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Lignea aetas - hr-lavater.ch

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102<br />

Hans Rudolf Lavater<br />

sius Blarer die Hafner in Aussi<strong>ch</strong>t: «Funkli wird zur letzten Vollendung<br />

na<strong>ch</strong>folgen», was offenbar Anfang Dezember endli<strong>ch</strong> der Fall ist. 163<br />

[30] Ob Funcklins ans<strong>ch</strong>liessende Fa<strong>hr</strong>t na<strong>ch</strong> Genf im Dienste der<br />

Holzsparkunst oder der Kir<strong>ch</strong>e stand oder beidem zuglei<strong>ch</strong>, ist ni<strong>ch</strong>t<br />

me<strong>hr</strong> zu ermitteln. Jedenfalls hofft Ambrosius Blarer, sein Kollege möge<br />

«bald dort sein und unsere Erwartung erfüllen» 164 .<br />

5.4. Rücks<strong>ch</strong>läge<br />

[31] Ganz ergebnislos endet der Versu<strong>ch</strong>, die Holzsparkunst in Polen zu<br />

etablieren. Als Agent fungiert hier der vermutli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Bullinger vermittelte<br />

«Anglo-Züri<strong>ch</strong>er» John Bur<strong>ch</strong>er, 165 dessen Reise na<strong>ch</strong> Polen anfängli<strong>ch</strong><br />

der kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Annäherung gegolten hatte. Mit einer Vollma<strong>ch</strong>t<br />

Jakob Zwicks und einem Empfehlungssc<strong>hr</strong>eiben Bullingers versehen,<br />

errei<strong>ch</strong>t der Engländer Anfang November 1557 Krakau und Piczów, wo<br />

ihn der Reformator Jan aski an den Kurfürsten von Wilna weiter empfiehlt.<br />

Von da erhofft si<strong>ch</strong> Bur<strong>ch</strong>er direkten Zugang zum König: «Privilegium<br />

consequuturum non dubito», beri<strong>ch</strong>tet er na<strong>ch</strong> Hause. Auf das<br />

Vidimus des Königs unter die mittlerweile zugesi<strong>ch</strong>erte Freiheit wartet<br />

der Engländer no<strong>ch</strong> im Februar 1558 in Krakau, wo er «mindestens 500<br />

Bierbrauer» unterri<strong>ch</strong>ten könnte. Ein bes<strong>ch</strong>leunigtes Verfa<strong>hr</strong>en ist allerdings<br />

nur gegen S<strong>ch</strong>miergelder zu haben. Bullinger möge so gut sein<br />

«Master James Zwickius» zu sagen, «how impossible it is to effect a<br />

matter of su<strong>ch</strong> importance with so little means». Am 6. Juni ersu<strong>ch</strong>t Bullinger<br />

aski erneut, «ut omni opera diligentiaque cures privilegium ipsi<br />

concedi». Zehn Tage später drängt die zu Re<strong>ch</strong>t besorgte<br />

Hauptinvestorin Barbara von Ulm-Blarer i<strong>hr</strong>en Bruder Thomas, «über<br />

163<br />

164<br />

165<br />

Blarer BW 3, Nr. 2108 (G. Blarer an A. Blarer, 15. September 1557); Nr. 2112 (A.<br />

Blarer an G. und D. Blarer, 1. Oktober 1557), vgl. Nr. 2128 (23. November 1557);<br />

Nr. 2120 (A. Blarer an J. Calvin, 3. Dezember 1557).<br />

CO 16, Nr. 2770 (A. Blarer an J. Calvin, 3. Dezember 1557, corr. «Fernelius» zu<br />

«Funclius») = Blarer BW 3, Nr. 2120 (corr. «eure Erwartungen» zu «unsere [nostrae]<br />

E.»).<br />

Vgl. Esther Frances Mary Hildebrandt: A Study of the English Protestant Exiles in<br />

Northern Switzerland and Strasbourg 1539–47 and their Role in the English Reformation,<br />

(Ph. D. Thesis, Durham 1982), (Xerokopie), 41–49; Carrie Euler: Couriers<br />

of the Gospel: England and Zuri<strong>ch</strong>, 1531–1558, Züri<strong>ch</strong> 2006 (Zür<strong>ch</strong>er Beiträge<br />

zur Reformationsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te 25), 75f.

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