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Hans Rudolf Lavater<br />
disen summer [1559] alle öfen auf dieselbigenn gattung will ma<strong>ch</strong>en, vnd daneben<br />
den ko<strong>ch</strong>ofen für mein geprau<strong>ch</strong>, der mir sonderli<strong>ch</strong>en gefelt, do<strong>ch</strong> alles von erden<br />
[gebrannter Ton], vnnd nit ple<strong>ch</strong>. 169<br />
[33] Au<strong>ch</strong> in Ulm versu<strong>ch</strong>en die Konsorten Fuss zu fassen. 170 Im Frühsommer<br />
1557 bauen zwei Meister – Egloff und Lobsinger (?) – 171 unter<br />
Beizug von vereidigten ortsansässigen Hafnern vers<strong>ch</strong>iedene Ofenmodelle.<br />
Ein Kunds<strong>ch</strong>aftsbrief wird den Holzkünstlern verweigert, do<strong>ch</strong><br />
winken ihnen im Falle einer zufriedenstellenden Probezeit von se<strong>ch</strong>s<br />
Monaten 1’500 Gulden. Um die Ja<strong>hr</strong>eswende 1557/58 versu<strong>ch</strong>en die<br />
Holzkünstler den zögernden Rat mit einem Sonderangebot für holzsparende<br />
«Salzpfannen, Ziegel- und Kalköfen, Bierpfannen, Färbereien,<br />
Laug-, Blei<strong>ch</strong>-, Was<strong>ch</strong>- und andere Kessel» günstig zu stimmen. Ein<br />
Brand, den ein neu erri<strong>ch</strong>teter Ofen aus Eisenble<strong>ch</strong> im Rathaus beinahe<br />
verursa<strong>ch</strong>t, 172 fü<strong>hr</strong>t zum klägli<strong>ch</strong>en Abbru<strong>ch</strong> der Ges<strong>ch</strong>äftsbeziehung.<br />
[34] Wä<strong>hr</strong>end der Verhandlungen mit dem Ulmer Rat um die Ja<strong>hr</strong>eswende<br />
1557/58 lassen die Agenten des Holzspar-Konsortiums ni<strong>ch</strong>t<br />
ohne Stolz einfliessen, es habe die Stadt Frankfurt i<strong>hr</strong>e Kunst bereits angenommen.<br />
173<br />
[35] Dass Jakob Zwick 1557 und 1579 au<strong>ch</strong> französis<strong>ch</strong>e Patente erlangt<br />
habe, will Marc Silberstein ni<strong>ch</strong>t auss<strong>ch</strong>liessen. 174<br />
[36/37] Mit einem Empfehlungsbrief an Philipp Melan<strong>ch</strong>thon 175<br />
verreitet Funcklin am 13. Januar 1558 na<strong>ch</strong> «Halle in Sa<strong>ch</strong>sen, wo die<br />
Salzpfannen sind» 176 . Die Reise endet jedo<strong>ch</strong> bereits in Frankfurt am<br />
Main, wo er Gelegenheit hat, den Sa<strong>ch</strong>senfürsten am so genannten «Kur-<br />
169<br />
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HStA Stuttgart, Oettingen 28 (L. v. Oettingen an C. v. Württemberg, 21. Mai<br />
1558), fehlt in BW Wirtemberg 4.<br />
J[ohann] C[<strong>hr</strong>istoph] von S<strong>ch</strong>mid: Beytrag zur Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Holzsparkunst, in:<br />
Württembergis<strong>ch</strong>e Ja<strong>hr</strong>bü<strong>ch</strong>er 6 (1823), 169–180, leider ohne Datumsangaben.<br />
Diese werden wenig später na<strong>ch</strong> Wien berufen, vgl. unten Nr. [38].<br />
Terminus ante quem ist 24. September 1558, vgl. unten Nr. [39].<br />
V. S<strong>ch</strong>mid, Beytrag (wie Anm. 170), 175.<br />
Silberstein, Erfindungss<strong>ch</strong>utz (wie Anm. 94), 98, Anm. 23. Viellei<strong>ch</strong>t basieren<br />
au<strong>ch</strong> die holzsparenden Salinenpfannen in Lot<strong>hr</strong>ingen auf dem Prinzip Frommer &<br />
Zwick, vgl. Hiegel, Essais (wie Anm. 8), passim.<br />
MBW 8, Nr. 8606. Der me<strong>hr</strong>fa<strong>ch</strong> bezeugte Brief Blarers (Blarer BW 3, Nrn 2129<br />
u. 2131) ist ans<strong>ch</strong>einend ni<strong>ch</strong>t an Melan<strong>ch</strong>thon zugestellt worden.<br />
Der Holzbedarf der Hallenser Saline betrug jä<strong>hr</strong>li<strong>ch</strong> 30’000 Klafter = 100’170m 3 ,<br />
vgl. Otto Fürsen: Die kursä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>en Floßkontrakte mit der Stadt Halle, in: Neues<br />
Ar<strong>ch</strong>iv für Sä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Alterthumskunde 23 (1902), 64–83, 82.