Folter in der BRD - Social History portal

Studienliteratur.
Wissenschaftliche Informationen
zu Taschenbuch-Preisen.
Grundlagenforschung
Friedrich Kambartel/Peter Janichl
Jürgen Mittelstraß
Kritische Einführung in die
Wissenschaftstheorie
ca. 180 Seiten, ca. DM 8.80
4. Quartal '73 (FAT 1001)*
Literatur-
und
Sprachwissenschaft
Karl-Dieter
Bünting
Einführung in die Linguistik
220 Seiten, DM 8.80 (FAT 2011)*
Jürgen Hauff/Albert Hellerl
Bernd HüppaufiLothar Köhnl
Klaus·Peter Philippi
Methodendiskussion
Arbeitsbuch zur Literaturwissenschaft
Band 1 und 2
Bd. 1, 184 Seiten, DM 7.80, Bd. 2, 248
Seiten, DM 8.80 (FAT 2003/2004)*
Erziehungswissenschaft
Hartmut
litze
Die Politisierung
der Erziehung
296 Seiten, DM 9.80 (FAT 3002)
Hans-Georg
Herrlitz
Studium als Standesprivileg
Die Entstehung des Maturitätsproblems
im 18. Jahrhundert
176 Seiten, DM 8.80 (FAT 3005)
Sozialwissenschaften
Dieter Claessens/Petra Milhoffer IHg.1
Familiensoziologie
Ein Reader als Einführung
428 Seiten, DM 14.80 (FAT4011)*
Helge Pross
Kapitalismus und Demokratie
Studien über westdeutsche
Sozialstrukturen
128 Seiten, DM 7.80 (FAT 4013)*
Wirtschaftswissenschaft
Regina Molitor
(Hg.I
Kontaktstudium ­
Ökonomie und Gesellschaft
282 Seiten, DM 10.80 (FAT 5001)
Fritz Neumark
(Hg.1
David Ricardo
Grundsätze der politischen Ökonomie und
der Besteuerung
352 Seiten, DM 12.80 (FAT 5003)
Rechtswissenschaft
Bernd Rüthers
Arbeitsrecht und politisches
System
180 Seiten, DM 7.80 (FAT 6006)*
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Leinenausgabe im Athenäum Verlag,
Frankfurt, erhältlich.
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Dossier
Berichte und Erklärungen von Gefangenen
1.
»Die Frage ist: wollen diese sympathischen Leute überhaupt wissen,
was ich, das Opfer, zu sagen habe, werden diese netten, friedfertigen
Leute je einsehen, daß extreme Situationen extreme Maßnahmen erfordern?
Und daß das einzige Mittel, eine Sache in Bewegung zu bringen,
ist, dem Volk voranzugehen und es nachzuziehen, nicht umgekehrt!
Vorangehen und ziehen. Man kennt das ja: ,dräng dich nicht an die
Spitze des Volks.< Bulle!«
(George Jackson)
Heute war ein Arzt da, der sich davon überzeugen wollte, daß genug Licht
und Luft in die Zelle kommt. Untersuchungsmethode: einmal bis zum
Fenster gehen, raussehen, dreimal »hm, ja« sagen und wieder abhauen.
Ich bin der Meinung, daß das Fliegendrahtgitter als Beispiel für die Isolationsfolter
in jede Aufzählung der verschiedenen verwendeten Methoden
mit reingehört - unabhängig davon, ob das nur in Ossendorf oder allgemein
praktiziert wird. Ich hätte mir früher, ohne Knasterfahrung, diese
Form von Isolationsfolter nicht vorstellen können; will sagen, daß viele,
die vielleicht bereit wären, gegen die terroristische Gewalt des Staats im
Knast (die gegen die Politischen Gefangenen gerichtete Gewalt ist ja nur
eine besondere Form der allgemein wirksamen Gewalt) zu protestieren, zu
kämpfen, auch aufgrund ihres Vorstellungsmangels daran gehindert
sind.
Das Gitter ist ein Isolationsmittel, das im Gegensatz zu all den anderen
Mitteln (wie Postverbot etc.), die auf die Psyche aus sind, sich selbst
sichtbar macht. Also, was das anrichten soll, kann man sehen. Angenommen,
jemand, der zwar sagt, Knast an sich kann man nicht einfach
»abschaffen«, ist also »notwendig«, aber Folter muß weg, Demokratisierung
des Knasts ist gut etc. - so jemand steht auf meinem Hof und sieht 63
Zellenfenster, durch die man in die Zelle sehen kann, wo also auch offensichtlich
Kontakte zwischen den Zellen möglich sind usw., und sieht dann
das 64. Fenster bzw. sieht es eben nicht, stattdessen nur ein Drahtgitter,
einen Hasenstall, vollkommen abgeschirmt ... Ich stelle mir vor, daß so
jemand sofort weiß, was Isolationsfolter heißt.
Von innen erfährt man nur die Auswirkungen des Gitters. Es nimmt einen
bestimmten Prozentsatz von Licht und Luft, vielleicht 20%, vielleicht
mehr, weiß nicht genau. Man kann die Auswirkungen nicht sehen, die
unmittelbare, sinnliche Erfahrung fehlt also: jede Form terroristischer
143 Berichte und Erklärungen von Gefangenen