4. Auswahl von Ausbildungsberufen - vh-buchshop.de

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01.11.2013 Aufrufe

Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen 57 gute Chancen auf Übernahme nach Ende der Ausbildung in einem der beteiligten Unternehmen. Mögliche Nachteile werden je nach Sichtweise von den Beteiligten unterschiedlich bewertet. Dies betrifft beispielsweise die Frage, ob sich die Auszubildenden durch den Zusammenschluss mehrerer Betriebe nur wenig mit dem Ausbildungsbetrieb identifizieren. Einige Betriebe bemängeln die wenige Zeit, die der Auszubildende im Stammbetrieb verbringt. Die Auszubildenden dagegen sehen in dem Lernortwechsel eine Bereicherung und fühlen sich entgegen den Befürchtungen mit ihrem Stammbetrieb besonders verbunden. mögliche Nachteile 5.3.2 Außerbetriebliche Ausbildung In bestimmten Regionen ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse kontinuierlich gesunken oder stagniert. Strukturwandel, Konjunkturschwäche und zurückhaltendes Ausbildungsverhalten haben das Ausbildungsplatzangebot reduziert, so dass nicht alle interessierten Jugendlichen mit einem Ausbildungsvertrag versorgt werden können. Daher sollen Ausbildungsmaßnahmen in außerbetrieblichen Ausbildungsstätten für Abhilfe sorgen und eine Alternative zur betrieblichen Ausbildung darstellen. Als außerbetrieblich werden die Ausbildungsverhältnisse definiert, die vollständig oder nahezu vollständig durch staatliche Programme oder auf gesetzlicher Grundlage mit öffentlichen Mitteln bzw. Mitteln der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Diese werden von privaten oder öffentlichen Trägern für Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz erhalten haben oder zu besonderen Gruppen von Auszubildenden (z. B. Lernbeeinträchtigte) gehören, durchgeführt. Diese Träger übernehmen die Rolle des Ausbildungsbetriebes, müssen aber insbesondere für den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrung betriebliche Praktika für die Lehrlinge einplanen. Nach dem ersten Ausbildungsjahr sollte die Berufsausbildung möglichst in einem Betrieb fortgesetzt werden – falls dies nicht möglich ist, kann die Ausbildung in der außerbetrieblichen Einrichtung zu Ende geführt werden. Die Förderprogramme und gesetzlichen Fördermaßnahmen zur außerbetrieblichen Ausbildung richten sich an unterschiedliche Zielgruppen. Die Bundesagentur für Arbeit finanziert nach Sozialgesetzbuch II und III (§ 242 SGB III) die außerbetriebliche Ausbildung von lernbeeinträchtigten und sozial benachteiligten Jugendlichen, die parallel zu ihrer Ausbildung eine besondere pädagogische Betreuung benötigen. finanzielle Förderung Daneben werden nach § 102 SGB III Ausbildungsmöglichkeiten zur beruflichen Eingliederung behinderter Jugendlicher geschaffen. Andere Programme legen den Förderschwerpunkt auf die sog. marktbenachteiligten Jugendlichen in Regionen mit fehlenden betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten.

58 Eignung für die Ausbildung 5.4 Aufgaben der Handwerksorganisationen zur Unterstützung der Ausbildung 5.4.1 Kammern als zuständige Stellen Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, aber auch andere Wirtschaftsverbände wie z. B. die Landwirtschaftskammern sind zuständige Stellen im Sinne des Berufsbildungsgesetzes. Sie alle sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und nehmen vom Staat übertragene Aufgaben wahr. Im Bereich der Berufsbildung hat die Kammer als zuständige Stelle folgende Aufgaben: Einrichten und Führen des Verzeichnisses der Berufsausbildungsverhältnisse (Lehrlingsrolle), Überwachung und Förderung der Berufsausbildung u. a. durch Ausbildungsberater (z. B. bei Ausbildungskonflikten, Ausbildungsabbruch), Erlass von Regelungen zur Durchführung der Berufsausbildung (z. B. Ort, Dauer und Inhalt der überbetrieblichen Ausbildung), Feststellung der Eignung von Ausbildendem, Ausbilder und Ausbildungsbetrieb, Verkürzung oder Verlängerung der Ausbildungszeit, Errichten von Prüfungsausschüssen und Abnahme von Prüfungen, Erlass von Prüfungsordnungen, Ausbildungsregelungen für behinderte Menschen. Aufgabenbereiche Die Grafik zeigt die Aufgaben der zuständigen Stelle im Überblick. Aufgaben der zuständigen Stelle

Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen 57<br />

gute Chancen auf Übernahme nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausbildung in einem <strong>de</strong>r<br />

beteiligten Unternehmen.<br />

Mögliche Nachteile wer<strong>de</strong>n je nach Sichtweise <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Beteiligten unterschiedlich<br />

bewertet. Dies betrifft beispielsweise die Frage, ob sich die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

durch <strong>de</strong>n Zusammenschluss mehrerer Betriebe nur wenig mit <strong>de</strong>m Ausbildungsbetrieb<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren. Einige Betriebe bemängeln die wenige Zeit, die <strong>de</strong>r<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> im Stammbetrieb verbringt. Die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n dagegen sehen<br />

in <strong>de</strong>m Lernortwechsel eine Bereicherung und fühlen sich entgegen <strong>de</strong>n Befürchtungen<br />

mit ihrem Stammbetrieb beson<strong>de</strong>rs verbun<strong>de</strong>n.<br />

mögliche<br />

Nachteile<br />

5.3.2 Außerbetriebliche Ausbildung<br />

In bestimmten Regionen ist die Zahl <strong>de</strong>r Ausbildungsverhältnisse kontinuierlich<br />

gesunken o<strong>de</strong>r stagniert. Strukturwan<strong>de</strong>l, Konjunkturschwäche und zurückhalten<strong>de</strong>s<br />

Ausbildungsverhalten haben das Ausbildungsplatzangebot reduziert, so<br />

dass nicht alle interessierten Jugendlichen mit einem Ausbildungsvertrag versorgt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Daher sollen Ausbildungsmaßnahmen in außerbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten für Abhilfe sorgen und eine Alternative zur betrieblichen<br />

Ausbildung darstellen.<br />

Als außerbetrieblich wer<strong>de</strong>n die Ausbildungsverhältnisse <strong>de</strong>finiert, die vollständig<br />

o<strong>de</strong>r nahezu vollständig durch staatliche Programme o<strong>de</strong>r auf gesetzlicher<br />

Grundlage mit öffentlichen Mitteln bzw. Mitteln <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur<br />

für Arbeit finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> privaten o<strong>de</strong>r öffentlichen Trägern für Jugendliche, die keinen<br />

Ausbildungsplatz erhalten haben o<strong>de</strong>r zu beson<strong>de</strong>ren Gruppen <strong>von</strong> Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

(z. B. Lernbeeinträchtigte) gehören, durchgeführt. Diese Träger übernehmen<br />

die Rolle <strong>de</strong>s Ausbildungsbetriebes, müssen aber insbeson<strong>de</strong>re für <strong>de</strong>n<br />

Erwerb <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Berufserfahrung betriebliche Praktika für die Lehrlinge<br />

einplanen. Nach <strong>de</strong>m ersten Ausbildungsjahr sollte die Berufsausbildung<br />

möglichst in einem Betrieb fortgesetzt wer<strong>de</strong>n – falls dies nicht möglich ist, kann<br />

die Ausbildung in <strong>de</strong>r außerbetrieblichen Einrichtung zu En<strong>de</strong> geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die För<strong>de</strong>rprogramme und gesetzlichen För<strong>de</strong>rmaßnahmen zur außerbetrieblichen<br />

Ausbildung richten sich an unterschiedliche Zielgruppen. Die Bun<strong>de</strong>sagentur<br />

für Arbeit finanziert nach Sozialgesetzbuch II und III (§ 242 SGB III)<br />

die außerbetriebliche Ausbildung <strong>von</strong> lernbeeinträchtigten und sozial benachteiligten<br />

Jugendlichen, die parallel zu ihrer Ausbildung eine beson<strong>de</strong>re pädagogische<br />

Betreuung benötigen.<br />

finanzielle<br />

För<strong>de</strong>rung<br />

Daneben wer<strong>de</strong>n nach § 102 SGB III Ausbildungsmöglichkeiten zur beruflichen<br />

Einglie<strong>de</strong>rung behin<strong>de</strong>rter Jugendlicher geschaffen. An<strong>de</strong>re Programme legen<br />

<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rschwerpunkt auf die sog. marktbenachteiligten Jugendlichen in<br />

Regionen mit fehlen<strong>de</strong>n betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten.

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