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Auslöser der Epilepsie

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<strong>Auslöser</strong> <strong>der</strong> <strong>Epilepsie</strong><br />

Symptomatische <strong>Epilepsie</strong><br />

Diese Art <strong>der</strong> <strong>Epilepsie</strong> wird durch eine Hirnerkrankung ausgelöst. Zu den <strong>Auslöser</strong>n zählen:<br />

• Fehlbildungen des Gehirns<br />

• Hirnschädigungen durch Schwangerschafts- o<strong>der</strong> Geburtskomplikationen, vor allem<br />

bei Frühgeborenen, durch Hirnblutung, Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff<br />

(Geburtskomplikationen) o<strong>der</strong> durch eine Gehirnentzündung. Diese Störungen können<br />

mit Untersuchungsmethoden wie <strong>der</strong> Kernspin-Tomographie (MRT) nachgewiesen<br />

werden. Sie sind Ursache schwerer <strong>Epilepsie</strong>formen im Kindesalter.<br />

• Hirnverletzung (Schädel-Hirn-Trauma)<br />

• Schlaganfall (Infarkt bzw. Blutung)<br />

• Gehirntumore. Deshalb ist es beson<strong>der</strong>s bei jungen Menschen wichtig, erste Anfälle<br />

sofort mit bildgebenden Verfahren wie CCT (Computer-Tomographie) und MRT<br />

(Kernspin-Tomographie) abzuklären, um diese Ursache auszuschließen bzw. zu<br />

bestätigen.<br />

• Gehirn- und Gehirnhautentzündung<br />

• Alkoholmissbrauch, Drogen- und Medikamentenmissbrauch<br />

• Stoffwechselerkrankungen und/o<strong>der</strong> genetische Störungen<br />

• Vergiftungen<br />

• Demenz<br />

• Lagunen (Vernarbungen, abgestorbenen Zellen)<br />

Epileptischer Anfall<br />

<strong>Epilepsie</strong> ist nicht gleichbedeutend mit einem einzelnen epileptischen (Gelegenheits-) Anfall.<br />

Beim epileptischen Anfall handelt es sich um ein Geschehen, das sich plötzlich ereignet und<br />

meist nach Sekunden o<strong>der</strong> Minuten auch wie<strong>der</strong> aufhört. <strong>Auslöser</strong> für einen epiletischen<br />

Anfall sind abnorme, gleichzeitige elektrische Entladungen von Nervenzellen (Neuronen), die<br />

einzelne Gehirngebiete o<strong>der</strong> das ganze Gehirn betreffen können. Die Symptome des<br />

epileptischen Anfalls sind davon abhängig, welche Hirnregion betroffen ist. Erst wenn bei<br />

einem Menschen ohne ersichtlichen Grund mindestens zwei epileptische Anfälle innerhalb<br />

eines Jahres aufgetreten sind, spricht man von <strong>Epilepsie</strong>.<br />

1


Verschiedene Erscheinungsformen von Epilepise<br />

Grand-mal Anfall:<br />

Beim Grand-mal o<strong>der</strong> großen Krampanfall kommt es zusammen mit einer<br />

Bewusstlosigkeit zu ausgeprägten Krämpfen am ganzen Körper.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Gliedmaßen, Gesicht und Körper zunächst angespannt<br />

-Dann rhythmische Zuckungen, die an Heftigkeit zunehmen<br />

-Blassblaue Hautverfärbung<br />

-Unwillkürlicher Urinabgang<br />

-Speichelaustritt aus dem Mund<br />

-Bissverletzung <strong>der</strong> Zunge<br />

Psychomotorischer Anfall:<br />

Diese Anfallsform ist gekennzeichnet durch eine Umdämmerung des<br />

Bewusstseins und merkwürdige sinnlose Verhaltensweisen.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Herumnesteln an <strong>der</strong> Kleidung<br />

-Schmatzbewegungen<br />

-Lautäußerungen wie brummen o<strong>der</strong> lachen<br />

-Wechsel <strong>der</strong> Gesichtsfarbe o<strong>der</strong> des Gesichtsausdrucks<br />

Hypermotorischer Anfall:<br />

Während eines hypermotorischen Anfalls kommt es zu heftigen<br />

Körperbewegungen, die dramatisch aussehen können.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Körper wälzt sich hin und her<br />

-Schnelle ausfahrende Bewegungen <strong>der</strong> Arme und Beine<br />

-Aufgrund <strong>der</strong> heftigen Bewegungen besteht Verletzungsgefahr<br />

-Früher wurden die Anfälle als „hysterisch“ o<strong>der</strong> „psychisch bedingt“<br />

fehlverstanden.<br />

3


Absence:<br />

Eine Absence ist eine sehr milde Anfallsform, die durch eine plötzliche<br />

Bewusstseinspause mit Innehalten bei einer gerade durchgeführten Handlung<br />

gekennzeichnet ist.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Leichtes rhythmisches Zucken <strong>der</strong> Augenli<strong>der</strong><br />

-Ausgeprägte Bewegungen, Verkrampfungen o<strong>der</strong> Sturz kommen nicht vor<br />

-Anfall dauert meist nur einige Sekunden und endet genauso plötzlich wie er<br />

begonnen hat<br />

-Werden oft als „Verträumtheit“ angesehen<br />

Tonischer Anfall:<br />

Beim tonischen Anfall kommt es zu einer Verkrampfung, ohne das Zuckungen<br />

auftreten.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Manchmal kommt es zu Lautäußerungen<br />

-Bewusstsein kann erhalten sein<br />

-Wenn Anfall ohne Vorwarnung einsetzt, kann <strong>der</strong> Betroffene durch die<br />

plötzliche Verkrampfung hineinstürzen und sich dabei verletzen<br />

-Anfall dauert 1 bis 30 Sekunden<br />

Klonischer Anfall:<br />

Bei dieser Anfallsform entsteht epileptische Aktivität in einem kleinen Teil des<br />

Gehirns.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Regelmäßige Zuckungen einer Gliedmaße, ohne dass <strong>der</strong> Betroffene das<br />

Bewusstsein verliert<br />

-Zuckungen können sich manchmal ausbreiten z.B. von <strong>der</strong> Hand auf den ganzen<br />

Arm<br />

-Zuckungen dauern gelegentlich über Stunden o<strong>der</strong> über Tage an<br />

4


Blitzanfall bei Säuglingen:<br />

Anfälle bei Säuglingen und Kleinkin<strong>der</strong> unterscheiden sich oft von Anfällen<br />

älterer Kin<strong>der</strong> und Erwachsener.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Kurz und heftig<br />

-Arme werden ruckartig hochgeworfen, Kopf und Rumpf gebeugt<br />

Myoklonischer Anfall:<br />

Das Hauptmerkmal dieser Anfallsart sind ruckartige Muskelzuckungen, die<br />

typischerweise nicht rhythmisch sind. Sie treten einzeln o<strong>der</strong> in kurzen Salven<br />

auf.<br />

Häufige Begleiterscheinungen:<br />

-Plötzlich auftretende kurze Muskelzuckungen<br />

-Kein Bewusstseinsverlust<br />

-Zuckungen sind blitzartig, wie ein Stoß o<strong>der</strong> elektrischer Schlag<br />

-Meistens zusammen mit ruckartigem Anheben o<strong>der</strong> strecken <strong>der</strong> Arme, <strong>der</strong><br />

Finger, <strong>der</strong> Beine und des Kopfes<br />

-In <strong>der</strong> Hand gehaltene Gegenstände können fortgeschleu<strong>der</strong>t werden<br />

-Kann zu unangenehmen Stürzen führen<br />

-Myoklonien treten bevorzugt nach dem Erwachen auf<br />

-Hängen oft mit schlechtem Schlaf bzw Schlafmangel zusammen<br />

Status epilepticus (Daueranfall):<br />

Ein Status epilepticus liegt vor, wenn sich kurz nacheinan<strong>der</strong> fortlaufend große<br />

Anfälle ereignen und <strong>der</strong> Patient zwischen den Anfällen nicht das Bewusstsein<br />

wie<strong>der</strong> erlangt.<br />

<strong>Auslöser</strong>:<br />

-Plötzliches Absetzen <strong>der</strong> Medikation<br />

-Schlafentzug<br />

-Alkoholgenuss<br />

5


Man unterscheidet zwischen fokalen und generalisierten Anfällen<br />

- Entsteht ein Anfall an einem umschriebenen Ort im Gehirn, so bezeichnet<br />

man das als fokalen Anfall.<br />

- Umfasst die Aktivität von Beginn an das ganze Gehirn o<strong>der</strong> zumindest<br />

beide Hirnhälften gleichzeitig, so ist dies ein generalisierter Anfall.<br />

-„Generalisiert“ und „fokal“ sagen nichts über die Schwere und den Ablauf des<br />

jeweiligen Anfalles aus.<br />

-„Generalisiert“ und „fokal“ beziehen sich ausschließlich auf den Beginn eines<br />

Anfalles.<br />

-Ein fokaler Anfall kann sich auf das ganze Gehirn ausbreiten. Das nennt man<br />

„sekundäre Generalisierung“.<br />

6


Verhalten bei epileptischen Anfällen<br />

(Grand mal- Anfälle)<br />

Eigenes Verhalten<br />

- Ruhe bewahren und Sicherheit ausstrahlen<br />

- Schaulustige ruhig und entschieden wegschicken<br />

- Die meisten epileptischen Anfälle sind nicht lebensbedrohlich<br />

- Auf die Uhr blicken um die Dauer des Anfalles festzustellen, während des<br />

Anfalls, Ablauf beobachten und dokumentieren<br />

Anfallsverlauf kennen<br />

- Patient verliert plötzlich das Bewusstsein<br />

- Evtl. vorheriger Schrei o<strong>der</strong> Urinverlust<br />

- Durch Bewusstseinsverlust kann es zum Sturz kommen<br />

- Während des Anfalles komplette Muskulatur verkrampft<br />

- Evtl. Atemstillstand durch angespannte Atemmuskulatur<br />

Gefahren und Verletzungen vorbeugen<br />

- Grand mal- Anfälle enden in <strong>der</strong> Regel nach ein paar Minuten<br />

- Wichtigste Aufgabe: Kranken vor zusätzlichen Gefahren und Verletzungen<br />

schützen<br />

- Sicherheitszone schaffen, spitze und kantige Gegenstände außer Reichweite<br />

- Evtl. Patienten umplatzieren<br />

- Den Anfall auf keinen Fall „durchbrechen“ (schütteln o<strong>der</strong> anschreien)<br />

- keine Gegenstände in den Mund stecken<br />

Sicher lagern<br />

- Patienten frei auf dem Boden lagern und Bewegungsfreiheit nicht einschränken<br />

- Kopf durch weiche Unterlage schützen<br />

- Beengende Kleidungsstücke öffnen<br />

- Bei Entkrampfung stabile Seitenlage<br />

Beistand gewähren<br />

- dem Patienten auch nach dem Anfall beistehen und beruhigend auf ihn<br />

einsprechen<br />

- ungestörte Erholungsphase ermöglichen<br />

- evtl. nach Hause begleiten und Familienangehörige informieren<br />

- Wünsche des Kranken respektieren<br />

Bei Bedarf Notarzt verständigen<br />

- in <strong>der</strong> Regel, wenn <strong>der</strong> Anfall länger als 5 Minuten dauert<br />

- bei mehreren Anfällen in kurzer Zeit<br />

- wenn Erschlaffung <strong>der</strong> Muskulatur länger als 5 Minuten dauert<br />

- bei blutenden Wunden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en auffälligen Verletzungen<br />

7


1.Paranoide Schizophrenie<br />

(ICD-10 F 20.0)<br />

Schizophrenie (griechisch: gespaltener/s Geist/Gemüt) ist eine schwere<br />

psychische Erkrankung mit vielgestaltigem Erscheinungsbild und gehört zu den<br />

so genannten endogenen Psychosen. Schizophrenie ist keine<br />

Persönlichkeitsspaltung im Sinne einer multiplen Identität!<br />

Bei <strong>der</strong> paranoiden Schizophrenie steht das halluzinatorische Erleben im<br />

Vor<strong>der</strong>grund. Sie tritt mit 40 % als Häufigste <strong>der</strong> Schizophrenieformen auf.<br />

Leitsymptome einer paranoiden Schizophrenie sind:<br />

-Wahrnehmungen, bizarrer Wahn<br />

-Stimmenhören ( dialogisch, kommentierend, imperativ; Gedankenlautwerden)<br />

-Ich-Störungen (Gedankeneingebung, -entzug, -ausbreitung und<br />

Willensbeeinflussung)<br />

1.1 Ätiologie (Ursachen)<br />

Biologische Faktoren:<br />

-Genetische Disposition-> vermutlich polygene Vererbung<br />

-Biochemisch -> Dopaminhypothese<br />

-> Glutamathypothese<br />

-Neuropathologisch<br />

-Neuropsychologisch-> komplexe Wahrnehmungs- und<br />

Informationsverarbeitungsstörung<br />

Psychologische Faktoren:<br />

-Schizotype Störung<br />

-Ich-Entwicklungsstörung<br />

-Situative Faktoren<br />

1.2 Epidemiologie (Verbreitung in <strong>der</strong> Bevölkerung)<br />

-Lebenszeitprävalenz kultur- und geschlechtsunabhängigkeit ~ 1%. Männer und<br />

Frauen gleichhäufig betroffen<br />

-Ersterkrankung meist zwischen 20. und 40. Lebensjahr, Männer sind bei <strong>der</strong><br />

Ersterkrankung im Schnitt 3-4 Jahre jünger als Frauen<br />

-Erhöhte Prävalenz in den unteren Schichten, bei Immigranten<br />

1.3. Behandlungsmöglichkeiten<br />

-Medikamentöse Behandlung: Neuroleptika o<strong>der</strong> Antipsychotikum<br />

-Psycho- und Soziotherapie<br />

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