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01.11.2013 Aufrufe

2 0 1 3 | 2 0 1 4 253 S e i t e Für die Geschwindigkeit im Dauerbetrieb wird man noch einen Abschlag berücksichtigen, abhängig von der Transportweite. Folgende Faktoren kommen in Betracht: Wegstrecke < 500 m: 60 % der max. Geschwindigkeit Wegstrecke > 500 m: 75 % der max. Geschwindigkeit Der Fahrbahnbau sollte den hohen dynamischen Belastungen des SKW-Verkehrs gerecht werden, um ein Eindringen der Reifen in den Fahrbahnuntergrund möglichst zu vermeiden. Jede Überwindung eines Fahrwiderstandes erfordert eine erhöhte Felgenzug kraft, die zu Lasten der Fahrgeschwindigkeit und damit der Transportleistung geht. Es kommt hinzu, dass hohe Fahrwiderstände gleichzusetzen sind mit hohen Verbrauchswerten. Fahrbahn oberflächen sollten glatt und versiegelt sein mit einem leichten Seitengefälle, um Oberflächenwasser ableiten zu können. Steigungen üben den gleichen Einfluss auf die Fahrgeschwindig keit aus wie der Rollwiderstand. Der SKW-Einsatz wird bei zu großen Steigungen unwirtschaftlich. Wenn möglich, sollten 10 Prozent Steigung nicht überschritten werden, da die Geschwindigkeit bei zunehmender Steigung wie gezeigt überproportional abfällt. Lieber nimmt man einen längeren Fahrweg in Kauf und reduziert so die Steigung, denn die Fahrzeit ist entscheidend, nicht die Weglänge. Für jeweils 3 bis 5 SKWs (abhängig von der Transportweite) sollte ein Motorgrader für die ständige Pflege der Fahr straßen vorge halten werden. Der Mehraufwand hierfür zahlt sich aus in Form höherer Fahrgeschwindigkeit und damit Leistung und auch wegen deutlich niedrigerer Kraftstoffkosten. Auch Staub kann die Sicherheit gefährden und dazu zwingen, die Geschwindigkeit herabzusetzen. Die beste Staubbindung erfolgt durch Wasser, also durch den Einsatz eines Wasserwagens.

INFOS ERDBEWEGUNG L E I S T U N G S B E R E C H N U N G Zugkraftermittlung Die in einem Gerät installierte, verfügbare Kraft kann nur zu einem Teil nutzbar gemacht werden. Die nutzbare Kraft hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab: Gewicht auf den Antriebsrädern Bodenschlusskoeffizient S e i t e 254 Der Bodenschlusskoeffizient ist abhängig vom Untergrund, auf dem ein Rad- oder Kettengerät fährt. Er wird durch Versuch auf der Basis einer Umkehrung nebenstehender Formel ermittelt. Die wichtigste Begrenzung der nutzbaren Zugkraft stellt das Maschinengewicht dar. Allgemein gilt, dass kein Erd bewegungs gerät mehr Zugkraft entwickeln kann als das auf die Antriebsräder wirkende Gewicht. So kann beim Kettengerät und beim allradgetriebenen Radgerät das gesamte Gewicht eingesetzt werden. Nicht allradgetriebene SKWs sind meist so konstruiert, dass nach Beladung etwa zwei Drit tel des Gesamtgewichts auf die angetriebene Hinterachse wirken. Die Bestimmung der nutzbaren Zugkraft ist besonders bei kritischen Einsätzen wichtig, z. B. bei extremer Steigung, schlechtem Bodenschluss oder hoher geforderter Zug - hakenkraft. Dazu zwei Rechen beispiele: Nutzbare Zugkraft = Bodenschlusskoeffizient • Gewicht auf den Antriebsrädern Frage: Lösung: Welche Zugkraft kann ein 19 t schwerer Kettendozer theoretisch auf einer ebenen Betonstraße entwickeln? Nutzbare Zugkraft = Gesamtgewicht · Bodenschlusskoeffizient 19 000 kg · 0,45 = 8550 kg Frage: Welche Felgenzugkraft kann ein hinterradgetriebener, beladener SKW auf einem Schotterweg max. entwickeln bei 67 % Lastverteilung auf der Hinterachse? Gesamt gewicht 63 t 63 000 kg · 0,67 · 0,36 = 15 196 kg Lösung: Nutzbare Zugkraft = Gewicht auf Antriebsachse · Bodenschluss Bei Kettengeräten wird die Zugkraft als Zughakenkraft bezeichnet, da sie sich am besten am Zughaken messen lässt. Bei Radgeräten misst man die Felgenzugkraft, die vom Reifen auf den Boden über tragene Kraft.

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Für die Geschwindigkeit im Dauerbetrieb wird man noch einen Abschlag berücksichtigen,<br />

abhängig von der Transportweite. Folgende Faktoren kommen in Betracht:<br />

Wegstrecke < 500 m:<br />

60 % der max. Geschwindigkeit<br />

Wegstrecke > 500 m:<br />

75 % der max. Geschwindigkeit<br />

Der Fahrbahnbau sollte den hohen dynamischen Belastungen des SKW-Verkehrs<br />

gerecht werden, um ein Eindringen der Reifen in den Fahrbahnuntergrund möglichst<br />

zu vermeiden. Jede Überwindung eines Fahrwiderstandes erfordert eine erhöhte<br />

Felgenzug kraft, die zu Lasten der Fahrgeschwindigkeit und damit der Transportleistung<br />

geht. Es kommt hinzu, dass hohe Fahrwiderstände gleichzusetzen sind mit<br />

hohen Verbrauchswerten. Fahrbahn oberflächen sollten glatt und versiegelt sein mit<br />

einem leichten Seitengefälle, um Oberflächenwasser ableiten zu können.<br />

Steigungen üben den gleichen Einfluss auf die Fahrgeschwindig keit aus wie der<br />

Rollwiderstand. Der SKW-Einsatz wird bei zu großen Steigungen unwirtschaftlich.<br />

Wenn möglich, sollten 10 Prozent Steigung nicht überschritten werden, da die<br />

Geschwindigkeit bei zunehmender Steigung wie gezeigt überproportional abfällt.<br />

Lieber nimmt man einen längeren Fahrweg in Kauf und reduziert so die Steigung,<br />

denn die Fahrzeit ist entscheidend, nicht die Weglänge.<br />

Für jeweils 3 bis 5 SKWs (abhängig von der Transportweite) sollte ein Motorgrader<br />

für die ständige Pflege der Fahr straßen vorge halten werden. Der Mehraufwand<br />

hierfür zahlt sich aus in Form höherer Fahrgeschwindigkeit und damit Leistung und<br />

auch wegen deutlich niedrigerer Kraftstoffkosten.<br />

Auch Staub kann die Sicherheit gefährden und dazu zwingen, die Geschwindigkeit<br />

herabzusetzen. Die beste Staubbindung erfolgt durch Wasser, also durch den Einsatz<br />

eines Wasserwagens.

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