersehbar, nur so können diese zu Quellen und Adressaten <strong>der</strong><br />
Kommunikation werden und Material für soziale Systeme liefern. Umgekehrt ist für<br />
die Psyche des Einzelnen ein soziales System nie vollständig durchschaubar. Dies<br />
ist die Kontingenz, die überhaupt ein gesellschaftliches Leben ermöglicht: Man hat<br />
stets mit allem zu rechnen, ausser mit dem Unmöglichen und dem Vorbestimmten.<br />
Das psychische System ist seinerseits in analoger Weise für seine Autopoiese auf<br />
überkomplexe und nicht vorhersagbare umgebende Systeme angewiesen, die nicht<br />
Punkt für Punkt kausal miteinan<strong>der</strong> verknüpft sind: das soziale System und das<br />
biologische System (hauptsächlich das Gehirn). Somit wird klar, dass die Psyche<br />
selbstverständlich neuronale Aktivitäten des Gehirns als Basis benützt, aber nicht<br />
im Sinne einer direkten Kausalität o<strong>der</strong> eines Determinismus. Vielmehr sprechen die<br />
beiden Systeme gegenseitig nicht verständliche Sprachen (das neuronalen System<br />
spricht ausschließlich in Aktionspotenzialen, das psychische System organisiert sich<br />
über Sinn), benützen sich aber gegenseitig als Quelle überkomplexen Rauschens.<br />
Nicht nur das Gehirn strukturiert also die Psyche, son<strong>der</strong>n ebenso umgekehrt die<br />
Psyche das Gehirn.<br />
Im Workshop werden diese Zusammenhänge dargestellt und ihre Konsequenzen für<br />
die <strong>Psychotherapie</strong> diskutiert.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Konnektivität und Netzwerke als<br />
Basis physiologischer und pathologischer Gehirnfunktion<br />
Christian Grefkes<br />
Konnektivität bezeichnet die Integration regional spezifischer Verarbeitung im<br />
Gehirn, das heißt, das Zusammenspiel verschiedener Gehirnregionen. Untersuchungen<br />
zur physiologischen Konnektivität im menschlichen Gehirn und <strong>der</strong>en<br />
Verän<strong>der</strong>ungen bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen haben sich<br />
dabei in den letzten Jahren zu einem zentralen Schwerpunkt <strong>der</strong> funktionellen<br />
Neurowissenschaften entwickelt. Dies hat zu einer Vielzahl von neuen Einblicken in<br />
die Organisation kortikaler Netzwerke geführt. Darüber hinaus konnten Netzwerkstörungen<br />
als pathophysiologisches Korrelat einer Reihe klinischer Symptome bei<br />
Demenz, Schlaganfall o<strong>der</strong> Depression zugeordnet werden. Für den Kliniker besteht<br />
hier doch häufig die Schwierigkeit, den oft komplexen mathematischen Modellen,<br />
welchen Konnektivitätsanalysen zu Grunde liegen, methodisch und inhaltlich folgen<br />
zu können.<br />
Im Rahmen des Vortrags soll ein Überblick über die aktuellen Konzepte und Anwendungen<br />
<strong>der</strong> in-vivo Untersuchung von Konnektivität im menschlichen Gehirn gegeben<br />
werden. Es wird ein anwendungsbezogener Überblick hinsichtlich <strong>der</strong> klinischen<br />
und neuropsychologischen Einsatzmöglichkeiten von Konnektivitätsanalysen<br />
einschließlich ihrer Stärken und Schwächen gegeben. Dabei wird insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
funktionelle Konnektivitätsuntersuchungen im Ruhezustand („Resting-State Konnektivität“)<br />
sowie auf die Aktivitätsmodellierung mittels Dynamic Causal Modelling<br />
eingegangen.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Konnektivität bestimmt die Dynamik und Funktion<br />
des menschlichen Gehirns<br />
Victor Jirsa<br />
Menschliches Handeln und Denken ist bestimmt durch die funktionsspezifische<br />
Informationsverarbeitung in einzelnen Gehirnregionen und durch die Informationsintegration<br />
über Gehirnregionen hinweg. Solche integrativen Prozesse enstehen.<br />
Im Gehirn durch die Emergenz selbstorganisierter oszillatorischer Aktivität<br />
im Netzwerk. Wie genau <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Gehirnfunktion und<br />
Gehirn aktivität sich darstellt, ist jedoch bisher unverstanden. Es gibt einige neue<br />
Ansatzpunkte, die sich im letzten Jahrzehnt entwickelt haben und uns von <strong>der</strong><br />
nicht-invasiven Bildgebung des Gehirns geliefert worden sind, insbeson<strong>der</strong>e<br />
durch die funktionale Kernspintomographie und die Enzephalographie (EEG,<br />
MEG). Der Ruhezustand des Gehirns beispielweise ist ein dynamischer Prozess<br />
mit transienten, doch hochkohärenten Aktivierungsmustern, die aus sieben bis<br />
zehn dominierenden Strukturen bestehen. Diese spannen ein Basissystem auf, in<br />
<strong>der</strong> sich nicht nur die Ruheaktivität des Gehirns darstellt, son<strong>der</strong>n auch funktional<br />
spezifische Aktivierungen bei kognitiver Beanspruchung ablaufen. Diese Prozesse<br />
sind überwiegend bestimmt durch die Raum-Zeit-Struktur <strong>der</strong> Konnektivität des<br />
Hirnnetzwerks, die sich aus den synaptischen Stärken und den physiologischen<br />
Laufzeit verzögerungen bestimmt. Diese Raum-Zeit-Struktur stellt den Rahmen dar, in<br />
welchem die integrativen Prozesse des Gehirns ablaufen. Ist dieser Rahmen gestört<br />
wie im Fall <strong>der</strong> Epilepsie, <strong>der</strong> Schizophrenie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> multiplen Sklerose, dann<br />
ist auch die Dynamik des Ruhezustands beeinträchtigt und bietet sich daher als<br />
Biomarker an, <strong>der</strong> das gesunde vom kranken Gehirn zu unterscheiden vermag.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
The Impact of Neurobiology and Nonlinear Dynamics<br />
in the Evolution of Psychotherapy<br />
Franco Orsucci<br />
A common assumption in psychotherapy research has been that change is gradual<br />
and linear. At the same time, mental and biological domains were still consi<strong>der</strong>ed<br />
almost as separate as Descartes had envisioned them centuries ago. In the last two<br />
decades both of these assumptions have been disconfirmed. The ascent of nonlinear<br />
dynamics has provided evidence that in psychotherapy, just as in other complex<br />
systems, the process of change is nonlinear and discontinuous. Neurobiological<br />
explorations have shown that neuroplasticity is blurring the boundaries between<br />
brain and mind, in individual and social contexts. The entire process of change<br />
in psychotherapy has probably to be re-designed after this radical change of<br />
scenario. New clinical and theoretical directions for psychotherapy are emerging<br />
from brain/language dynamics, attachment theory, coupling of complex systems<br />
and co-evolutionary processes. The new evolution is producing a redefinition of<br />
client and therapist roles in terms of cooperation, autonomy, freedom and bioethics.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 11:10 Uhr<br />
Verlernen krankhafter neuronaler Synchronisation<br />
mittels Coordinated Reset-Neuromodulation<br />
Peter Tass<br />
Bei mehreren neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen findet sich in<br />
charakteristischen Hirnarealen pathologisch gesteigerte Synchronisation. Dieser<br />
soll mittels geeigneter Stimulation spezifisch und lang anhaltend entgegengewirkt<br />
werden. Die modellbasiert entwickelte Coordinated Reset (CR)-Stimulation zielt<br />
darauf ab, durch Desynchronisation pathologische synaptische Konnektivität<br />
und neuronale Synchronisation anhaltend zu verlernen. Hierbei werden gezielt<br />
Selbstorganisations- und Plastizitätsmechanismen des Nervensystems ausgenutzt.<br />
Ziel <strong>der</strong> Desynchronisation ist es, durch eine Senkung <strong>der</strong> Koinzidenzrate die<br />
Stärke <strong>der</strong> vormals pathologisch gesteigerten synaptischen Verbindungen zu<br />
senken, so dass die Neuronenpopulation von einem stabilen krankhaften Zustand<br />
(mit gesteigerter Synchronisation und synaptischer Konnektivität) in einen stabilen<br />
desynchronen Zustand mit physiologischer Stärke <strong>der</strong> synaptischen Konnektivität<br />
gelangt. CR-Neuromodulation kann invasiv (z.B. elektrisch) als auch nicht-invasiv<br />
(z.B. akustisch) realisiert werden. Über Tiefenelektroden applizierte elektrische<br />
CR-Neuromodulation wurde sowohl in MPTP-Affen als auch in ausgeleiteten<br />
Parkinson-Patienten erfolgreich erprobt. Akustische CR-Neuromodulation führt zu<br />
einer signifikanten Vermin<strong>der</strong>ung von Tinnitussymptomatik und zugrunde liegen<strong>der</strong><br />
pathologischer neuronaler Synchronisation. Die experimentellen wie klinischen<br />
Ergebnisse bestätigen die theoretischen Vorhersagen und deuten darauf hin,<br />
dass CR eine Plattformtechnologie zur Behandlung von Hirnerkrankungen mit<br />
pathologischer Synchronisation ist.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 11:10 Uhr<br />
Neurotechnologische Konzepte <strong>der</strong> CR-Neuromodulation<br />
mit Anwendungen im Bereich Tinnitus und Parkinson<br />
Christian Hauptmann<br />
Die CR-Neuromodulation ist ein neuartiges therapeutisches Instrument für die<br />
Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, die mit einer erhöhten pathologischen<br />
Synchronisation <strong>der</strong> neuronalen Aktivität einhergehen (z.B. Tinnitus o<strong>der</strong><br />
Parkinson). Die CR-Stimulation zielt auf die selektive Reduktion <strong>der</strong> pathologischen<br />
Aktivität ab, indem ein Desynchronisationsprozess initiiert wird, <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong><br />
Lernfähigkeit des stimulierten Netzwerks zu einem Verlernen <strong>der</strong> pathologischen<br />
Vernetzungen führt und so eine dauerhafte Reduktion <strong>der</strong> krankhaften Aktivität zur<br />
Folge hat [1,2]. CR kann sowohl invasiv (über implantierte Elektroden [3]) o<strong>der</strong><br />
nicht-invasiv (z.B. über akustische Stimuli [4]) appliziert werden. Im Rahmen dieses<br />
Vortrags erhalten Sie Einblicke in die verwendeten neurotechnologischen Konzepte<br />
zur Applikation <strong>der</strong> CR-Neuromodulation.<br />
[1] Tass PA. 2003. A model of desynchronizing deep brain stimulation with a<br />
demand-controlled coordinated reset of neural subpopulations. Biological<br />
Cybernetics 89: 81–88.<br />
[2] Hauptmann C, Tass PA. 200<strong>7.</strong> Therapeutic rewiring by means of desynchronizing<br />
brain stimulation. Biosystems 89: 173–181.<br />
[3] Tass PA, Qin L, Hauptmann C, Dovero S, Bezard E, Boraud T, Meissner WG.<br />
2012. Coordinated Reset has sustained after-effects in parkinsonian monkeys.<br />
Annals of Neurology (in press).<br />
[4] Tass PA, Adamchic I, Freund H-J, von Stackelberg T, Hauptmann C. 2012.<br />
Counteracting tinnitus by acoustic coordinated reset neuromodulation.<br />
Restorative Neurology and Neuroscience 30: 137-15<strong>9.</strong>
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 14:50 Uhr<br />
Neurobiologische Korrelate <strong>der</strong> Suizidalität<br />
Reinhold Fartacek<br />
lei<strong>der</strong> steht kein Abstract zur Verfügung
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 14:50 Uhr<br />
Das idiographische Systemmonitoring am Beispiel<br />
<strong>der</strong> Suizidprävention<br />
Clemens Fartacek und Martin Plö<strong>der</strong>l<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Vorhersage von psychiatrischen Phänomenen (z.B. manische o<strong>der</strong><br />
depressive Episoden) sind in den betroffenen wissenschaftlichen Disziplinen weit<br />
verbreitet. So auch in <strong>der</strong> Suizidforschung. Die übliche Vorhersage von suizidalem<br />
Verhalten durch Risikofaktoren ist nicht ohne eine übermäßige Zahl an falschpositiven<br />
Vorhersagen möglich. Bisher wurden hauptsächlich lineare statistische<br />
Modelle für die Untersuchung von Risikofaktoren herangezogen, obwohl suizidales<br />
Verhalten, ähnlich wie an<strong>der</strong>e psychiatrische Phänomene, ausgeprägte nichtlineare<br />
Qualitäten aufweist. Langfristige Vorhersagen sind in nichtlinearen und daher meist<br />
chaotischen Systemen nicht möglich. Neuerdings erweisen sich jedoch Erkenntnisse<br />
aus <strong>der</strong> Chaos und Komplexitätsforschung zur kurzfristige Vorhersage sogenannter<br />
„extreme events“ (o<strong>der</strong> „Xevents“) durch nichtlineare Prozesscharakteristika in <strong>der</strong><br />
Geophysik o<strong>der</strong> Epilepsieforschung als vielversprechend. Dies könnte auch für<br />
die Suizidforschung Relevanz haben. Doch die methodischen Voraussetzungen<br />
dafür sind im Kontext <strong>der</strong> Suizidforschung nicht selbstverständlich. Im Vortrag<br />
wird das idiographische Systemmonitoring (ISM) vorgestellt, das es methodisch<br />
ermöglichen soll, nichtlineare Prozesscharakteristika auch in suizidalen Prozessen<br />
zu identifizieren. Das Potenzial von ISM zur Überbrückung <strong>der</strong> Kluft zwischen<br />
Forschung und einzelfallorientierter, therapeutischer Praxis, zur Entwicklung<br />
individueller Frühwarnsysteme und als computerunterstütztes, adjuvantes Therapietool<br />
wird diskutiert.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 16:20 Uhr<br />
Hat das Gehirn eine Psyche?<br />
Peter Schnei<strong>der</strong><br />
Was geschieht, wen die Psychologie zur Angewandten Neurologie wird, <strong>der</strong><br />
„psychische Apparat“ zum Gehirn? Mit den neuen Antworten, welche uns<br />
die Neurowissenschaften geben, än<strong>der</strong>t sich auch die Art <strong>der</strong> Fragen, die<br />
sinnvollerweise überhaupt noch gestellt werden können. Und mit <strong>der</strong> neuen Bild-<br />
Rhetorik <strong>der</strong> Neurosciences verän<strong>der</strong>t sich zudem die Weise, wie wir überhaupt<br />
noch über Psychisches sprechen und Psychisches - und damit uns selbst - verstehen<br />
können: Was bin ich, wenn ich mein Gehirn bin?
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 16:20 Uhr<br />
Jenseits <strong>der</strong> Kausalität?<br />
Christine Zunke<br />
Die zunehmende Hinwendung <strong>der</strong> Psychologie zu neurowissenschaftlichen<br />
Erklärungen geht mit einem verän<strong>der</strong>ten Selbstverständnis dieser Disziplin einher:<br />
Sie begreift sich zunehmend als naturwissenschaftlich. Entsprechend werden<br />
Methoden und Erklärungsmuster modifiziert und Leistungen des Bewusstseins als<br />
mit neurophysiologischen Hirnprozessen verbunden gedacht. Das viel diskutierte<br />
Vermittlungs problem zwischen mentalen und neuronalen Zuständen wird hierbei<br />
längst nicht mehr als Gegenstandswechsel angesehen, son<strong>der</strong>n als hyperkomplex<br />
vorgestellt und bleibt damit wesentlich kausal. Selbst wenn es als prinzipiell unmöglich<br />
erkannt wird, alle Determinanten eines hochkomplexen selbstorganisierten Systems<br />
anzugeben, muss doch ein durchgehen<strong>der</strong> Kausalzusammenhang angenommen<br />
werden. Das alte Grundsatzproblem <strong>der</strong> wesentlichen Verschiedenheit von Selbstbewusstsein<br />
und organischem Material, an dem <strong>der</strong> Dualismus von Descartes<br />
bis Libet scheiterte, wird nun von Konzepten wie Supervenienz, Synergetik o<strong>der</strong><br />
Emergenz aufgenommen, aber nicht gelöst. Was auf <strong>der</strong> abstrakten Ebene<br />
als erkenntnistheoretischer Wi<strong>der</strong>spruch erscheint, tangiert auch die Praxis<br />
nicht-philosophischer Wissenschaften. So gewinnt die Psychologie durch ihre<br />
neurowissenschaftliche Wende auf <strong>der</strong> einen Seite neue Therapieansätze, droht<br />
aber auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite das emanzipative Potential, das <strong>der</strong> klassischen Psychoanalyse<br />
mit ihrem Bezug auf ein autonomes Selbstbewusstsein innewohnt, zu<br />
verlieren.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 17:40 Uhr<br />
Workshopblock II<br />
WS9: Funktionelle Neuroanatomie –<br />
Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien (Teil 2)<br />
Damir Lovric<br />
Die ‚Funktionelle Neuroanatomie‘ ist ein faszinierendes Wissensfeld und inzwischen<br />
gibt es keinen (psycho-)therapeutischen Fachbereich, <strong>der</strong> die Ergebnisse <strong>der</strong> neurowissen<br />
schaftlichen Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen steht<br />
die Tatsache, dass sich <strong>der</strong> komplexe Aufbau des Gehirns häufig als schwer<br />
zugänglich erweist. Der Workshop vermittelt Grundlagen und Funktionsprinzipien<br />
und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Forschung. Das<br />
Bestreben, den Zusammenhang von erkennbarer neuroanatomischer und neurophysiologischer<br />
Verän<strong>der</strong>ung und klinischer Symptomatik zu erfassen, dient dabei<br />
dem Ziel, die Phänomenologie menschlichen Fühlens, Denkens und Handelns um<br />
seine biologische Grundlage zu erweitern.<br />
Teil 1:<br />
- Die Großhirnrinde: Von Fel<strong>der</strong>n und Funktionen<br />
- Vom „Ich“ und vom „Selbst“<br />
- Fühlen, Erleben, Wollen und Handeln<br />
- Das limbische System<br />
- Das autonome Nervensystem<br />
- Planen, Bewegen, Handeln o<strong>der</strong> „Wer entscheidet?“<br />
- Von pathologischen Synchronisationen und an<strong>der</strong>en<br />
„Störungsmechanismen“<br />
WS10: Liebe, Neugier, Spiel - <strong>Neurobiologie</strong> und systemische Praxis<br />
Rainer Schwing, E NTFÄLLT<br />
Mit <strong>Neurobiologie</strong> und systemischer Praxis begegnen sich zwei Kulturen, die<br />
mitunter fremdeln o<strong>der</strong> nicht so recht wissen, was sie miteinan<strong>der</strong> anfangen sollen.<br />
Und doch bietet die neurowissenschaftliche Forschung faszinierende Ansatzpunkte<br />
für ein vertieftes Verständnis von psychischen und sozialen Verän<strong>der</strong>ungsprozessen.<br />
Sowohl das Gehirn wie auch soziale Systeme funktionieren als komplexe,<br />
selbstorganisierende Systeme. Die Anregung von Selbstorganisationsprozessen<br />
ist daher ein entscheidendes Wirkprinzip, wenn wir in Therapie und Beratung<br />
Verän<strong>der</strong>ungen anstoßen wollen. Dabei gilt: „Was nicht durch den Bauch geht,<br />
bleibt im Kopf nicht hängen“. Lern-, Entwicklungs- und Verän<strong>der</strong>ungsprozesse<br />
werden wesentlich von emotionalen Prozessen getragen und gestärkt. Wie<br />
emotionale Prozesse angeregt und genutzt werden, davon können wir aus den<br />
Forschungen von Davidson, Siegel und v.a. Panksepp eine Menge lernen. Im<br />
Workshop werden diese neurobiologischen Befunde dargestellt, mit systemischer<br />
Verän<strong>der</strong>ungsarbeit in Beratung, Therapie und auch Pädagogik in Verbindung<br />
gebracht und Schlussfolgerungen für die praktische Arbeit aufgezeigt.<br />
WS11 Nichtlineare Ansätze in <strong>der</strong> Suizidprävention –<br />
Erste Schritte für die Entwicklung eines Frühwarnsystems<br />
Martin Plö<strong>der</strong>l<br />
Die Vorhersage von Suiziden ist eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />
Suizidforschung und Suizidprävention. Jahrzehntelange wissenschaftliche<br />
Bemühungen konnten die Vorhersage zwar verbessern, jedoch nur unzureichend.<br />
Ein Grund dafür ist vermutlich, dass sich Vorhersagemodelle auf lineare Annahmen<br />
stützen. Das Suizidrisiko wird dabei proportional aus Risiko- und Schutzfaktoren<br />
errechnet. In Wirklichkeit ist das Suizidrisiko jedoch ein komplexes, nichtlineares<br />
Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Daher wurde in <strong>der</strong> Suizidforschung immer<br />
wie<strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>t, nichtlineare Ansätze zu verwenden. Erst mit den neueren<br />
technischen Möglichkeiten eines Echtzeit-Monitorings wie dem Synergetischen<br />
Navigationssystem (SNS) ist es möglich, nichtlineare Modelle in <strong>der</strong> Praxis<br />
anzuwenden. Im Workshop soll dies Anhand erster Ergebnisse <strong>der</strong> Anwendung von<br />
SNS mit chronisch suizidalen PatientInnen des Son<strong>der</strong>auftrages für Suizidprävention<br />
demonstriert werden. Der potentielle Nutzen für die Suizidrisikoeinschätzung und<br />
Suizidprävention wird diskutiert.<br />
WS12: Einführung in die idiographische Systemmodellierung<br />
Clemens Fartacek<br />
Der Workshop gibt einen gut verständlichen und praxisorientierten Einblick in das<br />
idiographische Systemmonitoring (ISM) am Beispiel <strong>der</strong> Suizidprävention. ISM<br />
ist eine innovative Methode zur Erfassung und Analyse individueller Dynamiken,<br />
die die Methode <strong>der</strong> idiographischen Systemmodellierung mit internet-basiertem<br />
Prozessmonitoring auf Basis des Synergetischen Navigationssystems kombiniert.<br />
Das ISM eignet sich so einerseits als adjuvantes Therapietool, das mittels<br />
visualisierter Fallkonzeption und individualisiertem Prozessfeedback die Therapie<br />
unterstützt. An<strong>der</strong>erseits bietet ISM als Forschungstool die Möglichkeit spezifische<br />
Prozesscharakteristika für die kurzfristige Vorhersage suizidaler Krisen zu erfassen,<br />
um dem Ziel prozessorientierter Frühwarnsysteme näher zu kommen. So könnte<br />
ISM als Forschungs- sowie schulenübergreifendes Therapietool zur Überbrückung<br />
<strong>der</strong> Kluft zwischen Forschung und Praxis in <strong>der</strong> Suizidprävention, aber auch<br />
an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong>, Psychologie und Psychiatrie, beitragen.<br />
Der Workshop wird die Inhalte des Plenarvortrags vertiefen und insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
das Vorgehen bei <strong>der</strong> Konstruktion idiographischer Systemmodelle und auf die<br />
Gestaltung von Prozess-Feedbackgesprächen eingehen.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 17:40 Uhr<br />
WS13: Adaptive Neuromodulation:<br />
Grundlagen und Anwendungen<br />
Peter Tass und Christian Hauptmann<br />
lei<strong>der</strong> steht kein Abstract zur Verfügung<br />
WS14: Ansätze <strong>der</strong> Synchronisations- und Konnektivitätsanalyse<br />
Christian Grefkes<br />
Konnektivität bezeichnet die Integration regional spezifischer Verarbeitung im Gehirn,<br />
das heißt, das Zusammenspiel verschiedener Gehirnregionen. Untersuchungen zur<br />
physiologischen Konnektivität im menschlichen Gehirn und <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen bei<br />
neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen haben sich dabei in den letzten<br />
Jahren zu einem zentralen Schwerpunkt <strong>der</strong> funktionellen Neurowissenschaften<br />
entwickelt. Dies hat zu einer Vielzahl von neuen Einblicken in die Organisation<br />
kortikaler Netzwerke geführt. Darüber hinaus konnten Netzwerkstörungen als<br />
pathophysiologisches Korrelat einer Reihe klinischer Symptome von Patienten mit<br />
Demenz, Schlaganfall o<strong>der</strong> Depression gegenübergestellt werden. Für den Kliniker<br />
besteht hier doch häufig die Schwierigkeit, den oft komplexen mathematischen<br />
Modellen, welchen Konnektivitätsanalysen zu Grunde liegen, methodisch und<br />
inhaltlich folgen zu können.<br />
Im Rahmen dieses Workshops soll daher ein Überblick über die aktuellen Konzepte<br />
und Anwendung <strong>der</strong> in-vivo Untersuchung von Konnektivität im menschlichen<br />
Gehirn gegeben werden. Hierbei soll ein anwendungsbezogener Überblick<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> klinischen und neuropsychologischen Einsatzmöglichkeiten von<br />
Konnektivitätsanalysen einschließlich ihrer Stärken und Schwächen geboten werden.<br />
Folgende Konnektivitätskonzepte werden im Workshop behandelt: (1) Anatomische<br />
Konnektivität subsumiert die strukturellen Voraussetzungen für den Informationstransfer<br />
mittels <strong>der</strong> Kartierung von Faserbahnen und <strong>der</strong>en Eigenschaften. (2) Funktionelle<br />
Konnektivität (aufgabenabhängig o<strong>der</strong> aufgabenunabhängig) beschreibt einen<br />
korrelativen Zusammenhang zwischen räumlich verteilten Hirnaktivitäten und<br />
gibt somit Hinweise auf gemeinsame Informationsverarbeitung. (3) Effektive<br />
Konnektivität beschreibt den kausalen Einfluss <strong>der</strong> Hirnaktivität in einem Areal auf<br />
die Aktivität in einem an<strong>der</strong>en Areal, also gerichtete Informationsübertragung. (4)<br />
Meta-analytische Konnektivität bezeichnet die Untersuchung gemeinsam aktivierter<br />
Netzwerken und <strong>der</strong>en Bezug zu funktionellen Paradigmen über eine große Anzahl<br />
an Studien und ermöglicht somit die Modellierung funktioneller Segregation und<br />
Integration.<br />
WS15: Psychoneuroimmunologie und das Unbewusste:<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit einem stiefmütterlich behandelten<br />
Konzept in <strong>der</strong> psychosomatischen Forschung<br />
Margit Breuss und Julia Haberkorn<br />
Im psychosomatischen Verständnis hat <strong>der</strong> Begriff des „Unbewussten“ eine lange<br />
Tradition, bietet es doch ein Modell zur Entstehung zahlreicher psychosomatischer<br />
Beschwerdebil<strong>der</strong>. Dennoch besteht auf diesem Forschungsfeld ein Mangel an<br />
Untersuchungen mit überdies nur inkonsistenten Forschungsergebnissen. Dies dürfte<br />
unter An<strong>der</strong>em auf Schwierigkeiten <strong>der</strong> herkömmlichen Herangehensweise <strong>der</strong><br />
biomedizinisch geprägten psychosomatischen Forschung beruhen, biopsychische<br />
Prozesse, die mit jeweils ganz individuellen, biographisch geprägten<br />
Bedeutungszuschreibungen assoziiert sind, in ihrer Dynamik zu erfassen. Die<br />
Erzählanalyse nach Jakob ist eine auf psychodynamischen Konzepten beruhende<br />
qualitative Forschungsmethode, die es erlaubt, diese Bedeutungen strukturiert zu<br />
erfassen und dahinter liegende unbewusste Konzepte theoriegeleitet zu erschließen.<br />
Im Workshop werden erste Ergebnisse aus integrativen Einzelfallstudien vorgestellt,<br />
in denen mittels Zeitreihenanalyse Zusammenhänge zwischen psychodynamisch<br />
relevanten Themen und dem dynamischen Verlauf immunologischer und<br />
endokrinologischer Parameter dargestellt werden konnten. Die Ergebnisse sprechen<br />
dafür, dass mit qualitativen Methoden und naturalistischen Forschungsdesigns<br />
subtile und komplexe psychodynamische Abläufe, welche immunologisch und<br />
endokrinologisch wirksam sind, erfasst werden können.<br />
WS16: Psychoneuroimmunologie und <strong>Psychotherapie</strong><br />
Christian Schubert<br />
Neueren medizinischen Konzeptionen zufolge muss man heute davon ausgehen,<br />
dass sämtliche Systeme des Organismus (u.a. Nerven-, Immun-, Hormonsystem)<br />
nicht nur untereinan<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch mit <strong>der</strong> Umwelt vernetzt sind. Der Forschungsbereich<br />
Psychoneuroimmunologie (PNI) untersucht diese komplexen Zusammenhänge<br />
und gilt als Forschungsbereich, von dem in Zukunft die meisten Innovationen<br />
für Theorie und Klinik in <strong>der</strong> Medizin zu erwarten sind. Auf diesem Fachtag werden<br />
grundlegende Forschungsergebnisse <strong>der</strong> PNI referiert sowie ein erster Einblick in<br />
die Zusammenhänge zwischen psychologischen Interventionen und Aktivität des<br />
Immunsystems gegeben (u.a. Immunkonditionierung, Hypnose, Stress-Management,<br />
Gesprächstherapie). Dabei werden auch die Grenzen herkömmlicher<br />
Forschungszugänge (u.a. Prä-Post-Gruppendesigns) in <strong>der</strong> PNI deutlich, die – ganz<br />
im Sinne des biomedizinischen Reduktionismus – darauf ausgelegt zu sein scheinen,<br />
immunologische Wirksamkeit von <strong>Psychotherapie</strong> zu belegen, nicht jedoch neues<br />
Wissen von körperlicher Erkrankung aus dem Verständnis psychosozialen Dysfunktionierens<br />
zu generieren. Um in Zukunft körperliche Erkrankung mit psycho-
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
8. <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 17:40 Uhr<br />
therapeutischen Mitteln gezielt heilen zu können, ist ein Pardigmenwechsel in<br />
<strong>der</strong> medizinischen Forschung unumgänglich. Wir gehen davon aus, dass dies<br />
mit einer angemessenen methodischen Berücksichtigung individuell bedeutsamer<br />
Realität („Bedeutung“) und dynamischer Komplexität („Zeit“) möglich ist. Eigene<br />
(integrative Einzelfall)Studien verwenden daher eine Kombination aus qualitativen<br />
Methoden und Zeitreihenanalyse um <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> PNI methodisch besser<br />
zu entsprechen. Die mit diesem Vorgehen erzielten Ergebnisse werden vorgestellt.<br />
Schubert C (Hrsg. (2011).<br />
Psychoneuroimmunologie und <strong>Psychotherapie</strong>. Stuttgart: Schattauer
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> Abstracts Notizen <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Gene lernen aus Stress<br />
Dietmar Spengler<br />
Toxischer Stress kann lebenslange Spuren im Gehirn hinterlassen, die das Risiko für<br />
Angst und Depressionen nachdrücklich erhöhen. Vor allem in kritischen Zeitfenstern<br />
während <strong>der</strong> vor- und nachgeburtlichen Entwicklung reagiert das Gehirn<br />
äußerst sensibel auf Stress. Dieser ruft im Tierexperiment eine lang anhaltende<br />
Überaktivität <strong>der</strong> zentralen Stressachse hervor, die mit einer erhöhten Cortisol-<br />
Sekretion und Expression des hypothalamischen Stresshormons Vasopressin (AVP)<br />
einhergeht. DNA-Analysen zeigen hierbei eine starke Beteiligung epigenetischer<br />
Mechanismen. Im Vergleich zu Kontrolltieren weisen gestresste Mäuse ein dauerhaft<br />
verän<strong>der</strong>tes Methylierungsmuster von Stressgenen in Gehirnregionen auf, die für<br />
die Stressregulation zuständig sind. Dabei verursacht die vermin<strong>der</strong>te Methylierung<br />
des AVP-Gens eine lebenslange Überproduktion dieses Hormons. Diese vermehrte<br />
Expression ist zunächst reversibel (soft-wiring) bevor sie auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> DNA<br />
festgeschrieben wird (hard-wiring). Daraus ergibt sich die For<strong>der</strong>ung, bei toxischem<br />
Stress und schweren Traumata frühzeitig therapeutisch einzugreifen, um in <strong>der</strong><br />
erfahrungsabhängigen epigenetischen Gedächtnisbildung den Übergang vom softwiring<br />
in ein hard-wiring zu verhin<strong>der</strong>n.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong> Abstracts Notizen <strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Prä- und perinataler Stress –<br />
ein Risikofaktor für neuroendokrineDysfunktionen und allergische<br />
Erkrankungen im frühen Kindesalter?<br />
Angelika Buske-Kirschbaum<br />
Forschungsarbeiten unserer Arbeitsgruppe zeigen, dass Kin<strong>der</strong> mit chronisch<br />
allergischen Erkrankungen (atopische Dermatitis, allergisches Asthma) unter Stress<br />
eine deutlich erniedrigte Konzentration von Cortisol aufweisen. Diese Ergebnisse<br />
weisen auf eine reduzierte Reaktivität <strong>der</strong> Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren<br />
rinden-Achse (HHNA) bei dieser Patientengruppe hin. Mit Blick auf die<br />
immunregulative und anti-inflammatorische Funktion <strong>der</strong> HHNA kann vermutet<br />
werden, dass eine Hyporeaktivität dieses Systems das Risiko für eine Fehlregulation<br />
<strong>der</strong> Immunantwort unter Stress erhöht, was u.a. die so häufig beobachtete Exazerbation<br />
allergischer Symptome unter Belastung erklären könnte.<br />
Die Pathogenese einer dysfunktionalen HNNA bei Kin<strong>der</strong>n mit allergischen<br />
Erkrankungen ist bislang ungeklärt. Neben genetischen Faktoren könnten jedoch<br />
pränatale sowie frühkindliche Belastung von Relevanz sein. Wir postulieren, dass<br />
pränatale Belastung über die vermehrte Ausschüttung von fetalem Cortisol zu einer<br />
Hyperreaktivität <strong>der</strong> HNNA sowie folgend zu einem „shift“ <strong>der</strong> Immunantwort in<br />
Richtung eines allergie-relevanten Immunprofils (TH2-Dominanz, IgE-Produktion)<br />
führt. Eine fetale (Fehl)Programmierung <strong>der</strong> HNNA durch Stress in utero för<strong>der</strong>t,<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei bereits bestehen<strong>der</strong> genetischer Disposition, die allergische<br />
Sensibilisierung und Manifestation einer allergischen Erkrankung und ist somit<br />
als Risikofaktor <strong>der</strong> kindlichen Allergie zu betrachten. Im Verlauf <strong>der</strong> allergischen<br />
Erkrankung kommt es in Folge zu a) einer erhöhten Freisetzung von proinflammatorischen<br />
Zytokinen sowie b) krankheitsbedingt zu verstärktem chronischem<br />
Stress, was langfristig über eine verstärkte negative Feedback-Regulation <strong>der</strong><br />
HNNA zu einer Hyporeaktivität <strong>der</strong> HNNA führt.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Transylvania-Hypothese revisited:<br />
Zum Einfluss des Mondes auf das menschliche Stresssystem<br />
Christian Schubert<br />
Die „Transylvania-Hypothese“ geht davon aus, dass <strong>der</strong> Vollmond menschliches<br />
Verhalten und die Physiologie beeinflusst. Ein wissenschaftlicher Beleg dieser<br />
Hypothese steht jedoch aus. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen<br />
Lunarphasen und Stresssystemaktivität in sogenannten integrativen Einzelfallstudien.<br />
Drei gesunde Frauen sammelten jeweils etwa 2 Monate lang in 12-Stunden-<br />
Abständen ihren gesamten Harn. Darüber hinaus beantworteten sie täglich eine<br />
Reihe von Fragen zur Alltagsroutine und wurden wöchentlich zum Auftreten von<br />
emotional bedeutsamen Ereignissen befragt. Die Lunarphasen wurden mittels einer<br />
Cosinusfunktion parametrisiert (1 = Vollmond, 0 = Neumond) und Cortisol im<br />
Harn mittels ELISA gemessen. Die Zeitreihendaten wurden u.a. mit Random-Effects-<br />
Modellen und Allgemeinen Schätzgleichungen (GEE) statistisch ausgewertet. Im<br />
Vortrag werden erste Ergebnisse aus diesem Projekt vorgestellt und darauf basierend<br />
Vereinbarkeit und Unvereinbarkeit von Wissenschaft, Volkswissen, Astrologie und<br />
Esoterik diskutiert.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Meditation zwischen Wissenschaft und Erfahrung –<br />
Was wir von <strong>der</strong> <strong>Neurobiologie</strong> über meditative Praxis lernen können<br />
und was nicht<br />
Thilo Hinterberger<br />
Spirituelle Praktiken werden zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Studien<br />
und Analysen. Vor allem Ansätze aus östlichen Kulturen finden zunehmend<br />
Anwendungsbezüge in unserer Gesellschaft, sowohl im Bereich <strong>der</strong> Gesund heitsvorsorge<br />
als auch in <strong>der</strong> Therapie und <strong>der</strong> psychosomatischen Medizin. Für die<br />
Akzeptanz dieser Verfahren ist die Untersuchung neurophysiologischer Korrelate<br />
in meditativen Zuständen von großem Interesse. Doch was können wir tatsächlich<br />
aus diesen Untersuchungen lernen? Hierzu werden die Ergebnisse eigener Studien,<br />
welche an Meditierenden aus unterschiedlichen Kulturen durchgeführt wurden,<br />
vorgestellt und diskutiert. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk wird dabei auf die individuellen<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelegt, um die Generalisierbarkeit von<br />
Aussagen abzuschätzen. Schließlich soll eine Brücke geschlagen werden von<br />
den objektiven Studien und Beschreibungen hin zu den subjektiven Erlebnis- und<br />
Handlungsqualitäten, welche in einer meditativ ausgerichteten Bewusstseinsschulung<br />
unterstützend für unser Dasein entwickelt werden können.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Modifikation neuronaler Regulation durch Achtsamkeit<br />
Ulrich Ott<br />
Seit rund 30 Jahren werden bei Patienten mit körperlichen und psychischen<br />
Erkrankungen Trainingsprogramme eingesetzt, in denen Übungen zur Entwicklung<br />
von Achtsamkeit eine zentrale Rolle spielen. Für die beiden bekanntesten Programme<br />
dieser Art, Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) und Mindfulness-Based<br />
Cognitive Therapy (MBCT), liegen inzwischen zahlreiche hochwertige Studien vor,<br />
die ihnen eine gute Wirksamkeit bescheinigen. Neueste experimentelle Studien<br />
mit funktioneller Magnetresonanztomographie versuchen aufzuklären, welche<br />
Mechanismen auf neuronaler Ebene für die positiven Wirkungen verantwortlich<br />
sind. Der Vortrag stellt ausgewählte Studien zur Verarbeitung von Schmerzreizen<br />
und von Angstreizen bei Patienten mit generalisierter Angststörung vor, die zeigen,<br />
wie durch Achtsamkeit die neuronale Regulation <strong>der</strong> beteiligten Hirnstrukturen in<br />
spezifischer Weise beeinflusst wird und dies mit einem verän<strong>der</strong>ten Erleben bzw.<br />
einer reduzierten Symptomatik einhergeht.
<strong>Neurobiologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapie</strong><br />
Abstracts<br />
Notizen<br />
<strong>9.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> – 9:00 Uhr<br />
Was macht das Internet mit unserem Gehirn?<br />
Gerhard Schüßler<br />
K. Marx „Das Sein prägt das Bewusstsein“ und W. Churchill „we shape our<br />
buildings, then they shape us“ waren sich einig: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebenswelt<br />
verän<strong>der</strong>n unsere neurobiologischen Prozesse. Die Menschheit war mit <strong>der</strong><br />
Nutzung <strong>der</strong> elektronischen Medien Phone-Internet noch nie in <strong>der</strong>art kurzer Zeit<br />
solchen tiefgreifenden Verän<strong>der</strong>ungen ausgesetzt. Was wissen wir über diese<br />
Verän<strong>der</strong>ungen: „ommnia bene succedent?“
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