01.11.2013 Aufrufe

mehr... - Lehrstuhl für Medizinische Informatik - Friedrich-Alexander ...

mehr... - Lehrstuhl für Medizinische Informatik - Friedrich-Alexander ...

mehr... - Lehrstuhl für Medizinische Informatik - Friedrich-Alexander ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abschlussarbeitsthema <strong>für</strong> <strong>Informatik</strong>er (M.Sc.):<br />

Entwicklung und Evaluation von Algorithmen zur Identifikation<br />

impliziter Zusammenhänge zwischen GUI-<br />

Elementen in klinischen Formulardaten<br />

Hintergrund<br />

Klinische Routinedaten, also ursprünglich <strong>für</strong> Zwecke der Krankenversorgung erhobene und<br />

dokumentierte Daten, können grundsätzlich auch zur Unterstützung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben<br />

in Betracht kommen – im Zusammenhang medizinischer Studien beispielsweise<br />

zu deren Planung oder zur Patientenrekrutierung. Die Auswertung elektronisch<br />

vorliegender Routinedokumentation <strong>für</strong> diese sekundären wissenschaftlichen Zwecke erscheint<br />

besonders vielversprechend, zumal die dann prinzipiell anwendbare automatisierte<br />

Datenverarbeitung ein besonders effizientes und einheitliches Vorgehen ermöglichen kann.<br />

Problem<br />

Während klinische Informationssysteme heutzutage bereits umfangreiche Patientendaten in<br />

strukturierter Form speichern, wird deren automatisierte Integration und Interpretation<br />

praktisch dadurch erschwert, dass die jeweiligen Patientenfakten in den speichernden Datenbanken<br />

überwiegend nicht explizit semantisch ausgezeichnet werden; der Sinn diverser<br />

gespeicherter medizinischer Attribute kann häufig nicht einfach nur aufgrund der technischen<br />

Definition in der zugrundeliegenden Datenbank rekonstruiert werden, sondern ergibt<br />

sich praktisch erst aus dem Kontext der jeweiligen graphischen Formulardarstellung in der<br />

Benutzeroberfläche.<br />

Während eine nachträgliche manuelle Durchsicht und Auszeichnung einzelner Elemente klinischer<br />

Formulare grundsätzlich möglich ist, so wird deren breite systematische Anwendung<br />

ohne geeignete Automatisierungsstrategien durch den resultierenden Arbeitsaufwand erschwert<br />

oder sogar verhindert; alleine am Universitätsklinikum Erlangen (UKER) werden<br />

zahlreiche Formulare mit insg. <strong>mehr</strong> als 70.000 einzelnen Datenelementen eingesetzt – und<br />

werden laufend überarbeitet bzw. ergänzt. Allerdings gestattet bereits die räumliche Anordnung<br />

einzelner GUI-Elementen zueinander gewisse Rückschlüsse hinsichtlich der Interpretation<br />

der jeweils repräsentierten Attribute. Insbesondere stehen beschriftende Elemente regelmäßig<br />

in einem räumlichen Zusammenhang mit den eigentlichen Eingabeelementen<br />

(bspw. darüber oder daneben; siehe Abb. 1 umseitig).<br />

Am UKER sind auch Informationssysteme im Einsatz, deren Formulardefinitionen als XML-<br />

Dokumente repräsentierbar sind, aus denen wiederum die räumliche Anordnung der Bedienelemente<br />

abgeleitet werden kann.<br />

Ziele<br />

In dieser Abschlussarbeit sollen Methoden entwickelt und bewertet werden, die eine automatisierte<br />

Rekonstruktion derartiger impliziter Zusammenhänge aufgrund der räumlichen<br />

Anordnung einzelner Bedienelemente gestatten, die also insbesondere Zusammenhänge<br />

zwischen beschriftenden Elementen und Eingabeelementen explizit machen (artikulieren).


Abb. 1: Bei der Integration und Auswertung elektronisch dokumentierter Patientenfakten<br />

kommt ein beträchtlicher Umfang klinischer Formulare (links) zwar grundsätzlich als Informationsquelle<br />

in Betracht, ist allerdings selbst nicht einfach automatisiert interpretierbar: In<br />

dieser Abschlussarbeit sollen Verfahren entwickelt und bewertet werden, die aufgrund der<br />

räumlichen Anordnung der Bedienelemente implizite Beziehungen rekonstruieren; im abgebildeten<br />

Beispiel gehört etwa das Beschriftungselement „Ruhepuls“ zu einem rechts davon<br />

sichtbaren Eingabeelement mit der Eintragung „180“ (Mitte). Der rechts gezeigte Graph illustriert<br />

ein mögliches Beispiel einer in diesem Fall automatisiert zu erzeugenden Programmausgabe.<br />

Aufgaben<br />

1. Literaturrecherche<br />

2. Einarbeitung in eine beispielhafte Repräsentationsform medizinischer Formulare (XML-<br />

Dokumente aus einem am UKER eingesetzten klinischen Dokumentationssystem)<br />

3. Entwurf und Umsetzung eines technischen Weges zur Definition, Speicherung und Visualisierung<br />

von Zusammenhängen zwischen einzelnen Formularelementen<br />

4. Manuelle Analyse und Definition der Beziehungen zwischen Bedienelementen in einer<br />

Stichprobe (Formulare aus einem am UKER eingesetzten Informationssystem)<br />

5. Entwurf und Umsetzung eines oder <strong>mehr</strong>erer technischer Verfahren(s) zur automatisierten<br />

Erkennung der Beziehungen zwischen Formularelementen aufgrund der räumlichen<br />

Anordnung der Bedienelemente<br />

6. Bewertung des/der entwickelten Verfahren(s) durch Sichtung visualisierter Programmausgaben,<br />

sowie durch Vergleiche der Programmausgaben mit den manuell definierten<br />

Relationen<br />

7. Analyse und Dokumentation der Generalisierbarkeit des/der Verfahren(s)<br />

Anforderungen/Voraussetzungen:<br />

Programmiererfahrung; praktische Erfahrung mit der Verarbeitung von XML-Dokumenten;<br />

Grundkenntnisse der medizinischen <strong>Informatik</strong> – oder die Bereitschaft zur entsprechenden<br />

Einarbeitung.<br />

Kontakt<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Medizinische</strong> <strong>Informatik</strong>, <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Krankenhausstraße 12, 91054 Erlangen<br />

Dr. Dennis Toddenroth:<br />

Dipl.-Inf. Sebastian Mate:<br />

Dennis.Toddenroth@imi.med.uni-erlangen.de<br />

Sebastian.Mate@imi.med.uni-erlangen.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!