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stalla libra - der freie stall: frei, weil er weder vieh noch heu mehr ...

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STALLA LIBRA - DER FREIE STALL: FREI, WEIL ER WEDER VIEH NOCH HEU MEHR BEHERBERGT.<br />

FREI, WEIL ER STATTDESSEN KUNSTSCHAFFENDEN RAUM FÜR IHRE EIGENWILLIGEN WERKE BIETET.<br />

BODENSTÄNDIG UND NOSTALGISCH GEGEN AUSSEN, PRÄSENTIERT DIE STALLA LIBRA<br />

IM INNEREN EINE PROGRESSIVE KUNSTWELT VOLLER POESIE UND MAGIE...<br />

+<br />

+<br />

+ GABRIELA GERBER & LUKAS BARDILL<br />

+ MIRKO BASELGIA & ANDRIN WILLI<br />

+ LYDIA WILHELM<br />

+ FLURINA BADEL & JÜRG GAUTSCHI<br />

+ EVELINA CAJACOB<br />

+<br />

+<br />

+ KURT CAVIEZEL<br />

+ GIANIN CONRAD<br />

+ URS CAVELTI<br />

+ MICHEL PFISTER<br />

+ JACINTA CANDINAS & LUCA SISERA<br />

+<br />

+<br />

+VINCENZO BAVIERA<br />

+ RUEDI MÖSCH<br />

+ MARC ROY<br />

+ LINARD NICOLAY<br />

+<br />

+<br />

+ ARNO CAMENISCH & PASCAL GAMBONI<br />

+ SUN GONE MAD<br />

+ JOHNNY INDEPENDENZA<br />

+ SATÖRY<br />

+ MARIETTA JEMMI & NATHAN SCHOCHER<br />

+ URSINA GIGER & BAND<br />

+ CORIN CURSCHELLAS<br />

+ LEZA DOSCH


DIE VERWANDLUNG EINES AUS-<br />

GEDIENTEN HEUSTALLS ...<br />

W<strong>er</strong> von An<strong>d<strong>er</strong></strong>matt üb<strong>er</strong> den Ob<strong>er</strong>alppass fährt, <strong>er</strong>reicht auf Bündn<strong>er</strong> Seite<br />

zu<strong>er</strong>st die Talschaft Tujetsch. Diese ist vor allem als schneesich<strong>er</strong>es Skigebiet,<br />

als Fundort funkeln<strong>d<strong>er</strong></strong> Kri<strong>stall</strong>e und Ursprung des Rheins bekannt<br />

ist. Nun hat Sedrun, <strong>d<strong>er</strong></strong> Hauptort <strong>d<strong>er</strong></strong> Talschaft, eine neue Attraktion zu<br />

bieten – die Stalla Libra, ein unkonventionell<strong>er</strong> Kunstraum, <strong>d<strong>er</strong></strong> in einem<br />

ausgedienten Heu<strong>stall</strong> unt<strong>er</strong>gebracht ist. Die Stalla Libra befindet sich auf<br />

knapp 1400 Met<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> Me<strong>er</strong> und dürfte damit <strong>d<strong>er</strong></strong> höchstgelegene Kunstraum<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> Schweiz sein, <strong>d<strong>er</strong></strong> während des ganzen Jahres in Betrieb ist.<br />

Die Stalla Libra wurde 2011 von Arthur Loretz, Architekt und Initiant <strong>d<strong>er</strong></strong> Visiun<br />

Porta Alpina, und Fabio Hendry, Design<strong>er</strong>, ins Leben g<strong>er</strong>ufen. Beide sind in Sedrun<br />

aufgewachsen, leben inzwischen ab<strong>er</strong> in Zürich. Wie so viele ins Unt<strong>er</strong>land<br />

abgewan<strong>d<strong>er</strong></strong>te Bündn<strong>er</strong> fühlen sie sich eng mit ihrem H<strong>er</strong>kunftsort v<strong>er</strong>bunden.<br />

Die <strong>er</strong>ste Ausstellung im Kunstraum Stalla Libra wurde im August 2011 <strong>er</strong>öffnet.<br />

Sie präsenti<strong>er</strong>te mit Gabriela G<strong>er</strong>b<strong>er</strong> & Lukas Bardill, Evelina Cajacob, Lydia Wilhelm,<br />

Flurina Badel, Mirko Baselgia aktuelles Bündn<strong>er</strong> Kunstschaffen. Im Februar<br />

2012 folgte die Eröffnung <strong>d<strong>er</strong></strong> zweiten Edition mit wie<strong>d<strong>er</strong></strong>um fünf künstl<strong>er</strong>ischen<br />

Positionen aus dem dreisprachigen B<strong>er</strong>gkanton: Kurt Caviezel, Gianin Conrad,<br />

Urs Cavelti, Jacinta Candinas, Michel Pfist<strong>er</strong>.Im Gegensatz zum schnell drehenden<br />

Ausstellungskarussell in Zürich finden in Sedrun nur zwei Ausstellungen pro<br />

Jahr statt. Mit <strong>d<strong>er</strong></strong> dritten Ausstellung beschreitet die Stalla Libra neue Wege, indem<br />

das Einzugsgebiet neu<strong>er</strong>dings bis ins Unt<strong>er</strong>land reicht. Die Bündn<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong><br />

Linard Nicolay und Marc Roy bespielen zusammen mit Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a (SH) und<br />

Ruedi Mösch (ZH) souv<strong>er</strong>än den Innen- raum des Heu<strong>stall</strong>s.<br />

Mit sein<strong>er</strong> typisch ländlichen und auch zugigen Holzarchitektur ist <strong>d<strong>er</strong></strong> ehemalige<br />

Heu<strong>stall</strong> kein klassisch<strong>er</strong>, somit neutral<strong>er</strong> Ausstellungsraum im Sinne eines White<br />

Cube. Die Charakt<strong>er</strong>istik des Raumes v<strong>er</strong>weist auf seine früh<strong>er</strong>e landwirtschaftliche<br />

Nutzung und die ursprünglich dominante Stellung <strong>d<strong>er</strong></strong> Landwirtschaft als<br />

Existenzgrundlage des Dorfes.


... IN EINEN RAUM FÜR<br />

MODERNE KUNST UND KULTUR<br />

Doch warum soll ausg<strong>er</strong>echnet ein ehemalig<strong>er</strong> Heu<strong>stall</strong> als Schauplatz zeitgenössisch<strong>er</strong><br />

Kunst dienen? Treffen hi<strong>er</strong> nicht zwei diametral unt<strong>er</strong>schiedliche Welten<br />

aufeinan<strong>d<strong>er</strong></strong>? Nun, die Antwort mag üb<strong>er</strong>raschend einfach klingen: Heuställe<br />

sind in Sedrun und an<strong>d<strong>er</strong></strong>en B<strong>er</strong>gdörf<strong>er</strong>n das, was in den Städten le<strong>er</strong>stehende<br />

Industriehallen sind: Gefährdete Gebäude, <strong>weil</strong> sie ihre ursprüngliche Funktion<br />

v<strong>er</strong>loren haben. Es ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren viele Ställe<br />

umgebaut o<strong>d<strong>er</strong></strong> abgebrochen w<strong>er</strong>den. Damit v<strong>er</strong>li<strong>er</strong>t Sedrun einen prägenden Teil<br />

seines Dorfbildes und sein<strong>er</strong> Identität. Die Kunst bietet eine Möglichkeit, diese<br />

historischen Bauzeugen durch Umnutzung zu <strong>er</strong>halten.<br />

Die Kunstraum Stalla Libra hat somit Modellcharakt<strong>er</strong>: Sie zeigt auf, wie einem<br />

Gebäude neues Leben einhauchen kann. Hi<strong>er</strong> finden nicht nur Kunstausstellungen<br />

statt, son<strong>d<strong>er</strong></strong>n auch Lesungen und Konz<strong>er</strong>te. Damit soll <strong>er</strong>reicht w<strong>er</strong>den, dass<br />

neben kunstint<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>ten Touristen auch die einheimische Bevölk<strong>er</strong>ung angesprochen<br />

wird und die Stalla Libra sich zu einem zwar unkonventionellen, jedoch innovativen<br />

Begegnungsort entwickelt.<br />

Die Träg<strong>er</strong>schaft <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra ist ein gemeinnützig<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ein. Seit Somm<strong>er</strong> 2012<br />

w<strong>er</strong>den die beiden einheimischen Initianten durch drei Vorstandsfrauen unt<strong>er</strong>stützt:<br />

Nayma Hajjaji, Joli Hew und Lucia Angela Cavegn (Kunsthistorik<strong>er</strong>in und<br />

Kunstkritik<strong>er</strong>in). Die V<strong>er</strong>ein Stalla Libra befindet sich im Aufbau und freut sich<br />

üb<strong>er</strong> Neumitglie<strong>d<strong>er</strong></strong> und Spenden, um weit<strong>er</strong>hin spannende Projekte realisi<strong>er</strong>en zu<br />

können. Für Ihre freundliche Unt<strong>er</strong>stützung danken wir Ihnen h<strong>er</strong>zlich.<br />

Für allfällige Fragen zum V<strong>er</strong>ein Stalla Libra und zu den Ausstellungen und Events<br />

stehen wir Ihnen je<strong>d<strong>er</strong></strong>zeit g<strong>er</strong>ne zur V<strong>er</strong>fügung. Wir freuen uns üb<strong>er</strong> Ihre Kontaktnahme:<br />

info@<strong><strong>stall</strong>a</strong>-<strong>libra</strong>.ch<br />

Arthur Loretz<br />

Präsident Stalla Libra


AUSSTELLUNG EDITION N° 1<br />

AUSSTELLUNG EDITION N° 2<br />

5. August 2011 - 18. Februar 2012<br />

mit Skulpturen, Projektionen und Geschichten von:<br />

Evelina Cajacob, Malans<br />

Gabriela G<strong>er</strong>b<strong>er</strong> & Lukas Bardill, Maienfeld<br />

Lydia Wilhelm, Wint<strong>er</strong>thur<br />

Flurina Badel, Basel<br />

Mirko Baselgia & Andrin Willi, Zürich<br />

Musikalische Begleitung: Sun Gone Mad, London<br />

Begrüssungsref<strong>er</strong>at: Tarcisi Hendry, Forum Cultural Tujetsch


EVELINA CAJACOB<br />

Evelina Cajacob, geboren 1961 in Sumvitg, ist ausgebildete Bildhau<strong>er</strong>in,<br />

In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tionskünstl<strong>er</strong>in, Zeichn<strong>er</strong>in und eigentlich: Poetin. Als „Poesie <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Leichtigkeit“ würdigte die Kunsthistorik<strong>er</strong>in Corinne Schatz das Schaffen<br />

Cajacobs und sprach damit vor allem die Linienzeichnungen an, welche die<br />

Künstl<strong>er</strong>in je<strong>weil</strong>s direkt auf die Wände <strong>d<strong>er</strong></strong> Ausstellungräume zeichnet.<br />

Dokumenti<strong>er</strong>t wurde diese langwi<strong>er</strong>ige Fleissarbeit<br />

im romanischen Dokumentarfilm „Far Kunscht“. Seit<br />

1993, also seit dem Ende ihr<strong>er</strong> Kunstausbildung in<br />

Barcelona, war Cajacob an fast je<strong>d<strong>er</strong></strong> Jahresausstellung<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> Bündn<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong>/-innen im Chur<strong>er</strong> Kunstmuseum<br />

v<strong>er</strong>treten. Ihre unprätentiösen und stillen<br />

W<strong>er</strong>ke zeigte sie an vielzähligen Einzel- und Gruppenausstellungen<br />

von Küblis bis B<strong>er</strong>lin, wo sie dank<br />

einem Stipendium einige Monate v<strong>er</strong>brachte. Im Ho-<br />

tel Bregaglia in Promontogno sowie in den Alt<strong>er</strong>s- und Pflegeheimen Jenaz und<br />

Pontresina zi<strong>er</strong>en filigrane Zeichnungsin<strong><strong>stall</strong>a</strong>tionen Cajacobs die Wände. D<strong>er</strong><br />

Kanton Graubünden wie auch die Stadt Chur ehrten sie mit <strong>mehr</strong><strong>er</strong>en För<strong>d<strong>er</strong></strong>preisen.<br />

Mit „Das täglich Brot“ wagt sich Cajacob an ihre zweite Videoin<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion: In<br />

einem Holztrog w<strong>er</strong>den die Aufnahmen von weiblichen Armen, die Teig kneten,<br />

projizi<strong>er</strong>t. Die beschw<strong>er</strong>liche Handarbeit, wie<strong>d<strong>er</strong></strong>gegeben in <strong>d<strong>er</strong></strong> ursprünglichen<br />

Atmosphäre des Stalles, nimmt durch die sich imm<strong>er</strong> wie<strong>d<strong>er</strong></strong>holende Projektion<br />

kein Ende. Inspiration für Cajacobs In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion ist unt<strong>er</strong> an<strong>d<strong>er</strong></strong>em ein historisch<strong>er</strong><br />

Text von Dr. Karl Hag<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> „die Bündn<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>län<strong>d<strong>er</strong></strong>in“ und ihre „schw<strong>er</strong>en,<br />

langjährigen, nie <strong>er</strong>schlaffenden“ Tätigkeiten: „Ihr<strong>er</strong> harrt sozusagen nie die beschauliche<br />

Ruhe“. Das Leben <strong>d<strong>er</strong></strong> Bündn<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>län<strong>d<strong>er</strong></strong>in bildet damit einen Kontrast<br />

zur touristisch v<strong>er</strong>markteten Beschaulichkeit und Idylle, welche die B<strong>er</strong>gdörf<strong>er</strong><br />

auf Aussenstehende ausstrahlen.<br />

www.evelinacajacob.ch


LYDIA WILHELM<br />

Lydia Wilhelm, geboren 1975 in Disentis, wuchs im Bündn<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>land und<br />

in Zürich auf; studi<strong>er</strong>te Kunst in Luz<strong>er</strong>n, Zürich und Basel; gewann Ateli<strong>er</strong>stipendien<br />

für Paris, B<strong>er</strong>lin und Reykjavik; lebt und arbeitet <strong>heu</strong>te in<br />

Wint<strong>er</strong>thur.<br />

Orte, Räume und Landschaften, virtuell o<strong>d<strong>er</strong></strong> fassbar, sind denn auch wichtige<br />

Elemente in Wilhelms W<strong>er</strong>ken. D<strong>er</strong> H<strong>er</strong>ausfor<strong>d<strong>er</strong></strong>ung des Raumes, die Lydia Wilhelm<br />

beson<strong>d<strong>er</strong></strong>s faszini<strong>er</strong>t, stellt sie sich auch in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra. Die im Stall offen<br />

gelegte Baustruktur <strong>d<strong>er</strong></strong> Qu<strong>er</strong>balken und Brett<strong>er</strong>, unv<strong>er</strong>deckt und skelettartig, v<strong>er</strong>sieht<br />

sie mit ein<strong>er</strong> Konstruktion aus Holdreiecken, Kabelbinden und Metallseilen.<br />

Diese fremdartige Struktur bildet einen Kontrast zum Stallbau und <strong>er</strong>gänzt ihn<br />

gleichzeitig. Durch die minimal eingefügten geometrischen Figuren entstehen im<br />

v<strong>er</strong>waisten Stall neue Räume. Die Dreiecke, wie <strong>d<strong>er</strong></strong> Stall aus Tannholz gezimm<strong>er</strong>t,<br />

hat Wilhelm <strong>er</strong>st vor Ort angef<strong>er</strong>tigt – sie muss den real vorhandenen Ausstellungsraum<br />

kennen, um seine Architektur weit<strong>er</strong>entwickeln zu können.<br />

www.lydiawilhelm.ch<br />

GABRIELA GERBER & LUKAS BARDILL<br />

Die Künstl<strong>er</strong> Gabriela G<strong>er</strong>b<strong>er</strong>, geboren 1970 in Schi<strong>er</strong>s, und Lukas Bardill,<br />

geboren 1968 in Chur, arbeiten zusammen seit 1997. Beide haben in Zürich<br />

Kunst studi<strong>er</strong>t; <strong>heu</strong>te leben und arbeiten sie in Zürich und Maienfeld.<br />

Ihren Hauptmotiven – Landschaft, V<strong>er</strong>ortung, Repetition – näh<strong>er</strong>n sie sich mittels<br />

Fotografie, Video und In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tionen. Für ihre Ausstellung „See how the land<br />

lies“ (2006) im Bündn<strong>er</strong> Kunstmuseum konzipi<strong>er</strong>te das Künstl<strong>er</strong>paar einen „Hasenstand“,<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> anstelle des Nie<strong>d<strong>er</strong></strong>wilds den Museumsbesuch<strong>er</strong> aufschreckte.<br />

G<strong>er</strong>b<strong>er</strong>/Bardills Videoproduktionen stossen auf int<strong>er</strong>nationale Faszination bis hin<br />

zu Filmfestivals in Pfyn, Basel und New York. Für den sani<strong>er</strong>ten Pausenplatz <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Bündn<strong>er</strong> Kantonsschule Chur entwarfen sie die futuristische Leit<strong>er</strong> „Hoch hinaus“,<br />

die 2010 realisi<strong>er</strong>t wurde. Das kreative Doppel G<strong>er</strong>b<strong>er</strong>/Bardill wurde <strong>mehr</strong>fach<br />

ausgezeichnet, unt<strong>er</strong> an<strong>d<strong>er</strong></strong>em mit dem Swiss Art Award 2004 und dem Manor<br />

Kunstpreis 2006.


B<strong>er</strong>eits in früh<strong>er</strong>en W<strong>er</strong>ken setzten sich G<strong>er</strong>b<strong>er</strong>/Bardill mit teilweise v<strong>er</strong>witt<strong>er</strong>ten,<br />

nutzlos gewordenen Ställen auseinan<strong>d<strong>er</strong></strong>. Für „Tenn<strong>er</strong> Ställe“ (2007) fotografi<strong>er</strong>ten<br />

sie die Rückseite von 26 Sc<strong>heu</strong>nen in <strong>d<strong>er</strong></strong> Morgendämm<strong>er</strong>ung, „an <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Schwelle zu ein<strong>er</strong> neuen Funktion o<strong>d<strong>er</strong></strong> Nichtfunktion“. Im Januar 2011 führten sie<br />

im Rahmen des Projektes „Avenue“ zwölf Prättigau<strong>er</strong> Schuppen durch inwendiges<br />

Ausleuchten einem neuen Glanz zu.<br />

„Tschut“, die neue Arbeit in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla <strong>libra</strong>, ist eine sich wie<strong>d<strong>er</strong></strong>holende Zeichentrickfilmsequenz.<br />

Auf ein Heutuch projizi<strong>er</strong>t, trägt ein Mann ein junges Schaf auf<br />

seinem Rücken. Kaum aus dem Bild v<strong>er</strong>schwunden, taucht das Jungti<strong>er</strong> galoppi<strong>er</strong>end<br />

wie<strong>d<strong>er</strong></strong> auf, bis es <strong>d<strong>er</strong></strong> Mann wie<strong>d<strong>er</strong></strong> einfängt.<br />

Damit stellen G<strong>er</strong>b<strong>er</strong>/Bardill <strong>er</strong>neut die Sinnfrage von sich imm<strong>er</strong> wie<strong>d<strong>er</strong></strong>holenden<br />

Abläufen. Diese Fragestellung taucht in neu<strong>er</strong><strong>er</strong> Bündn<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>län<strong>d<strong>er</strong></strong> Alphirtenlit<strong>er</strong>atur<br />

wie „Giacumb<strong>er</strong>t Nau“ auf, ist ab<strong>er</strong> jedem auch aus dem eigenen Alltag<br />

bestens bekannt.<br />

www.bardillg<strong>er</strong>b<strong>er</strong>.ch<br />

MIRKO BASELGIA & ANDRIN WILLI<br />

Mirko Baselgia, geboren 1982 in Lantsch, löst mit seinen W<strong>er</strong>ken heftige<br />

Reaktionen aus: Eine sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tionen, ein moosüb<strong>er</strong>wachsenes<br />

Fisch<strong>er</strong>boot mitten auf <strong>d<strong>er</strong></strong> Hochebene La Greina („Utopia“ 2004), bewog<br />

die Wochenzeitschrift „Weltwoche“ zu scharfzüngigen Kommentaren.<br />

In <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra macht Mirko Baselgia auf ein Thema aufm<strong>er</strong>ksam, das ihn<br />

schon in Arbeiten wie „LaizLaiz“ beschäftigte und ausgezeichnet zur ruralen Umgebung<br />

passt: Landwirtschaftliche Produkte, insbeson<strong>d<strong>er</strong></strong>e die Milch. Vor dem<br />

Eingang <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla in<strong>stall</strong>i<strong>er</strong>t <strong>er</strong> eine Menukarte, die den Auftakt sein<strong>er</strong> „praula dil<br />

latg“ bildet. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Andrin C. Willi. Dies<strong>er</strong><br />

kennt sich mit kulinarischen Phantasien aus, ist <strong>er</strong> doch Chefredaktor <strong>d<strong>er</strong></strong> Zeitschrift<br />

„Marmite“, die sich mit Ess- und Trinkkultur auseinan<strong>d<strong>er</strong></strong>setzt.<br />

www.baselgia.com


FLURINA BADEL<br />

Die Künstl<strong>er</strong>in Flurina Badel, geboren 1983 im Unt<strong>er</strong>engadin, arbeitet in<br />

den B<strong>er</strong>eichen Bildende Kunst, Video/Audio sowie P<strong>er</strong>formance. Zusätzlich<br />

tritt sie mit eigenen Texten an die Öffentlichkeit, unt<strong>er</strong> an<strong>d<strong>er</strong></strong>em 2008<br />

an den Solothurn<strong>er</strong> Lit<strong>er</strong>aturtagen und am Lit<strong>er</strong>aturfestival in Basel. Bekannt<br />

ist sie auch als Mo<strong>d<strong>er</strong></strong>atorin bei RTR und als <strong><strong>frei</strong>e</strong> Filmemach<strong>er</strong>in.<br />

Mit ihrem <strong>er</strong>sten Dokumentarfilm „In pass lung – ein<br />

lang<strong>er</strong> Lauf“, in welchem sie einen leukämiekranken<br />

Jungen begleitet, wurde sie 2009 an das Solothurn<strong>er</strong><br />

Filmfestival eingeladen. Flurina Badel bildet gemeinsam<br />

mit dem <strong><strong>frei</strong>e</strong>n Journalisten, Theat<strong>er</strong>mach<strong>er</strong><br />

und Klangkünstl<strong>er</strong> Jürg Gautschi den festen K<strong>er</strong>n des<br />

Künstl<strong>er</strong>kollektivs „farfar“. Heu<strong>er</strong> zeigte farfar seine<br />

<strong>er</strong>ste Theat<strong>er</strong>produktion „ICHBUERO“, welche den<br />

mo<strong>d<strong>er</strong></strong>nen Drang zur Selbstfindung auf witzig-irrwitzige und doch auch poetische<br />

Art thematisi<strong>er</strong>t. Flurina Badel lebt und arbeitet in Graubünden und Basel. In <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Stalla Libra ist Flurina Badel mit zwei Arbeiten v<strong>er</strong>treten, die beide das zwiespältige<br />

V<strong>er</strong>hältnis zwischen Mensch und Natur thematisi<strong>er</strong>en: das in ihr Geborgen-<br />

Sein ein<strong>er</strong>seits und das ihr Ausgelief<strong>er</strong>t-Sein an<strong>d<strong>er</strong></strong><strong>er</strong>seits.<br />

Im Hauptraum des alten Heu<strong>stall</strong>s steht die Video-In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion „my beetroot story“,<br />

eine Art Gletsch<strong>er</strong>mühle aus Stoff, in <strong>d<strong>er</strong></strong>en Schlund sich langsam und unaufhörlich<br />

eine Frau in ein<strong>er</strong> roten Flüssigkeit dreht, bis sie v<strong>er</strong>sinkt, um wie<strong>d<strong>er</strong></strong> von<br />

neuem aufzutauchen. Klänge aus dem Inn<strong>er</strong>n des Stoffgletsch<strong>er</strong>s begleiten sie,<br />

treiben sie an und wie<strong>d<strong>er</strong></strong> fort. Um die Öffnung h<strong>er</strong>um liegen Ti<strong>er</strong>k<strong>noch</strong>en und<br />

Schädel, darüb<strong>er</strong> schweben Vogelflügel. „my beetroot story“ entstand in Zusammenarbeit<br />

mit Jürg Gautschi.<br />

www.farfarproject.ch


AUSSTELLUNG EDITION N° 2<br />

AUSSTELLUNG EDITION N° 2<br />

25. Februar 2012 - 3. August 2012<br />

mit Skulpturen, Projektionen und Geschichten von:<br />

Jacinta Candinas, Luz<strong>er</strong>n<br />

Gianin Conrad, Chur<br />

Kurt Caviezel, Zürich<br />

Urs Cavelti, Basel<br />

Michel Pfist<strong>er</strong>, Basel<br />

Musikalische Begleitung: Ursina Gig<strong>er</strong> & Band, Luz<strong>er</strong>n<br />

Begrüssungsref<strong>er</strong>at: Eveline Soliva, Gemein<strong>d<strong>er</strong></strong>ätin Tujetsch


JACINTA CANDINAS<br />

Die Künstl<strong>er</strong>in Jacinta Candinas ist 1975 in Sumvitg geboren. Nach ihr<strong>er</strong><br />

Matura im Jahr 1995 studi<strong>er</strong>te sie zwei Semest<strong>er</strong> Kunstgeschichte, G<strong>er</strong>manistik<br />

und Pädagogik. Erst dann begann ihr künstl<strong>er</strong>ische Ausbildung an<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> Schule für Gestaltung in Basel. Ihre rege Ausstellungstätigkeit reicht<br />

zurück bis in die 90<strong>er</strong> Jahre. Sie ist wie<strong>d<strong>er</strong></strong>kehrende Künstl<strong>er</strong>in <strong>d<strong>er</strong></strong> Jahresausstellung<br />

des Bündn<strong>er</strong> Kunstmuseums in Chur und wurde im Jahr 2006<br />

mit dem För<strong>d<strong>er</strong></strong>preis des Kantons Graubünden ausgezeichnet.<br />

In <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra zeigt Candinas drei Arbeiten, zwei davon sind in Zusammenarbeit<br />

mit ihrem Lebenspartn<strong>er</strong> Luca Sis<strong>er</strong>a entstanden. Das W<strong>er</strong>k „Cairo – Sedrun“<br />

spiegelt ihre Eindrücke während eines <strong>mehr</strong>monatigen Aufenthaltes in Kairo<br />

wie<strong>d<strong>er</strong></strong>.<br />

Die begehbare Skulptur „San Onna“ ist den russischen Babuschka-Figuren nachempfunden.<br />

Candinas f<strong>er</strong>tigte das mannshohe Geflecht aus Weide. D<strong>er</strong> Titel<br />

„San Onna“ – heilige Anna – v<strong>er</strong>leiht <strong>d<strong>er</strong></strong> Arbeit einen religiösen, mystischen<br />

Charakt<strong>er</strong> und v<strong>er</strong>weist zugleich auf einen Strassennamen in Sedrun. Luca Sis<strong>er</strong>a<br />

krei<strong>er</strong>te die akustische Unt<strong>er</strong>malung.<br />

„Specia Rara“. Textile Schläuche neigen sich hinunt<strong>er</strong> zu einem Ei, gebettet auf<br />

einem Nest aus schwarzen, v<strong>er</strong>kohlten Hölz<strong>er</strong>n – eine Szene, die uns f<strong>er</strong>n an eine<br />

behütete Brutstation mit wärmenden infrarot Lampen <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t. Welche „Seltene<br />

Art“ sich hint<strong>er</strong> dem Ei als Symbol des Lebens v<strong>er</strong>birgt, bleibt ungewiss.<br />

www.jacinta-candinas.ch


MICHEL PFISTER<br />

Michel Pfist<strong>er</strong>, geboren und aufgewachsen in Waltensburg / Vuorz lebt<br />

und arbeitet in Basel. Im Jahre 1995 schloss <strong>er</strong> sein Studium an <strong>d<strong>er</strong></strong> Schule<br />

für Gestaltung in Basel mit dem Diplom <strong>d<strong>er</strong></strong> Bildhau<strong>er</strong>klasse ab. Zuvor hatte<br />

<strong>er</strong> einen <strong>mehr</strong>jährigen Studienaufenthalt an <strong>d<strong>er</strong></strong> Coop<strong>er</strong> Union School<br />

of Arts in New York.<br />

Pfist<strong>er</strong> wurde sowohl mit dem För<strong>d<strong>er</strong></strong>preis des Kantons Graubünden (2001) als<br />

auch mit dem Freien Stipendium des Kantons Graubünden (2009) ausgezeichnet.<br />

Als regelmässig teilnehmen<strong>d<strong>er</strong></strong> Künstl<strong>er</strong> <strong>d<strong>er</strong></strong> Jahresausstellung des Bündn<strong>er</strong><br />

Kunstmuseums in Chur und den div<strong>er</strong>sen realisi<strong>er</strong>ten „Kunst am Bau“ – Projekten<br />

ist <strong>er</strong> dem fachkundigen Publikum durchaus ein Begriff. Von Michel Pfist<strong>er</strong> stammt<br />

auch die üb<strong>er</strong>dimensionale Skulptur „il transformatur“ im Innenhof des romanischen<br />

Radio- und F<strong>er</strong>nsehstudios in Chur.<br />

Pfist<strong>er</strong> zeigt in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra sein W<strong>er</strong>k „Zwischen Durchlauf<strong>er</strong>hitz<strong>er</strong> und Schnapsbrenn<strong>er</strong>“<br />

(2012). D<strong>er</strong> Titel stellt einen Bezug zum Ort des Geschehens h<strong>er</strong>. Üb<strong>er</strong><br />

Skizzen und auch Fotomontagen, die <strong>d<strong>er</strong></strong> Realisation vorangehen, v<strong>er</strong>schafft <strong>er</strong><br />

sich einen <strong>er</strong>sten räumlichen Eindruck. Bewusst setzt <strong>er</strong> sich schliesslich mit den<br />

Mat<strong>er</strong>ialien auseinan<strong>d<strong>er</strong></strong>, diese sollen auch einen Bezug zur Umgebung haben.<br />

Für das ausgestellte W<strong>er</strong>k v<strong>er</strong>wendet Pfist<strong>er</strong> Weyhmounthföhre – eine Tanne die<br />

einst ausgestorben nun wie<strong>d<strong>er</strong></strong> in Schweiz<strong>er</strong> Gefilden aufgeforstet wird. Die Latten<br />

sind bis zu 6 Met<strong>er</strong> lang und eignen sich aufgrund ihr<strong>er</strong> Flexibilität und Biegsamkeit.<br />

D<strong>er</strong> hölz<strong>er</strong>ne Stall beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gt eine raumfüllende Holzskulptur, die mit Nieten<br />

und Winkeleisen inn<strong>er</strong>t von vi<strong>er</strong> Tagen vor Ort mittels <strong>d<strong>er</strong></strong> mobilen W<strong>er</strong>kstatt von<br />

Michel Pfist<strong>er</strong> monti<strong>er</strong>t wurde.<br />

www.michelpfist<strong>er</strong>.com


GIANIN CONRAD<br />

Gianin Conrads wurde 1979 ih Chur geboren. Seine Vita üb<strong>er</strong>zeugt durch<br />

eine regelmässige Ausstellungstätigkeit und zahlreiche Stipendien und<br />

För<strong>d<strong>er</strong></strong>preise bis in die jüngste V<strong>er</strong>gangenheit.<br />

„F<strong>er</strong>nimpulse auf <strong>d<strong>er</strong></strong> Netzhaut“ zeigt wie <strong>d<strong>er</strong></strong> Bildhau<strong>er</strong> mit einfachen, alltäglichen<br />

Mat<strong>er</strong>ialien raumfüllende Arbeiten umsetzt. D<strong>er</strong> auf dem Land allgegenwärtige<br />

gelbe Elektrozaun, die schwarzen Elektroisolatoren, die den Zaun führen und<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> gelbe Liegestuhl sind alltägliche Objekte sein<strong>er</strong> vor Ort entstandenen p<strong>er</strong>spektivischen<br />

Raumin<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion. Die Beschäftigung mit den Gesetzmässigkeiten<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> visuellen Wahrnehmung führen zu ein<strong>er</strong> modellartigen V<strong>er</strong>netzung von Linien,<br />

Flächen und Raum. Ab<strong>er</strong> aufgepasst: D<strong>er</strong> gelbe Elektrozaun steht unt<strong>er</strong> Strom!<br />

www.gianinconrad.ch<br />

KURT CAVIEZEL<br />

Kurt Caviezel ist im Jahr 1964 in Chur geboren, <strong>er</strong> lebt und arbeitet in Zürich.<br />

Die W<strong>er</strong>tschätzung seines künstl<strong>er</strong>ischen Schaffens zeigt sich unt<strong>er</strong><br />

an<strong>d<strong>er</strong></strong>em in den zahlreichen, üb<strong>er</strong> Jahre gesammelten Auszeichnungen.<br />

Im v<strong>er</strong>gangenen Jahr wurde sein W<strong>er</strong>k zu dem mit ein<strong>er</strong> umfassenden Einzelausstellung<br />

„Global Affairs“ in <strong>d<strong>er</strong></strong> Fotostiftung Schweiz in Wint<strong>er</strong>thur<br />

gewürdigt.<br />

Kurt Caviezel arrangi<strong>er</strong>t seine Sujets nicht wie ein Fotograf, <strong>er</strong> zieht auch nicht<br />

durch die Welt, um diesen o<strong>d<strong>er</strong></strong> jenen Moment mit <strong>d<strong>er</strong></strong> Kam<strong>er</strong>a einzufangen, son<strong>d<strong>er</strong></strong>n<br />

<strong>er</strong> bedient sich an b<strong>er</strong>eits vorhandenen Abbildungen uns<strong>er</strong><strong>er</strong> virtuellen Welt<br />

und macht sich das World Wide Web für seine Kunst zu Nutze. Die Webcams,<br />

die im privaten und öffentlichen Raum den Alltag geduldig schil<strong>d<strong>er</strong></strong>n, produzie-


en unzählige anonyme sachliche Aufnahmen, ohne das ein Autor die Szene zurechtrückt.<br />

Seit üb<strong>er</strong> zehn Jahren sammelt Caviezel Webcambil<strong>d<strong>er</strong></strong>, <strong>er</strong> geht kontinentüb<strong>er</strong>greifend<br />

auf die Pirsch und v<strong>er</strong>sucht wie ein h<strong>er</strong>kömmlich<strong>er</strong> Fotograf zur<br />

richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein – den Moment abzupassen, um die nur<br />

kurz im Netz v<strong>er</strong>fügbaren Bil<strong>d<strong>er</strong></strong> hinunt<strong>er</strong>zuladen, bevor sie wie<strong>d<strong>er</strong></strong> von an<strong>d<strong>er</strong></strong>en<br />

üb<strong>er</strong>schrieben w<strong>er</strong>den.<br />

In <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra finden sich vi<strong>er</strong> Videoarbeiten „Global Affairs 2“ als Projektion<br />

und „Paris“ , „Red Car“ sowie „Eyes 4“ auf v<strong>er</strong>schiedenen Screens. Alle stammen<br />

aus dem Jahr 2011 und zeigen in <strong>d<strong>er</strong></strong> s<strong>er</strong>iellen Mani<strong>er</strong> des Künstl<strong>er</strong>s die mühevoll<br />

und akribisch arrangi<strong>er</strong>ten Bil<strong>d<strong>er</strong></strong>. In Üb<strong>er</strong>blendungen monti<strong>er</strong>t reiht sich ein<br />

Webcam-Foto nach dem an<strong>d<strong>er</strong></strong>em zu Videosequenzen auf.<br />

www.kurtcaviezel.ch<br />

URS CAVELTI<br />

Urs Cavelti ist im Jahr 1969 in Sagogn geboren. Er wurde unt<strong>er</strong> an<strong>d<strong>er</strong></strong>em<br />

mit Ateli<strong>er</strong>stipendien des Kantons Basel-Landschaft und <strong>d<strong>er</strong></strong> Stadt Chur<br />

ausgezeichnet, womit ihm Aufenthalte in Paris als auch in Kairo <strong>er</strong>möglicht<br />

wurden.<br />

Im seinem künstl<strong>er</strong>ischen Schaffensprozess entstehen oftmals surreal anmutende<br />

Zeichnungen und Skulpturen . Bei <strong>d<strong>er</strong></strong> In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion “Raccolta“ (2012) hängen<br />

<strong>mehr</strong><strong>er</strong>e Delphine an einem schwarzen Tau befestigt von <strong>d<strong>er</strong></strong> Decke. Cavelti<br />

setzt <strong>d<strong>er</strong></strong> Schönheit dies<strong>er</strong> Me<strong>er</strong>essäug<strong>er</strong> eine bitt<strong>er</strong>e Komponente gegenüb<strong>er</strong> und<br />

schaffte es, den Betracht<strong>er</strong> Doppeldeutigkeiten vor Augen zu führen und zum<br />

Nachdenken anzuregen. Die „Zimm<strong>er</strong>palme“ (2011), die ein wankelmütiges Gefühl<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> Sehnsucht und des F<strong>er</strong>nwehs h<strong>er</strong>vorruft, findet sich entrissen von uns<strong>er</strong>en<br />

Vorstellungen in einem Stall in Sedrun wie<strong>d<strong>er</strong></strong>.


AUSSTELLUNG EDITION N° 3<br />

11. August 2012 - 23. Februar 2013<br />

Piogns / Stege<br />

Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a, Beggingen /SH<br />

Ruedi Mösch, Steinmau<strong>er</strong> / ZH<br />

Marc Roy, Hallau /SH<br />

Linard Nicolay, Rueun / GR<br />

Musikalische Begleitung: Corin Curschellas, Rueun/Zürich<br />

Begrüssungsref<strong>er</strong>at: Leza Dosch, Kunsthistorik<strong>er</strong>, Chur


VINCENZO BAVIERA<br />

Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a, 1945 in Zürich geboren, studi<strong>er</strong>te zunächst Architektur<br />

an <strong>d<strong>er</strong></strong> ETH Zürich (1964–1969) und anschliessend Sozialpsychologie und<br />

Ethnologie (bis 1974). Seit Beginn <strong>d<strong>er</strong></strong> 1980<strong>er</strong> Jahre ist <strong>er</strong> als <strong>frei</strong>schaffen<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Künstl<strong>er</strong> tätig, vor allem im skulpturalen B<strong>er</strong>eich. Dreimal wurde <strong>er</strong> mit<br />

Stipendien des Kantons Zürich gekürt. Neben ein<strong>er</strong> Professur für plastisches<br />

Gestalten an <strong>d<strong>er</strong></strong> Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main<br />

(1984–1985) hatte <strong>er</strong> einen Lehrauftrag an <strong>d<strong>er</strong></strong> ETH Zürich (1991–1996)<br />

inne.<br />

Anfang <strong>d<strong>er</strong></strong> 1980<strong>er</strong> Jahre begann Bavi<strong>er</strong>a, mit kühnen Rä<strong>d<strong>er</strong></strong>konstruktionen Innen-<br />

und Aussenräume zu besetzen. Qu<strong>er</strong>gestellte Speichenrä<strong>d<strong>er</strong></strong> o<strong>d<strong>er</strong></strong> gewaltige<br />

Scheiben mit Achsen schienen die Räume von Gal<strong>er</strong>ien o<strong>d<strong>er</strong></strong> Museen zu sprengen.<br />

Die Int<strong>er</strong>aktion von Aussen und Innen thematisi<strong>er</strong>te Bavi<strong>er</strong>a seit Mitte <strong>d<strong>er</strong></strong> 1980<strong>er</strong><br />

Jahre in ein<strong>er</strong> Reihe von Stadtobs<strong>er</strong>vatorien. Dabei handelte es sich um begehbare<br />

In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tionen auf Zeit, etwa ein<strong>er</strong> betretbaren Blechkanzel mit Aussicht auf<br />

das Stadtzürch<strong>er</strong> Limmatquai, das an <strong>d<strong>er</strong></strong> Aussenwand des Helmhauses klebte.<br />

Was ihn vom Konstruktivismus unt<strong>er</strong>scheidet und ihn mit Tendenzen <strong>d<strong>er</strong></strong> Land Art<br />

und <strong>d<strong>er</strong></strong> Concept Art v<strong>er</strong>bindet, ist <strong>d<strong>er</strong></strong> Einbezug von Bedingungen des Umfeldes<br />

in seine Inszeni<strong>er</strong>ungen. Einem hohen handw<strong>er</strong>klichen Ethos v<strong>er</strong>pflichtet, schafft<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> Künstl<strong>er</strong> selbst grosse In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tionen eigenhändig.<br />

Auch nach 30 Jahren un<strong>er</strong>müdlichen Kunstschaffens will Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a mit<br />

sein<strong>er</strong> Kunst bewegen. So auch am 1. Sedrun<strong>er</strong> Kunstumzug, <strong>d<strong>er</strong></strong> anlässlich <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Ausstellungs<strong>er</strong>öffnung am 11. August 2012 stattfand. Dabei wurde ein stähl<strong>er</strong>nes<br />

Urgefährt, das als Metaph<strong>er</strong> für die vielfältigen Wegbeschreitungen im Leben<br />

steht, mit Hilfe von 30 P<strong>er</strong>sonen durchs Dorf bis zur Stalla Libra gefahren.<br />

www.bavi<strong>er</strong>a.info


LINARD NICOLAY<br />

Linard Nicolay, geboren 1965, wuchs in B<strong>er</strong>gün auf. Nach dem Sekundarlehramtdiplom<br />

an <strong>d<strong>er</strong></strong> Univ<strong>er</strong>sität B<strong>er</strong>n folgten von 1993–1998 Kunststudien<br />

in Paris (Ateli<strong>er</strong>s Beaux-Arts Ville de Paris, Ecole du Louvre) und von<br />

1999–2003 Studien mit Diplom in Italien (Accademia di Belle Arti Carrara<br />

und Bologna). Seit 2005 lebt Linard Nicolay in <strong>d<strong>er</strong></strong> Surselva.<br />

Im Zentrum <strong>d<strong>er</strong></strong> bildn<strong>er</strong>ischen Aussage stehen nicht klassische Themen <strong>d<strong>er</strong></strong> Skulptur<br />

wie Monumentalität o<strong>d<strong>er</strong></strong> Allegorie, son<strong>d<strong>er</strong></strong>n <strong>d<strong>er</strong></strong> Stein an sich. Linard Nicolay<br />

macht die Eigentümlichkeit des Mat<strong>er</strong>ials, seinen Aufbau sowie seine Härte und<br />

Form, mit präzisen Eingriffen sichtbar. Öffnungen entstehen, wo sie künstl<strong>er</strong>isch<br />

gewollt und technisch möglich sind; Formen, wo sie die Natur angedeutet hat.<br />

Die Skulpturen entfalten ihre Wirkung in <strong>d<strong>er</strong></strong> Spannung zwischen den natürlich<br />

belassenen und den behauenen Flächen.<br />

Auf den <strong>er</strong>sten Blick mutet es anachronistisch an, in ein<strong>er</strong> Wirklichkeit, die <strong>mehr</strong><br />

und <strong>mehr</strong> von virtuellen, comput<strong>er</strong>gen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>ten Welten durchsetzt ist, seine Vorstellung<br />

von <strong>d<strong>er</strong></strong> Welt in Stein zu meisseln. Doch was teilen uns Linard Nicolays<br />

Steinskulpturen dabei mit? Die gebrochenen, paketgrossen Blöcke behalten ihre<br />

Naturform, welchedurch die künstl<strong>er</strong>ische Bearbeitung ausgewählt<strong>er</strong> Flächen und<br />

Kanten <strong>er</strong>gänzt und kontrasti<strong>er</strong>t wird. Die eingearbeiteten Formen sind dabei<br />

ebenfalls organisch und damit ihr<strong>er</strong>seits <strong>d<strong>er</strong></strong> Natur entlehnt.<br />

www.linardnicolay.ch


MARC ROY<br />

Marc Roy wurde 1965 in Zürich geboren und lebt seit 1981 in Hallau. Nebst<br />

B<strong>er</strong>ufstätigkeiten im Gastro- und Pflegeb<strong>er</strong>eich sowie in <strong>d<strong>er</strong></strong> Sozialarbeit<br />

<strong>er</strong>arbeitet <strong>er</strong> seit 1988 kontinui<strong>er</strong>lich und autodidaktisch div<strong>er</strong>se Maltechniken<br />

in Acryl, Öl und an<strong>d<strong>er</strong></strong>en <strong>mehr</strong>. Seit 2010 stellt Marc Roy seine W<strong>er</strong>ke<br />

regelmässig mit seinen Künstl<strong>er</strong>freunden Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a und Ruedi<br />

Mösch aus.<br />

Marc Roys abstrakte Bildsprache ist Ausdruck von Erfahrungen und Erinn<strong>er</strong>ungen<br />

– etwa jene an kraftvolle Bündn<strong>er</strong> B<strong>er</strong>glandschaften, <strong>d<strong>er</strong></strong> Heimat sein<strong>er</strong> Mutt<strong>er</strong>.<br />

Roy nennt diese im Inn<strong>er</strong>sten abgelag<strong>er</strong>ten Bil<strong>d<strong>er</strong></strong> „Gefühlsmonolithen“. In <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

präsenti<strong>er</strong>ten 7-teiligen Bilds<strong>er</strong>ie „Av<strong>er</strong>s“ wird die Atmosphäre dies<strong>er</strong> rauen –<br />

inn<strong>er</strong>en und äuss<strong>er</strong>en – Naturlandschaft im eigentlichen Sinn greif-, spür- und<br />

nachvollziehbar.<br />

Die V<strong>er</strong>gangenheit ist in Roys W<strong>er</strong>k imm<strong>er</strong> <strong>d<strong>er</strong></strong> Grundstein für das Jetzt: Man muss<br />

die Geschichte kennen, um die Gegenwart zu v<strong>er</strong>stehen. Aus diesem Grund fühlt<br />

sich <strong>d<strong>er</strong></strong> Künstl<strong>er</strong> dafür v<strong>er</strong>antwortlich, Erinn<strong>er</strong>ungen zu gen<strong>er</strong>i<strong>er</strong>en. Bei Objekten<br />

und Bil<strong>d<strong>er</strong></strong>n, <strong>d<strong>er</strong></strong>en Anblick uns <strong>heu</strong>te ein Bild <strong>d<strong>er</strong></strong> V<strong>er</strong>gangenheit v<strong>er</strong>schafft, handelt<br />

es sich ja meistens um Artefakte von Künstl<strong>er</strong>n v<strong>er</strong>gangen<strong>er</strong> Kulturen. So dient<br />

uns die Höhlenmal<strong>er</strong>ei als Indiz für die Lebensbedingungen, welche 30‘000 Jahre<br />

vor uns<strong>er</strong><strong>er</strong> Zeit h<strong>er</strong>rschten. Durch diese Darstellungen <strong>er</strong>halten wir eine Vorstellung<br />

davon, wie es damals zu und h<strong>er</strong> ging. Damit arbeitet Roy auch an jenem<br />

Bild mit, das den Gen<strong>er</strong>ationen nach von uns bleiben wird.<br />

www.marcroy.ch


RUEDI MÖSCH<br />

Ruedi Mösch, Jahrgang 1954, wuchs im Zürch<strong>er</strong>ischen Höngg und Urdorf<br />

auf und wohnt <strong>heu</strong>te in Eglisau. Ateli<strong>er</strong> und W<strong>er</strong>kplatz befinden sich in<br />

einem stillgelegten Teil eines Steinbruchs in Steinmaur.<br />

Anfangs <strong>d<strong>er</strong></strong> 1970<strong>er</strong> Jahre absolvi<strong>er</strong>te Mösch eine B<strong>er</strong>ufslehre als Holzbildhau<strong>er</strong><br />

in Täg<strong>er</strong>wilen. Nach <strong>er</strong>sten <strong><strong>frei</strong>e</strong>n Arbeiten in Holz bildete <strong>er</strong> sich autodidaktisch<br />

zum Steinbildhau<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>. Anfangs <strong>d<strong>er</strong></strong> 1980<strong>er</strong> Jahre folgten <strong>er</strong>ste künstl<strong>er</strong>ische<br />

Auseinan<strong>d<strong>er</strong></strong>setzungen mit dem menschlichen Körp<strong>er</strong>, gefolgt von ein<strong>er</strong> P<strong>er</strong>iode<br />

ungegenständlich<strong>er</strong> Arbeiten. Seit 1980 w<strong>er</strong>den die Arbeiten Möschs regelmässig<br />

ausgestellt; zahlreiche W<strong>er</strong>ke befinden sich zudem im öffentlichen Raum.<br />

Im Zentrum des W<strong>er</strong>ks von Ruedi Mösch steht <strong>d<strong>er</strong></strong> Mensch – sitzend, liegend,<br />

stehend, entspannt, v<strong>er</strong>schlossen, skeptisch, abgewandt, aufopf<strong>er</strong>nd. Die Skulpturen<br />

v<strong>er</strong>leugnen nie den Prozess ihr<strong>er</strong> Entstehung. Sie w<strong>er</strong>den in sogenannt<strong>er</strong><br />

Spitztechnik h<strong>er</strong>gestellt, wobei klein<strong>er</strong>e Bruchstücke mit Hamm<strong>er</strong> und Fäustel o<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

mit einem Pressluftw<strong>er</strong>kzeug vom Stein abgespalten w<strong>er</strong>den. K<strong>er</strong>ben entstehen,<br />

die sich zu Rillen formen und charakt<strong>er</strong>istisch sind für die Figuren von Mösch. Allzu<br />

Glattes ist ihm zuwi<strong>d<strong>er</strong></strong>.<br />

Seine Lieblingsfiguren sind die unvollendeten W<strong>er</strong>ke Michelangelos. „K<strong>er</strong>ben<br />

müssen sein: Schliesslich hint<strong>er</strong>lässt das Leben auch keine makellose Ob<strong>er</strong>fläche.<br />

We<strong>d<strong>er</strong></strong> auf dem Gesicht <strong>noch</strong> in <strong>d<strong>er</strong></strong> Seele.“ Deshalb umgibt seine Figuren stets<br />

eine Aura des Unvollkommenen. Kein Gesicht, das nur eine Regung ausdrückt,<br />

keine Haltung, die es nur einmal gibt. Aus einzelnen Eindrücken entwickeln sich<br />

im Laufe <strong>d<strong>er</strong></strong> Zeit nachhaltige Seh<strong>er</strong>lebnisse.<br />

www.ruedimoesch.ch


MEDIENSPIEGEL STALLA LIBRA<br />

Seit <strong>d<strong>er</strong></strong> Eröffnung <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra im August 2011 wurden in<br />

den regionalen und üb<strong>er</strong>regionalen Medien zahlreiche B<strong>er</strong>ichte<br />

und Reportagen v<strong>er</strong>öffentlicht. Auf den nachfolgenden<br />

Seiten sind einige Presseb<strong>er</strong>icht abgebildet.<br />

Reportage RTR (romanisches F<strong>er</strong>nsehen), Februar 2012<br />

Reportage Tele Südostschweiz, August 2012<br />

Radioreportagen RTR (romanisches Radio)<br />

Kunstbulletin (Ausgabe Novemb<strong>er</strong> 2012)<br />

La Tuatschina (Amtsblatt Tujetsch)<br />

La Quotidiana<br />

Bündn<strong>er</strong> Tagblatt<br />

Südostschweiz<br />

Südostschweiz am Sonntag


2 GIEVGIA, ILS 9 D’AVUST 2012 SURSELVA<br />

Igl artist Grischun Linard Nicolay vid in<strong><strong>stall</strong>a</strong>r sias sculpturas da crap.ils fundaments p<strong>er</strong> quella. FOTOS: F. HENDRY Ruedi Mösch in<strong>stall</strong>escha ils piogns che colligian l’entira in<strong><strong>stall</strong>a</strong>ziuns e fuorman<br />

Piogns colligian – <strong>er</strong>a ella Stalla Libra<br />

Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a, Linard Nicolay, Marc Roy e Ruedi Mösch exponan communablamein a Sedrun<br />

■ (anr/sr) Sonda, ils 11 d’uost a partir<br />

dallas 16.00 ha liug la v<strong>er</strong>nissascha<br />

dalla tiarza exposiziun d’art ella Stalla<br />

Libra a Sedrun. «Stege – Piogns» secloma<br />

la tiarza ediziun ed ei in’exposiziun<br />

communabla d’art figurativ da<br />

Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a, Linard Nicolay,<br />

Marc Roy e Ruedi Mösch. Dapi in onn<br />

envida la Stalla Libra amaturs digl art ad<br />

exposiziuns, prelecziuns ed autras occurrenzas.<br />

Igl art mo<strong>d<strong>er</strong></strong>n ha dominau ti<strong>er</strong><br />

l’emprema exposiziun cun Gabriela G<strong>er</strong>b<strong>er</strong><br />

e Lukas Bardill, Evelina Cajacob, Lydia<br />

Wilhelm, Flurina Badel e Mirko Baselgia.<br />

Era ti<strong>er</strong> la secunda exposiziun ei<br />

igl art mo<strong>d<strong>er</strong></strong>n staus el cent<strong>er</strong> ed ils artists<br />

Kurt Caviezel, Gianin Conrad, Urs Cavelti,<br />

Jacinta Candinas e Michael Pfist<strong>er</strong><br />

han empleniu ils ladretschs cun lur in<strong><strong>stall</strong>a</strong>ziuns<br />

– p<strong>er</strong> part creadas aposta p<strong>er</strong><br />

la Stalla Libra. La tiarz’ediziun va novas<br />

vias e seconcentrescha sigl art figurativ.<br />

P<strong>er</strong> la tiarza ediziun el «museum d’art» a<br />

Sedrun ha Arthur Loretz – in dils iniziants<br />

dalla Stalla Libra – contactau Linard<br />

Nicolay, il sculptur da crappa che<br />

habitescha a Rueun. Mo tgei artists fuvan<br />

adattai p<strong>er</strong> in’exposiziun communabla?<br />

Linard Nicolay ha giu l’idea d’envidar<br />

amitgs dalla Bassa, <strong>er</strong>a els artists che<br />

sefatschentan cun art figurativ. Vincenzo<br />

Bavi<strong>er</strong>a creescha plasticas da metall, Ruedi<br />

Mösch ei medemamein sculptur da<br />

crap e Marc Roy pictur artist. Els han dau<br />

ti<strong>er</strong> d’expon<strong>er</strong> a Sedrun e tsch<strong>er</strong>cau cugl<br />

artist Grischun in concept communabel.<br />

«Quei ei niev p<strong>er</strong> la Stalla Libra», ha Arthur<br />

Loretz declarau. Nova ei <strong>er</strong>a l’inscenaziun<br />

dalla v<strong>er</strong>nissascha ch’entscheiva<br />

allas 16.00 sil parcadi communal amiez<br />

Sedrun. Da leu anora partan ils artists ed<br />

int<strong>er</strong>essai cun in til d’art vi<strong>er</strong>s la Stalla Libra.<br />

Quei til han ils artists preparau sezs<br />

ed igl ei igl emprem til d’art insumma<br />

che ha liug a Sedrun. Allas 16.30 ein ils<br />

hosps envidai ad in ap<strong>er</strong>o en clavau. Allas<br />

17.00 va ei vinavon leu cul historich<strong>er</strong><br />

d’art da Cu<strong>er</strong>a, Leza Dosch, che tegn il<br />

plaid d’av<strong>er</strong>tura p<strong>er</strong> l’exposiziun dils<br />

quat<strong>er</strong> artists. Musicalmein vegn la v<strong>er</strong>nissascha<br />

enramada dall’artista e cantautura<br />

Corinne Curschellas.<br />

Piogns colligian<br />

Il Rein colligia tiara e carstgauns ed en<br />

quei senn ein Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a, Marc<br />

Roy e Ruedi Mösch, ils treis artists dalla<br />

regiun Schaffusa, semess sin via naven alla<br />

cascada dil Rein tochen alla tgina dil<br />

Rein. Ella vischinonza dalla Ruinaulta<br />

han els priu en lur barca igl artist Grischun<br />

Linard Nicolay e decidiu da presentar<br />

in’exposiziun communabla ch’els<br />

han titulau «Stege – Piogns». L’ovra tiel<br />

tema piogns vegn actualmein in<strong><strong>stall</strong>a</strong>da<br />

ella <strong><strong>stall</strong>a</strong> che porscha ina surfatscha d’exposiziun<br />

da 1000 m 3 . La <strong><strong>stall</strong>a</strong> amiez il<br />

vitg da Sedrun haveva negina funcziun<br />

pli ed avon biebein in onn ha ina gruppa<br />

d’iniziants entuorn Arthur Loretz<br />

funcziunau entuorn quella en in spazi<br />

d’art tut special che fascinescha ils artists<br />

e plai als visita<strong>d<strong>er</strong></strong>s. Els ladretschs vegn la<br />

reit da piogns construida. Quels piogns<br />

ein accessibels e valan el medem mument<br />

P<strong>er</strong> dretg e giustia<br />

Giusep Nay vegn 70<br />

sco fundament p<strong>er</strong> las ovras artisticas ord<br />

crap, metal e lenn.<br />

Art che muenta<br />

Il sculptur da fi<strong>er</strong> Vincenzo Bavi<strong>er</strong>a ei naschius<br />

1945. El resca tut cun siu art e quei<br />

cumprova el adina danovamein cun nundumbreivlas<br />

exposiziuns, sculpturas ed in<strong><strong>stall</strong>a</strong>ziuns<br />

en spazi public ed oravontut<br />

cun sias acziuns d’art spectacularas. Aunc<br />

adina vul el muentar cun siu art e quei vegn<br />

el <strong>er</strong>a a far a Sedrun a caschun digl emprem<br />

til d’art che ha liug en connex culla v<strong>er</strong>nissascha.<br />

Culla forza da rodund 20 p<strong>er</strong>sunas<br />

vegn in vehichel en fuorma d’ina gronda<br />

roda mess en moviment. Quei vehichel<br />

primitiv stat sco metafra p<strong>er</strong> las descripziuns<br />

multifaras da vias el mintgadi: dil viadi<br />

ella veta ed ella mort. Linard Nicolay ei<br />

naschius 1965 e viva dapi siat onns a Rueun,<br />

siu luvratori ha el endrizzau a Rabius.<br />

El cent<strong>er</strong> dil messadi figurativ stat il crap<br />

sco tal. Pér entras sias int<strong>er</strong>venziuns extraordinari<br />

precisas fa el vesiblas las qualitads<br />

specialas e las particularitads dil mat<strong>er</strong>ial<br />

crap, dalla structura, direzia e fuorma. Lur<br />

effect survegnan las sculpturas ella tensiun<br />

dent<strong>er</strong> las parts laschadas naturalas e quellas<br />

pitgadas e tractadas.<br />

Las sculpturas da Ruedi Mösch (1954)<br />

snegan mai il process da lur existenza. Entginas<br />

ein ruasseivlas, autras figuras p<strong>er</strong>encunt<strong>er</strong><br />

fetg expressivas e tuttas han ina<br />

structura dalla surfatscha fetg gropa. Ti<strong>er</strong><br />

relaziuns da glisch variontas – e quei ei senza<br />

dubi il cass ella Stalla Libra – animescha<br />

quei d’int<strong>er</strong>pretar las ovras a moda subjectiva.<br />

Il lungatg figurativ da Marc Roy<br />

(1965) ei abstracts e l’expressiun p<strong>er</strong>sunala<br />

da «monolits da sentiments» e da regurdientschas<br />

d’affonza els cuolms grischuns,<br />

la patria da sia mumma. Ella s<strong>er</strong>ia da maletgs<br />

«Av<strong>er</strong>s» daventa l’atmosf<strong>er</strong>a da quella<br />

criua cuntrada naturala evidentamein palpabla.<br />

L’exposiziun «Stege – Piogns» ei da contemplar<br />

naven da sonda proxima tochen miez<br />

fevr<strong>er</strong> 2013. Las portas dalla Stalla Libra a Sedrun<br />

ein mintgamai aviartas dalla mesjamna<br />

tochen la dumengia dallas 11.00–18.00.<br />

www.<strong><strong>stall</strong>a</strong>-<strong>libra</strong>.ch<br />

La Quotidiana, 9.8.2012<br />

La Quotidiana, 4.3.2012<br />

■ Ils 9 d’avust cumplenescha Giusep<br />

Nay il 70avel. L’ant<strong>er</strong>iur <strong>d<strong>er</strong></strong>scha<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

fe<strong>d<strong>er</strong></strong>al ed emprim president<br />

rumantsch dal Tribunal fe<strong>d<strong>er</strong></strong>al<br />

a Losanna è anc oz fitg preschent en<br />

las medias da l’entira Svizra. Cun sias<br />

posiziuns profiladas tar dumondas<br />

actualas dal dretg fundamental e statal,<br />

dals dretgs umans e da las relaziuns<br />

trant<strong>er</strong> stadi e baselgia s’auda el tar ils<br />

pli prominents exponents naziunals.<br />

Er sin plaun int<strong>er</strong>naziunal vegn el envidà<br />

sco exp<strong>er</strong>t.<br />

Giurist e <strong>d<strong>er</strong></strong>scha<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Suent<strong>er</strong> ils onns da giuventetgna a<br />

Trun e la matura a Mustér ha Giusep<br />

Nay fatg ils studis da dretg a las univ<strong>er</strong>sitads<br />

da Friburg e Turitg e t<strong>er</strong>minà<br />

quels cun il doctorat. Sia carri<strong>er</strong>a da<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong>scha<strong>d<strong>er</strong></strong> è ida pass p<strong>er</strong> pass ensi:<br />

emprima plazza sco actuar da la dretgira<br />

chantunala, alura <strong>d<strong>er</strong></strong>scha<strong>d<strong>er</strong></strong> districtual,<br />

chantunal e suppleant en la<br />

dretgira fe<strong>d<strong>er</strong></strong>ala. Dasp<strong>er</strong> questas activitads<br />

aveva el durant onns in agen biro<br />

d’advocatura a Cuira. Sco actuar<br />

dal Corpus catolicum e secretari da la<br />

Cumissiun administrativa da la baseltga<br />

a la Scola auta da teologia a Cuira,<br />

in post da cussegliaziun p<strong>er</strong> lètgs e famiglias<br />

ed il post da la Caritas en il<br />

Grischun.<br />

Cun 46 onns vegn el elegì il 1988<br />

t<strong>er</strong> – resolutamain p<strong>er</strong> l’independenza<br />

da la dretgira fe<strong>d<strong>er</strong></strong>ala encunt<strong>er</strong> influenzas<br />

politicas e tendenzas populisticas.<br />

Bl<strong>er</strong> da discurr<strong>er</strong> dat anc oz sia tesa<br />

che la maioritad – «il pievel» – na<br />

schair dap<strong>er</strong>tut. Mo p<strong>er</strong> el na vai mai<br />

p<strong>er</strong> plaschair dretg u sanest<strong>er</strong>, mabain<br />

p<strong>er</strong> dretg e giustia. El na sa lascha betg<br />

starmentar e p<strong>er</strong>svada cun restar calm<br />

e tadlar, cun arguments concis e cussegls<br />

prudents.<br />

Engaschament curaschus<br />

P<strong>er</strong> la fin da 2006 demissiunescha<br />

Giusep Nay sco <strong>d<strong>er</strong></strong>scha<strong>d<strong>er</strong></strong> fe<strong>d<strong>er</strong></strong>al e<br />

chatta gronda renconuschientscha p<strong>er</strong><br />

sia lavur en il tribunal suprem da la<br />

Svizra.<br />

El na sa retira dentant betg en la tur<br />

d’ivur, ma s’engascha e s’expona vinavant.<br />

Dapi 2007 è el <strong>d<strong>er</strong></strong>scha<strong>d<strong>er</strong></strong> adhoc<br />

al tribunal p<strong>er</strong> dretgs umans a<br />

Strassburg. Actualmain segna el sco<br />

coredactur da la «Revista grischuna p<strong>er</strong><br />

legislaziun e giurisdicziun», presidiescha<br />

diff<strong>er</strong>entas instituziuns, sco p<strong>er</strong><br />

exempel da curt anc la «Societad svizra<br />

p<strong>er</strong> minoritads» e fa – dasp<strong>er</strong> bl<strong>er</strong> aut<strong>er</strong><br />

– part dal «Club Helvétique» che raduna<br />

p<strong>er</strong>sunalitads impurtantas da l’entira<br />

Svizra. Quel s’engascha p<strong>er</strong> tematicas<br />

ch’occupeschan Giusep Nay dapi<br />

onns e ch’èn oz pli actualas che mai:<br />

respect ed onestadad en las relaziuns<br />

tica e vegn stimà lunsch enturn p<strong>er</strong> ses<br />

curaschi sco int<strong>er</strong>mediatur nunpartischant<br />

e credibel. Dasp<strong>er</strong> num<strong>er</strong>usas<br />

autras renconuschientschas retschaiva<br />

el 2011 il doct<strong>er</strong> d’onur da la facultad<br />

teologica da l’Univ<strong>er</strong>sitad da Luc<strong>er</strong>na.<br />

Sias cumpetenzas e qualitads umanas<br />

metta el adina danovamain <strong>er</strong> en<br />

s<strong>er</strong>vetsch dal rumantsch. El ha publitgà<br />

l’emprima sentenzia da la dretgira<br />

fe<strong>d<strong>er</strong></strong>ala en rumantsch e da curt è el sa<br />

mess a disposiziun sco cusseglia<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

giuridic p<strong>er</strong> la gruppa «Co vinavant<br />

cun il rumantsch grischun en scola?» Ina<br />

politica da linguas consequenta p<strong>er</strong><br />

ina Rumantschia che va enavant, quai<br />

è sia devisa. La Lia Rumantscha ha<br />

renconuschì ses m<strong>er</strong>its gia avant onns<br />

cun numnar el commemb<strong>er</strong> d’onur.<br />

Giusep Nay n’è betg mo il grond<br />

giurist e <strong>d<strong>er</strong></strong>scha<strong>d<strong>er</strong></strong>, mabain <strong>er</strong> in um<br />

da famiglia, bab da trais figlias, tat da<br />

set biadis. Ed el tgira bl<strong>er</strong>as relaziuns<br />

amicalas. Dapi sia pensiun stat el cun<br />

sia dunna Marie-Louise a Sartons sur<br />

Valbella, ma ha <strong>er</strong> suttetgs en Svizra<br />

tudestga e franzosa da manaivel da las<br />

famiglias da sias figlias. Ir cun skis, turas<br />

en muntogna, viadis da cultura sin


23<br />

Dienstag, 21. August 2012 17<br />

ses<br />

usabge<br />

i-<br />

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th.<br />

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itlls<br />

t –<br />

de<br />

Neue Kunst im alten Stall<br />

Ein ausgedient<strong>er</strong> Stall<br />

mitten im alten Dorfk<strong>er</strong>n<br />

von Sedrun dient als<br />

Plattform für zeitgenössische<br />

Kunst. In <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Stalla <strong>libra</strong> trifft<br />

Innovation auf Tradition.<br />

Von Juscha Casaulta<br />

(Text und Bil<strong>d<strong>er</strong></strong>)<br />

D<strong>er</strong> alte Stall, <strong>frei</strong> von Vieh und<br />

Heu, liegt inmitten von Sedrun,<br />

nahe <strong>d<strong>er</strong></strong> stark frequenti<strong>er</strong>ten<br />

Ob<strong>er</strong>alpstrasse. Als landwirtschaftliches<br />

Gebäude ist <strong>er</strong> üb<strong>er</strong>-<br />

üssig geworden. Seit August jedoch<br />

hat <strong>er</strong> eine neue Funktion:<br />

D<strong>er</strong> Stall bietet Raum für Kunst.<br />

«Edition Numm<strong>er</strong> 1» heisst die aktuelle<br />

Ausstellung. Sie ist tagsüb<strong>er</strong><br />

<strong>frei</strong> zugänglich.<br />

Beim Betreten des ausgedienten<br />

Stalles ist ein Blöken und Galoppi<strong>er</strong>en<br />

zu hören. Eine Infowand<br />

hält den Blick beim Eingang auf.<br />

«Inmitten ein<strong>er</strong> nostalgischen<br />

Umgebung w<strong>er</strong>den die mo<strong>d<strong>er</strong></strong>nen<br />

W<strong>er</strong>ke jung<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong> ausgestellt»,<br />

ist zu lesen. Weit<strong>er</strong> heisst<br />

es, das Resultat sei eine spannungsreiche<br />

Melange zwischen<br />

Tradition und Innovation. Zwei bis<br />

drei Jahre soll die Stalla <strong>libra</strong> zeitgenössischen<br />

Kunstschaffenden<br />

als Plattform dienen. «Den Auftakt<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> halbjährlich wechselnden<br />

Gruppenausstellungen machen<br />

fünf namhafte Bündn<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong><br />

(-paare).» Erwähnt wird zudem,<br />

dass fast alle aus dem romanischen<br />

Sprachraum stammen und ihre Arbeiten<br />

eigens für den auss<strong>er</strong>gewöhnlichen<br />

Ausstellungsort geschaffen<br />

haben.<br />

Die ewige Jagd<br />

Initianten <strong>d<strong>er</strong></strong> Projektes Stalla <strong>libra</strong><br />

sind Arthur Loretz, Angela<br />

Hendry und Fabio Hendry. Wie<br />

sich beim Rundgang h<strong>er</strong>ausstellt,<br />

stammen die G<strong>er</strong>äusche von <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Zeichentricklmsequenz «Tschut»<br />

von Gabriela G<strong>er</strong>b<strong>er</strong> und Lukas<br />

Bardill. Auf ein Heutuch projizi<strong>er</strong>t,<br />

trägt ein Mann ein junges<br />

Schaf auf seinem Rücken. Kaum<br />

aus dem Bild v<strong>er</strong>schwunden,<br />

taucht das Ti<strong>er</strong> galoppi<strong>er</strong>end wie-<br />

J u b i l ä u m<br />

Tote Hosen suchen<br />

Konz<strong>er</strong>tlokale<br />

Kultur<br />

A U S S T E L L U N G S K R I T I K<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> auf und wird vom Mann wie<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

eingefangen. G<strong>er</strong>b<strong>er</strong> und Bardill<br />

thematisi<strong>er</strong>en damit die sich<br />

imm<strong>er</strong> wie<strong>d<strong>er</strong></strong>holenden Abläufe –<br />

auch aus dem eigenen Alltag h<strong>er</strong><br />

bestens bekannt.<br />

Evelina Cajacobs Videoin<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion<br />

trägt den Titel «Das tägliche<br />

Brot». Auf dem Boden eines alten<br />

Passionsspiel Holzbottichs w<strong>er</strong>den mit Hände projizi<strong>er</strong>t,<br />

die Teig kneten. Die sich<br />

Weck<strong>er</strong> in Luz<strong>er</strong>n<br />

imm<strong>er</strong> wie<strong>d<strong>er</strong></strong>holende Tätigkeit<br />

nimmt kein Ende, so wenig wie das<br />

Nach einem Bedürfnis 75-jährigen nach täglichem Unt<strong>er</strong>bruch Brot. wird In im<br />

H<strong>er</strong>bst 2013 Lydia in Wilhelms Luz<strong>er</strong>n wie<strong>d<strong>er</strong></strong> W<strong>er</strong>ken ein sind Passionsspiel Räume,<br />

Mit Orte von und <strong>d<strong>er</strong></strong> Landschaften, Partie ist <strong>d<strong>er</strong></strong> real deutsche<br />

aufgeführt.<br />

Säng<strong>er</strong> o<strong>d<strong>er</strong></strong> Konstantin virtuell, Weck<strong>er</strong>. wichtige Alois Elemente. Metz, Initiant<br />

des Passionsspiels Für ihre In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion und Leit<strong>er</strong> hat <strong>d<strong>er</strong></strong> sie katholischen die im<br />

Pfarrei Stall St. Johannes offengelegte in Luz<strong>er</strong>n, Baustruktur bestätigte <strong>d<strong>er</strong></strong> gest<strong>er</strong>n<br />

einen Qu<strong>er</strong>balken B<strong>er</strong>icht <strong>d<strong>er</strong></strong> und «Neuen Brett<strong>er</strong> mit Luz<strong>er</strong>n<strong>er</strong> ein<strong>er</strong> Zeitung».<br />

Mit Konstruktion dem Spiel aus solle Holzdreiecken<br />

eine alte Luz<strong>er</strong>n<strong>er</strong><br />

Tradition v<strong>er</strong>sehen. wie<strong>d<strong>er</strong></strong> belebt Ein<strong>er</strong>seits w<strong>er</strong>den, ist sagte diese<strong>er</strong>. In<br />

Kontakt Struktur mit Weck<strong>er</strong> fremdartig war Metz und 2011 bildet nach einen<br />

gekommen, Kontrast zum das <strong>d<strong>er</strong></strong> Stallbau, Münchn<strong>er</strong> an<strong>d<strong>er</strong></strong>-<br />

Lie<strong>d<strong>er</strong></strong>-<br />

einem<br />

Konz<strong>er</strong>t<br />

mach<strong>er</strong> seits in <strong>d<strong>er</strong></strong> wirkt Johanneskirche sie <strong>er</strong>gänzend. gegeben Wie demhatte.<br />

Dabei <strong>er</strong>zählte Ausstellungsy<strong>er</strong> Metz Weck<strong>er</strong> zu von entnehmen sein<strong>er</strong> Idee,<br />

die Jesusfigur ist, hat in Wilhelm einem Spiel die Dreiecke mo<strong>d<strong>er</strong></strong>n <strong>er</strong>st zu int<strong>er</strong>preti<strong>er</strong>en.<br />

vor Das Ort Passionsspiel angef<strong>er</strong>tigt. Sie wird müsse vom den 5. bis 20.<br />

Septemb<strong>er</strong> vorhandenen 2013 Open Air Ausstellungsraum<br />

auf <strong>d<strong>er</strong></strong> Luz<strong>er</strong>n<strong>er</strong> Lidowiese<br />

kennen, gespielt. um seine Architektur wei-(sdat<strong>er</strong>zuentwickeln.<br />

Gletsch<strong>er</strong>mühle aus Stoff<br />

Flurina Badel ist mit zwei Arbeiten<br />

v<strong>er</strong>treten. Die präsidi<strong>er</strong>t<br />

Videoin<strong><strong>stall</strong>a</strong>ti-<br />

Grönemey<strong>er</strong><br />

on «My beetroot story», eine Art<br />

Filmjury von Zürich<br />

Gletsch<strong>er</strong>mühle aus Stoff, zeigt in<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong>en Schlund, wie sich eine Frau<br />

Lydia Wilhelms Holzdreiecke bilden einen Kontrast zum Stallbau Neben unaufhörlich H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>t Grönemey<strong>er</strong>, und langsam <strong>d<strong>er</strong></strong> in die ein<strong>er</strong> deutschsprachige<br />

roten Spielfilmjury Flüssigkeit leiten dreht, wird, Klänge hat be-<br />

das Zu-<br />

und <strong>er</strong>gänzen ihn gleichzeitig.<br />

rich Film gleiten Festival sie. (ZFF) Ti<strong>er</strong>k<strong>noch</strong>en für seine liegen achte um Ausgabe<br />

weit<strong>er</strong>e die prominente Öffnung h<strong>er</strong>um, Preisricht<strong>er</strong> darüb<strong>er</strong> gefunden:<br />

D<strong>er</strong> US-Regisseur schweben Vogelügel. Frank Darabont Die In<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion<br />

Mile») entstand leitet in die Zusammenarbeit<br />

int<strong>er</strong>nationale Jury.<br />

(«The<br />

Green<br />

Auch <strong>d<strong>er</strong></strong> mit Schauspiel<strong>er</strong> Jürg Gautschi. und Im Musik<strong>er</strong> Zwischenboden<br />

des Stalles und bendet <strong>d<strong>er</strong></strong> in sich <strong>d<strong>er</strong></strong> Schweiz die<br />

Carlos Leal<br />

(«Sennentuntschi»)<br />

aufgewachsene zweite Arbeit italienische Badels Cutt<strong>er</strong> mit Heupuppen.<br />

Beide Pietro W<strong>er</strong>ke Scalia thematisi<strong>er</strong>en («Black Hawk<br />

und Oscar-<br />

Preisträg<strong>er</strong><br />

Down») das entscheiden zwiespältige üb<strong>er</strong> V<strong>er</strong>hältnis die Preisträg<strong>er</strong> zwi-ischen Spielfilmwettbew<strong>er</strong>b Mensch und Natur. Mirko mit. (sda)<br />

int<strong>er</strong>nationalen<br />

Baselgia und Andrin Willi sind mit<br />

ein<strong>er</strong> vor dem Eingang des Stalles<br />

Bayreuth in<strong>stall</strong>i<strong>er</strong>ten v<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>t<br />

Menükarte v<strong>er</strong>treten.<br />

– Die ist spannend.<br />

NS-Ausstellung<br />

Spannend ist auch, wie sich weit<strong>er</strong>e<br />

Bündn<strong>er</strong> Kunstschaffende vom<br />

Die ursprünglich ausgedienten bis Stall am 14. inspiri<strong>er</strong>en Oktob<strong>er</strong> lassen.<br />

«V<strong>er</strong>stummte Stimmen» üb<strong>er</strong> die<br />

geplante<br />

Ausstellung<br />

«Das tägliche Brot»: Eine Videoin<strong><strong>stall</strong>a</strong>tion von Evelina Cajacob<br />

NS-V<strong>er</strong>gangenheit Bis Februar 2012; <strong>d<strong>er</strong></strong> auss<strong>er</strong> Bayreuth<strong>er</strong> montags täglich Festspiele von<br />

in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla <strong>libra</strong>.<br />

geht in die<br />

10 bis<br />

V<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>ung:<br />

18 Uhr geöffnet. www.<strong><strong>stall</strong>a</strong>-<strong>libra</strong>.ch.<br />

Die Schau soll vor<strong>er</strong>st<br />

bis Ende 2013 auf dem Grünen Hügel bleiben.<br />

Die Stadt Bayreuth, die Richard-Wagn<strong>er</strong>-Stiftung<br />

und <strong>d<strong>er</strong></strong> Kurator <strong>d<strong>er</strong></strong> Ausstellung, Hannes<br />

Bündn<strong>er</strong><br />

A u s s t e l lTagblatt, u n g<br />

He<strong>er</strong>, hätten sich darauf geeinigt, 11.10.2011 hiesst es in ein<strong>er</strong><br />

Mitteilung <strong>d<strong>er</strong></strong> Stadt von gest<strong>er</strong>n Montag.<br />

Ein wesentlich<strong>er</strong> Grund dafür sei, dass 2013 <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

200. Geburtstag von Richard Wagn<strong>er</strong> mit zahlreichen<br />

Aktivitäten gefei<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>de. (sda)<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Marzili-Bad wird zur<br />

Freiluft-Gal<strong>er</strong>ie<br />

S T R e i F l i C h T<br />

Mo<strong>d<strong>er</strong></strong>ne Kunst in alt<strong>er</strong><br />

Heu<strong><strong>stall</strong>a</strong>rchitektur<br />

Vi<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong> begegnen<br />

sich in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra,<br />

einem ausgedienten<br />

Stall im Dorfk<strong>er</strong>n von<br />

Sedrun. Stege v<strong>er</strong>binden<br />

ihre W<strong>er</strong>ke.<br />

Von Juscha Casaulta<br />

D<strong>er</strong> alte Stall steht inmitten von<br />

Sedrun an <strong>d<strong>er</strong></strong> Hauptstrasse. Er beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gt<br />

we<strong>d<strong>er</strong></strong> Vieh <strong>noch</strong> Heu;<br />

stattdessen bietet <strong>er</strong> Kunstschaffenden<br />

Raum für ihre W<strong>er</strong>ke. Für<br />

zwei bis drei Jahre soll die Stalla<br />

Libra zeitgenössischen Künstl<strong>er</strong>n<br />

als Plattform dienen. «Wir machen<br />

weit<strong>er</strong>, solange wir Sponsoren finden»,<br />

sagt Mitinitiant Arthur Loretz.<br />

D<strong>er</strong> Ausstellungsraum und<br />

das Konzept hätten sich bis anhin<br />

bewährt. Nur im Wint<strong>er</strong> sei es im<br />

Stall klar zu kalt für Anlässe wie<br />

Lesungen o<strong>d<strong>er</strong></strong> Konz<strong>er</strong>te. Das<br />

Stammpublikum fehle <strong>noch</strong>, meint<br />

<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>. Die Sedrun<strong>er</strong> seien <strong>noch</strong><br />

nicht so int<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>t an den Ausstellungen.<br />

Grundlegende Mat<strong>er</strong>ialien<br />

Die neue und dritte Exposition<br />

ist mit einem Kulturumzug durchs<br />

Dorf <strong>er</strong>öffnet worden. Nun stehen<br />

vor dem Stall – von <strong>d<strong>er</strong></strong> Hauptstrasse<br />

aus sichtbar und ebenso<br />

beim Eingang – Skulpturen, die<br />

auf die aktuelle Gruppenausstellung<br />

«Stege – Piogns» aufm<strong>er</strong>ksam<br />

machen. Vi<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong> begegnen<br />

sich hi<strong>er</strong> im Alpenraum. D<strong>er</strong><br />

Bündn<strong>er</strong> Skulpteur Linard Nicolay,<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> in Rueun wohnt, hatte die<br />

Idee, drei Künstl<strong>er</strong>freunde aus<br />

dem Unt<strong>er</strong>land für eine gemeinsame<br />

Ausstellung zu gewinnen. Vincenzo<br />

Bavi<strong>er</strong>a, Plastik<strong>er</strong> aus Zürich,<br />

ist faszini<strong>er</strong>t von <strong>d<strong>er</strong></strong> Dynamik<br />

und <strong>d<strong>er</strong></strong> Belastbarkeit des Eisens,<br />

Bildhau<strong>er</strong> Ruedi Mösch, <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Schmale Stege, eingebaut in die Struktur des alten Stalles, v<strong>er</strong>einen die W<strong>er</strong>ke <strong>d<strong>er</strong></strong> vi<strong>er</strong> eigenwilligen<br />

Künstl<strong>er</strong>.<br />

(Foto Juscha Casaulta)<br />

in Eglisau wohnt, beschäftigt sich<br />

mit Fels und Erz, und Kunstmal<strong>er</strong><br />

Marc Roy, wohnhaft in Hallau,<br />

transformi<strong>er</strong>t seine Eindrücke von<br />

Gebirgslandschaften auf Malgründe.<br />

Allen gemeinsam ist die Auseinan<strong>d<strong>er</strong></strong>setzung<br />

mit den grundlegenden<br />

Mat<strong>er</strong>ialien Eisen, Stein<br />

und Holz.<br />

Stege als rot<strong>er</strong> Faden<br />

Die gemeinsam gestalte Ausstellung<br />

stützt sich auf W<strong>er</strong>ke ab,<br />

die in den Ateli<strong>er</strong>s <strong>d<strong>er</strong></strong> Künstl<strong>er</strong><br />

entstanden sind. Stege führen als<br />

rot<strong>er</strong> Faden durch den Raum, sie<br />

v<strong>er</strong>binden die W<strong>er</strong>ke und zugleich<br />

die Architektur des Stalles. Die<br />

Arbeiten <strong>er</strong>scheinen aus neuem<br />

Sichtwinkel, wie Nicolay, <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Schichtungen und das Spiel des<br />

Lichts in Stein <strong>er</strong>forscht, sagt. Die<br />

K i n o<br />

Tony Scott gestorben<br />

D<strong>er</strong> britische Regisseur<br />

Tony Scott («Top Gun»)<br />

hat sich am Sonntag von<br />

ein<strong>er</strong> Brücke in Los Ange-<br />

Scott («Blade Runn<strong>er</strong>», «Gladiator»).<br />

Ein Kassen<strong>er</strong>folg für Tony Scott<br />

wurde auch die zweite Folge <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Gruppe hat vor einem Jahr angefangen,<br />

sich mit dem Raum auseinan<strong>d<strong>er</strong></strong>zusetzen.<br />

«Mit jedem Besuch<br />

m<strong>er</strong>kte ich, dass sich <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Raum v<strong>er</strong>än<strong>d<strong>er</strong></strong>t, anfangs schien <strong>er</strong><br />

mir gröss<strong>er</strong> zu sein.»<br />

Nicolay hat speziell für diese<br />

Ausstellung Reliefs aus Speckstein<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> Region h<strong>er</strong>gestellt und in<br />

die typische Heu<strong><strong>stall</strong>a</strong>rchitektur<br />

eingefügt. «Damit will ich zeigen,<br />

wie man Neues in etwas Bestehendes<br />

integri<strong>er</strong>en kann – eine spannende<br />

Auseinan<strong>d<strong>er</strong></strong>setzung.»<br />

Ebenso sind seine «Statements»<br />

aus Marmor sowie Stelen ausgestellt.<br />

Aus Jurakalkstein und Eisen<br />

gef<strong>er</strong>tigt ist Möschs «H2O-Struktur»-Studie.<br />

Sie thematisi<strong>er</strong>t Wass<strong>er</strong><br />

als wesentlichen Bestandteil<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

uns<strong>er</strong>es Körp<strong>er</strong>s und den Tanz <strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Wass<strong>er</strong>-Moleküle. Charakt<strong>er</strong>istisch<br />

für seine Skulpturen sind die<br />

K<strong>er</strong>ben, die sich zu Rillen formen.<br />

All zu Glattes ist ihm zuwi<strong>d<strong>er</strong></strong>.<br />

Auch bei Bavi<strong>er</strong>as Eisenplastiken<br />

ist nichts v<strong>er</strong>schliffen o<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

v<strong>er</strong>tuscht. Die Art, wie <strong>d<strong>er</strong></strong> Künstl<strong>er</strong><br />

die Grundmat<strong>er</strong>ialien v<strong>er</strong>wendet,<br />

v<strong>er</strong>än<strong>d<strong>er</strong></strong>t <strong>d<strong>er</strong></strong>en Sinnesausdruck.<br />

Roys abstrakte Bildsprache<br />

in Acryl auf Holz ist Ausdruck<br />

p<strong>er</strong>sönlich<strong>er</strong> «Gefühlsmonolithen»<br />

und Kindheits<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>ungen<br />

in den Bündn<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gen, <strong>d<strong>er</strong></strong> Heimat<br />

sein<strong>er</strong> Mutt<strong>er</strong>.<br />

Vi<strong>er</strong> eigenwillige Künstl<strong>er</strong> begegnen<br />

sich in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla Libra mit<br />

Gemeinsamkeiten, die durch intensive<br />

Zusammenarbeit entstanden<br />

sind.<br />

Die Ausstellung «Stege – Piogns» dau<strong>er</strong>t bis 15.<br />

Februar 2013. Sie ist Mittwoch bis Sonntag von<br />

11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. D<strong>er</strong> Eintritt ist <strong>frei</strong>.<br />

Bündn<strong>er</strong> Tagblatt, 21.8.2012<br />

F o l k<br />

Scott McKenzie tot<br />

D<strong>er</strong> US-Folksäng<strong>er</strong> Scott<br />

McKenzie, <strong>d<strong>er</strong></strong> mit «San<br />

Francisco» die Hymne<br />

<strong>d<strong>er</strong></strong> Hippies sang, ist tot.<br />

bensgefühl ein<strong>er</strong> ganzen Gen<strong>er</strong>ation<br />

und ihre Sehnsucht nach Freiheit<br />

spiegelten sich darin. Und imm<strong>er</strong><br />

wie<strong>d<strong>er</strong></strong> <strong>er</strong>zählte McKenzie die Ge-


Region kultuR DIE SüDoStSCHWEIZ Am SonntAg | 25. SepTeMB<strong>er</strong> 2011 13<br />

Wo <strong>d<strong>er</strong></strong> Stall zum Kunstmuseum wird<br />

In v<strong>er</strong>schiedenen Bündn<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gdörf<strong>er</strong>n<br />

stehen imm<strong>er</strong> <strong>mehr</strong> alte<br />

Ställe nur <strong>noch</strong> als le<strong>er</strong>e Hülle<br />

v<strong>er</strong>loren im Raum. In Sedrun<br />

hat ein Team um Initiant Arthur<br />

Loretz die Not zur Tugend und<br />

einen solchen Stall zum<br />

Museum gemacht.<br />

Von Franco Brunn<strong>er</strong><br />

Sedrun. – Wurden Sie schon mal beim<br />

Eintritt in eine Kunstausstellung von<br />

einem h<strong>er</strong>angaloppi<strong>er</strong>enden Lämmchen<br />

angeblökt? Nein? Im Museum<br />

Stalla <strong>libra</strong> in Sedrun wäre die Chance<br />

hi<strong>er</strong>für ziemlich gross. «Tschut»<br />

heisst die Arbeit des Bündn<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong>paars<br />

Gabriela G<strong>er</strong>b<strong>er</strong> und Lukas<br />

Bardill, die für diesen ungewohnten<br />

Empfang v<strong>er</strong>antwortlich ist. Auf ein<br />

Heutuch haben die beiden Künstl<strong>er</strong><br />

eine wie<strong>d<strong>er</strong></strong>holende Zeichentrickfilmsequenz<br />

projizi<strong>er</strong>t, in <strong>d<strong>er</strong></strong> ein<br />

Mann ein junges Schaf auf seinem Rücken<br />

trägt, bevor das Jungti<strong>er</strong> in ein<strong>er</strong><br />

an<strong>d<strong>er</strong></strong>en Einstellung galoppi<strong>er</strong>end<br />

wie<strong>d<strong>er</strong></strong> auftaucht, und es <strong>d<strong>er</strong></strong> Mann<br />

schliesslich <strong>er</strong>neut einfängt.<br />

Ein Heim für die Kunst: Die initianten Fabio Hendry, Laura Loretz, nayma Hajjaji und Arthur Loretz (von links) zeigen im<br />

Museum Stalla <strong>libra</strong> in Sedrun W<strong>er</strong>ke einheimisch<strong>er</strong> Künstl<strong>er</strong>.<br />

Bild Franco Brunn<strong>er</strong><br />

Zuletzt Klei<strong>d<strong>er</strong></strong>sammel-Lag<strong>er</strong><br />

Das rennende Lamm ist nur eine von<br />

insgesamt sechs Arbeiten, die <strong>d<strong>er</strong></strong>zeit<br />

in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla <strong>libra</strong> zu sehen sind. Arbeiten<br />

von den einheimischen Künstl<strong>er</strong>n<br />

Evelyna Cajacob («Das tägliche<br />

Brot»), Flurina Badel und Jürg Gautschi<br />

(«My beetroot story» und «Kind<br />

of»), Lydia Wilhelm («Raum<strong>er</strong>weit<strong>er</strong>ung»),<br />

Mirko Baselgia und Andrin<br />

Willi («Milchmärchen») und eben<br />

G<strong>er</strong>b<strong>er</strong> und Bardill («Tschut»). Arbeiten<br />

auch, die alle auf eine ganz beson<strong>d<strong>er</strong></strong>e<br />

Art faszini<strong>er</strong>en.<br />

Das wohl Faszini<strong>er</strong>endste an <strong>d<strong>er</strong></strong> Sedrun<strong>er</strong><br />

Kunstschau ist jedoch das<br />

Museum selbst. Das Museum Stalla<br />

<strong>libra</strong> befindet sich in einem alten,<br />

ausrangi<strong>er</strong>ten Heu<strong>stall</strong> mitten im alten<br />

Dorfk<strong>er</strong>n Sedruns. Ein Stall, <strong>d<strong>er</strong></strong> zuletzt<br />

nur <strong>noch</strong> als Lag<strong>er</strong> für die Klei<strong>d<strong>er</strong></strong>sammlung<br />

gedient hat. Nun w<strong>er</strong>den<br />

die rund 1000 Kubikmet<strong>er</strong> für das Zurschaustellen<br />

von Kunst genutzt. Auf<br />

die Idee, mo<strong>d<strong>er</strong></strong>ne Kunst in solch nostalgisch<strong>er</strong><br />

Umgebung zu präsenti<strong>er</strong>en,<br />

kam ein Team um Initiant Arthur Loretz.<br />

«D<strong>er</strong> Gedanke kam mir, als ich<br />

ein Konz<strong>er</strong>t in einem alten Stall besuchte»,<br />

<strong>er</strong>klärt <strong>d<strong>er</strong></strong> aus Sedrun stammende<br />

Loretz, <strong>d<strong>er</strong></strong> in Zürich als Architekt<br />

arbeitet. «Da dachte ich mir, das<br />

könnte man doch auch mit bilden<strong>d<strong>er</strong></strong><br />

Kunst machen.» Dass sie damit ein politisch<br />

nicht ganz unbrisantes Thema<br />

aufgreifen würden, war ihm damals<br />

<strong>noch</strong> gar nicht so klar, wie <strong>er</strong> sagt. Die<br />

V<strong>er</strong>wahrlosung und <strong>d<strong>er</strong></strong> damit v<strong>er</strong>bundene<br />

Nie<strong>d<strong>er</strong></strong>gang <strong>d<strong>er</strong></strong> alten Heu- und<br />

Viehställe, dieses für alpine B<strong>er</strong>gdörf<strong>er</strong><br />

so typischen und identitätsstiftenden<br />

Gebäudetyps, ist nämlich nicht nur in<br />

Sedrun schon seit g<strong>er</strong>aum<strong>er</strong> Zeit ein<br />

Thema. «Die Problematik ist bei diesen<br />

Ställen ungefähr dieselbe wie bei<br />

den Industriebrachen in den Städten»,<br />

sagt Loretz. Es sei nur <strong>noch</strong> die le<strong>er</strong>e<br />

Hülle vorhanden, die für nichts <strong>mehr</strong><br />

zu gebrauchen sei. Sein<strong>er</strong> Meinung<br />

nach würden es ab<strong>er</strong> diese alten Ställe<br />

durchaus v<strong>er</strong>dienen, eine Zukunft zu<br />

<strong>er</strong>halten. «Uns ist klar, dass die Idee<br />

mit einem Museum wahrscheinlich nur<br />

als Zwischennutzung dienen kann»,<br />

räumt Loretz ein. Ab<strong>er</strong> vielleicht gäbe<br />

es ja dadurch so etwas wie eine Initialzündung,<br />

die eine sinnvolle Nutzungs-<br />

Zukunft <strong>d<strong>er</strong></strong> le<strong>er</strong>stehenden Ställe in<br />

die Wege leiten könne.<br />

Die Zwischennutzung Stalla <strong>libra</strong><br />

ist vor<strong>er</strong>st einmal auf die Dau<strong>er</strong> von<br />

zwei bis drei Jahren beschränkt. «Zu<br />

Beginn war sogar nur eine einzige<br />

Ausstellung geplant», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich<br />

Loretz. Mittl<strong>er</strong><strong>weil</strong>e sind b<strong>er</strong>eits vi<strong>er</strong><br />

sogenannte Editionen aufgegleist, in<br />

denen abwechselnde Künstl<strong>er</strong> je<strong>weil</strong>s<br />

während eines halben Jahres den Stall<br />

bespielen können. Auf die aktuellen<br />

Ausstell<strong>er</strong> folgen im Februar/März<br />

des kommenden Jahres unt<strong>er</strong> an<strong>d<strong>er</strong></strong>en<br />

die Künstl<strong>er</strong> Jacinta Candinas, Gianin<br />

Conrad o<strong>d<strong>er</strong></strong> Toni Parpan.<br />

Wunschkünstl<strong>er</strong>in Pipilotti Rist<br />

Auch wenn die Wahl von ausschliesslich<br />

einheimischen Kunstschaffenden<br />

in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla <strong>libra</strong> durchaus Programm<br />

ist, sieht Loretz in Zukunft auch die eine<br />

o<strong>d<strong>er</strong></strong> an<strong>d<strong>er</strong></strong>e nationale Kunstgrösse<br />

in Sedrun ausstellen. «Ich habe schon<br />

ein, zwei Namen im Hint<strong>er</strong>kopf», sagt<br />

Loretz. So zum Beispiel die Schweiz<strong>er</strong><br />

Vorzeige-Videokünstl<strong>er</strong>in Pipilotti<br />

Rist. Ein Sedrun<strong>er</strong> Gastspiel <strong>d<strong>er</strong></strong> 43-<br />

jährigen St. Gall<strong>er</strong>in würde auch<br />

durchaus Sinn machen, hat Rist doch<br />

Teile ihr<strong>er</strong> Jugend ebendort v<strong>er</strong>bracht<br />

– in einem alten Bau<strong>er</strong>nhaus in unmittelbar<strong>er</strong><br />

Nähe <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla <strong>libra</strong>.<br />

Die aktuelle Ausstellung in <strong>d<strong>er</strong></strong> Stalla <strong>libra</strong><br />

dau<strong>er</strong>t <strong>noch</strong> bis Februar 2012. Museum Stalla<br />

<strong>libra</strong>, Via dil bogn 5, Sedrun.<br />

Anzeige


Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr Via dil Bogn 2 7188 Sedrun/GR<br />

Kontaktadresse: Stalla Libra Art Space z.H. Arthur Loretz Zürichb<strong>er</strong>gstrasse 64 8044 Zürich<br />

www.facebook.com/people/<strong><strong>stall</strong>a</strong>-<strong>libra</strong> www.<strong><strong>stall</strong>a</strong>-<strong>libra</strong>.ch<br />

076 386 98 76 info@<strong><strong>stall</strong>a</strong>-<strong>libra</strong>.ch

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